Wann für FSJ bewerben?

vom 29.09.2008, 18:54 Uhr

Hallo,

wie schon in dem Thread FSJ beim Rettungsdienst beschrieben, habe ich aktuell verstärkt interesse an einem Freiwilligen Sozialen Jahr beim Rettungsdienst. Doch wann sollte ich mich für das FSJ bewerben? Bin im moment in der 11ten Klasse (1.Halbjahr). Ich hatte vor mich nach diesem Halbjahr zu bewerben, ist das zu früh? Oder kann es überhaupt "zu früh" sein? Bzw. sollte ich dann eher warten bis ich das Jahreszeugniss der 11ten Klasse habe?

Danke schon mal für Eure Antworten

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» Julian » Beiträge: 3431 » Talkpoints: 5,77 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Hey Julian,

also wann genau willst du denn das FSJ machen? Ich nehme jetzt einfach mal an, dass du es nach deinem Abitur machen willst als Ersatz für den Wehr-/Zivildienst oder eben einfach so freiwillig als Überbrückung. In diesem Fall brauchst du keine Angst haben, dass du schon eine Bewerbungsfrist verpasst hast. In der Regel werden die Stellen ja immer ein Jahr davor vergeben. Von daher würde es reichen wenn du dich Ende der 12.Klasse bewerben würdest. Allerdings kann es nicht schaden schon Mal bei deiner Wunschstelle vorzusprechen und sich über das Ganze zu informieren.

Dabei kannst du auch schon signalisieren, dass du Interesse hättest nach dem Abitur hier anzufangen. Das steigert deine Chancen auf eine erfolgreiche Bewerbung enorm, weil die Verantwortlichen sehen, dass du dir da schon früh Gedanken darüber machst.

Gruß Lukas

» OTT_l » Beiträge: 66 » Talkpoints: 0,00 »


Ich habe nach dem Gymnasium ein FSJ gemacht und in der Regel ist es ja so, dass du dich nicht direkt bei einer eventuell möglichen Einsatzstelle bewirbst, sondern bei einer der übergelagerten Organisationen; eben DRK, Arbeiter-Samariter-Bund, Paritätischer Wohlfahrtsverband etc.

Da kannst du einfach nur die Bewerbungsformulare anfordern (bei Vielen findest du die auch zum download online); da muss man nicht zwangsläufig zunächst alle Unterlagen hinschicken. Deren Bewerbungsformulare bestehen meistens aus einem Formblatt, wo man allgemeine Angaben zur Person machen muss (Name, Adresse, Alter, die üblichen Kontaktdaten halt, ob Führerschein da ist oder nicht, ob Auto da ist oder nicht, ob Bereitschaft zu nem Umzug da ist oder nicht), und es reicht, wenn du deine üblichen Bewerbungsunterlagen dann damit zurückschickst. Auf diesem Zettel befindet sich außerdem eine Tabelle, auf der verschiedene Einsatzbereiche aufgeführt worden sind, und wo man dann ankreuzen muss: „Würde ich sehr gerne machen“, „Würde ich wohl auch machen“, „Naja, wenns nix Anderes gibt“, „Will ich auf gar keinen Fall machen“.

Ich habe mich damals an verschiedene Organisationen gewandt und das war bei Allen gleich.

Die Organisationen schauen dann, ob sie eine deinen Wünschen entsprechende Stelle in deiner Nähe haben, und rufen dich dann an; fragen, ob du an der Arbeit hier oder dort interessiert bist und wenn du bejahst, bekommst du dann entweder eine Telefonnummer gleich durchgesagt oder auch zugesandt; eben der betreffenden Einsatzstelle, mit der du dann Kontakt aufnehmen sollst, zwecks Terminabsprache für ein Vorstellungsgespräch direkt dort. Die Einsatzstelle hat dann auch deine Unterlagen zugesandt bekommen und der Vertrag liegt auch schon bei denen; also letztlich obliegts dann der Einsatzstelle, ob sie dich einstellt.

Was du machen kannst, wenn du schon weißt, bei welcher Ortsvertretung du das FSJ gerne machen wollen würdest, dann kannst du anderseits aber auch schon überhaupt erst einmal direkt dort anfragen, ob es genau da überhaupt möglich ist, ein FSJ zu machen (ist es nämlich nicht überall) und an wen du dich da eventuell wenden könntest. Ich sag es jetzt mal allgemein: wenn du es beim DRK machen möchtest, ist es ja klar, aber ansonsten ist es da dann wichtig, nachzufragen, von welcher Organisation ein FSJ in der entsprechenden Einsatzstelle überhaupt betreut wird.

Eine Bewerbungsfrist gibt es da eigentlich gar nicht. Ich habe mich erst nach dem ersten Halbjahr der 13 beworben, bei den diversen Organisationen, und von jeder auf Anhieb eine bis drei Stellen angeboten bekommen. Allerdings wollte ich in die eher extremen Bereiche, in die laut Aussagen meiner späteren Betreuerin auch niemand sonst groß wollte; die da waren Sucht, Psychiatrie und Gefängnis. Die Meisten wollen wohl in den Pflegebereich bzw. der Arbeit mit Behinderten; da sollte man sich dann wohl auch schon eher bemühen. Aber FSJler sind nun mal recht günstige Arbeitskräfte; die werden händeringend gesucht, grad wo im sozialen Bereich eh alles gekürzt wird. Ich habe da von diversen Einsatzstellen; Alten-/Pflegeheime und sogar auch Krankenhäuser; vernommen, dass die ohne FSJler, Zivis und Jahrespraktikanten dichtmachen könnten.

In meiner FSJ-Gruppe waren damals auch Leute, die sich erst nach dem Abitur beworben haben, als sie auf Anhieb keinen Studienplatz erhalten haben und auch Leute, die dann über die Warteliste einen Studienplatz doch noch bekommen haben und die das FSJ dafür nach zwei Monaten abgebrochen haben; ebenso wie Leute, die zum nächsten Semester angenommen wurden und das FSJ nach einem halben Jahr beendeten. Deren Arbeitsplätze wurden demzufolge frei und da wurden dann auch immer noch Nachzügler gesucht (bzw. waren normalerweise fast direkt drauf da); es kamen auch dann eben schon mal FSJler nach, denen ihr Studium (oder auch ihre angefangene Ausbildung) umgekehrt nicht gefallen hatte und die nun eben das abgebrochen hatten und sich erstmal neu orientieren wollten.

Im Übrigen: wenn du das FSJ anstelle von Zivildienst machen möchtest, muss deine Verweigerung erst durch sein, dass du das direkt so anmelden kannst. Wenn man erst das FSJ macht und dann später einberufen wird, wird das FSJ nachträglich nicht als Zivildienst-Ersatz anerkannt; den müsste man dann trotzdem noch machen.

» Tanniani » Beiträge: 341 » Talkpoints: -0,87 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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