Freundin des Sohnes = Konkurrentin - warum?

vom 24.08.2008, 18:39 Uhr

Manchmal merke ich, dass meine "Schwiegermutter" irgendwie eifersüchtig auf mich ist, was sie in einer ruhigen Minute mir gegenüber auch mal zugegeben hat. Sie sagte, dass sie gegen mich persönlich nichts hat, es ihr aber nicht passt, dass sie nicht mehr die Nummer 1 in seinem Leben sei und sie manchmal eben der Meinung ist, dass ich ihr ihren Sohn weggenommen habe.

Von meinem Freund weiß ich auch, dass seine Mutter seine vorherigen Freundinnen immer mit allen Mitteln versucht hat zu vergraulen, was sie auch geschafft haben soll. Daraufhin war er dann irgendwann so sauer, dass es einen Riesenkrach mit ihr gab und er dann mit 16 oder 17 Jahren für ein paar Tage von Zuhause abgehauen ist. Als ich dann mit ihm zusammen gekommen bin, hat sie sich wohl sehr zusammenreißen müssen damit sowas nicht nochmal passiert und jetzt nach fast 4 Jahren komme ich sogar ganz gut mit ihr klar auch wenn sie ab und zu etwas nervt. ;-)

Mir ist in meinem Umfeld sehr stark aufgefallen, dass viele Frauen in einer Beziehung mehr oder weniger Probleme mit der Mutter des Partners haben bzw. die Mütter Probleme mit der Partnerin ihres Sohnes haben.
Vielen meiner Freundinnen ergeht es nämlich ebenfalls so ähnlich (wenn auch nicht so extrem) und meine beste Freundin hat sich so lange mit der Mutter ihres Partners gut verstanden bis sie dann von deren Verlobung erfahren hatte. Bis zur Hochzeit und sogar auf der Feier selbst war diese dann nicht mehr so gut auf meine beste Freundin zu sprechen. Selbst meine eigene Mutter hatte bzw. hat bis heute noch so ihre Probleme mit meiner Oma väterlicherseits.

Ich verstehe sowas einfach nicht, vielleicht auch weil ich noch keine Kinder habe, aber meine Mutter oder mein Vater zum Beispiel haben meinen Freund eher als neues Familienmitglied gesehen. Außerdem liebe ich meine Eltern ja nicht weniger nur weil ich mich in einer Partnerschaft befinde, da ich finde, dass dies eine ganz andere Art von Liebe ist. Ich kann mir zwar vorstellen, dass man als Alleinerziehende eine besonders starke Bindung zum Kind hat, aber es ist doch ganz natürlich, dass das Kind irgendwann mal flügge wird aber man liebt die Eltern wie gesagt ja nicht weniger deswegen.

Wie seht ihr das und warum ist das so häufig so dass sich manche so schwer abnabeln können? Vielleicht kann mal jemand vom Standpunkt einer Mutter erzählen? Gibt es hier auch welche, die ihre Schwiegertöchter nicht leiden können? Wenn ja, weshalb?

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» Peanut » Beiträge: 444 » Talkpoints: 57,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Puh, ich hatte auch mal so eine Freundmutter. Die mochte mich auch üüüüberhaupt nicht und hat mich mehr als ein Mal übel vorgeführt... Werde nie vergessen dass sie mich mal fragte, als mein Ex damals seine Ausbildung beendete und wieder zur Schule ging, ob ich ihm denn mit dem Schulkram helfen könne. Speziell in Englisch. "Kein Problem" sagte ich. "Und Französisch?" "Hab ich keine Ahnung von, hatte ich nie". Das süffisante Lächeln, das sie dann draufhatte, sagte alles.

Sie hat es auch mal gebracht, mich bei einer Grillfete mit allen möglichen ihrer Verwandten vor allen Leuten nach den sexuellen Qualitäten ihres Sohnes zu fragen. Als dann Schluß war war sie plötzlich ganz nett zu mir, denke sie war froh mich loszusein.

Ich glaube die Mütter können es echt einfach nicht ertragen dass sie nicht mehr die wichtigste Frau im Leben ihres Sohnes sind. Die Freundin kann ja alles nicht so gut wie die Mutter und sowas. Das ist bei Vätern ja nicht anders, die haben ja meistens auch Probleme mit den Freunden ihrer Töchter.

Die Mutter meines Freundes hat kein Problem mit mir, jedenfalls nicht dass ich wüsste. Aber man merkt doch dass sie manchmal ein bißchen eifersüchtig ist. Wenn mein Freund z.B. mich um Rat fragt und nicht sie, beim Klamottenkauf beispielsweise. Aber ich denke sie kann damit leben, muss sie ja auch. Ich würde nicht wollen dass mein Freund sich als Erwachsener so von seiner Mutter beeinflussen lässt.

» Ashley » Beiträge: 510 » Talkpoints: -0,48 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Meine erste Schwiegermutter war auch so ein Fall, obwohl ich eigentlich nicht behaupten konnte, dass sie sehr an ihrem Sohn gehangen hat. Aber sie meinte, sie kocht besser und der arme Junge muss bei mir essen, was er nicht gewohnt ist . Sie hatte eine Imbissbude und bei ihr gab es meist Pommes und Schnitzel oder so ein Mist. Mein Exmann musste sich damals erst an gesünderes Essen gewöhnen.

Ich denke mal weniger, dass ich da als Konkurrentin angesehen wurde, sondern dass meine Schwiegermutter neidisch war, dass sie nicht mehr Mittelpunkt war und dass sie da endlich gemerkt hat, dass ihr Sohn auch ganz gut ohne sie kann.

Sie war eigentlich ein Mensch, der zwar froh war, dass sie die Kinder aus dem Haus hatte, wollte aber immer noch die Kontrolle. Und die hatte sie nicht mehr. Und das war für sie schwer zu verkraften.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Das kann man damit erklären, dass das Verhältnis von Mutter und Sohn doch ein sehr spezielles ist. Ähnlich wie das Verhältnis zwischen Vater und Tochter. Weswegen das so ist, darüber habe ich auch schon oft nachgedacht. Jedoch fand ich kaum ausreichende Antworten. Ich kann dir aber bestätigen, dass dieses Phänomen in zweierlei Hinsicht in meinem Leben im engeren Umfeld schon passiert ist.

Zum einen durfte dies meine Mutter hautnah spüren. Sie wohnten damals in 10 Zimmer zusammen. Das heißt, die Familie in der Wohnung bestand aus meinen Großeltern (die Eltern meines Vaters) und dann aus meinen Eltern. Da mein Vater das Nesthäkchen in der Familie war und auch heiß geliebt wurde von meiner Oma, also seiner Mutter, war der Stand, den meine Mutter einnahm, ein sehr schwerer.

Meine Eltern kamen recht jung zusammen und meine Mutter zog auch schon mit 17 bei ihnen ein, so dass meine Oma über beide die Oberhand hatte, weil sie sich auch bei meiner Mutter so aufspielte, als würde sie ihre Tochter sein. Meine Oma hatte nichts gegen eine Heirat, da ich unterwegs war. Als ich jedoch auf der Welt war, riss meine Oma das Ruder an sich und meine Mutter war nur noch ein Schatten in der gemeinsamen Wohnung.

Meine Oma kümmerte sich also um mich, als wäre ich ihre Tochter. Später, als sich meine Eltern dann unter den noch vorherrschenden Umständen des Zusammenlebens mit seinen Eltern trennten und meine Oma eindeutig eine Mitschuld hatte, beschuldigte sie tagtäglich meine Mutter. Bis heute schneit sie bei meiner Mutter zwei Mal die Woche rein, als wäre sie noch ein Teil von ihrer Familie. Da meine Schwester mit meiner Mutter zusammenwohnt, duldet meine Mutter die Besuche.

Ein anderes etwas umgekehrteres Beispiel ist mein Onkel bzw. zwei davon. Diese sind beide jenseits von 40 Jahren und könnten schon eine eigene Familie haben samt Kindern. Was jedoch nicht der Fall ist. Die Abnabelung von meiner Oma hat nicht geklappt, aus welchen Gründen kann ich leider nicht genau beantworten. Jedenfalls ist keiner von beiden je in deren Leben ausgezogen und wohnen also ohne Unterbrechung im Hotel Mama.

Beide sind wirklich nicht gerade hilfsbereit und meine Oma, die schon über 70 ist, schmeißt für sich und die zwei erwachsenen Männer den Haushalt. Sie wischt, putzt und kocht. Bei beiden war es auch der Fall, dass sie einmal eine Freundin hatten, wo sie zwischen 20 und 30 Jahren alt waren. Beide wurden enttäuscht und wollten danach nichts mehr mit dem anderen Geschlecht zu schaffen haben. Hier ist es also das andere Extrem, wo die Söhne partou nicht von zu Hause sich abnabeln wollen, weil es ihnen im Hotel Mama zu gut geht.

» ps-mieze » Beiträge: 457 » Talkpoints: 0,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Oh ja, das kenne ich sehr sehr gut. Die Mutter meines Freundes konnte mich am Anfang auf den Tod nicht leiden. Wenn ich bei meinem Freund geschlafen habe (was eigentlich täglich war) hat sie (IM SCHLAF) gesprochen, da fielen Beleidigungen die ich hier nicht wiederholen möchte, häufig war das Wort welches sich auf Lampe reimt und mit sch. beginnt dabei. Ich war damals total fertig, das konnte ich überhaupt nicht ab, dass die Frau mich so gehasst hat obwohl ich immer freundlich war. Mein Freund hat sich aber total auf meine Seite gestellt und ist stinksauer gewesen, wenn seine Mutter mal wieder solche Schimpftiraden auf mich abgelassen hat.

Mein Freund ist mit 17 dann ausgezogen bei seiner Mutter und mit mir in eine eigene Wohnung. Kurze Zeit später war ich auch schon schwanger. Seine Mutter hat mich in der gesamten Zeit bis zur Geburt des Kindes ignoriert, wenn mein Freund bei ihr eingeladen war, hat sie mich vor der Tür stehen lassen, ich durfte nicht mitkommen, mich wollte sie nicht sehen. Sie hat mich beschimpft wenn ich am Telefon war, hat meinen Freund immer gesagt was ich für eine schlechte Freundin wäre und hat in ihrer gesamten Verwandtschaft dafür gesorgt, dass mich niemand mehr leiden konnte.

Als mein Sohn dann geboren wurde, kam sie das erste mal ins Krankenhaus und hat mich aber auch weitgehend ignoriert. Sie hat den Kleinen angeschaut und nur gemeint: Gott sei dank sie das Kind nicht aus wie die Mutter (in meinem Beisein). Mein Freund war aufgrund der Aussage so sauer, dass er seine Mutter gebeten hat zu gehen und den Kontakt mit ihr komplett abgebrochen hat. Fast ein Jahr haben wir die Frau nicht gesehen, bis irgendwann der Vater meines Freundes vor der Tür stand (der übrigens trotz allem immer neutral zu mir war). Er hat gebeten das wir sie besuchen, weil sie im Krankenhaus sei. Mein Freund hat sich die Telefonnummer geben lassen und hat angerufen.

Am Telefon sagte sie sogar explizit das wir beide kommen sollen, was wir dann auch gemacht haben. An dem Tag war sie einigermaßen freundlich und bat mich am nächsten Tag nochmal allein wieder zu kommen. Wir haben uns dann ausgesprochen, sie hat mir gesagt, dass sie immer davon geträumt hat, dass ihr Sohn erst mit 25 auszieht, erst nach der Hochzeit Sex hat und schon gar nicht so jung Vater wird. Ich habe ihr gesagt, dass ich sie nur deswegen noch nicht an die Wand geklatscht habe (symbolisch gemeint), weil ich weiß das ihr Sohn an ihr hängt. Auf jeden Fall bat sie mich um einen Neuanfang, den ich ihr auch gewährt habe.

Es hat nochmal ein Jahr gedauert, bis das Verhältnis zwischen der Mutter meines Freundes und mir inniger war, als das Verhältnis mit meiner eigenen Mutter. Heute sind wir sowas wie beste Freundinnen, sie vertraut mir, verbringt gern Zeit mit mir und sieht mich als ihre zweite Tochter an. Unglaublich für mich diese Wandlung, aber es ist tatsächlich so passiert.

Hin und wieder kommt nochmal ein Anflug von Eifersucht, beispielsweise wenn sie mir etwas erzählt, was ihr Sohn als Kind gern gegessen habe und ich dann sage, dass er sowas schon lange nicht mehr mag. Dann kommen natürlich nochmal so Sprüche in Form von "Naja Du musst ja besser wissen was er mag, ich bin ja nur die Mutter, du kennst ihn besser". Ich kommentiere das dann meist mit einem "Eifersüchtig?" worauf sie dann einlenkt und mich knuddelt und meint, dass sie es nicht so meint.

Tja, so kann es gehen, ich kann auf jeden Fall verstehen das es für eine Mutter schwer ist, wenn eine Frau ins Leben des Sohnes tritt und die bislang wichtigste, weibliche Figur im Leben plötzlich nicht mehr die Nr. 1 ist. Mit Taktgefühl von allen dreien, sollte es aber eigentlich zu schaffen sein.

» Jess0708 » Beiträge: 715 » Talkpoints: 47,47 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Die Frage, warum die Mütter von Freunden, bzw. Ehemännern es nicht schaffen, ihren Sohn sein eigenes Leben leben zu lassen, habe ich mir auch schon des öfteren gestellt. Ich bin das zweite mal verheiratet, schon meine erste Schwiegermutter war eifersüchtig und hat direkt versucht, mich zu provozieren. Mir war das zu dumm, ich hab sie eher belächelt und bemitleidet, weil ich das einfach nur armselig fand.

Meine zweite Schwiegermutter hat es aber geschafft, die erste noch zu übertrumpfen, in dem sie immer und immer wieder versucht hat, meinen Mann und mich gegeneinander auszuspielen. Aber sie war immer der Meinung, dass sie es doch nur gut meint. Im Endeffekt hat mein Mann sie rausgeschmissen und der Kontakt beschränkt sich nur noch auf gelegentliche Anrufe, bei denen sie versucht, wieder einen Fuss in unsere Tür zu bekommen. Wenn ich an der Rufnummer sehe, dass sie das ist, gehe ich schon nicht mehr ans Telefon.

Ich kann mir diese Eifersucht von Müttern beim besten Willen nicht erklären und nur hoffen, dass ich mich nicht selbst mal in die Ecke der "bösen Schwiegermutter" einreihe, ich bin ja selber eine Jungsmutter :lol: . Zum Glück gehört Eifersucht nicht zu meinen Lastern, also stehen die Chancen gut dafür. Was mir aber aufgefallen ist, dass es solche Schwierigkeiten hauptsächlich bei Männern gibt, die ihren Müttern viel zu viel erzählen und ihnen somit die Chance geben, sich dauernd einzumischen. Wenn dann eine Frau im Leben auftaucht, wird mit der alles besprochen, manche Mutter kommt damit wohl nicht zurecht.

Ich kenne aber auch andere Fälle, wo Schwiegertochter und Schwiegermutter sich wirklich gut verstehen, leider habe ich damit kein Glück gehabt.

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» Zwieback » Beiträge: 722 » Talkpoints: 20,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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