Kreative Kindernamen

vom 20.09.2008, 05:25 Uhr

Manche junge Familien sind bei der Wahl des Namens für den Nachwuchs äußerst kreativ. Da gibt es nicht nur ausländische Namen, sondern auch uralte und sehr auergewöhnliche Namen. Manche meinem, ihrem Kind dadurch etwas sehr gutes zu tun, da sie nicht das fünfte Kind mit dem gleichen Namen in der Klasse sind.

Andere denken wieder, dass dies für ein Kind manchmal auch die größte Strafe sein kann, wenn es einen äußert ungewöhnlichen Namen hat. Denn auch wenn man sich an die meisten Namen früher oder später gewöhnt, kann es in der Kennenlernzeit zu Problemen führen. Was haltet ihr von außergewöhnlichen Namen?

» Trinkhalm » Beiträge: 155 » Talkpoints: 0,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Es sei dahin gestellt, ob der Kevinismus ein Phänomenen unserer Zeit ist. Ich persönlich habe einen recht ,,normalen“ Namen und bin sehr glücklich damit: Julia. Dies ist ein Name, der in allen Sprachen vorkommt.

Eltern, die ihren Kindern merkwürdige Namen geben, möchten sich vielleicht von der Maße abheben. Oft sind es junge Eltern die außergewöhnliche Namen vergeben. Was sie damit anrichten können, wissen sie oft nicht.

Ich habe oft gelesen, dass der Name über die soziale Herkunft eines Menschen viel aussagt. Ein Kind das zum Beispiel Honeymoon heißt, wird große Schwierigkeiten bei der Jobsuche bekommen. Akademiker nehmen gerne niedliche Namen wie Linus und Marie. Das Linus auch mal ein erwachsener Mann sein wird, bedenken sie häufig nicht. Ich würde als Mann nicht so heißen wollen.

Man sollte schon sehr genau darüber nachdenken welchen Namen man vergibt. Notfalls sollte man einen neutralen Namen wählen und keinen Phantasienamen. Das Kind muss schließlich damit leben und nicht die Eltern.

» TruppsRT » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 16.07.2009, 01:42, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Man muss sein Kind ja nicht gleich mit einem Namen "strafen", damit es sich von der Masse abhebt. Es gibt so viele schöne Namen, die selten vergeben werden, so das man da genug Möglichkeiten hat.

Wir selbst haben uns die Auswahl damals auch nicht leicht gemacht. Haben bei jedem Namen, der uns gefallen hat, überlegt wie oft er in unserem Ort vorkommt. Für unsere Mädels haben wir dann Namen gefunden, die es nur noch einmal gab. Aber diese Mädchen waren da schon fast erwachsen. Auch bei den Jungs haben wir darauf geachtet, da im Alter meiner Töchter bei den Jungs doch Leon schon ein Massenbegriff ist.

Sicherlich sollte man dabei auch bedenken, das die Kinder irgendwann erwachsen sind und sich mit ihrem Namen auch wohlfühlen sollen. Und da sind irgendwelche übermotivierten Eltern sicherlich gut beraten, wenn sie darüber mal nachdenken, was der Name im späteren Leben für ein Kind bedeuten kann.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich finde ein Kindername sollte so ausgewählt werden, dass er auch zum Nachnamen passt. Ein völlig exotischer Name wie z.B. Chiara Noemi, klingt mit einem Allerweltsnachnamen wie Müller, Meier, Schmidt nicht wirklich harmonisch. Ebenfalls völlig absurd find ich die Namenswahl vieler Promis, da gibt es dann Städtenamen (San Diego) oder Namen die niemand wirklich richtig aussprechen kann (Phinneus Walter & Hazel Patricia - Kinder von Julia Roberts) Auch finde ich Namen aus der Antike wie Thorgard oder ähnliches als Folter für jedes Kind.

Eltern sollten bei der Auswahl des Namens bedenken, dass das Kind ein Leben lang mit diesem Namen herumlaufen muss.

» LadySandy » Beiträge: 89 » Talkpoints: 0,38 »



Viele dieser scheinbar außergewöhnlichen Kindernamen treten ja mittlerweile in einer sehr unangenehmen Häufung auf. Vor zwanzig Jahren hießen Kinder vielleicht Markus, Sebastian, Sarah oder Tanja. Mittlerweile wimmelt es vor Kindern, die Chantal-Mandy oder Justin-Kevin heißen oder andere furchtbare Namen tragen, die sich unter dem Phänomen des Kevinismus zusammenfassen lassen.

Ich kann solche Namen überhaupt nicht leiden und mag am liebsten klassische Kindernamen. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass der Name in vielen Fällen etwas über die soziale Herkunft aussagt. Gerade diese ganz schlimmen, oben genannten Kombinationen tauchen sehr häufig in einer ganz bestimmten Schicht auf.

Für ein Kind kann der eigene Name natürlich zur Qual werden, vor allem wenn er Anlass für Spott bietet. Ich kann solche Eltern nicht verstehen, die ihrem Kind einen Namen geben, der entweder ein klassisches Ziel für Hänseleien ist oder der aufgrund seines Exotenstatuses irritierte Blicke hervorruft.

Ganz schlimm finde ich auch die Unsitte, mittlerweile aus allem einen Doppelnamen zu machen und beide Namen auch untrennbar durch einen Bindestrich zu verknüpfen. Selbst wenn die beiden Einzelnamen einzeln betrachtet in Ordnung sind, kann die Kombination daraus sehr schrecklich klingen. Die schlimmsten Kombinationen, die ich mal im Bekanntenkreis erlebt habe waren Leon-Maurice und Finn-Jason. Gerade bei Finn-Jason konnte ich mir ein Lachen nicht verkneifen. Dieser Name klingt in meinen Ohren so schrecklich, dass ich froh bin, einen wirklich schönen Namen zu tragen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


LadySandy hat geschrieben:Ebenfalls völlig absurd find ich die Namenswahl vieler Promis, da gibt es dann Städtenamen (San Diego) oder Namen die niemand wirklich richtig aussprechen kann (Phinneus Walter & Hazel Patricia - Kinder von Julia Roberts)

Man muss bei der Namenswahl ja auch daran denken, wo man selber mit dem Kind wohnt und lebt. In Amerika gibt es schon lange und sehr viele Leute (vorzugsweise Frauen), die nach Städten benannt werden - dort ist das gar nicht so ungewöhnlich wie es uns vorkommt. Okay, San Diege ist sicher nicht der schönste Name, aber Paris ist sehr verbreitet (und glaubt bloß nicht, Paris Hilton sei die einzige Trägerin dieses Namens ;) ). Auch Hazel Patricia geht wohl jedem Amerikaner sehr flüßig über die Zunge. Sowohl Hazel als auch Patricia sind "klassische" und zeitlose Namen, wie in Deutschland beispielsweise "Sarah". Das uns die nicht flüssig über die Zunge rollen liegt doch nur daran, dass wir keine englischen Muttersprachler sind.

So, nun zum Eingangsthema zurück: Ich selber trage auch einen relativ ungewöhnlichen Namen. Meine Eltern haben ihn aus der Familienbibel (nach meiner Uroma) gewählt. Als Kind fand ich das gar nicht mal so toll, so mancher hat nicht verstanden wie man ihn ausspricht und buchstabieren muss ich ihn sowieso fast überall. Aber nicht-norddeutschen muss ich ja sogar meinen Nachnamen buchstabieren. Daran gewöhnt man sich mit der Zeit doch ganz gut. Aber mein Vorname ist glücklicherweise weder "exotisch klingend" noch irgendwie angestaubt und altertümlich, sondern einfach nur unbekannt und ungewöhnlich. Jetzt, als jung-Erwachsene, finde ich es doch sehr schön, keinen Allerweltsnamen zu besitzen und freue mich, dass in der Firma nicht immer nachgefragt wird "Silke B. oder Silke M.?" oder sowas - mich gibt's (quasi) nur einmal.

Falls ich mal eine Familie gründen werde, werde ich meinen Kindern sicher keine Mode-Namen wie Kevin oder so verpassen, auch von "zeitlosen Klassikern" wie Sandra oder so halte ich nicht so viel. Ungewöhnlich darf es meiner Meinung nach durchaus sein - nur eben nicht "zu extrem". Und was meiner Meinung nach auch gar nicht geht sind Namen wie zum Beispiel Nemo, nachdem der Disney-Film rauskam oder so. Sowas wird das Kind sicherlich besonders in den ersten Jahren prägen - undzwar nicht unbedingt positiv.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Also meine Tochter heißt Nyla (nila) Emirah, ich kenne auch nicht sehr viele mit diesem Namen, besser gesagt kenne ich niemanden. Allerdings besteht das Problem bei solchen Namen meist darin, dass niemand sie aussprechen kann und man sie immer buchstabieren muss.

Ich und meine Geschwister haben alle außergewöhnliche Namen, und wir wurden deshalb eigentlich nicht gehänselt, jedoch wenn dann ein Lehrer kam und unseren Namen komplett falsch aussprach hatten alle wieder eine Woche lang ein Thema über das sie lachen konnten.

Aber das wird mich nicht daran hindern auch meinen weiteren Kindern keine 0815 Namen zu geben. Ich finde es toll das es so viele verschiedene Namen gibt, allerdings bin ich eher jemand der ausländische als alte Namen bevorzugt.

» JustSho » Beiträge: 189 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Meiner Meinung nach sollten die Vornamen der Kinder zum Kulturkreis passen aus dem man kommt. Leonardo Zanolla klingt schön, aber Leonardo Schulze klingt sehr gewöhnungsbedürftig.

Um dem Kind etwas Gutes zu tun, sollte man auch versuchen, die Regeln des Kulturkreises in dem man lebt nicht zu brechen. Andrea mag ein sehr schöner Vorname für Jungen in Italien sein, nur in Deutschland ist es eben ein Mädchen- name, und wenn man seinen Jungen unbedingt Andrea nennen möchte, dann sollte man wissen, dass das Kind in der Schule Schwierigkeiten haben könnte.

Gar nicht gehen für mich für mich Vornamen, nach irgendwelchen Gegen- ständen, Orten etc. Es mag zwar von den Eltern kreativ gedacht sein. Ich kann verstehen, dass Eltern möchten, dass ihr Kind etwas Besonderes ist und deshalb einen besonderen Namen braucht, aber man sollte es nicht übertreiben. Eine Apple-Fanta-London Müller wird zur Lachnummer in der Schule werden. Das kann viele Wunden in der Kinderseele hinterlassen. Glücklicherweise erlaubt das deutsche Recht nicht alles, was sich Eltern wünschen.

Es muss ja auch nicht das Gegenteil sein, dass man seinem Kind einen Namen gibt, den jeder vierte hat. Justin, Kevin etc. sind da die üblichen Verdächtigen. Selten, aber dennoch nicht zu außergewöhnlich, ist, meine ich, die beste Lösung.

» delfin45 » Beiträge: 80 » Talkpoints: 0,37 »


Ich finde, auch bei den außergewöhnlichen Namen gibt es Unterschiede. Mein Name (Luzie) ist auch recht selten, trotzdem finde ich nicht, dass er eine Strafe ist. Er ist für deutsche Zungen leicht auszusprechen; Anfang des letzten Jahrhunderts war Luzie in Deutschland außerdem recht gebräuchlich.

Aber es gibt auch Namen, die ungewöhnlich sind, und noch dazu den Eindruck machen, dass sich da jemand in den Vordergrund drängen will. Ich meine Leute, die ihre Kinder "Kajetan" oder "Laura-Lavonne" nennen.

Außerdem finde ich, die Namen der Geschwister müssen zusammenpassen. Was gar nicht geht, ist, wenn alle solche Doppelnamen haben. Und die "Exotik - Rate" darf nicht zu hoch sein. Neulich habe ich ein Auto mit Aufklebern von den Namen der Kinder gesehen: Melissa, Milena, Marina, Monja. Also, cih finde, das ist hart an der Grenze. Bestimmt werden diese Kinder immer mit ihrem Geschwistern verwechselt, weil keine Mensch die Namen auseinenanderhalten kann.

Was meint ihr dazu?

» -luzie- » Beiträge: 99 » Talkpoints: -0,53 »


Hi!

Als mein Mann und ich, damals einen Namen für unsern Sohn gesucht haben, sollte er mehreren Kriterien stand halten. Der Name sollte noch nicht in unserer Familie vorkommen und er sollte zu unseren Nachnamen passen. Deshalb haben wir uns für den Namen Sebastian Sven S. entschieden.

Seit mein Sohn, in den Kindergarten ging oder jetzt in der Schule geht habe ich sehr interessante Namen kennen gelernt, wie Eltern ihre Kinder nennen. Die bei den Jungs lauteten: Noah-Noel, Matti ( es ist keine Abkürzung), Merlock usw. Bei den Mädchen waren es Zoe Felice, Gesine, Cheyenne-Blue usw.

Ich schätze einige Eltern, überlegen nicht richtig bei der Namensgebung, das das Kind irgendwann erwachsen wird. Und was sich als Baby oder Kind noch gut anhört, kann als Erwachsener eine Strafe sein.

» ys1980 » Beiträge: 356 » Talkpoints: 5,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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