Das eigene Kind besser verstehen lernen

vom 29.09.2008, 17:25 Uhr

Text:
Mein Kind sitzt seit einer halben Stunde vor dem Heizkörper und hämmert mit einem Holzklötzchen dagegen. Einfach so, scheinbar ohne Grund und Ziel. Der monotone, Nerven tötende Krach ist irgendwann jedem zu viel, aber nicht dem Kleinen selbst. Eigentlich macht er es gar nicht, um uns zu ärgern. Er erforscht die Welt auf jede ihm bekannte Weise. Er steckt alles in den Mund, betastet, macht Geräusche, um herauszufinden, wie die Dinge beschaffen sind und was er als Mensch mit ihnen anstellen kann.

Nicht umsonst ist das neue Spielzeug nämlich nach wenigen Stunden in Einzelteile zerlegt. Der Kleine muss herausfinden, welches Geräusch der Heizkörper macht, wenn man das Holzklötzchen flach oder mit der Kante dagegen schlägt. Es ist leicht, ihm den Krach zu verbieten, ihm das Spielzeug wegzunehmen, aber mit etwas Geduld kann man das eigene Kind vielleicht besser verstehen.

» Drachenreiter » Beiträge: 13 » Talkpoints: 7,23 »



Da gebe ich dir vollkommen Recht. Dein Kind will dich nicht ärgern. Er lernt durch jedes Spilezeug und erforscht seine Welt. Nur so kann er Dinge verstehen lernen.

Natürlich ist das für die Eltern eine nervliche Zerreißprobe. Aber wenn man sich vor Augen hält, dass das Kind dadurch einen riesengroßen Entwicklungsschritt machen wird und dass diese Phase auch mal vorbei gehen wird, kann man viel geduldiger damit umgehen.

Freue dich darüber, dass dein Kind so zielstrebig und konzentriert alleine für sich spielen kann. Andere Kinder können das nicht. Sie müssen das erst noch lernen. Sie hängen der Mutter am Rockzipfel und lassen ihr keine freie Minute. Das ist auch eine Zeit, in der man viel Geduld aufbringen muss.

» lorelei911 » Beiträge: 237 » Talkpoints: 0,25 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das kenne ich von meinem Sohn auch. Bei uns muss immer der Wohnzimmertisch für seine "Krachexperimente" herhalten oder auch die Türen zu den einzelnen Zimmern, im Auto ist es dann die Seitenscheibe, an die er gerade heranreicht.

Da werden die Bauklötze vorsichtig auf den Tisch geklopft, nach und nach mit jeder Seite, versteht sich. Dann werden sie etwas höher gehalten und fallen lassen. Ändert sich dann der Ton, strahlt das Kind über beide Wangen. Dann wird ein anderes Spielzeug geholt und ebenfalls auf den Tisch fallen lassen. Diese Phase war schon einmal extremer, inzwischen probiert mein Sohn nicht mehr so viel herum.

Der Kleine nimmt auch wirklich alles auseinander, an das er herankommen kann, sei es eine Wäscheklammer oder eine DVD in der Hülle, die er zufällig erwischt oder ein Spielzeug bei dem er es schafft, es in Einzelteile zu zerlegen.

Natürlich geht einem so ein monotones Krachen oder die Notwendigkeit, alles wieder zusammensetzen und reparieren müssen schon einmal auf die Nerven, aber ich sehe, wie konzentriert das Kind bei der Sache ist. Man sieht richtig, wie es in ihm arbeitet und es dann auf einmal "klick" macht und das Kind ist höchst zufrieden. Deshalb bemühe ich mich, derartigen Krach so gut es geht aus meinem Gehör auszublenden und dem Kleinen die Gelegenheit zu geben, Dinge auszuprobieren. Oft setze ich mich dann auch dazu und mache zusammen mit ihm "Krachmusik", dabei üben wir auch das lauter und leiser werden und finden heraus, dass man ja auch in netten Rhythmen "Krach" machen kann.

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» felis.silvestris » Beiträge: 642 » Talkpoints: 0,56 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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