Ausbildungen und deren Vergütung

Hallo ihr da,
ich möchte mal ein Thema anschneiden, welches ich echt übel finde. Es gibt so viele Ausbildungsberufe. Diese unterscheiden sich ja schon mal vom Schema her, welche Zugangsvorraussetzungen man braucht, wie sie ausgebildet werden, im Dualsystem sprich Ausbildung im Unternehmen und in der Schule oder eben nur in der Schule. Und dann kommt ja der Hammer die Ausbildungsvergütung.

Es gibt mehrere Ausbildungsberufe, bei denen man keinen Schulabschluss braucht. Also zumindest vom Gesetz her, hierbei gibt es sogar sehr viele, man muss sich nur schlau machen. Was ich aber finde was gar nicht geht, bei diesen Ausbildungen geht es soweit, dass der eine teilweise so um die 300€ Ausbildungsvergütung bekommt und zum Beispiel der IT-System-Elektroniker, der auch "nichts braucht" schon über 600€ im ersten Lehrjahr. Sollte man so was nicht anpassen? Also mir ist so was schon fast unbeschreiblich. Denn wenn man das t von IT rausnimmt und dann noch das System kommt man auf den Informationselektroniker, der auch wieder mehr als die Hälfte verdient.

Wie steht ihr denn zu so was? Würde es ja verstehen, wenn ein Abiturient mehr bekommt oder ein Student dann aber alle die keinen Abschluss brauchen dann solche Schwankungen, nicht wirklich?

Hallo!

Es gibt nun mal Berufe, wo man mehr oder weniger verdient. Auch wenn man ausgelernt hat. Selbst von Betrieb zu Betrieb ist das im gleichen Beruf in der Ausbildung unterschiedlich. Meine Tochter arbeitet jetzt im 2. Ausbildungsjahr zur Tischlerin. In ihrer Berufschulklasse sind Jungs, die in einem anderen Betrieb das gleiche lernen, aber eine Ausbildungsvergütung von nicht mal 300 Euro im ersten Lehrjahr bekamen und meine Tochter bekam 500 Euro.

Ich weiß nicht, wo das dran festgemacht wird. Aber solange es keine Mindestlöhne im "normalen" Bereich gibt , wird es bestimmt auch keine Anpassung im Ausbildungsbereich geben. Damit muss man sich einfach abfinden.

In deinem Gedanken steckt bereits im Kern ein Fehler:

Es gibt mehrere Ausbildungsberufe, bei denen man keinen Schulabschluss braucht. Also zumindest vom Gesetz her, hierbei gibt es sogar sehr viele, man muss sich nur schlau machen.

Es gibt keinerlei Gesetze, die irgendwelche Abschlüsse für irgendwelche Berufe voraussetzen. Prinzipiell braucht man also - "vom Gesetz her" - für keine duale Ausbildung irgendeinen Schulabschluss.

Dass das auf dem freien Markt selbstverständlich ganz anders aussieht ist aber eine andere Sache. Natürlich hat man mit einem Abschluss, möglichst einem guten , deutlich bessere Chancen, auch eine Ausbildung zu bekommen. Ohne Abschluss tendieren die Chancen dagegen beinahe gegen null, bis auf ein paar größere Unternehmen, die extra für Abgänger ohne Abschluss Lehrstellenprojekte anbieten.

Wie Diamante schon gesagt hat ist es ja eigentlich so, dass ein Auszubildender eines besser bezahlten Berufes auch in der Ausbildung schon mehr verdient als ein Auszubildender eines durchschnittlich weniger gut bezahlten Berufes. Das ist so, wird immer so bleiben und ist auch total logisch.

Nur für tariflich gebundene Unternehmen gibt es auch gleichermaßen Tarife für die Ausbildungsgehälter. Ich selbst arbeite zum Beispiel in einem Beruf, bei dem man in einem tarifgebundenen Unternehmen als Azubi im ersten Lehrjahr über 800 Euro (brutto) bekommen würde. Da mein Betrieb aber nicht tarifgebunden ist verdiene ich bei ziemlich gleichwertige Arbeit (selber Ausbildungsberuf wie die anderen eben) nur etwas über die Hälfte (auch brutto natürlich). Ist das gerecht? Nicht so wirklich, was?

Wo willst du mit den Angleichungen anfangen? Gesetze, um den freien Markt weiter und weiter einzuschränken, mit den Konsequenzen, dass zum Beispiel viele kleine Unternehmen einfach nicht mehr ausbilden, weil sie den Azubis keinen "Hilfsarbeiterlohn" mehr zahlen dürfen. Und dann stehen hunderttausende junger Menschen plötzlich ganz ohne Ausbildung da. Das ist keine Alternative, wenn du mich fragst.