Opa durcheinender. Wie darauf reagieren?

vom 14.10.2008, 15:35 Uhr

Ich habe einen 80 jährigen Opa. Seit einigen Monaten ist es wirklich komisch mit ihm. Früher kam er immer sehr oft zu uns zu Besuch, zumal es keine große Strecke ist. Doch seit einiger Zeit hat er keinerlei Interesse mehr an unserer Familie und er kommt nur noch selten vorbei. Teilweise ist er sehr durcheinander und man muss ihm einfachste Dinge mehrere Male erklären, bis er sie verstanden hat. Er zieht sich immer mehr zurück und will einfach nur seine Ruhe haben.

Trotz dieser Probleme fährt er immer noch Auto und arbeitet täglich im Garten. Es ist also ein merkwürdiger Mechanissmus, der sich in Gang setzt. Ich habe auch Angst, dass er vielleicht Alzheimer bekommen könnte, da er diese Syntome aufweist. Ich weis allerdings nicht so genau wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Ich kann ihn ja nicht einfach in ruhe lassen, sodass irgendwann der Kontakt abbricht. Ich weis mir wirklich nicht recht zu helfen und ich hoffe ihr könnt mir Tips geben.

» Max91 » Beiträge: 479 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe ein ähnliches Problem mit meinen Großeltern. Mein Opa ist 82 Jahre alt, körperlich sehr gebrechlich, aber geistig noch voll auf der Höhe. Meine Oma ist 80 Jahre alt und körperlich noch relativ fit, aber sie baut seit 2 Jahren geistig stark ab.

So vergisst sie beispielsweise unsere Geburtstage und gratuliert deutlich verspätet, aber immerhin. Und wenn man mit ihr spricht, dann muss man vieles mehrfach erklären, weil sie nämlich fünf Minuten nach dem Gespräch die Antwort schon wieder vergessen hat. Es ist nicht wirklich Alzheimer, was sie hat, denn wenn wir sagen dass wir vorbeikommen, dann merkt sie sich das auch manchmal mehrere Tage lang.

Von sich aus meldet sie sich selten, möchte auch viel Ruhe haben, und unsere Bande ist halt doch recht lebhaft. Ich handhabe das so, dass ich häufiger mal bei ihr anrufe und sie frage, wie es ihr geht. Die Telefonate dauern meist nicht besonders lange, aber sie freut sich jedes Mal, wenn ich anrufe.

Leider sind wir nicht so in ihrer Nähe, dass wir eben mal vorbeikommen können. Aber wenn das bei Dir der Fall ist, dann könntest Du ja einfach kurz bei Deinem Opa vorbeischauen, ihm mal ein Stück selbstgebackenen Kuchen vorbeibringen, oder wenn er das möchte auch ab und zu ein fertig gekochtes Essen, das er sich bloß noch aufwärmen muss.

Vielleicht ist ihm ja auch die Fahrt zu Euch zu anstrengend und er möchte es nur nicht sagen. Biete ihm doch an, dass Du ihn abholst und wieder nach Hause bringst und lade ihn dann einfach zu Euch zum Essen etc. ein. Eine weitere Möglichkeit wäre noch, dass er Angst hat, Euch zur Last zu fallen.

» Nicky14 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo!

du solltst mit deinem Opa reden, was sich in seinen Augen verändert hat. vor allem, wenn er so durcheinander ist, sollte er drüber nachdenken nicht mehr Auto zu fahren. Ich finde es immer ganz schrecklich, wenn ich sehe, in welchem Alter Leute noch Auto fahren und auch nciht merken, wie sich ihr körperlicher Zustand ändert. Die Menschen glauben nicht, dass sie es nciht mehr köännen, aber gefährden sich und andere im Straßenverkehr.

Ein Gespräch mit deinem Opa würde ich aber auch führen, weil du jka die Veränderung auch gut beschreiben kannst und deswegen solltest du auch versuchen herauszubekommen, inwieweit er das selber merkt. Vielleicht gehst du ja mal zusammen mit ihm zu einem Arzt, wenn dein Opa auch selber merkt, dass es ihm nicht gut geht.

Dein Opa ist ja sehr alt und da kommen auch körperliche Gebrechen mit dazu und er wird auch vielleicht nciht mehr so fit sein. Sei für deinen Opa da und hole ihn mal zu dir, wenn er alleine nicht mehr die Strecke bewältigen will. Dass man ihm manche Dinge öfters erklären muss, kann auch daran liegen, dass er vielleicht nicht mehr so gut hören kann.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hallo Max!
Ähnliche Probleme hatte ich auch, aber ich habe meinen Opa nicht mehr oft gesehen. Er hatte auch Alzheimer. Dein Opa hat ein sehr gutes Alter und es kann gut sein, das es zunehmend zu Leistungabbau im Gehirn kommt. Es muss aber nicht gleich Alzheimer sein. Jedem alten Menschen passieren merkwürdige Dinge.

Merkst du, dass der Älterungsvortschritt nur langsam vorrangeht? Hast du schon damals etwas beobachtet? Alzheimer ist ein sehr, sehr langer Prozess. Die Krankheit trägt man schon viele Jahre mitsich, bevor diese überhaupt ausbricht. Es gibt auch eine seltene Art von Alzheimer, die durch genetisches Gut veerbt werden kann. Kann es sein, dass in deiner Familie Fälle von Alzheimer bekannt waren?

Grüße

» nick1 » Beiträge: 373 » Talkpoints: -8,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallöchen,

Um Sicherheit zu bekommen könntest du ihn natürlich zu einem Arztbesuch überreden, denn keiner hier wird dir sagen können, ob dein Opa wirklich Alzheimer hat oder nur altersbedingt etwas durcheinander ist. Oftmals sind es wirklich nur Alterserscheinungen. Meine Oma hört auch nicht mehr so gut, was zur Folge hat, dass sie entweder nichts versteht und es nicht zugeben will und man ihr deswegen Dinge auch locker 3-4 mal erklären muss, oder einfach, weil sie es wieder vergisst. Aber das passiert ja auch jüngeren Menschen.

Und vielleicht tut ihm auch was weh, weshalb er euch nicht mehr so oft besuchen kommt. Ältere Menschen geben ihre Gebrechen selten gerne zu und schweigen lieber und ziehen dann für sich die Konsequenzen, was dann in deinem Falle heißt, das er euch lieber nicht mehr besucht als euch zu sagen, das er krank ist. Man kann das als jüngerer Mensch oftmals nicht nachvollziehen, aber die Omis und Opas denken da einfach anders drüber. Sie schämen sich regelrecht fürs alt werden und das sie nicht mehr das so tun können wie sie es gerne würden. Das tut ihnen dann zusätzlich noch weh.

Nimm dir einfach mal Zeit und rede mit deinem Opa darüber und sage ihm auch ehrlich, dass dich das bedrückt das er nicht mehr kommt und das er sich so zurück zieht. Und auch, das er mit dir reden kann, falls ihn irgendetwas bedrücken sollte.

Liebe Grüße
winny

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» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Im Namen meiner Mutter (die im Altersheim arbeitet und ihre 85-jährige Mutter bei sich wohnen hat) kann ich Dir das Buch Altersglück empfehlen. Laut Mama erleichtert es einem den humorvollen Umgang mit vergesslichen Angehörigen.

Wobei das nicht heißt, dass sie nicht trotzdem schnell auf der Palme ist, wenn Oma an der Tür mit dem Fuß gemalte Postkarten kauft. Oder nicht mehr weiß, wie ihre Enkelkinder heißen. Aber dafür auf den Heller genau ihren Kontostand kennt, oder Mama täglich daran erinnert, dass sie einen bestimmten Arzttermin in zwei Wochen nicht vergessen soll. Faszinierend ist, wie selektiv ihr Gedächtnis inzwischen ist.

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» gilowyn » Beiträge: 169 » Talkpoints: 7,80 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Sprich doch mal mit deinen Eltern über ihre Erfahrungen und Meinungen! Deine Eltern kennen deinen Opa sicherlich schon länger und wissen daher noch aus älteren Zeiten sein Verhalten.

Man sieht relativ stark, dass Alzheimer- Patienten auf ihren Meinungen bzw. Aspekten oder Ansichten nichts rütteln wollen und diese für richtig halten. Es ist sehr schwer mit jemanden umzugehen, der sich nicht helfen lassen will. Sicherlich wird dein Opa nicht gerne die gewissheit an einer schicksalshaften Diagnose haben, aber vielleicht wäre es doch besser solch einen neurologischen Test durchzuführen. Wenn alles im grünen Bereich ist könnt ihr Euch freuen und glücklich sein, sonst solltet ihr mit eurem Opa noch viele schöne Tage verbringen und es so angenehm wie möglich machen.

Es wäre falsch im vorraus zu Mutmaßen ob eine Krankheit oder eine natürliche Altersschwäche vorliegt, deshalb würde ich einen Arzttermin abklären.

Grüße

» nick1 » Beiträge: 373 » Talkpoints: -8,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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