Mit der Bahn fahren statt mit dem Auto

vom 31.08.2008, 23:46 Uhr

Ich gestehe: Jahrelang war ich leidenschaftlicher Autofahrer. Selbst ein paar hundert Meter zur nächsten Trafik legte ich mit meinem Wagen zurück. Aber jetzt haben mich die horrenden Benzinpreise davon überzeugt, das Auto stehen zu lassen und es mit dem guten, alten Zug zu probieren.

Meine Erfahrungen nach einem Monat: Ich spare ziemlich viel Geld und bin trotzdem genau so schnell wie mit dem Auto in der Stadt, da der tägliche Berufsverkehr und – Stau natürlich wegfällt. Ist auch besser für meine Nerven. Ich merke es, wenn ich ins Büro reingehe. Ganz locker, statt entnervt. Auch die anstrengende Parkplatzsuche fällt flach.

Da frage ich mich: Warum fahren nicht alle mit der Bahn, statt sinnlos die Luft zu verpesten? Probiert es doch einfach mal aus!

» Colaflasche » Beiträge: 38 » Talkpoints: 0,00 »



Tja, da wäre es bei mir essig. Von wegen Stressfrei. Nach Berlin rein sind alle Pendlerzüge morgens voll. Die Luft ist entsprechend, Sitzplatz kann man meist vergessen. Dann ist da die Pünktlichkeit. Fahre ichmit dem regionalexpress und will direkt in die Nähe einer Station, bin ich damit schneller. Sonst bin ich praktisch imer mit dem Auto schneller, da die S-Bahn irgendwie lahm ist. Und Sternfahrten veranstaltet, wo ich fast Luftlinie fahre. So billig ist eine Monatskarte auch wieder nicht. Früher hätte ich auch gesagt, nach Berlin rein immer mit der Bahn. 2 Jahre langhabe ich das wegen der Berufsschule gemacht und es war jedes mal kein Spaß. Am schlimmsten waren am Wochenende die überfüllung der Züge. Da waren dann noch Stadtflüchter die ins Grüne wollten. Leute die gerade vom Bund kamen und sonstige Wochendreisende. Verhältnisse, bald wie in Tokio, so empfand ich das jedenfalls.

Erfrischend einfach waren für mich die fahrten mit dem Auto nach Berlin rein und das obwohl ich keinen Stadtverkehr gewöhnt bin. Schneller war ich allemal und unabhängig von den Öffentlichen. Aber der alles entscheidende Punkt ist noch ein anderer: Um mit dem Bus zur Bahn zu kommen um nach Berlin rein zu fahren brauche ich reine als Busfahrzeit ca 35 Minuten. Da bin ich mit dem Auto schon relativ weit drin in der Stadt. Um zur Bushaltestelle zu kommen nochmal 10 Minuten zu Fuß oder länger, 10 Minuten ist fast joggen. So, dann kann ich je nach fahrplan nochmal 15 Minuten bis 1/2 Stunde warten auf meinen Zug. Bis dahin bin ich auch im Auto angekommen, aber da wo ich hin will. Mit den Öffentlichen sitze ich jetzt erst im ersten Zug, der natürlich noch schön beschmiert ist.

Obendrein belagern gerne ein paar Punks den Bahnhofseingang so das man kaum durchkommt und sich durchdrängeln muss. Das macht auch keinen Spaß. Zurück nchmal die selbe leier. Dazu darf ich zum BVG Ticket nochmal nen Busticket kaufen, jetzt wird die ersparniss gegenüber dem Auto wirklich ein Witz. Ne, die Bahn und überhaupt der gesamt ÖPNV machen in Berlin/Brandenburg absolut keinen Spaß. Am lustigsten wirds aber will man der Bahn von Königs Wusterhausen nach Frankfurt/Oder. Ich fahre mit dem Auto wenns zügig geht die Strecke in 45 Minuten. Kleiner Stau inbegriffen. Mit der Bahn gehts nicht in unter 2 Stunden.

Ähnliche Witze gibts, will man mt dem Bus meinem Heimatort nach Wildau fahren. 15 Minuten mit dem Auto, 45 mit dem Bus eher mehr. Weil man umsteigen muss und der nächste Bus sehr ungünstig fährt. Purer Stress für die Paar Kilometer. Übrigens ist die Bahn gar nicht gewappnet für einen Massiven Anstieg der Fahrgastzahlen. Das merkt man schon dieses Jahr. Es wird nicht leichter, 28 Mio.Fahrgäste waren es mehr in diesem Jahr und geht es so weiter wird man mehr Züge einsetzen müssen. Das wäre erstmal schön, da dichtere Takte atrativer weil flexibler sind. Nur kommt die Bahn auch schon in Schwierigkeiten mit dem Güterverkehr. Die Schienennetze müssen schon alleine um die Geforderte verlagerung von Gütern auf dei Schiene massiv ausgebaut werden. Das ist aber nicht abzusehen. Also es werden weitere Verspätungen folgen. DDR-Niveau sehe ich noch nicht, aber es wird noch wengier Spaß machen.

Komsicherweise muss man trotz der gestiegenen Fahrgastzahlen die Preise um 3,9 % erhöhen. Eigentich müßten die mehreinahmen durch mehr Fahrgäste völlig reichen. Na, und dann sind bei mir noch sehr schlechte Erfahrungen zur EXPO in Hannover mit der Bahn und mit einer Fahrt in der Urlaub verbunden. Ach ja, und man muss sich manchmal von den Mitarbeitern Anpöbeln lassen. Im Konkrten Fall passte es der Kontrolleurin nicht wie die Frau am Schalter meine Monatskarte gestempelt hatte. Schlimm. Mit meinen Heutigen Erfahurngen hätte ich die Frau zusammen gefaltet.

» Basti85 » Beiträge: 77 » Talkpoints: 0,17 »


2 Jahre langhabe ich das wegen der Berufsschule gemacht und es war jedes mal kein Spaß. Am schlimmsten waren am Wochenende die überfüllung der Züge


Interessant, Du hattest am Wochenende Berufsschule? ;)

Davon abgesehen musst Du in einem völlig anderen Berlin S- und U-Bahn gefahren sein als ich 11 Jahre lang. Wir haben kein Auto und ich hatte nie nennenswerte Probleme mit den Bahnen. Das einzige, was ich nicht ausstehen kann, waren Kontrolleure, aber ob die nun grüne Uniformen anhaben und nach den Fahrzeugpapieren fragen oder ungepflegt-zivil sind und nach dem Fahrschein fragen.

Ich bin immer recht flott und günstig überall hin gekommen.

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» Karen 1 » Beiträge: 1344 » Talkpoints: 0,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallöchen,

nicht jeder kann auf Bus und Bahn umsteigen! Ich zum Beispiel arbeite in 3 Schichten und würde zur Frühschicht dann zu Spät zur Arbeit kommen da der erste Zug erst um 5.35 Uhr fährt und ich um 5.50 Uhr anfangen muss! Dieser wäre erst um 5.53 Uhr am Bahnhof und von da aus sind es nochmal 15 Minuten Fussweg! Auch mit dem Bus ist dies nicht schneller an dieser Stelle!

Meine Firma zahlt sogar 90% der Öffendlichen Verkehrsmittel, aber mir bringt es einfach nichts! Da das oben nur ein Beispiel ist, das selbe Spiel hätte ich bei der Nachtschicht nur das ich dort noch etwas später kommen würde.

Für Büroleute ist es sicherlich interssant weil die meisten dort erst nach 7.00 Uhr anfangen (nicht alle). Und das dann schon wieder Zeiten sind wo fast minütlich Bahnen fahren

» LucaToni » Beiträge: 593 » Talkpoints: -1,13 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Guten Abend,

Also mit dem Auto ist es keine Frage bequemer als mit dem Zug. Man setzt sich ins Auto, hat direkt einen Sitzplatz und fährt los. Es gibt keine Verspätung, keine überfüllten Abteile, keine Wartezeiten am entweder eiskalten Bahnhof im Winter oder brütend heißen Bahnhof im Sommer.

Allerdings ist es mit dem Auto auch um einiges teurer, weil man ja nicht nur den teuren Sprit zahlen muss sondern auch Steuer, Versicherung, Wertverlust und Reparaturen kommen ja auch noch dazu.

» marjot » Beiträge: 63 » Talkpoints: 0,09 »


Hi,

also ich bin Student und kann mir momentan leider kein Auto leisten. Wenn ich mal das Auto meiner Mutter ausleihen kann, bin ich echt froh. Ich frage mich, wie man so enthusiastisch vom Zugfahren schwärmen kann. Mal ganz ernsthaft.

Ich finde es schrecklich auf die Deutsche Bahn angewiesen zu sein. Wenn man sich nicht gerade Tickets für den IC/EC oder ICE leisten kann, hat man praktisch keine Chance auf einen Sitzplatz. Der RegionalExpress von Köln nach Essen ist immer gefüllt wie nichts. Gegen Mittag geht es einigermaßen, aber Morgens oder Nachmittags/Abends kann man den Zug vergessen. Obwohl es doppeldecker sind, sind alle Plätze besetzt. Die Preise der DB sind auch unverschämt, finde ich. Da Zahle ich für einen Besuch "zuhause" auch immer 20 Euro (10 hin, 10 zurück) - und habe schon eine Ersparnis, weil ich in dem Verbundstarif meiner Uni kostenlos fahre.

Zeitlich braucht die Bahn auch viel länger als man mit dem Auto braucht. Mit dem Auto bin ich in 45-60 Min von Köln nach Essen unterwegs und dann dort auch zuhause. Was die ganzen Bahn-Befürworter vergessen sind auch die ganzen Wege um erst mal zu den Bahnhöfen zu kommen. Erst mal zu Fuß zur Haltestelle, dann von der Haltestelle zu irgend einer Verbindungshaltestelle, von dort damm Zum Hauptbahnhof, von dort zum Hauptbahnhof der anderen stadt, dort wieder in ubahnen unterwegs und dann wieder den Fußweg bis man angekommen ist. Da rechne ich von Köln bis Essen gut 2 Stunden ein. Wenn man Glück hat schafft man es auch mal in 1 1/2 aber das kommt halt immer drauf an, wie man es mit den Verbindungen schafft. Wie oft fahren einem gerade die Züge vor der nase weg? Und duaernd haben die Züge dann auch verspätung. Über 5 Minuten beschwert man sich ja heutzutage schon gar nicht mehr. Das ist ja schon ganz normal.

Bei einer Zugfahrt muss ich eigentlich immer schon vorher planen, wie und wann ich fahre. Beim Auto fahre ich los, wann ich Lust habe. Natürlich gibt es auch mal Stau aber dann sitze ich in einem gemütlichen Auto und kann das Radio aufdrehen und gut ist - da stehe ich nicht im Regen und warte darauf, dass der Zug endlich kommt, oder friere mir einen ab. - Wart mal ab, bis erst der Winter kommt, wie lustig es dann ist, Zug zu fahren ;)

Davon abgesehen kann man sich ja auch seine Reisebegleiter im Zug nicht wirklich aussuchen. Da hat man dann diese netten Leute, die denken das ganze Abteil will ihre Konversation mitbekommen - zumindest bekommt man bei der Schreierei doch den Eindruck, oder man trifft auf jemanden, der wohl gerade versucht ins Ginnes Buch der Rekorde zu kommen, mit der längsten Abstinenz von Wasser. Lustig ist es auch, wenn gerade irgend ein Fußballspiel war, und die ganzen Fans zurück fahren, meistens natürlich schön angetrunken und weils nicht genung war noch ne weitere Dose Bier in der Hand.

Klar, viele der Punkte treffen nicht zu, wenn man ICE fährt, oder selbst IC. Durch die gehobene Preisklasse fährt eine gewisse Klientel Menschen damit einfach nicht, so dass diese fahrten angenehmer sind. Es gibt sogar Stromanschlüsse und natürlich hat man auch keine Probleme einen Sitzplatz zu bekommen. - Aber das kostet dann wieder so viel, dass man auch gleich ein Auto halten kann.

Noch ein kleiner Punkt, der mir gerade einfällt: Je nachdem, wo man wohnt fahren in der Nacht auch einfach keine Züge. Oder vielleicht nur der Nachtexpress ein mal die Stunde (oder sogar nur am Wochenende). Das tolle Geld das man dann mit dem Zug gespart hat, darf man dann in Taxifahrer investieren, wenn überhaupt welche da sind.

Gruß Endy

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» Endymion » Beiträge: 1015 » Talkpoints: 21,43 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich muss ab Oktober unter der Woche mit der Bahn nach Rheinland Pfalz (Mainz) pendeln. Früher bin ich immer mit dem Auto zur Schule gefahren. Dies kann ich bei 90 kilometern pro Tag leider nicht finanzieren, da ich mit dem Semesterticket kostenlos mit der Bahn pendeln kann.

Zeitlich gesehen brauch ich mit der Bahn ca. 10 Minuten länger als mit dem Auto. WÄhrend der Bahnfahrt kann man sich auch mit nützlichen Dingen beschäftigen (lernen, Musik hören, Zeitung lesen). 2 von den 3 Möglichkeiten wären beim Auto fahren nicht möglich gewesen. Daher ein Pluspunkt für die Bahn.

» hollumaster » Beiträge: 43 » Talkpoints: 1,34 »



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