Der einfachste Job

vom 15.09.2008, 17:35 Uhr

Was ist der einfachste Job?

Lehrer
1
25%
Manager
2
50%
Bauarbeiter
0
Keine Stimmen
Sonstiges
1
25%
 
Abstimmungen insgesamt : 4

Grooovegirl hat geschrieben:Aber auch das ist nur Klischeedenken und so ein Fußballer muss extrem hart trainieren und eben auch eine gewisse Begabung mitbringen.
Stimmt :wink: Ich kenne einen jungen Mann recht gut, der die Chance hatte Profifußballer zu werden, schon gute zwei Jahre in der Nachwuchsmannschaft eines Bundesliga-Vereines trainiert hat und doch wieder ausgestiegen ist. Der Weg zum Profifußballer ist schon sehr schwer, viel leichter wird es als Profi dann auch nicht.

Zurück zum Ausgangspunkt der Diskussion: Welcher Job ist denn nun der Einfachste? Keiner würde ich mal sagen. Das wurde ja nun an bestimmten Berufsgruppen schon eindeutig bewiesen. Denn ein Job, der einem Menschen sehr leicht fällt, kann einem anderen Menschen extrem schwer fallen. Ob es nun körperlich oder geistig ist, ist doch völlig egal. Und Klischees, wie sie wohl auch für jede Berufsgruppe existieren, haben auch nur einer geringen Wahrheitsgehalt - das sollte man unbedingt mal im Hinterkopf behalten.

Ich denke, was Grooovegirl in einem etwas anderen Zusammenhang schon schrieb ist da eher richtig. Wenn man sein Hobby zum Beruf machen kann, dann ist es sicher ein einfacher Job. Das funktioniert sicher nur für jeden Menschen und dessen Hobby(s), aber muss ja auch nicht. Wenn man einfach nur seine Interessen beruflich umsetzen kann, dann hat man ja oft auch schon einen leichteren Job. Aber das ist eben subjektiv und wirklich nicht verallgemeinerbar.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



@Groovegirl: Ich denke schon, dass du jetzt doch noch den vermeintlich einfachsten Job gefunden hast, an den ich noch gar nicht gedacht hatte: Profisportler.

Im Grunde ist da alles was man braucht, genug Grundtalent und etwas Glück. Sicher mögen viele von denen auch hart und viel trainieren. Aber besonders bei solchen Volkssportarten wie es bei uns der Fussball ist, kommen sehr viele auch mit ganz normalem Trainingsaufwand sehr gut über die Runden. Da verdienste auch in der 3. oder 4. Liga zum Teil noch mehr als jeder normale Bürger und musst "nur" 20-25 Stunden was machen in der Woche. Und dann auch noch eine Sache, die dir ja richtig Spaß macht und im Grunde kannst du ja nicht wirklich was falsch machen, wofür du gefeuert werden kannst.

Sicher gibt es besonders im richtigen Spitzensport sehr viele Athleten, die sich wirklich schinden, aber die werden dafür oft exorbitant entlohnt und arbeiten nur an sich nur 10-15 Jahre. Normalerweise sollte man mit dem Geld was in der Zeit verdient wird, eigentlich 2-3 Leben auskommen, wenn man etwas mit dem Geld umgehen kann.

Sicher ist auch hier wieder etwas Klischee-Denken mit im Spiel, da es schon nicht leicht ist, immer die Erwartungen zu erfüllen, die in einen gesteckt werden und dadurch ein gewisser Druck auf einem lastet. Aber dafür macht man ja eine Sache, die einem Spaß macht und wird bei eher geringem zeitlichen Aufwand meistens sehr gut dafür bezahlt. Und besonders im Mannschaftssport lastet dieser Druck ja nicht auf einem allein, sondern auch auf den Mitspielern.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Grooovegirl hat geschrieben:Also der Einangspost ist doch eine typische Kindermeinung über den Beruf des Lehrers. So haben damals viele meiner Schulfreunde auch gedacht und in gewisser Weise hat man ja auch Recht, Lehrer haben oft Ferien. Allerdings geht die Schule oft auch länger als bis 14 Uhr und die meisten Lehrer (gerade Lehrer für Sprachen und Biologie) müssen weit mehr als läppische zwei Stunden zu Hause arbeiten.

Da stimme ich dir voll und ganz zu. Es ist so, dass Lehrer allgemein immer falsch eingeschätzt werden. Auch ältere lehrer müssen viel vorbereiten und Arbeiten korrigieren und das ist auch nicht gerade einfach. Hinzu kommt, dass Lehrer nicht durchgehend 6 Stunden Schule haben. Nein die haben manchmal die 1. Stunde und dann die 3. Stunde und dann wieder die 8. Stunde. Aber nicht jeder Lehrer kann dann einfach nach Hause fahren. Die müssen sich dann halt in der Schule beschäftigen, aber wie es nun mal bekannt ist, arbeitet es sich einfach besser zur Hause und deswegen ist das jetzt nicht so anzusehen, wie wenn man dann in dieser zeit seinen Unterricht machen könnte. Man hat ja auch nicht alle Sachen parat.

Denn gerade in Fächern wie Deutsch und Bio werden teilweise in den Klausuren ganze Romane geschrieben und die wollen dann alle gelesen und ausgewertet werden. Ich kann mich da wirklich an Klausuren erinnern wo ich zweistellige Seitenzahlen geschrieben habe. Und dann muss man bedenken, dass ein Lehrer nicht nur eine Klasse mit 25 Schülern hat, sondern 10 Klassen und mehr und die schreiben alle Prüfungen und die müssen dann alle kontrolliert werden.

Und meistens ist es ja so, dass alle Klausuren noch zur gleichen Zeit oder unmittelbar zur gleichen Zeit geschrieben werden, geht ja auch nicht anders. Und gerade im Fach Deutsch ist das eine richtig anstrengende Arbeit zu korrigieren! Ließ mal 30 Aufsätze zum gleichen Thema, ich weiß nicht ob man das so gut schafft!

Ich würde ja sagen, dass Profifußballer und Formel-1 Fahrer einen einfachen Job haben. Die haben einfach ihr Hobby zum Beruf gemacht, verdienen sich damit dumm und dämlich und können sich mit Ende 30 zur Ruhe setzen. Aber auch das ist nur Klischeedenken und so ein Fußballer muss extrem hart trainieren und eben auch eine gewisse Begabung mitbringen.

Solche Spitzensportler stehen unter so einem hohen Leistungsdruck, denn wenn sie nicht mehr gut genug sind, dann sind sie weg vom Fenster und zwar richtig schnell. Für Formel-1 Fahrer kommt da sogar noch viel mehr Stress, denn die fliegen viel herum, ständig andere Zeitzonen. Dann müssen die ja auch ständig trainieren. Ich glaube so entspannt ist das irgendwann auch nicht mehr. Ach und sie haben noch den Zeitdruck, möglichst viel Geld bis 30 zu verdienen, denn dann ist es meist vorbei mit der Sportkarriere!

Ich denke einfach, dass jeder Job seine harten und seine weichen Seiten hat - oder gute und schlechte Seiten - und was da für einen selbst besser ist, dass muss man wirklich für sich selbst entscheiden.

lg, weeedy

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» weeedy » Beiträge: 818 » Talkpoints: -3,05 » Auszeichnung für 500 Beiträge



weeedy hat geschrieben: Für Formel-1 Fahrer kommt da sogar noch viel mehr Stress, denn die fliegen viel herum, ständig andere Zeitzonen. Dann müssen die ja auch ständig trainieren. Ich glaube so entspannt ist das irgendwann auch nicht mehr. Ach und sie haben noch den Zeitdruck, möglichst viel Geld bis 30 zu verdienen, denn dann ist es meist vorbei mit der Sportkarriere!
lg, weeedy

Man muss dann aber bei diesem Beispiel auch dazu sagen, dass selbst schlechte Formel-1 Fahrer oft noch mehrere Hunderttausend Euro pro Saison verdienen. Normalerweise reicht es da eigentlich 2-3 Rennsaisons durchzustehen und die haben für ihr restliches Leben ausgesorgt, sofern sie sich nicht gleich eine Villa in Monaco kaufen und sich 5 Sportwagen davor stellen wollen.

Aber solange es Leute gibt, die Sportlern solche Verträge anbieten und es genug Zuschauer gibt, die sich das dann auch ansehen, finde ich zumindest von der Seite der Sportler daran nichts verwerfliches. Ich würde solche Verträge ja auch sofort unterschreiben, wenn man mir sie anbieten würde.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Klehmchen hat geschrieben:Man muss dann aber bei diesem Beispiel auch dazu sagen, dass selbst schlechte Formel-1 Fahrer oft noch mehrere Hunderttausend Euro pro Saison verdienen.

"Schlechte" Fahrer verdienen garantiert nicht soviel, hier stimmt einfach die Relation nicht - ein schlechter Fahrer kommt überhaupt nicht in die Formel 1 sondern gurkt weiterhin ein paar Klassen darunter mit und kommt mit Müh und Not bei +7- 0 raus. Das wäre am Beispiel des Profifussballers so als ob man sagen würde: "Ja der spielt ja nur 1. Bundesliga" und verdient dafür soviel..." :?!

Klehmchen hat geschrieben:Normalerweise reicht es da eigentlich 2-3 Rennsaisons durchzustehen und die haben für ihr restliches Leben ausgesorgt, sofern sie sich nicht gleich eine Villa in Monaco kaufen und sich 5 Sportwagen davor stellen wollen.

Deswegen gibt es auch soviele Sportler, vor allem die die dick Geld verdient haben, die jetzt verarmt sind oder bis zu einem Comeback waren , z. B. Eike Immel und zig andere Fußballer. Viele können eben nicht mit ihrem Geld haushalten und sind es relativ schnell wieder los, vor allem je mehr sie bekommen.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


@Subbotnik: Wir können doch aber nichts dafür, dass viele Sportler mit dem schnellen Ruhm und dem schnellen Geld nicht umgehen können. Das wäre doch eher ein Argument dafür, ihnen viel weniger Geld zu geben, damit sie gar nicht in Versuchung kommen mit dem Geld um sich zu schmeißen.

Und zu den schlechten Formel-1 Fahrer hast du mich vielleicht falsch verstanden. Ich hätte das schlecht noch in Anführungsstriche setzen sollte. Ich meinte damit eher Fahrer die nur hinterherfahren, egal ob´s nun an ihnen liegt oder am Auto. Aber trotzdem bekommen die meisten von ihnen ein sehr, sehr gutes Gehalt dafür.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Also die Gründe warum "schlechte" Fahrer hinterherfahren sind vielfältig und trotzdem ist das Gehalt noch angemessen, da es sich hier um eine Spitzengruppe handelt von tausenden Sportlern weltweit. Ist Dieter Zetsche ein schlechterer Manager oder einer der Harry Roels hinterherjappst weil er nur 5 Millionen bei Daimler im Jahr verdient statt 16,5 Millionen wie Roels bei RWE? Ist es denn anspruchsvoller einen Energiekonzern zu lenken als ein Automobilkonglomerat?

Ansonsten: Ja, dass sie weniger verdienen wäre sicherlich eine Möglichkeit der "Erziehung", nur steht dem wieder gegenüber dass für die meisten mit 30 / 35 Schluss ist und sie sich danach neue Jobs suchen müssen. Und nicht alle können Kommentatoren, Designer, Trainer, Spielermanager usw. werden :wink: - die meisten kehren danach sogar wieder in alte Jobs zurück (wenn das Geld nicht reicht).

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Aber angemessen ist doch was anderes ;) Wenn man damit argumentiert das mit 35 Schluss ist, dann halte ich da einfach mal dagegen. Sie arbeiten also geschätzt 15 Jahre, vlt. 10 Jahre bei vielen Sportlern in denen sie "gut" verdienen. 30 Jahre bis zur Rente müssen sie noch überbrücken. Also reicht es doch eigentlich wenn sie viermal soviel bekommen wie der Durchschnittsarbeiter.

Und außerdem hindert ja niemand einen ehemaligen Profisportler daran, später einen richtigen Beruf zu lernen, gibt ja auch genug unter ihnen, die das tun oder auch schon vor ihrer Karriere getan haben.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Bitte beim Thema bleiben!

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich wollte nochmal etwas anmerken zu der angeblich fehlenden intellektuellen Beanspruchung und damit "Einfachheit" bei einem Bauarbeiter:

Viele, die in, um mal wieder ein tragfähiges Klischee aufzubauen :wink: , Germanistik promoviert haben, wären mit den täglichen Anforderungen, das beispielsweise ein gutes Zimmermädchen in einem Hotel schaffen muss, vollkommen überfordert, weil praktische Intelligenz oft nicht die Stärke von Theoretikern ist. Auch als Bauarbeiter, als guter Bauarbeiter, braucht man eine Menge praktische Intelligenz und die Fähigkeit ein gewisses Pensum - inklusive den für Handwerker ganz typischen "Pannen" (Matialien sind anders als geordert oder fehlen teilweise, die Wetterbedinungen erschweren das Trocknen des Mörtels und der Plan des Architekten kann aufgrund praktischer Widrigkeiten, die ihm jeder Maurermeister hätte voraussagen können nur mit enorm erhöhtem Zeitaufwand eingehalten werden, etc. Es erfordert viel Nerven und viel "Tricksen", viele praktische Ideen, etc. um einen Bau ordentlich im Zeitplan und ordentlich in der Qualität, aufzustellen. So mancher "Intelligenzbolzen" würde trotz eingehender Einführungszeit und "Lehre" an derlei Dingen scheitern, weil es eben verschiedene Formen von Intelligenz gibt und, ganz ehrlich, die Welt würde in sich zusammenbrechen, gäbe es nur Leute, die Althochdeutsch können und die verschiedenen Facetten des Faust I und II auseinanderklabustern können. Man stelle sich dann mal unsere "Häuser" vor :D .

Nein ehrlich, alle "Intellektuellen" wären komplett aufgeschmissen alleine. Die Frage ist, wären das auch einfache Bauarbeiter? Man weiß es nicht... ich trau denen zu auch ohne schlauen Architekten aufgrund von Erfahrungswerten und jahrelanger Praxis ein statisch einwandfreies Haus hinzustellen :wink: .

Insgesamt gesehen ist so gut wie jeder Job - das wurde ja aber schon mehrfach erwähnt - wenn jemand diesen Job gut machen will, keine einfache Sache.

Profisportler trainieren zum Teil jeden Tag und nicht nur 5 Tage die Woche, so mancher Schwimmer absolviert 6-8 Trainingsstunden pro Tag und das an sieben Tagen die Woche, wenn er sich auf einen Wettkampf vorbereitet und so eine Vorbereitung dauert nicht nur ein paar Tage oder Wochen. Profisportler müssen darauf achten, was sie essen, ob sie Alkohol konsumieren, etc. Selbstverständlich verdient ein Bruchteil von ihnen, nämlich die in den schon genannten zwei bis drei Sportarten, exorbitant viel. Macht nix, jeder darf auch Glück haben.

Manager, oh Mann: Die Frage oben kam vermutlich - auch das wurde schon vermutet - aus einem sehr, sehr jungen Mund, um nicht zu sagen "Kindermund". Manager haben nicht nur den bereits beschriebenen harten Alltag, um Manager zu werden muss man sich enorm durchkämpfen und seinen Job zu seinem Leben machen. Man muss andauernd aufpassen, keine Schwächen zu zeigen und muss darauf achten, welche Konkurrenten einem jeden auch noch so kleinen Fehler so auslegen würden, dass es einem den Hals bricht. Man muss kämpfen und vielleicht sogar zum Teil sein Gewissen abschalten lernen. Mir wäre es das nicht wert!

Der einfachste Job ist "Kleinkind sein". Und - wenn man sich das recht überlegt - ist auch das hart ;).

Nein, es gibt sicherlich lockere Jobs, aber die sind eben oft nicht gut bezahlt. Ein gut bezahlter Job dürfte niemals "einfach" sein. Zumindest fällt mir wirklich keiner ein, der einem realistischem Nachspüren der Bedingungen die entweder den Weg dahin säumen und/oder den Job an sich, der Bewertung "einfach" standhalten würde.

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» Tsunami » Beiträge: 218 » Talkpoints: 26,25 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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