Kind macht freiwillig mehr Hausaufgaben als es braucht!

vom 22.10.2008, 15:34 Uhr

Hallo!

Neulich habe ich etwas komisches von der nachbarin einer Bekannten gehört. Ihre Tochter ist in der 2. Klasse und schon seit sie in der Schule ist, macht sie freiwillig mehr Hausaufgaben, als sie eigentlich braucht.
Sie kommt nach Hause und macht die von der Lehrerin gestellten Aufgaben, ehe es ans Mittagessen geht und dann verzieht sie sich ins Zimmer und rechnet und schreibt schon Aufgaben, die sie noch ncith durchgenommen haben. Sie muss sie wohl auch alle richtig machen. Denn die Lehrerin ist immer erstaunt und glaubt, dass die Mutter das Kind dazu drillt. Aber das tut sie nicht.

Wenn es am Nachmittag an der Hautür klingelt und die anderen Kinder mit dem Mädchen spielen wollen, dann will das Mädchen nicht , weil sie Aufgaben lösen will. Ich finde es zwar schön und es zeugt auch bestimmt davon, dass das Mädchen sehr intelligent ist. Aber sollte man das nciht irgendwie anders fördern? Vielleicht durch eine Hichbegabtenschule? Das Kind verliert ja ganz die sozialen Kontakte, wenn es meist nicht spielen will.

Ich muss auch sagen, dass ich noch nie so ein ordentliches Schulkind gesehen habe. Die Hefte und Bücher sehen vorbildlich aus und sie räumt auch alles sofort weg, wenn sie fertig ist .

Was kann man dieser Mutter raten, wie sie mit dem Ehrgeiz des Mädchens umgehen soll? Ich konnte da nichts weiter raten, als einen IQ Test machen zu lassen und dann über einen Schulwechsel nachzudenken, wo evt. hochbegabte Kinder gefördert werden. Denn ich vermute eine Hochbegabung, weil das Mädchen ja auch Aufgaben löst, die im Unterricht noch nicht surchgenommen wurden.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hallo,

das ist die anfängliche Übermotivation die kleinere Schüler eigentlich in der Regel immer haben. Ich garantiere dir, allerspätestens in ein paar Jahren (so zur 5ten Klasse) hört das auf mit den extra Hausaufgaben machen. Und ich muss auch sagen, dass die Eltern da vielleicht was gegen machen sollten, denn es bringt nichts, wenn das Kind nur lernt und dann nichts mehr mit Freunden macht bzw. gar keine Freundschaften aufbaut, sie sollten dem Kind auch mal "verbieten" so viele Hausaufgaben zu machen und die Eltern sollten sich auch mal mit der Lehrerin zusammensetzen und das mal besprechen.

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» Julian » Beiträge: 3431 » Talkpoints: 5,77 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Hallo Diamante,

ich denke auch, dass das Mädchen schon viel "weiter" ist als ihre Mitschüler/innen & die Mutter wirklich mal ernsthaft über einen Test nachdenken sollte. Wenn dann das rauskommt, was wir vermuten wäre es für das Mädchen wahrscheinlich auch besser die Schule zu wechseln / eine Klasse zu überspringen.

Mag auch sein, dass es sich nur um eine "Phase" handelt , dass sie so ehrgeizig ist & sich das alles nach kurzer Zeit wieder legt, wenn sie das Interesse daran verliert. Ich persönlich vermute aber eher, dass das 1. auf sie zutrifft & ihre Mutter sollte mal mit der Schulleitung sprechen, die dann auch entsprechende Tests einleiten werden.

Gruss, Binka

» Binka » Beiträge: 548 » Talkpoints: 1,35 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hallo!

Früher habe ich genauso getickt und die Hausaufgaben noch vor dem MIttagessen erledigt. Das liegt zum einen am Eifer und zum anderen an den doch relativ leichten Aufgaben.

Das Kind ist, wie viele andere sicher auch, unterfordert. Aber wie Julian schon sagt, dass wird sich mit der Zeit legen, spätestens wenn sie auf eine Höherklassige Schule geht. Ich würde mir anstelle der Eltern keine Gedanken machen und das Kind die Ehrgeizigkeit ausleben. Die sozialen Kontakte dürfen natürlich nicht ganz wegefallen, aber das wird schon richtig kommen. Wenn die Mutter jedoch sagt dass das Kind jetzt doch bitte nicht soviel Hausaufgaben machen soll, wird sich natürlich auch die Tocher etwas Gedanken machen und möglichweise ihre Arbeit schlecht oder unzureichend einschätzen.

Meine Meinung: Das Kind in Ruhe die Aufgaben machen lassen und abwarten bis es an ein Gymnasium geht. Wenn die Motivation dort immer noch hoch ist kann sich die Mutter getrost freuen :wink:

» nick1 » Beiträge: 373 » Talkpoints: -8,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also bei mir war diese Leichtigkeit für Aufgaben, die mir kein Lehrer beibringen musste, in der grundschule auch absolut vorhanden. Allerdings bekam ich bereits in der zweiten Klasse von der Lehrerin ein Verbot, vorzuarbeiten. Übrigens erging es meinem Bruder 3 Jahre vorher ganz genauso, auch ihm fiel es leicht und er durfte dann auch nicht vorarbeiten. Ich weiß nicht, ob die Lehrer das aus Bequemlichkeit, Unflexibilität oder aus was für Gründen sonst getan haben, aber sie haben es eben so gehalten.

Hochbegabt war ich deswegen jedenfalls noch lange nicht. Ich hatte einfach Spaß am Lernen und war wissbegierig, und auf die Erklärungen der Lehrer nicht angewiesen. In der Grundschule sind Aufgaben durchaus so gestellt dass man versteht wie's funktioniert, wenn man sich damit beschäftigt. Die Lehrer dienen in dieser Zeit eher der Betreuung.

Dass das Mädchen sozial völlig "verarmt" würde ich so erstmal nicht befürchten. Erstens hat es in den Schulpausen sicher noch Kontakte (?) und zweitens gibt es einfach solche und solche Menschen. Wenn bei uns die Nachbarskinder geklingelt haben hab ich auch lieber gelernt, weil ich die nicht besonders mochte.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Hi,

Also das ist völlig normal finde ich, da man in dem Alter neugelernte Fähigkeiten gleich ausprobieren will. Und solange es ihr noch Spaß macht ist das doch auch gut. Das wird sich früher oder später eh verabschieden. Spätestens, wenn sie in die Pubertät kommt wird sie andere Dinge plötzlich wichtiger finden ;).
Früher fielen mir die Aufgaben auch extrem leicht, so dass ich oft sehr schnell mit den Aufgaben fertig war. Jedoch habe ich nicht vorgearbeitet.

» Wuff » Beiträge: 244 » Talkpoints: 0,29 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Zunächst einmal würde ich nicht gleich von einer Hochbegabung sprechen (auch ein Begriff, der leider inflationär gebraucht wird). Entweder das Mädchen hat einen Entwicklungsvorsprung oder es ist vielleicht überdurchschnittlich begabt.

Als erste Maßnahme würde ich erst mal in Erfahrung zu bringen, warum das Kind freiwillig so gern und viele Aufgaben erledigt!? Vielleicht gibt es ja einige Gründe, die einige Kinder völlig entmutigen, andere Kinder dagegen erst anspornen. Gibt es solche Gründe, dann wäre es sicher angebracht, diese Gründe zu relativieren.

Gibt es keine Gründe und dem Mädchen fällt das Lernen einfach nur leicht, dann macht es wohl wirklich Sinn, dass Kind entsprechend seiner Begabung zu fördern. Das muss nicht unbedingt eine Schule für Hochbegabte sein.

Dass das Kind "sozial" verarmt würde ich auch nicht unbedingt befürchten. Auch hier wäre eine nähere Beobachtung und Befragung des Mädchens sinnvoll, um diese Befürchtung zu entkräften oder eben auch zu bestätigen. Vielleicht gibt es ja ähnliche Gründe, wie die die Taline schon beschrieb.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Hallöchen,

Hochbegabung und Interesse für etwas sollte klar unterschieden werden. Eltern sprechen gern davon, dass ihr Kind hochbegabt ist, wenn es nur etwas mehr macht als es muss und überdurchschnittliches Interesse für etwas zeigt in einem oder mehreren Bereichen. Aber da muss man vorsichtig mit umgehen und erst einmal beobachten,wie sich das entwickelt. In jedem Falle sollte man es aber fördern,wenn das Kind schon so viel Interesse zeigt und es nicht einfach sich selbst überlassen.

Es könnte sowohl Übereifer sein. Bis zur 4. Klasse hab ich auch alles gewissenhaft erledigt und auch mehr gemacht als ich musste, und ich war definitiv nicht hochbegabt, natürlich auch nicht dumm, aber nicht wesentlich, sondern nur leich überdurchschnittlich intelligent (das hat sich wohl verworfen ;) ). Zum anderen kann es auch gut möglich sein, dass das Kind einfach nicht weiß, was es sonst machen soll oder sich eben einfach für die Materie begeistert. Viele Kinder wollen einfach lernen und nutzen alles, was sich ihnen bietet - und seien es mehr Hausaufgaben. Da würde ich der Mutter mal empfehlen,dass sie sich mit diesem Kind hinsetzt und rausbekommt was es lerntechnisch für Interessen hat, und in welchem Bereich diese natürlich liegen.

Liebe Grüße
winny

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» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Genauso ist es bei meinem Sohn auch, es hat in der 1. Klasse angefangen, und jetzt in der 4. Klasse macht er es immer noch. Er rechnet gerne, er schreibt gerne, und er liest gerne, und die sachen in den Büchern fordern ihn mehr, wie zum Beispiel ein Kinderbuch. Und bei meinem Sohn liegt es wirklich daran, das er einfach etwas "schlauer" ist. Wir haben im Alter von 5 Jahren einen Test beim Kinderpsychologen machen lassen, weil er schon lesen, rechnen bis 100 konnte.

Von daher ist es doch gut, wenn die Tochter das gerne macht. Ich kann aber auch die Lehrerin verstehen, wenn sie das nicht so gut findet. Denn gerade etwas schlauere Kinder langweilen sich schnell im Unterricht, und fangen dann an zu stören, besonders wenn sie die Aufgaben schon alle kennen. Und wenn die Mitschüler dann auch noch mitbekommen, das ein Kind die Aufgaben schon alle kann, ist es für die Mitschüler vielleicht so, das sie sich etwas dümmer vorkommen.

Ich würde als Mutter aber schon darauf achten, das die Tochter ausser den Aufgaben sich auch mit Kindern trifft und spielt, denn sonst kann sie sehr schnell zum Aussenseiter werden, weil sie als Streber gilt.

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» pepsi77 » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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