Spielzeug - warum muß es immer was können?

vom 16.09.2008, 19:22 Uhr

Meine Söhne sind noch klein und der große ist ja nun ein Schulkind, aber selbst der kleine Sohn fragt mich wenn sie was zum spielen bekommen was es denn könne. Wenn es nichts kann wird es trotzdem gespielt, aber sie mögen es lieber wenn es sich bewegt oder was geht. Am besten wenn es mit Batterien ist. Ich finde das eher nervig. Meine Mutter hat heute ein Ferrari mit einem Action Man gebracht. Der soll wohl Michael Schuhmacher darstellen. Mein Sohn hat gleich das Batterie-Fach entdeckt und möchte das es was kann.

Also bei mir konnte mein Spielzeug früher kaum was bis gar nichts und wir waren auch glücklich. Meine Kinder haben auch Sachen die nichts können. Aber ich denke daran ist das Spielzeug an sich auch bisschen schuld. Selbst bei MC Donald oder so kann das Spielzeug ja immer was. Entweder ein Überschlag oder es duddelt Musik. Finde es irgendwie schade. Wo soll das noch hinführen? Vor allem es gibt ja kaum noch Spielsachen wo nichts können. Habe aber den Kindern auch Lego daheim und spiele es gerne mit ihnen oder male ein Bild mit beiden. Hörspiele hören finde ich auch toll und die Kinder auch.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Naja, sicher ist Spielzeug das "nichts kann" vielleicht ganz gut fuer die Entwicklung (Fantasie und Kreativitaet) des Kindes, aber man muss auch mit der Zeit gehen koennen. Dein Argument das Kinder frueher ja auch kein Spielzeug hatte das was konnte ist ein wenig uebertrieben. Frueher hatten die Menschen auch keine Waschmaschine, und waren trotzdem gluecklich. :wink:

Ich denke eine gesunde Mischung zwischen elektronischen Spielsachen und herkoemmlichen Spielzeug ist die beste Loesung. Es gibt ja heutzutage auch viele Sammelkartenspiele, wie Yu-Gi-Oh oder Pokémon, bei denen Kinder auch oft rechnen und darueber nachdenken muessen welcher Spielzug am besten waere und wie sie ihr "Deck" aufbauen.

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» soetex » Beiträge: 903 » Talkpoints: -23,49 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo,
ich bin da auch absolut kein Freund von, dass Spielzeug immer was können muss. Das verhindert die Entwicklung der Kreativität. Unser Sohn hat zwar auch ein paar Sachen, die Musik machen oder anderes. Das hat er aber nicht von uns gesschenkt bekommen. Sondern von der Oma... Ich halte es aber so, dass wenn die Batterien alle sind, kommen keine neuen rein. Und meistens kann man mit dem Spielzeug trotzdem noch spielen. Ich möchte gar nicht, das er darauf so fixiert ist.

Aber bei kleineren Kinder find ich dass noch viel schlimmer. So Krabbellernspielzeug etc. Furchtbar. Bin auch kein großer Fan von diesen ganzen Plastiksachen. Mein Sohn findet das natürlich toll. Aber es muss nicht sein. Man kann auch gut mit der Holzeisenbahn spielen oder Lego oder Playmobil. Da find ich es besser, wenn dem Kind ein Bilderbuch oder ein Puzzle oder ein Spiel mitgebracht wird.
lg

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» ich-bin-ich » Beiträge: 639 » Talkpoints: 9,46 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich finde, ein bisschen Unterscheidung macht hier Sinn. Gerade die Lernspielzeuge für die ganz Kleinen sind doch gut, wenn sie was können, denn das zeigt dem Kind zum Beispiel, dass es etwas richtig gemacht hat. Ohne Signal, was falsch und was richtig ist, hat das Kind dabei dann ja auch kein Erfolgserlebnis.

Weiterhin gibts ja noch zahlreiche schöne Musikspielsachen, die natürlich Töne von sich geben. Kleine Keyboards zum Beispiel, an denen die Kinder Melodien nachspielen können.

Natürlich gilt das nicht für alle Spielsachen, das ist mir auch klar ;) Aber solche Dinge sind für Kinder ja auch unglaublich spannend. Ich erinnere mich noch gut, als ich klein war gab es die ersten Barbiepuppen, die auch irgendwas konnten. Dabei war das anfangs auch noch nicht alles Batteriebetrieben. Puppen konnten zum Beispiel trinken und dann aufs Töpfchen gesetzt werden. Ich wüsste nicht, wo das meine Fantasie eingeschränkt hätte. Oder Barbies Pferd konnte dann wiehrn, wenn man auf den Knopf gedrückt hat und sowas alles.

Ich find es schon okay, wie sich das Spielzeug entwickelt. Immerhin werden den Kindern dabei auch neue Möglichkeiten gegeben, etwas zu entdecken oder zu manchmal auch zu lernen. Und solange es weiterhin auch klassisches Spielzeug gibt, was ja definitiv der Fall ist, stört es doch nicht unbedingt. Ich denke nicht, dass Kinder deswegen aufhören werden zu malen, zu puzzeln oder Spiele zu spielen wie Mensch-ärgere-dich-nicht, schwarzer Peter usw.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich bin 19 Jahre alt und meine Spielzeuge konnten damals alle noch nichts. Einzige Ausnahme war ein ferngesteuertes Auto für draußen. Ich finde es gibt einfach sehr viele gute Spiele/Spielmöglichkeiten, die von alleine nichts können. Das Problem ist meistens dabei, dass diese Möglichkeiten alleine recht langweilig werden können. Deswegen sollten Eltern nach meiner Meinung möglichst früh mit dem Kind einfach ein Brettspiel spielen. "Mensch Ärgre Dich Nicht" zum Beispiel. Sofern man das Kind dann auch mal gewinnen lässt, macht so etwas viel mehr Spaß als einem Blechroboter beim Laufen zuschauen.

Allerdings weiß ich jetzt nicht wie die Ausstattung heutzutage im Kindergarten ist. Wenn es da natürlich auch nur Spielzeuge die was können gibt ist das ganze natürlich etwas schwerer zu vermitteln.

» OTT_l » Beiträge: 66 » Talkpoints: 0,00 »


Hallo MoneFö, Deine Beobachtung kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Klar findet es auch mein Kind schön, wenn ein Spielzeug etwas kann, aber meist ist das nach kurzer Zeit schon wieder uninteressant und die "normalen" Spielsachen sind wieder viel interessanter bzw. die Spielsachen "die mehr können" werden dann auch "nur" ganz normal benutzt, also ohne die Zusatzfunktionen.

Wenn das bei Deinen Söhnen auch so ist, dass sie die Zusatzfunktionen zwar ganz nett finden, ein Spielzeug diese aber nicht unbedingt haben muss, dann ist doch alles in Ordnung - freu Dich über Deine neugierigen Söhne, die eben erst mal alles hinterfragen.

Bedenklich würde ich es erst finden, wenn Deine Söhne kein einfaches Lego mehr spielen wollen, sondern sich nur nur mit batteriebetriebenem Spielzeug beschäftigen wollen oder schlimmer können.

Auch wenn es etwas OT wird:

ich-bin-ich hat geschrieben:Bin auch kein großer Fan von diesen ganzen Plastiksachen. ... Man kann auch gut mit der Holzeisenbahn spielen oder Lego oder Playmobil.
Was bitte schön sind denn Lego- oder Playmobil-Spielsachen? Auch Plastik und wenn ich auch nicht so der Fan von diesen Plastik-Spielzeugen sind, mittlerweile finde ich Playmobil selbst ganz toll und wenn die Legosteine nach dem Spiel wieder in die enstprechende Kiste geräumt werden finde ich die auch klasse :wink:

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Du sprichst mir wirklich aus der Seele, ich finde es auch wirklich traurig, dass heute so viele Spielsachen zumindest irgendeine Dudelei von sich geben. Als mein Sohn noch kleiner war, wollte ich gerne einen Stapelturm für ihn kaufen, auf den dann Ringe gesteckt werden. Ich weiss, das es das früher ohne jede Musik gab, habe aber sehr lange suchen müssen, bis ich eine ganz simple Ausgabe davon bekommen habe. Die Türme gab es zwar überall, aber alle machten Musik und hatten bunte Lichter.

Ich finde, das ist gerade für die ganz Kleinen viel zu viel Getöse. Im ersten Moment mag es toll sein, aber hinterher landen die Sachen schnell unbeachtet in der Ecke, zumindest bei uns ist das so. Wir haben einige simple Holzspielsachen von Haba und Nic, die sind zwar in der Anschaffung ziemlich teuer, werden aber auch über längere Zeit ausgiebig bespielt, fördern meist die Motorik und lassen Raum für die eigene Fantasie.

Es ist nicht so, dass es bei uns keine Spielsachen gibt, die "was können", aber die sind eher in der Minderheit. Ich halte es auch für ziemlich überflüssig, den Kleinen schon ferngesteuerte Autos in die Hand zu drücken, die sollen sich bewegen und die Autos noch selber schieben.

Ich kann mich auch nicht Talines Meinung anschliessen, dass ein Spielzeug ein Signal geben muss, um ein Erfolgserlebnis zu haben, in meinen Augen sind die Eltern da, um das Kind zu bestätigen, und nicht ein tutendes Plastikteil, oder eine vorprogrammierte Stimme.

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» Zwieback » Beiträge: 722 » Talkpoints: 20,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich bin ebenfalls der Meinung, dass der Verzicht auf solche "einfachen" Spielzeuge die Fantasie ruinieren können, wenn kein Ausgleich zu stattfindet. Bei all den Medien, ob nun Filme oder Videospiele, bekommt man alles doch einfach für das Gehirn bereits "vorgekaut" und halb verdaut. Man brauch sich meistens nichts mehr dazu denken und das finde ich schade, weil das oftmals noch spaßiger sein kann, als alles andere.

Ich selbst habe früher sehr gerne mit Playmobil und solchen Sachen gespielt. Zwischendurch habe ich auch mal zu so Sachen wie zu den magnetischen Stäben gefunden, aber inzwischen überwiegen auch PC-Spiele. Wenigstens lese ich dafür noch eine ganze Menge, da das immerhin ein bisschen der Fantasie förderlich ist, schließlich muss man sich die Geschichte immer noch vorstellen. Aber die Herausforderung, sich selber eine Ausdenken fehlt dann letztendlich doch wieder irgendwie dabei.

Hinzu kommt noch, dass, wie Zwieback schon gesagt hat, es aber immer schwieriger wird, Spielsachen zu finden, die eben nicht Geräusche machen oder sonst wie mit verschiedenster Elektronik versehen sind. Sicherlich sollte man sie nicht verteufeln und boykottieren, aber sie verdrängen eben immer mehr die "klassische" Spielzeuge. Irgendwann sind dann die Spielsachen unserer Kindheiten nur noch sehr selten zu finden, wie es sich heutzutage mit Puppen (also jetzt nicht Barbie&Co.) verhält.

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» Demut » Beiträge: 376 » Talkpoints: 19,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Demut hat geschrieben:Sicherlich sollte man sie nicht verteufeln und boykottieren, aber sie verdrängen eben immer mehr die "klassische" Spielzeuge. Irgendwann sind dann die Spielsachen unserer Kindheiten nur noch sehr selten zu finden, wie es sich heutzutage mit Puppen (also jetzt nicht Barbie&Co.) verhält.


Das glaube ich persönlich weniger. Das schien eher in den 80ern so, wo es wirklich fast nur noch dudelndes Plastikspielzeug zu geben schien. Mittlerweile ist doch der Trend schon wieder umgekehrt. Viele kaufen mittlerweile wieder Holzspielzeug, in der Zeitschrift Eltern beispielsweise sind meist Prospekte für Holzspielzeug und Kinderfachgeschäfte bieten auch fast nur noch Holzspielzeug an.

Wobei ich den Trend fast schon wieder etwas verrückt habe, denn es ist ja auch nicht jegliches Plastikspielzeug gleich Trash und nicht jegliches Holzspielzeug generell pädagogisch wertvoll. Das mit den Puppen sehe ich auch nicht so - gut, ich habe Puppen früher gehasst und hatte nur Kuscheltiere, aber es wird doch viel im Bereich Puppen angeboten - Baby Born z.B. ist doch der Renner schlechthin.

Ich selbst mag den Mittelweg, mal Holz, mal Plastik - kommt auf das jeweilige Spielzeug an.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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