Altersvorsorge für Kinder

vom 04.10.2008, 00:24 Uhr

Hallo zusammen!

Ich habe ein Kind im Alter von drei Jahren und bin am Überlegen, ob ich nicht endlich einen Sparplan oder Ähnliches für ihn anlegen soll. Seither habe ich eher sporadisch auf ein Tagesgeldkonto für ihn Geld angespart, aber ich würde jetzt gerne regelmäßig jeden Monat einen festen Betrag zur Seite legen, den er dann (möglichst schön verzinst natürlich) mit 18 ausbezahlt bekommen kann oder weiter für seine Altersvorsorge nutzen kann.

Was gibt es denn auf dem Markt für Angebote, könnt ihr etwas empfehlen? Ich habe auch schon gehört, dass es einen Sparplan gibt, bei dem das Kind das Geld mit 18 ausbezahlt bekommt, und wenn mir vorher etwas passieren sollte, übernimmt die Versicherung die weiteren Raten, sodass das Geld auf jeden Fall ausgezahlt wird. Weiß allerdings nicht mehr, wie sich diese Sparvariante nennt. Vielleicht kennt ihr das ja oder andere gute Möglichkeiten zum Geld anlegen für die Kinder?

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Hallo, die Variante mit dem Übernehmen der Raten durch die Versicherung nennt sich Lebensversicherung und ist der Berater liebstes Kind. Es gibt sicherlich eine ganze Menge von Produkten, die besser sind. Wichtig wäre zu wissen wieviel du anlegen willst und wie hoch deine Risikobereitschaft ist.

Ich gehe mal von fünfundzwanzig Euro aus, da ist die monatliche Belastung nicht allzu hoch und am Ende kommt für einen Achzehnjährigen eine schöne Summe heraus. Wichtig ist, die Gebühren und Maklerprovisionen gering zu halten, da bei der langen Laufzeit jeder cent durch den Zinseszinseffekt zählt.

Als erstes wäre da vielleicht der Banksparplan zu nennen, es gibt festgelegte Zinsen für einen bestimmten Zeitraum und meistens noch irgendwelche Bonusprozente obendrauf. Alle Institutionen bieten da alles Mögliche unter den verschiedensten Namen an, wichtig ist nach dem effektiven Jahreszins zu fragen, um die Produkte vergleichen zu können. Dann wäre da noch die bereits genannte Lebensversicherung, hier nicht von den möglichen Renditen auf Grund der Überschussanteile blenden lassen, die sind nicht garantiert. Nicht vergessen, dass ist eine Versicherung die natürlich einen großen Teil des Geldes dafür verwendet, ihre Vertreter zu bezahlen und das Risiko "Tot" abzusichern. Tagesgeldkonten finde ich mittlerweile auch attraktiv, allerdings können sich hier die Zinsen täglich ändern.

Für mich die beste Alternative ist ein ordentlicher Aktiensparplan mit einem guten Fonds je nach Risikobewusstsein. Bei einigen Banken ist das Konto beziehungsweise die Depotverwaltung kostenlos, wenn ein monatlicher Aktiensparvertrag abgeschlossen wird (es gibt noch andere, aber ich habe mit der Direktbank Cortal Consors gute Erfahrungen gemacht, die Beraten auch beim Fondskauf). Tipp: Lass dich von einem Bekannten werben, da bekommt jeder Beteiligte einen schönen Geldbonus. Beim Kauf von Fonds ist meistens ein Aufgabeaufschlag fällig, dieser ist bei Direktbanken deutlich reduziert beziehungsweise ganz gestrichen.

Lohnenswert wäre vielleicht noch ein Bausparvertrag. Dieser geht aber bei Jugendlichen unter sechzehn nicht, sondern müsste auf deinem Namen abgeschlossen werden. Hier schmerzt die Abschlussgebühr von einem Prozent, auch wird die Bausparsumme oft zu hoch aufgeschwatzt (warum wohl?) und nach sechs Jahren wird oft ein bischen Druck ausgeübt, um ihn zu kündigen und einen neuen abzuschließen. Inzwischen sind, glaube ich jedenfalls, dort auch einige Konditionen hinsichtlich der "Pflicht zur wohnungswirtschaftlichen Verwendung" geändert worden. Hier bei Bedarf noch einmal nachfragen.

Ärgerlich bei allen Produkten (außer der Aktiensparplan) ist die vertragliche Regelung einen Zinsbonus am Ende der Laufzeit auszuzahlen. Erst einmal fehlt da wieder der Zinseszinseffekt und zum anderen bekommt man Probleme mit dem Freistellungsauftrag. Generell gilt, eine Bank, die monatlich Zinsen zahlt ist besser als eine, die nur alle drei Monate die Zinsen ausweist (Zinseszinseffekt). Hier auch unbedingt auf die Gebühren achten.

Noch ein Hinweis, Kindern steht der gleiche Freistellungsbetrag wie Erwachsenen zu. Um bei späteren Aktienverkäufen die Abgeltungssteuer zu umgehen kann kurz vor dem achtzehnten Geburtstag eine Nichtveranlagungsbescheinigung beantragt werden (wenn ein bestimmtes Einkommen nicht erreicht wird) und die Anteile dann steuerfrei verkauft werden.

Auf jeden fall ist die Suche nach einem guten Produkt doch eine etwas aufwendige Sache, wenn man maximale Ergebnisse erhalten will. Gruß hooker

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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