Schrebergarten für Kinder mieten / kaufen - brauche Tipps

Wir wohnen in einem Mehrfamilienhaus, in dem wir leider keine Terrasse/Balkon, geschweige denn einen Gartenanteil haben. Besonders im Sommer ist diese Situation wirklich deprimierend und in unseren Park kann man mit Kindern teilweise nicht gehen, da lungern Betrunkene, es ist alles voller Hundehaufen usw.

Nun war unsere Überlegung, uns vielleicht einen Schrebergarten anzuschaffen. Allerdings meine ich mal gehört zu haben, dass es dort Vorschriften gibt, wie viel Garten/Gemüsebeete man haben muss. Wenn das wirklich so sein sollte, ist dies vielleicht doch nicht das Richtige für uns, denn mit Kindern im Schrebergarten ist das ja nicht so einfach. Die wollen toben und spielen, aber nicht ihren Eltern beim Erdbeeren pflücken zusehen. Nein mal im Ernst, hat vielleicht einer von euch einen Schrebergarten und kann uns da was dazu sagen?

Wir haben jetzt unseren 2. Garten. Der 1. Garten (ca. 300m²) war so wie du einen typischen Schrebergarten beschrieben hast. Mit Anbaubedingungen wo dann nicht wirklich viel Wiese übrig war, damit Kinder dort spielen können. Auch ist in einer geschlossenen Gartenanlage meistens das Problem, das Kinder dort als "störend" empfunden werden. Meine durften damals beim Spiel noch nicht mal etwas lauter sein, ohne das gleich ein Gartennachbar vorm Zaun stand Auch darf deine Gartenlaube nur eine bestimmte Größe haben, glaube 24m². Ein Anbau oder weitere feste Bauten bedürfen einer Erlaubnis vom Vereinsvorsitzenden der Gartenanlage. Der Antrag dazu wird meisten mit der Begründung abgelehnt, das die 24m² schon erreicht sind. Uns hatte es dann gereicht und wir haben den Garten abgegeben.

Unser jetziger Garten (650m²) ist ein Überbleibsel von der Scheidung meiner Eltern. Mehrere Gärten verteilt, aber nicht direkt eine Anlage und erst recht kein Verein. Laube ist gute 30m² groß mit Wohn- und Schlafzimmer, Küche und seperater Toilette drin. Kein Klohäuschen irgendwo im Garten. Angebaut darf auch werden. ibt sogar jemanden der hat sich ein komplettes Haus bauen lassen. Anbaupflichten für Beete gibt es keine. Wir haben nur ein kleines Beet vor dem Häuschen und ein Gemüsebeet, der Rest ist Wiese. Meine Kids dürfen toben und schreien soviel sie wollen. Da beschwert sich keiner. Die umliegenden Gartenbesitzer sind mehr als nett. Hilfsbereit und für jedes Schwätzchen zu haben. Unser oberer Gartennachbar ist sogar dabei, ein Fussballtor für meine Rasselbande in seinem Garten zu bauen. Bei ihm dürfen sie auch Kirschbäume und Erdbeerbeet plündern

Ich würde dir empfehlen nicht unbedingt einen Vereinsgarten zu pachten. Eben wegen der Anbaupflicht und den Kindern. Such dir so etwas wie wir haben. Zwar schwieriger zu finden, aber es lohnt sich wirklich. Schau dir aber auf alle Fälle die Nachbarn an. Es bringt nichts, einen tollen Garten zu haben, dafür aber kriegerische Nachbarn.

Allerdings meine ich mal gehört zu haben, dass es dort Vorschriften gibt, wie viel Garten/Gemüsebeete man haben muss.

Wenn Ihr einen klassischen Schrebergarten pachten wollt, dann ist für Euch in der Tat das Bundeskleingartengesetz zuständig und die Nutzung dieses Kleingartens verbindlich vorgeschrieben. Ein Drittel muss als Nutzgarten verwendet werden. Darunter fallen natürlich Beete zum Anbau von Kräutern, Obst und Gemüse aber auch Sträucher und Obstbäume und die Fläche zur Kompostierung. Ein weiteres Drittel soll der Nutzung als Ziergarten mit Blumen, Sträuchern usw. vorbehalten sein. Das verbleibende Drittel steht als Erholungsgarten mit einer maximal 24 m² großen Laube, Wiese, Terrasse usw. zur Verfügung. Auch wenn sich das sehr rigide anhört, so ist doch der Grundstückseigentümer auch sehr eingeschränkt, er kann nicht so ohne weiteres kündigen und der Pachtzins mit 24 Cent/m² ist sehr niedrig.

denn mit Kindern im Schrebergarten ist das ja nicht so einfach. Die wollen toben und spielen, aber nicht ihren Eltern beim Erdbeeren pflücken zusehen

Da würde ich mal die Kinder nicht unterschätzen. Was spricht denn dagegen die Kinder ein wenig in die Gartenarbeit einzubinden? Eine Freundin hatte auch mal eine Zeit lang einen Schrebergarten und die Kids haben mit Freude mitgeholfen und hatten sogar ihr eigenes Beet. Erst mal mit den Kinder reden. Meine Freundin hat den Garten übrigens nicht mehr, da sie inzwischen sehr viele ausgeprägte Allergien hat und der Aufenthalt in dem Garten aus diesem Grund mehr Qual als Freude war.

Schaut Euch doch einfach mal bei einigen Kleingartenvereinen um. Sicher sollten die Nachbarn gefallen und sie müssen auch mit den Kindern klar kommen. Das klappt aber in etlichen Vereinen ganz gut - da gibt es sogar Kinderspielplätze. Außerdem gibt es in einigen Vereinen sogar Kinderfeste. Ich denke, dass gerade in solchen Vereinen Kinder auch gern gesehen sind.

Meine Mami hatte eine ganze Zeit lang einen Schrebergarten. Es ist tatsächlich so, dass eine bestimmte Fläche angebaut werden muss. Wenn ich mich richtig erinnere, dann waren es 65% des ganzen Grundstücks. Der Grund dafür ist, dass die Pacht nur niedrig gehalten werden kann, wenn der Garten als Landwirtschaftliche Nutzfläche deklariert werden kann. Ackerland ist sehr viel preiswerter als Bauland. Somit ist der Pachtzins auch niedrig.

Bedenken solltet ihr auch, dass es wahrscheinlich Vorschriften gibt, wann ihr Gartenpflege betreiben sollt. Die Gartenvorstände legen meist viel Wert darauf, dass die Gärten ordentlich aussehen und da reicht es nicht, alle 14 Tage mal für ein paar Stunden zum sonnen vorbeizuschauen. Im Sommer müsst ihr evtl jeden Tag hin um zu gießen. Ausserdem gibt es oft auch Veranstaltung wie "Tag des offenen Garten" oder Gartenfest. Da ist es quasi Pflicht, seinen Garten als den schönsten präsentieren zu wollen.

Und wenn ihr Pech habt, dann habt ihr Nachbarn, mit denen ihr nicht gut klar kommt und die euch wegen jedem Mist aufs Dach steigen. Kinder während der Mittagspause (ja auch die gilt es einzuhalten) zu laut? Rasenmäher 5 Minuten zu früh angeworfen? Böse Sache! Ich persönlich würde mich nicht auf einen Schrebergarten einlassen. Aber es gibt durchaus Menschen, die sehr glücklich damit sind.

Ich würde mich sehr genau informieren, bevor ich mir einen Schrebergarten zulege, es gibt da schon gravierende Unterschiede.

Meine Mutter hat seit Jahrzehnten einen Kleingarten in einem alt eingesessenen Kleingartenverein. Die Vorschriften sind da sehr streng, sie muss sehr viel an Obst und Gemüse anbauen und der kleine Rest der an Rasen übrig bleibt, hat in meinen Augen die Grösse einer Briefmarke. Auch wird dort sehr genau auf alle Auflagen geachtet, es darf kein zusätzliches Gerätehaus da sein, jegliche Überdachung ist streng geregelt und sie dürfen nicht mal im Garten übernachten. Dagegen sind die Stunden, die auch für den Verein als Pflichtstunden geleistet werden müssen, nicht unerheblich.

Die Familie meines Schwagers hat dagegen in der gleichen Stadt einen Schrebergarten, da sieht die Situation völlig anders aus. Sie haben einen Garten, der erst mal schon sehr viel grösser ist, und anbauen müssen sie nicht sonderlich viel. Dafür haben sie sehr viel Rasen, was den Kindern, für die der Garten angeschafft wurde, sehr zugute kommt. Sie dürfen Spielgeräte aufstellen, der Kleingarten hat noch dazu einen eigenen Spielplatz und es gibt dort sehr viele junge Familien. Im Sommer haben sie sogar ein grosses Planschbecken von fast 4m Durchmesser auf dem Rasen stehen und niemand hat etwas dagegen. Auch Übernachtungen im Garten, für die Kinder im Zelt, sind dort kein Problem, daher trifft man die Familie im Sommer eher selten zuhause an.

in der Anlage, in der meine Mutter ist, wäre so etwas völlig undenkbar, daher ist der Anteil der Mitglieder auch völlig überaltert, junge Leute gibt es dort nicht. Kein Wunder, wer will schon nur im Garten arbeiten, aber keine Zeit haben ihn zu geniessen?