Sammelwut: Ich kann nichts wegschmeißen!

vom 25.09.2008, 08:14 Uhr

Ich weiß auch nicht, weshalb, aber ich hebe mir fast alles auf. Angefangen von Verpackungen von Geräten bis hin zu Plastiktüten, defekten Schaltern oder Kaffeetassen mit Sprung. Nichts, das nicht hoffnungslos kaputt ist oder verfault, wandert bei mir in den Müll. Ständig habe ich das Gefühl: Das kannst du noch einmal brauchen! Ich bin zwar nicht reich, aber auch nicht so arm, dass ich jeden Cent zweimal umdrehen muss. Trotzdem schaffe ich es nicht, das wegzuschmeißen, was jeder andere als „Müll“ bezeichnen würde.

Klar: Ein Stückchen weit spielt die Erziehung eine Rolle. Meine Eltern waren einfache Arbeiter und hatten sieben Kinder. Da kann man sich vorstellen, wie knapp bemessen das Budget war. Ich trug noch beim Abitur den alten Anzug meines älteren Bruders. Trotzdem frage ich mich, ob das noch „normal“ ist, dass man fast alles aufhebt.

» Payback » Beiträge: 76 » Talkpoints: 0,00 »



Ich kann das gut nachvollziehen, ich hebe auch alles auf und kann mich sehr schlecht von Sachen trennen und diese dann in den Müll schmeißen. Ob es nun mein gesammelten Eishockeykarten sind oder lauter Kisten mit Zeugs drin die bei mir im Keller stehen.

Man denkt immer das hat ja alles Geld gekostet und man kann das sicher irgendwann mal wieder brauchen. Meistens hängen an den Dingen ja auch jede Menge Erinnerungen und davon will man sich dann nicht trennen. Es ist also denke ich mal völlig normal das man sowas macht, solange man nicht zum kankhaften Messi wird ist das doch noch ok finde ich.

» Mystery2007 » Beiträge: 87 » Talkpoints: 0,16 »


Das kommt mir bekannt vor. Ich habe bei meinem letzten Umzug auch wieder eine ganze Menge "das könnte ich ja vielleicht noch brauchen" Sachen weggeworfen, die ich dann eben doch nicht mehr gebraucht habe. Das hat bei mir auch nichts mit Geld zu tun sondern wohl eher damit, dass ich schon öfters was weggeworfen habe und es ein paar Wochen später hätte gebrauchen können. Aber es ist ja so, das man sich generell an sowas besser erinnert als an die hunderte von Malen wo man etwas weggeworfen hat und es danach nicht eine Sekunde vermisst hat.

Ich habe mir jetzt jedenfalls vorgenommen mindestens einmal im Jahr den Keller aufzuräumen und alles was da schon länger steht gnadenlos wegzuwerfen und wenn ich dann wirklich mal irgendwas später vermisse muss ich mich eben um Ersatz bemühen. Das ist immer noch stressfreier als irgendwann tagelang mit Keller Ausmisten verbringen zu müssen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich kann diese Situation sehr gut nachvollziehen. Ich hebe auch oft Sachen auf, von denen ich meine, sie noch einmal irgendwann gebrauchen zu können, obwohl jeder andere diese Sachen als Müll bezeichnen würde. Jedoch hebe ich sie mir dann eine Zeit lang auf und beim nächsten Aufräumen merke ich, dass ich die Sachen diese lange Zeit nicht gebraucht habe und dass ich sie dann auch später nicht brauchen werde, und dann schmeiße ich die Sachen weg.

So würde ich es dir auch empfehlen zu tun, da du mit dieser Methode nicht unnötig "Müll" sammelst und du es auch selbst erkennst, dass du die Sachen oder Dinge nicht brauchst. Dies ist besonders hilfreich und hilft dir dich leichter von den Dingen zu trennen.

» MattiS.D-Sign » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 29.09.2008, 20:42, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Ich kann auch nur ganz schlecht Dinge wegschmeißen. Meine Eltern waren auch nie arm aber meine Mutter hat auch dieses Problem, dass sie viele Dinge aufbewahrt.

Ich habe einen Trick dagegen: Ich kann die Dinge zwar nicht wegschmeißen, aber wenn ich sie für 1 € bei Ebay losbekomme, dann ist es nicht schlimm, sie wegzugeben. Deswegen würde ich euch einfach raten, die Sachen bei Ebay zu verkaufen, der Versand ist nicht so viel Aufwand und man kann seine Wohnung problemlos entrümpeln.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Solange du noch treten kannst geht es doch noch. Richtig schlimm wird es nur wenn du selber denkst das hier ein richtiger Messi zu Hause sein muss der alles anschleppt was er kriegen kann und sich von garnichts trennt. Ich habe auch ein buntes Sammelsurium an alten Dingen zu Hause, meine Schraubensammlung ist wirklich sehenswert. Komischerweise ist es auch so dass man über kurz oder lang auch wirklich dieses spezielleTeil als Ersatzteil braucht, zugegebenerweise dauert es manchmal etwas länger aber man braucht es irgendwann, garantiert.

Das wird dir eigentlich jeder Mann der von Natur aus immer der geborene Jäger und Sammler ist sicherlich genauso bestätigen und sicherlich auch anfügen dass man eine menge Geld sparen kann wenn man nicht wegen jedem Firlefanz zum Baumarkt muss. Aber ich denke mal dass diese Argumente dir schon bekannt sind.

Allerdings braucht man dafür viel Platz den ich im Keller übrig habe seit dem wir nicht mehr mit Kohlen heizen und einen Partner der nicht in den Kohlenkeller geht. Wenn du einen von den beiden Punkten verneinst dann solltest du vielleicht doch etwas unternehmen um deineSammelwut etwas bremsen.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Irgendwie kommt mir Dein Problem bekannt vor. Mir geh es auch so, vieles liegt bei mir im Keller rum und die Schänke quillen auch schon über. Ich glaub aber, dass jeder Mensch mit diesem Problem geboren wird.

Wenn Du Dich aber mal dazu entscheidest, das ganze Zeug mal auf den Flohmarkt zu bringen, wirst Du schon überrascht sein. Es gibt viele Leute, die auch für kaputte Sachen etwas zahlen. Und umso älter Deine Sachen sind, desto mehr bringt Dir das auch.

» Palascus » Beiträge: 31 » Talkpoints: 0,13 »



Da fällt mir eine der wenigen Johannes B. Kerner-Sendungen ien, die ich mal geschaut habe, da war so eine "Entrümpelungs-Coachin" (keine Ahnung ob das so richtig Gegendert ist), die Leuten dabei hilft, ihre Kelerräume zu entmüllen. Da wurde unter anderem das z.B. irrationale Verhalten aufgeführt, etwas Altes noch zu behalten, falls das Neue mal kaputtgehen sollte.

Diese "Expertin" hat dann ein Verfahren vorgeschlagen, wie man der Sache Herr werden soll: Man stellt dem betreffenden Gegenstand einfach 3 Fragen:
1.: "Bringt der Gegenstand mich weiter"
2.: "Liebe ich ihn?" (ich habe sehr gespaltenes Verhältnis zu meiner alten Waschmaschine)
3.: "Was nützt er mir?"

Naja und dreimal nein heißt halt: ab auf den Müll! [das Video gibt glaube ich immer noch in der Videothek]. Man kann natürlich auch einfach Dieter Nuhrs Ratschlag befolgen und den Keller einfach komplett mit allen darin befindlichen Sachen mit Beton zulaufen lassen.

» Green_And_Blue » Beiträge: 19 » Talkpoints: 0,00 »


Ich selbst denke bei vielen Sachen zwar auch "Soll ich das nicht lieber auf heben? Irgendwann brauche ich es vielleicht?", letztendlich kommt das meiste dann aber doch in den Müll. Das hat mehrere Gründe:
- Meistens erinnert man sich später nicht einmal mehr an die Sachen, die man aufgehoben hat, bis man sie wieder zufällig ausbuddelt
- Praktisch nie braucht man dann doch, was man aufgehoben hat
- Irgendwie stört einen der ganze Müll doch

Was ich allerdings aufhebe: Verpackungen von Sachen auf die ich Garantie habe, mittlerweile hebe ich auch diese kleinen Drähte zum Binden von Kabeln auf, so kann man die Kabel bei einem eventuellen Verpacken viel besser in den Karton stopfen und viel Platz nehmen die auch nicht weg. Außerdem hebe ich natürlich das ganze "Zubehör" von solchen Sachen auf und zwar im jeweiligen Karton, so dass ich einen etwas höheren Preis erziele, sollte ich es später noch einmal verkaufen wollen, einfach weil es kompett ist (vor allem Bezogen auf Hardware).

» AP Nova » Beiträge: 336 » Talkpoints: 19,85 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo!

Also zu dem Thema hab ich erst vor kurzem meine Einstellung ein wenig geändert.

Ich bin auch immer schon jemand gewesen, der sich nicht gut von Dingen trennen konnte. Wie hier ja auch schon erwähnt wurde, ist es nunmal so, dass man immer wieder Dinge wegschmeißt und sich danach nicht viel später eine Situation ergibt, in der man sich denkt: "Hätte ich es doch aufgehoben..."

Aber nun gab es im Leben von meinem Freund und mir eine Veränderung - seine Oma ist gestorben. Sein Opa ist momentan recht fertig mit der Welt und mein weiß ja leider nie, wie das weiter geht. Fakt ist aber, dass mein Freund das Haus seiner Großeltern irgendwann erben wird und uns sein Großvater uns das nun jedes Mal, wenn wir dort sind, mehrere Male unter die Nase reibt, so dass man immer ganz geknickt davon fährt.

Sicherlich ist es auf der einen Seite auch ganz schön, ein Haus zu erben. Auf der anderen Seite haben wir nun ein wenig Horror davor, denn sein Opa war schon ein wenig extremer in Sachen Dinge aufheben. Wenn kein Platz mehr da war, um etwas hinzustellen, dann hat er nicht etwa entrümpelt - nein, er hat angebaut!

Nun stehen wir da, erben ein Haus, an das hinten ein ellenlanger Schlauch angebaut ist und das dadurch nicht mehr wirklich schön aussieht und müssen noch dazu das ganze Haus entrümpeln, wenn es erstmal soweit ist.

Das hat mich durchaus zu der Erkenntnis geführt, dass man wirklich immer ein Maß finden sollte. Was bringt es zum Beispiel, die ganzen Plastetüten vom letzten Einkauf auch wieder aufzuheben, wenn man schon 50 davon im Schrank hat? Oder den Flacom vom alten Parfum, nur weil er so wunderschön aussieht? Man muss sich auch nicht ALLES hinstellen, nur weil man es von jemandem geschenkt bekommen hat und derjenige sich ja auf den Schlips getreten vorkommen könnte, wenn man es nicht macht.

Man sollte sich wirklich Grenzen setzen und diese dann auch einhalten, sonst versinkt man irgendwann im Chaos.

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» Wunky » Beiträge: 487 » Talkpoints: -0,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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