Kind zu verwöhnt und Probleme bei Arzt

vom 14.10.2008, 13:53 Uhr

Hallo!

Eine Bekannte hat eine 6 jährige Tochter, die meiner Meinung nach sehr verwöhnt ist und auch alles bekommt, was sie haben will und wenn sie was nciht machen will, dann braucht sie es auch nicht. Alles reden von mir hat noch ncihts genutzt, wenn ich von Konsequenz und auch mal vom Nein-sagen rede.

dieses Mädchen hat fürchterliche Angst vor allen Ärzten, wobei ich eher glaube, dass sie keine richtige Angst hat, sondern den Eltern einfach auf der Nase rumtanzt. Sie hat schlechte Zähne, weil sie zuviel Süßigkeiten isst und auch nciht die Zähne putzen muss, wenn sie nciht will. Beim Zahnarzt macht sie den Mund nciht auf und ich war selber dabei, weil ich es nicht glauben wollte, aber sie kneift den Mund zu und ich habe den Eindruck, dass sie innerlich auch grinst. Beim Kinderarzt muss sie, wenn sie geimpft wird von 3 Personen festgehalten werden (Mutter, Vater und die Sprechstundenhilfe).

Jetzt soll sie an den Ohren operiert werden, weil sie Röhrchen eingesetzt bekommen soll. Die Untersuchung beim Hals Nasen und Ohrenarzt war ein Drama und nur mit Beruhigungsmittel möglich. Das Mädchen weigert sich aber ins Krankenhaus zu gehen . Wenn die sprache drauf kommt, dann randaliert sie und schmeisst alles durch die Gegend. Die Eltern reagieren nochmit Verständnis und trösten sie, weil sie ja so Angst hat.

Mein Rat war, dass sie die Ausbrüche, wenn das Mädchen meint sich zeigen zu wollen einfach mal zu ignorieren und ihr klar zu machen, dass es sein muss und dass es auch kein Trost gibt, wenn sie sich so anstellt. Die Eltern können meine "harte Art" einfach nciht verstehen und schützen ihre Prinzessin förmlich , wenn ich sage, dass sie einfach nur verwöhnt und nicht erzogen ist.

Was haltet ihr davon und wie würdet ihr mit diesem Kind umgehen? Sehe ich das so falsch, dass das Kind nur so tut, als wenn es Angst hat? Ich muss dabei sagen, dass sie nie schlechte Erfahrung beim Arzt gemacht hat, ausser das Impfen. Sie musste auch nie in irgendwelche Krankenhäuser, weil sie krank gewesen ist und der Zahnarzt hatte nicht mal die Chance ihr weh zu tun.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hallöchen,

Du hast vollkommen Recht, es klingt sehr danach, als hätte man dieses Kind von Anfang an verzogen und solche Fehler lassen sich im nachhinein natürlich nur schwer wegbekommen. Wenn ein Kind einmal merkt, das es mit allem durchkommt, wird es natürlich unzufrieden sein,wenn man versucht das nun zu unterbinden.

Vollkommen falsch von den Eltern ist es natürlich auch, sie zu trösten, wenn sie einen Wutanfall bekommt. Natürlich hat das Kind Angst vor der Operation, aber da muss man sich einfach mit ihm hinsetzen und ihm alles erklären. Kinder brauchen schon Konsequenz, sonst tanzen sie einem auf der Nase rum. Und zwar nicht nur wenn es Angst vor irgendetwas hat - angeblich. Ich denke das ist für dieses Kind wieder eine Extra-Einladung um Aufmerksamkeit zu bekommen und sich bestimmte Privilegien zukommen zu lassen. Frei nach dem Motto: Ich werde bald operiert, haben ganz doll Angst und will was dafür haben. Außerdem müssen alle lieb zu mir sein.

Und klar kann ein Kind so tun. Gerade wenn sie verwöhnt sind mekren sie schnell, das sie da extra viel Aufmerksamkeit bekommen können . Viel Liebe, Spielzeug und was man sonst noch so heraushandeln kann als Kind. Richitge Angst kann man sehr wohl unterschieden von gespielter Angst. Kinder besitzen ja die wundervolle Gabe auf Knopfdruck los zu weinen. Wobei jede Mutter sieht (nicht nur am eigenen Kind), wann das herausgedrückt ist und wann ein Kind wirkliche Angst hat. Und Angst hat ein Kind meist wirklich nur, wenn es schlechte Erfahrungen gemacht hat.

Liebe Grüße
winny

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» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Hallo Winny!

Was mich bei dem Mädchen sehr wundert sind diese Wutausbrüche und diese angeblichen "Angstattacken" völlig ohne Tränen. Und als ich dort zu Besuch gewesen bin, habe ich das Mädchen angesehen und zu den eltern gesagt, dass es mich wundert, dass sie angeblich Angst hat, aber nicht weint, sondern einfach nur irgendwie stur ist. Das Mädchen hat es wohl mitbekommen, obwohl ich es ziemlich leise gesagt habe. Sie stellte sich vor mich hin und schaute mich wirklich bemitleidenswert an und kniff dabei immer die Augen zu und machte sie wieder auf. Wenn ich sie nicht kennen würde hätte ich sie in dem Moment auch gerne in den Arm genommen und vor lauter Augen zu kneifen kamen sogar Tränen. Das Mädchen meinte dann " Mama ich will nicht ins Krankenhaus, sonst muss ich doch weinen, siehst du das".

Ich habe zur Mutter nur gesagt, dass sie mal zu einem Schauspielcasting mit dem Kind gehen soll. Ich finde das alles andere als normal. Meine Meinung ist ja proffessionelle Erziehungshilfe.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hallo Diamante,

ich kenne auch so ein Kind, das sich so ähnlich verhält wie das von dir beschriebene Mädchen -nämlich meinen kleinen Cousin. Er tanzt ebenso seiner Mutter auf der Nase herum, da er merkt, dass sie es sich gefallen lässt. Ist er allerdings zum Beispiel bei unseren Großeltern oder anderen Verwandten für längere Zeit zu Besuch und meine Tante ist nicht dabei, ist er total anders und ein ganz friedlicher Junge. Bei denen und auch bei mir hat er allerdings zu Anfang einige Male versucht, wie weit er gehen kann und hat dann gemerkt dass wir eben nicht immer nach- geben wenn er unbedingt etwas haben will oder auf etwas, wie beispielsweise das Zähneputzen, keine Lust hat.

Sollte das Kind den Eltern wirklich etwas vorspielen sollen, wurde bei der Erziehung wohl grundlegend etwas falsch gemacht. Deinen Erzählungen zufolge wird das Mädchen ganz schön verwöhnt, die Eltern sollten auch mal "Nein" sagen können und nicht alles durchgehen lassen. Jetzt im Nachhinein wird es sicherlich ganz schön schwierig sein, das Kind wieder umzuerziehen -erst recht wenn die Eltern selbst noch nicht eingesehen haben, dass sie etwas falsch machen.

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» Peanut » Beiträge: 444 » Talkpoints: 57,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo!

Nein, die Eltern sehen es absolut nicht ein und das Mädchen hat in ihren 6 Jahren auch noch nie irgendwo anders geschlafen als bei den Eltern im Ehebett ! Sie war nciht mal einen nachmittag bei den Eltern der Eltern, also bei Oma und Opa. In den Kindergarten braucht sie auch nur, wenn das Mädchen Lust hat. Ich habe schon Bedenken geäussert, wenn das Kind in die Schule kommt. Das ist nächstes Jahr der Fall. Denn das Mädchen ist jetzt im Oktober 6 geworden.

Die Eltern meinen, dass sich das noch gibt und sie wird ja älter. Ich befürchte aber, dass zu der angeblichen Angst vor den Ärzten dann auch eine angebliche Angst vor der Schule hinzukommt.

Ich habe schon viele Erziehungsmethoden und viele Eltern in meinem Leben kennengelernt. Aber so einen Extremfall habe ich noch nie gesehen und ich denke, dass selbst das Jugendamt mit sowas überfordert ist.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Die ganze Schilderung klingt ziemlich skuril für mich. Das Kind hat eine irrationale Angst vor Ärzten, oder gibt es zumindest vor, eins von beidem meinetwegen. Bei einer notwendigen Sache wie Impfung wird sie mit "Gewalt" festgehalten damit die Impfung durchgeführt werden kann, damit ein anderer Arzt (HNO) sie untersuchen kann musste man ihr Beruhigungsmittel geben damit die Untersuchung möglich war - also selbst wenn ich schon glaube, dass das Kind verzogen ist - auch ein verzogenes Kind muss man nicht mit Beruhigungsmitteln ruhigstellen damit es untersucht werden kann. Sonst macht es doch einfach beim Zahnarzt und Krankenhaus genauso, einfach immer schön Beruhigungsmittel reinpumpen dann klappt das schon (Achtung, Ironie.).

Es gibt Dinge, die man als irrational bezeichnet, weil es eben keine logische Grundlage dafür gibt. Man kann wahnsinnige Höhenangst haben obwohl man noch nie im Leben irgendwo runtergefallen ist oder bis dato einen Sturz beobachtet hat. Irrationale Ängste kann man nicht einfach abschütteln. Und mit Gewalt in diese Angstsituation hineingezwungen werden (von drei Leuten festgehalten - hallo?!) ist auch nicht gerade förderlich.

Ich gebe dir nach deiner subjektiven Schilderung durchaus immer noch recht, dass das Kind nicht gerade gut erzogen wurde, dass die Eltern mehr auf Grenzen achten sollten und auch zum Beispiel mangelnde Zahnpflege einfach nicht durchgehen kann. Trotzdem würde ich die Arzt- bzw. Krankenhausgeschichte nicht so mit unterdrücktem Grinsen aus Hohn abtun. Leute grinsen auch dumm wenn sie Fehler machen, sich nicht wohl fühlen und ähnliches - Grinsen muss noch lange kein Schuldeingeständnis sein. Nebenbei bemerkt: Grinsen war ursprünglich mal eine Drohgebärde, weil die Zähne den Waffen entsprechen - mittlerweile hat das Lächeln und Grinsen mit Zähnen aber zu bedeuten, dass wir unsere Waffen zwar haben, nicht benutzen wollen. Das erklärt auch, warum Menschen auch heute noch in scheinbar merkwürdigen Situationen anfangen "dumm" zu grinsen.

Wie verhält sich das Mädchen eigentlich im Kindergarten? Wenn sie sehr widerspenstig ist, müsste es dort ja auch relativ häufig Stress geben, weil die Erzieherinnen sicher auch mal verlangen, das aufgeräumt wird oder so. Stresst sie dann immer noch so riesig rum oder verhält sie sich - Oh Wunder - zumindest halbwegs normal?

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Hallo!

Wenn sie mal in den Kindergarten geht, dann verhält sie sich dort relativ normal. Versucht es zwar immer wieder, aber die Erzieherinnen lassen es dort nciht durchgehen und ignorieren es, wenn sie sagt "ichmach das nciht" oder "ich will das nicht" oder "ich habe Angst" . Das "Ich habe Angst" ist ein Lieblingssatz von ihr und das wundert mich eben.

Zu dem HNO Arzt musste das Kind unbedingt, weil es vor Ohrenschmerzen selbst nciht aushalten konnte , sich aber doch gewehrt hat und sie auch schlecht hört und deshalb auch altersgemäß schlechter spricht. Deswegen hat sie einen Saft bekommen, der sie halb schlafen lies, damit der Arzt in die Ohren sehen konnte und einen Hötrest machen konnte , der auch an schlafenden Menschen durchgeführt werden kann. Da werden die Hirnströme gemessen mit einer Art Elektrode und einem Kopfhörer.

Bei den Impfungen sind die Eltern wenigstens so, dass sie dem Kind die Krankheiten ersparen wollen, die sie kreigen würde, wenn sie nciht geimpft wird. Und deswegen dann auch nach Anraten des Arztes diese "Gewalt". Förderlich ist es sicherlich nciht. Aber wie sollen sie es anders machen?

Ich habe das gestern nach 4 Jahren wiedergesehen. Als sie 2 war war sie auch schon verwöhnt . Aber ich empfinde es als mittlerweile unerträglich verwöhnt. Dass ich glaube, dass sie die angst nurt vorspielt, ist, weil sie sich wirklich von jetzt auf gleich wieder beruhigt und lacht. Kommt die Sprache auf das Krankenhaus, dann tobt sie und schreit "ich habe Angst" und wenn dann die Mutter sagt "ist ja gut, du brauchst nciht dahin" dann ist sie sofort ruhig und lacht wieder rum .

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Als Außenstehende Person kann man sich da wohl eher kein Urteil darüber erlauben. Damit meine ich weniger Dich Diamante, sondern die anderen Talkterianer hier. Denn von uns hat ja keiner das Kind in Aktion erlebt.

Außerdem würde ich die beiden Themen auch nicht unbedingt vermischen, zumindest nicht als Außenstehende Person. Mein Sohn hat auch extreme Angst vor ärztlichen Untersuchungen (Kindern die Angst vor dem Arztbesuch/Untersuchungen nehmen), obwohl es mittlerweile schon wieder besser ist. Bei ihm ist es aber wirkliche Angst und wenn ich dabei bin geht es einigermaßen. Vor allen Dingen ohne Druck und Zwang, sondern im Höchstfall mit Tränen. Mit knapp einem Jahr hat er beim Zahnarzt auch das Öffnen des Mundes verweigert. Aber der hat dann angefangen dem Kind ein wenig die Einrichtung zu erklären und so gab es dann ab dem zweiten Besuch zumindest keine Probleme mehr die Zähne zu zeigen. Ich hatte aber mal einen (Kinder-)Zahnarzt, der zu den Kinder so unverschämt war, bei Schmerzen auch gern sagte, man solle sich nicht so anstellen. Das wirkt lange nach, selbst wenn man den Zahnarzt wechselt.

Die Operation im Frühjahr dieses Jahr war auch ein Desaster. Seine und die folgenden Operationen mussten wegen seiner Gegenwehr 30 Minuten verschoben werden. Geholfen hat da nichts. Kein gutes Zureden und Drohungen seitens einiger Mitarbeiter haben die Sache eher verschlimmert.

Auch das Impfen des Kindes sehe ich mit gemischten Gefühlen: ich hätte mein Kind sicher nicht mit solcher Gewalt impfen lassen, sondern hätte lieber ein wenig gewartet. Allerdings nicht zu lange und ich hätte dem Kind auch klar gemacht wieso die Impfung so wichtig ist (wenn es denn so ist).

Aber um einen Rat zu diesem Mädchen zu geben fehlen einfach zu viele Details. Es könnte gut sein, dass das Kind wirklich einmal schlechte Erfahrungen gemacht hat und seitdem große Angst hat. Andererseits spricht auch leider einiges dafür, dass die Eltern sich das Leben mit dem Kind leicht machen wollen und in einigen Dingen den (für sie) einfachsten Weg gehen. In diesem Falle wäre wohl nicht nur eine Erziehungsberatung angebracht, viel eher würde ich zu einer Familienberatung raten, damit die gesamte Situation mal unter die Lupe genommen wird.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Mein Sohn hat wirklich Angst, aber er ist ja auch erst 2,5 Jahre alt. Er hat sich schon mal vor lauter Angstgeschrei beim Arzt übergeben.

Aber mit 6 Jahren sollte man seine Ängste zumindest so im Griff haben, dass man nicht so einen Zirkus abzieht, und wenn du von randalieren sprichst, sprich Gegenstände herumschmeißen, dann würde sich spätestens da für mich als Mutter der Spaß aufhören. Das hat mit Angst ja nun mal wirklich nichts zu tun!

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich denke mal nicht, das es dem Mädchen wirklich darum geht, das es richtige Angst hat vor Ärzten und den dazu gehörigen Untersuchungen. nach den Schilderungen von Diamante denke ich, das es einfach ein sehr großer Erziehungsfehler ist.

Die Eltern machen immer nur das, was die Tochter möchte, und das weiß dieses Kind sehr genau. Also einmal kurz weinen, und sie bekommt ihren Willen. Und damit werden auf die Eltern noch größere Probleme zukommen.

Es fängt doch schon mit dem Zähne putzen an, ich meine, wie eklig ist das denn, wenn sie keine Zähne putzen braucht, nur weil sie keinen Bock dazu hat? Das da natürlich irgendwann gesundheitliche Probleme in Form von Karies entstehen, müsste den Eltern doch eigentlich klar sein, oder? Und der Kindergarten sollte auch keine freiwilige Spaßveranstaltung sein, sondern schon die Kindern auf das spätere Schulleben einstellen. In der Schule kann sie auch nicht sagen, nö, heute hab ich keinen Bock, da bleib ich mal zu Hause. Da fängt der Stress erst richtig an, entweder zwingt die Mutter sie, in die Schule zu gehen, obwohl ich mich dann frage, wie sie das anstellen will, ohne das die Tochter mal zwischendrin einfach nach Hause geht, oder sie ist dann genauso nachlässig und lässt sie zu Hause, was aber dann schnell ein Fall fürs Jugendamt wird.

Die Eltern machen sich zum Sklaven ihrer Tochter, und dieses problem werden sie mit oder ohne fremde Hilfe wohl nicht so schnell in den Griff bekommen. Kinder müssen Grenzen erfahren, und auch später fürs Leben ist das wichtig, sie wird auch später nie das bekommen, was sie will.

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» pepsi77 » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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