Tier hat chronischen Durchfall

vom 05.08.2008, 00:04 Uhr

Hallo Diamant!

Genau so meinte ich das, du hast es quasi in anderen Worten wieder gegeben. Mittelalterlicher Müll ist nunmal übrig Gebliebenes, Organisches und nicht das, was wir heutzutage wegwerfen. Mittlerweile habe ich einige andere Internetseiten zum Thema barfen gefunden und schliesse mich einigen der dort getätigten Aussagen an (Bei dem Thema rohes Fleisch für magenkranke Hunde bleibe ich aber bei meiner Meinung). Vor allem, dass man eine derartige Ernährung individuell an den Hund, die Rasse und die Hundekrankheit anpassen muss.

Bei all der Diskussion würde mich aber interessieren, ob der Hund der Threaderstellerin über seine Magenprobleme hinweg gekommen ist und ob eine Futterumstellung etwas geholfen hat.

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» Feuerputz » Beiträge: 1415 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Feuerputz hat geschrieben:Ich sehe eigentlich schon einen gemeinsamen Nenner, nämlich den, dass ein Hund gesund und abwechslungsreich ernährt werden sollte. Für mich heisst das, dass ein Hund keine 'reine' Fleischernährung bekommen.

Um eine Sache noch klarzustellen: Du hast die rethorische Frage gestellt, was Hunde vor 500 Jahren gefressen haben. Meine Antwort darauf war eben Müll, Abfall. Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass im Mittelalter keine spezielle Hundenahrung zubereitet wurde und ich denke, da wirst du mir zustimmen.

Richtig, im Mittelalter gab es, zum Glück, kein Fertigfutter. Da gab es Nahrungsreste. Vielleicht nicht immer die beste Alternative, aber die Hunde haben ja damals mehr die Möglichkeit gehabt, sich in der Natur das zu holen, was gefehlt hat. Ja, ein Hund sollte gesund und abwechslungsreich ernährt werden. Auch sollte er nicht nur Fleisch bekommen. Auch das ist richtig. Vitamine, Mineralien, Calcium, Phosphor, etc. braucht er auch. Dafür gibt es dann zum Fleisch Gemüse, Obst und Knochen.

Möchtest du mir jetzt zustimmen, dass die Hunde erst die letzten 70 Jahre vermehrt an Krebs, generell an Neurodermitis, Ekzemen und Nahrungsmitteln erkranken? Seitdem regieren die Futtermittelhersteller, und da du ja weißt, was da drin ist, kann nur wenig Fertigfutter gut sein. Ein Hund braucht kein Getreide. Viele Futtersorten sind auf Getreide aufgebaut. Das sind Futtersorten, die nicht gut sind.

Ich möchte dir mal einen Fall schildern: Ein Straßenhund aus dem Süden kommt nach Deutschland. Er leidet unter Zahnstein; hat nur weniges und struppiges Fell; unerklärlicher Hautjuckreiz; das Fell wächst nicht nach; er stinkt tierisch nach Hund; er leidet an Blähungen; er hat Durchfall nach jeder Mahlzeit, obwohl alle Krankheiten ausgeschlossen sind; er hat Mundgeruch; er ist unruhig; er säuft wie ein Loch.

Dieser Hund wurde nach 1 1/2 Jahren Leidenszeit umgestellt auf Rohfütterung. Dieser Hund hat dank Knochen keinen Zahnstein mehr. Diesem Hund ist das Fell an allen Stellen nachgewachsen und das Fell ist seidig-weich und schimmert. Dieser Hund braucht keine Cortisonspritzen mehr gegen den unerklärlichen Juckreiz. Dieser Hund riecht nicht mehr nach Hund, sondern er hat einen leichten Eigengeruch, der nicht unangenehm ist. Dieser Hund hat nur noch Blähungen, wenn er zuviel Lunge gefressen hat. Er hat nach der Umstellung auf Rohfütterung genau einmal Durchfall wegen einer Magen-Darm-Grippe gehabt, die die Runde machte. Dieser Hund riecht aus dem Maul nach dem Fleisch, was er gegessen hat, besonders gut nach Pansen :uebel: . Dieser Hund ist heute ausgeglichen. Dieser Hund trinkt bei Bedarf, wenn er es braucht.

Toll, wie dieser Hund sich entwickelt hat. Wenn man Bilder von vor dem Barfen und der Barfzeit nebeneinander legt, denkt man, man sieht zwei verschiedene Hunde. Dieser Hund ist mein Hund. Ich habe meinen Hund Fertigfutter gegeben und habe zugesehen, wie er Blut gekackt hat. Ich habe untätig daneben gestanden und konnte ihm nicht helfen. Ich habe ihm gut zugeredet, dass er das Fertigfutter nimmt. Ich habe ihn durch die Wohnung getragen, weil er solche starken Bauchkrämpfe hatte. Ich bin mit ihm nachts durch die Gegend zu irgendwelchen Nottierärzten gefahren, weil er wieder Blut am Kot hatte. Ich habe täglich zusehen können, wie dieser Hund mir wegstirbt. Ich habe es zugelassen, dass er mit Antibiotika und Cortison vollgepumpt wird.

Und heute wird er gebarft. Dieser Hund ist nicht wiederzuerkennen. Er strahlt förmlich. Alle, die ihn kennen, kennen seinen Leidensweg und sind begeistert, dass es ihm so gut geht. Seine Blutwerte sind besser denn je.
Das alles ist auf die Rohfütterung zurückzuführen. Da gibt es kein Rütteln dran. Nicht jedes Fertigfutter ist schlecht, aber viele sind es. Es wird Zeit, dass die Menschen die Tiere wieder so ernähren, wie die Natur es vorgesehen hat.

» utofti » Beiträge: 188 » Talkpoints: 1,44 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo!

Nicht das hier der Eindruck entsteht ich wäre hartnäckig, aber ich fühle mich falsch verstanden :lol: Etwas anderes also du grade geschrieben hast, habe ich die ganze Zeit nicht im Hinterkopf gehabt. Wenn du ein so schönes Beispiel bringst, werde ich auch mal konkreter. Ich hatte bereits geschrieben, dass ich einen Hund hauptsächlich vegetarisch ernährt habe, mittlerweile ist er allerdings im hohen Alter an einem rassetypischen, von Tierärzten falsch behandelten und angeboreren Herzfehler verstorben.

Dieser Hund, ein Fundhund, hat mit seinem Einzug bei mir starke Verdauungsprobleme, war abgemagert. Mit der Zeit hat sich herausgestellt, dass es ihm am besten ging, wenn er sich im Garten selbst versorgt hat: Möhren ausgebuddelt, Salatköpfe abgefressen, Kartoffelschalen aus dem Kompost geklaut hat, Stachelbeeren vom Busch gefressen hat, Erbsschoten direkt aus dem Beet rupfte usw. Wo ist da jetzt der Unterschied zu barfen? Selbstverständlich habe ich die Ernährung entsprechend angepasst, Fleisch gab es nur hin und wieder und Beerenobst hat er jetzt auch nicht bekommen. Der Hund hatte aber immer die Wahl, hat sich trotzdem immer wieder für zb eine Möhre als Leckerchen entschieden. Dass Knochen oder Kauknochen aus Haut gegen Zahnstein helfen ist doch jetzt auch nicht zu diskutieren, oder? Zahnstein kommt bei Hunden hauptsächlich durch zu weiches Futter.

Und nochmal zum Thema Haferflocken: Wenn ein Hund unter Durchfall leidet, gebe ich ihm Haferflocken, weil diese unverdaulich sind und der Stuhl so zumindestens in der Konsistenz zäher wird und deshalb eher flutscht und kontrollierbarer wird, der Hund kann so auch wenigstens ein paar Nährstoffe im Darm aufnehmen . Dass ich meinem Hund eine Müslimischung gebe habe ich hier in keinem Satz behauptet.

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» Feuerputz » Beiträge: 1415 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Gut, Feuerputz, dann haben wir tatsächlich aneinander vorbei geredet. Mir ist halt wichtig, dass man Leute darauf aufmerksam macht, was alles in vielen Fertigfuttern ist. Denn das ist wirklich reines Gift für die Tiere. Und da sind wir uns ja einig. Das freut mich.

Gut, der eine gibt Kauknochen für die Zähne, der andere Trockenfutter, ich gebe Knochen. Ich glaube wie Du, dass der Hund sich nimmt, was er braucht. In deinem Fall dann das Ausbuddeln irgendwelcher Gemüsesorten. Und beim Thema Durchfall: wir fahren am besten mit gedünstetem Huhn. Ist zwar nicht barfgerecht, aber so schonen wir den Magen am besten.

» utofti » Beiträge: 188 » Talkpoints: 1,44 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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