Debatte um neuen Stauffenberg Film

vom 05.07.2007, 12:14 Uhr

Der Scientologe Tom Cruise möchte ja gern einen Film namens, momentan, "Valkyrie" über das Attentat vom 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler drehen, er selbst wolle Claus Philipp Maria Schenk Graf von Stauffenberg spielen - am liebsten noch in Deutschland an historischen Stätten.
Das wurde ihm zunächst verwehrt (z. B. im historischen Bendlerblock) und Stauffenbergs Sohn protestiert auch heftig gegen die Verkörperung seines Vaters von Cruise - vor allem aufgrund dessen Scientology Mitgliedschaft.

Seine Produzentin, Paula Wagner, war recherchierte anfangs des Monats mit Cruise verschiedene Drehorte in Berlin: "Abgesehen von der Bewunderung für den Mann, den er portraitiert, hat Tom Cruises persönliches Befinden nichts mit dem Drehbuch, Thema oder Inhalt des Films zu tun. Obwohl wir den Film überall auf der Welt drehen könnten, sind wir der Meinung, dass man der Geschichte nur an einem Drehort in Deutschland gerecht werden kann."

Was haltet Ihr davon? Ist die Scientology Mitgliedschaft von Tom Cruise so ausschlaggebend für seine Filme, abgesehen von der Organisation selbst.

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich finde wenn die Familie und es ist ja wirklich die unmittelbare Familie nämlich sein Sohn das nicht will sollte er das akzeptieren.
Verhindern kann es der Sohn natürlich nicht.
Mit den historischen Stätten: Ja ich finde es wenn ich einen Film drehen würde auch besser den an Originalschauplätzen, weil dass doch noch eine Qualität besser ist. Aber wenn die Besitzer der Plätze das nicht wollen muss er das auch akzeptieren.

Scientology ist wirklich eine Sekte die man nicht verhamlosen sollte, ob aber nur die Mitgliedschaft dadrin ihn schon als Schauspieler schlecht macht, weiß ich nicht. Ich finde Tom Cruise hat schon in einigen guten Filmen mitgespielt und finde ihn als Schauspieler schon echt gut.

Vor einigen Jahren wollte sein Filmteam für Mission Impossible III auch in dem Bundestag ein paar Szenen drehen, das wurde damals aber von Thierse der noch Bundestagspräsident war abgelehnt, aber irgendwie mit der Begründung dass er dagegen ist dass im Bundestag ein Hollywoodfilm produziert wird, das wär irgendwie unter der Würde des Gebäudes. Das hab ich damals aber eigentlich nicht verstanden, weil es echt gute Werbung gewesen wäre.

Zum Schluss noch ein Wort generell. Ich finde Verfilmungen von deutscher Geschichte sollte nicht von Hollywood übernommen werden und wenn dann nur von Deutschen selber wir Wolfgang Petersen oder Roland Emerich. Nicht aus irgendwelchen nationalistischen Gründen sondern weil Hollywood nicht daran gelegen ist alles immer historisch genau und objektiv darzustellen sondern eben einen Streifen zu produzieren der möglichst viel Geld an der Kinokasse einspielt.
Ich finde deshalb sollte dieser Stauffenbergfilm generell nicht stattfinden, außerdem gibt es doch schon eine gute deutsche Produktion mit Sebastian Koch in der Rolle des Stauffenbergs. Die ist echt gut auch wenn sie kein Hollywoodblockbuster ist.

» Jack R » Beiträge: 1229 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Naja, der Besitzer des Bendlerblocks ist glaube ich das Bundesfinanzamt, welches dort auch seinen Sitz hat. Und das Studio Babelsberg ist meines Wissens Koproduzent bei der ganzen Sache, so gesehen stimmt es ja mit der deutschen Beteiligung :wink:.

Der Sohn bzw. die Frau Stauffenbergs äußerten sich auch schon über frühere Verfilmungen und Besetzungen kritisch und teilweise verärgert, da: "Drama vor Fakten" gehe. Ich glaube, bei solch einem Stoff wird ein Mittelweg mit der Familie sehr schwer gelingen.

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Heute ist ja der Jahrestag des gescheiterten Hitler Attentats durch Oberst Stauffenberg.

Und neue Infos bezüglich des Films "Valkyrie" mit Tom Cruise in der Hauptrolle sind auch bekannt. Die Dreharbeiten haben nun in Brandenburg begonnen und auch ein erstes Foto von Cruise in der Wehrmachstuniform wurde veröffentlicht.

Wie genau exakt der Film wird, wird sich wohl zeigen aber auf dem Foto waren schon einige kleine Details zu sehen die nicht richtig umgesetzt waren von den Requisitören.
Mal schauen wie genau die Geschichte des Attentats im Film geschildert wird.

» Jack R » Beiträge: 1229 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



hi,
ich sehe das ähnlich. Wenn das der Sohn nicht möchte, dann sollte man das wirklich respektieren, obwohl ich auch verstehe, dass man immer gerne an den echten Orten drehen will, weil das ganze dann auch besser wirkt.

Naja ich finde es jetzt nicht soo schlimm, dass das ganze von Hollywood übernommen wird, weil ich deutsche Filme meist nicht gut finde, aber wenn es so um geschichtliche Ereignisse geht, ist es vielleicht schon besser. Es gibt ja auch einen Film über das Stasigefägnis in Hohen-schönen-Hausen, Berlin. der heißt irgendwas mit "die anderen" vergessen :oops: Auch ein deutscher Film und gut umgesetzt, wenn auch eben nicht mit viel Action, aber trotzdem sehr gut gemacht.

Ich glaube, dass Cruise einer Sekte, also einer anderen Religion quasi angehört, sollte von seinem Beruf getrennt werden, denn der Film richtet sich ja nicht nach seiner Vorstellung. Trotzdem ist diese Sekte natürlich nicht super gut, aber man sollte das trennen.

grüße

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» s0fTwArE » Beiträge: 499 » Talkpoints: -2,42 » Auszeichnung für 100 Beiträge


@ software, so hab ich bis gestern abend auch noch gedacht, im Sinne von... was hat denn ein Film mit der Religion des Hauptdarstellers zu tun?

Leider eine ganze Menge, wenn man das so wie Tom Cruise handhabt!
Alle Journalisten mussten, als er in Deutschland war, um für seinen Film zu werben, durch ein bestimmtes Zelt gehen, wo sie umfassend von Scientologymitarbeitern über Scientology informiert wurden. Anderseits wären sie nicht bis zu Tom Cruise vorgekommen!

Außerdem ist bekannt, dass Tom Cruise geschrieben hat, er wolle sich für Scientology in Frankreich und Deutschland einsetzen und durchsetzen, dass auch hier Scientology als Religion und nicht als Sekte anerkannt wird.... er wolle diese Länder "bekehren"

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» Cala » Beiträge: 1639 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


hi,
hehe da glaub ich ja nicht. da musste jeder durch so ein Zelt gehen?! Das ist wirklich zuviel des Guten. Also dann verbindet er das wirklich wohl stark mit seiner Arbeit.

Ich hab gestern schon mal über Scientology nachgedacht und wollte mich mal darüber informieren, nicht in dem Sinne, selbst dahin zu gehen, sondern um mir eine Meinung darüber zu machen, weil ich da relativ wenig drüber weiß.

Naja ich schätze kaum, dass er Deutschland und Frankreich bekehren können wird, aber naja jedem das seine.

jetzt denke auf jeden Fall auch anders darüber :wink:

grüße

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» s0fTwArE » Beiträge: 499 » Talkpoints: -2,42 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Jack R hat geschrieben:Zum Schluss noch ein Wort generell. Ich finde Verfilmungen von deutscher Geschichte sollte nicht von Hollywood übernommen werden und wenn dann nur von Deutschen selber wir Wolfgang Petersen oder Roland Emerich. Nicht aus irgendwelchen nationalistischen Gründen sondern weil Hollywood nicht daran gelegen ist alles immer historisch genau und objektiv darzustellen sondern eben einen Streifen zu produzieren der möglichst viel Geld an der Kinokasse einspielt.


Also wenn es zwei (deutsche) Regisseure gibt, die sich besser nicht an solchen Stoffen versuchen sollten, dann diese beiden. Inzwischen stehen sie zu 100 Prozent für Hollywood-Kino und sind in ihren (amerikanischen) Filmen patriotischer als vergleichbare Amerikaner.

Generell stimme ich Dir aber zu: Europäische Regisseure haben für die etwas anspruchsvolleren Themen (insbesonderre die historischen) einen besseren Zugang.

» bsm123 » Beiträge: 1254 » Talkpoints: 13,60 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


In den USA ist Scientology sowieso fast untrennbar mit Hollywood verbunden. Viele "Mächtige" in der Filmbranche in Hollywood sind Scientologen und von daher ist es für einen Schauspieler der dort erfolg haben will förderlich auch in dieser Sekte zu sein.

In Deutschland wurde bzw. wird Scientology auch vom Verfassungsschutz beobachtet wegen des Verdachtes auf "Bestrebungen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung“. Und dann soll ein Anhänger von Scientology einen Widerstandskämpfer gegen das Naziregime spielen?

» Jack R » Beiträge: 1229 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Jack R hat geschrieben:Wie genau exakt der Film wird, wird sich wohl zeigen aber auf dem Foto waren schon einige kleine Details zu sehen die nicht richtig umgesetzt waren von den Requisitören.
Mal schauen wie genau die Geschichte des Attentats im Film geschildert wird.


Nennt mir nur eine Hollywood Produktion mir historischem Anspruch, die die Geschichte korrekt und einigermaßen vollständig wiedergibt.
Das wird doch bloß noch ein Actionfilm mit historischer Kulisse. Kann auch ein guter Actionfilm werden, wer weiß, aber Amerikaner werden bestimmt eigene Akzente setzen, um den Inhalt für das amerikanische Publikum bekömmlich zu machen, darauf kann ich wetten.

» Tururu » Beiträge: 92 » Talkpoints: 40,10 »


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