Der Förderwahn greift um sich - Muss das sein?

vom 30.07.2008, 19:34 Uhr

Ich möchte mich hier zu einem fragwürdigen Trend äußern, der immer mehr im Kommen ist. Ziel ist, das Kind möglichst früh und intensiv zu fördern, möglichst sein Potential auszuschöpfen und seine Leistung zu optimieren. Wie vielleicht schon zwischen den Zeilen erkennbar ist, bin ich nicht gerade ein Befürworter dieses Trends. Ich werde nachfolgend einmal meine Sicht der Dinge darlegen. Natürlich interessiert mich auch brennend, wie ihr zu diesem Thema steht!

Förderung fängt heutzutage schon im Krabbelalter an. Viele Eltern möchten, dass ihr Kind sich möglichst schnell entwickelt und optimal gefördert wird - und das treibt meiner Ansicht nach seltsame Blüten: Muss es allen Ernstes sein, dass ein Kind schon Englisch oder gar Chinesisch in der Krippe lernt? Dieser Trend in Sachen Leistungsoptimierung - man kann in vielen Fällen schon von einer Art Förderwahn sprechen - kann in meinen Augen für Kinder belastend sein, und ich persönlich glaube kaum, dass ein Kind auf der Strecke bleibt, wenn die Eltern diesen Trend ignorieren und ihr Kleinkind einfach Kleinkind sein lassen. Ich habe zudem gelesen - und ich finde es auch sehr plausibel - dass diese Entwicklung nicht zuletzt auf einen steigenden Narzismus der Eltern zurückzuführen ist, sprich, dass Eltern sich in der Gesellschaft über ihre Kinder beweisen möchten und diese somit so viel als möglich leisten sollen.

Eine Förderung ist natürlich schon notwendig - aber die hat ein Kind schon, wenn man sich mit ihm beschäftigt, mit ihm Bilderbücher ansieht, ihm Dinge erklärt, mit ihm singt und tanzt - das reicht in meinen Augen völlig aus, sonst wären unsere Eltern ja alle heutzutage doof.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Hallo!

Ich denke auch, wenn der "Ernst des Lebens" (und das ist die Schule) anfängt, können die Kinder noch genug lernen und ich finde es auch manchmal krass, was in vielen Familien ab geht.

Eine Bekannte hat ein 5 jährigen sohn, der nächstes Jahr in die Schule kommt und sie sitzt mit ihm und schreibt Zahlen und Buchstaben. Aber das Kind bekommt nciht mal ein Haus hin, was es malen soll. Da hat es angeblich keine Lust für und Schreiben und Rechnen ist viel wichtiger.

Klar, können Kinder im Kindergartenalter auch schnell das aufnehmen, was man ihnen erklärt. Aber ein Kind sollte in dem Alter spielen und spielerisch lernen . Also malen und puzzlen. Dabei lernt es Motorik. Und die ist wichtiger, als im Kleinkindalter schon Englisch oder eine andre Fremdsprache zu können.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Wenn ich ehrlich bin, hätte ich mir schon gewünscht als Kind, dass meine Eltern mich irgendwie fördern, aber das haben sie leider nicht. Jedes Kind in meiner Klasse und im Kindergarten musste ein Istrument lernen oder war im Balett oder hat sonst irgendetwas machen müssen, auch wenn es darauf nicht unbedingt Lust hatte. Das war nun nicht das, was ich wollte, aber ich hätte mir schon gewünscht, dass ich als Kind einfach mehr Sachen hätte ausprobieren dürfen. Ich durfte zwar so überall mal reinschnuppern, durfte mal in die Reiterferien, durft mal 2 Wochen im Volelyballverein testen, durfte halt alles mal probieren, aber nichts davon durfte ich eben so richtig machen.

Ich denke z.B., dass ich heute bestimmt ein eigenes Pferd hätte und dass ich einfach irgendwie auch ein Hobby hätte, was mich schon lange begleitet, hätten meine Eltern mir als Kind gestattet, mich auszuprobieren und hätten sie mich etwas gefördert.

Das mit den Sprachen finde ich nur so lange in Orndung, wie Kinder auch damit umgehen können. Wenn ein Kind nicht einmal richtig Deutsch kann, muss ich nicht auch noch versucehn, ihm englsich beizubringen, damit es am Ende zwei Sprachen kann aber keine davon so richtig. Davon hat niemand etwas.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Diamante hat geschrieben:Eine Bekannte hat ein 5 jährigen sohn, der nächstes Jahr in die Schule kommt und sie sitzt mit ihm und schreibt Zahlen und Buchstaben. Aber das Kind bekommt nciht mal ein Haus hin, was es malen soll. Da hat es angeblich keine Lust für und Schreiben und Rechnen ist viel wichtiger.


Ich muss an der Stelle zugeben, dass ich mit knapp 5 Jahren fließend lesen konnte. Es war aber auch einfach so, dass mich die Buchstaben in den Pixi-Büchern interessierten und ich wissen wollte, was da steht, meine Oma, bei der ich damals lebte, sehr viel Zeit hatte und ich das Lesen wirklich ohne jeglichen Druck oder Zwang erlernt hatte - der Wille meinerseits war einfach von sich aus gegeben und meine Oma hat es geschafft, mir das Lesen auf spielerische Art und Weise beizubringen. Ich möchte das bei meinem Sohn versuchen, aber wenn ich merke, dass er kein Interesse hat oder abblockt, dann lasse ich es sein.

Wenn Potential von sich aus vorhanden ist, finde ich Förderung durchaus sinnvoll - aber dann bitte in einem Alter, wo das Kind sich schon selbständig dazu äußern kann, wo seine Interessen und eventuellen Begabungen liegen.

@Sippschaft: Auf Hobbies bezog sich mein Posting natürlich nicht, sondern auf Förderung von Kleinkindern, die noch nicht einmal wissen, was ein Hobby ist. Hobbies finde ich durchaus sinnvoll - aber da geht es dir wie mir, ich hatte leider auch nie ein richtig festes Hobby.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Hallo,

meine Meinung zu der Sache ist, dass Fördern an sich natürlich eine Gute Sache ist, aber wie bei so vielen Dingen im Leben muss man es maßvoll machen. Man muss sich wenn man seinem Kind schon so früh extra Wissen aneignen will immer überlegen ob, dass jetzt der geeignete Moment ist.

Was ich meine ist folgendes. Wenn das Kind zum Beispiel eh Englisch in der Schule lernen muss und man hat im Kindergarten die Möglichkeit im SPIELERISCH und das halte ich für sehr wichtig ihm Englisch beizubringen, warum nicht. Wenn man das Kind gleich zweisprachig aufziehen kann dann finde ich das sogar noch besser. Natürlich müssen dazu gewisse Voraussetzungen erfüllt sein, wie entsprechendes Können der Eltern und die Tatsache, dass das Kind eine solche dualsprachliche Erziehung verkraftet aber später hat es dadurch immense Vorteile und empfindet es im Moment hoffentlich zumindest nicht als Belastung. Sobald man aber Kleinkinder zu solchem extra Lernen zwingen muss, ist es finde ich doch stark fragwürdig es trotzdem durch zuziehen, immerhin soll man wenigstens am Anfang seines Lebens mal richtig Spass haben, der Stress kommt früh genug.

In Sachen Sportvereinen finde ich es ziemlich wichtig, dass die Eltern versuchen Kinder für eine Sportart und das Vereinsleben zu begeistern, nicht nur weil es der körperlichen und auch seelischen Entwicklung des Kindes dient mit gleichaltrigen Spaß zu haben und sich zu messen, in ein paar Jahren wird das Kind oder der dann bald junge Erwachsene es den Eltern danken wenn er sich quasi von klein auf ein Netz aus Kontakten geknüpft hat, eine Sache die man nicht unterschätzen sollte.

Zwingen sollte man die kleinen natürlich zu nichts, wenn sie aber mal grad temporär keinen Bock haben ins Training zu gehen, dann sollte man sie vielleicht lieber doch dazu drängen. Da muss man als Elternteil wirklich Augenmaß haben, ob es gerade ein "Durchhänger" ist oder andauerndes Desinteresse.

Solche Vereine sollen aber hoffentlich nicht dazu dienen das Kind los zu werden, das wäre der falsche Weg, genauso wie das Kind daheim quasi wegzusperren vor dem Zugriff anderer.

Musikinstrumente finde ich sind auch eine tolle Sache nur bei mir schwankte da die Motivation öfters vom einen Instrument zum anderen, dass ist im Nachhinein betrachtet nicht nur für die Eltern frustrierend und teilweise auch finanziell belastend sondern auch für den Heranwachsenden, ich fände es zum Beispiel toll wenn ich jetzt gut Gitarre spielen könnte, dafür war ich aber einfach wie ich zu klein war zu Faul
Selbst Schuld.

Liebe Grüße

Andreas

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» erklaerbaer » Beiträge: 375 » Talkpoints: -0,67 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo,

also ich finde diesen angeblichen Förderwahn eigentlich ganz gut. Grade Sprachen sollte man eigentlich so früh wie möglich lernen und man weiß, dass grade Kleinkinder sich Sprachen äußerst gut einprägen können. Je älter sie werden, desto mehr verfliegt auch diese Fähigkeit des schnellen Lernens. Chinesisch im Kindergarten fände ich jedoch auch etwas übertrieben...

Zwar könnte man jetzt meinen, dass die Kleinen dann gar keinen Spaß mehr hätten, aber das muss ja nicht unbedingt sein. Lernen kann auch Spaß machen und wenn das Erlernen einer Sprache im Kindergarten mit Spielen und Spaß verbunden wird, fände ich das sehr gut. Auch zur Kindheit gehört das Lernen dazu und muss nicht immer als so negativ angesehen werden.

mfg Tim

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» Tim92 » Beiträge: 325 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge


erklaerbaer hat geschrieben:Was ich meine ist folgendes. Wenn das Kind zum Beispiel eh Englisch in der Schule lernen muss und man hat im Kindergarten die Möglichkeit im SPIELERISCH und das halte ich für sehr wichtig ihm Englisch beizubringen, warum nicht. Wenn man das Kind gleich zweisprachig aufziehen kann dann finde ich das sogar noch besser.


Unser Sohn wächst nun seit Kurzem - wenngleich verspätet mit seinen 27 Monaten - zweisprachig auf, mein Mann spricht seine Sprache (Yoruba) mit ihm, ich Deutsch. Aber das ist nicht der Punkt finde ich. Ein wenig Englisch in Liedern und dergleichen ist auch okay.

Aber ich finde, die Kinder sind zumindest im Krippenalter in einem Alter, wo man noch gar nicht weiß, ob sie sprachbegabt sind oder nicht - und ein Kind, das vielleicht schon einsprachig Probleme hat dann ständig mit Englisch oder Chinesisch zu bombardieren in der Kita halte ich für wenig sinnvoll.

Zweisprachige Erziehung im Elternhaus ist da finde ich noch ein anderes paar Stiefel - aber eine Kita, in der nur eine Sprache gesprochen wird und ein Alltag, in dem eine andere gesprochen wird, finde ich zumindest für Kleinkinder, die noch nicht im Vorschulalter sind, reichlich verwirrend.

Es geht natürlich nicht nur um die Sprachen, es geht auch um Kinder, die schon im Windelalter zig Kurse belegen - Montag musikalische Früherziehung, Dienstag Kinderturnen, Mittwoch Schwimmen, etc. - einen Kurs finde ich ja vertretbar, aber viele übertreiben es auch enorm.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich persönlich halte von diesem Förderwahn nichts. Ich sehe es bei einem Mädchen in der Nachbarschaft. die hat an 3 Tagen in der Woche 4 Termine am Nachmittag. Geht zudem auch in die Schule. Mal wirklich draussen spielen sehe ich das Mädchen sehr selten. Einfach weil sie nur am lernen und üben ist. Nur kann mir keiner erzählen, das ein Kind von 5/6 Jahren wirklich freiwillig soviel macht. Das sind eindeutig die Eltern, die ein Genie haben wollen.

Ich selbst fördere unsere Kinder so, wie sie das Interesse zeigen. Und das haben sie von ganz allein für Zahlen und Buchstaben entwickelt. Rechnen auch gerne, wobei wir aufpassen, das es nicht über 10 geht. Sie sollen ja auch noch in der Schule was lernen und sich dort nicht langweilen. Ansonsten haben sie "angemeldet", das sie ab nächsten Jahre in die Feuerwehr möchten. Geht bei uns schon mit 6 Jahren und sie sind da von uns Eltern auch ein wenig vorbelastet, da wir auch beide aktiv dabei sind. Aber ich denke ein Hobby in dem Alter ist völlig ausreichend.

Bei mir war das damals so, das ich von meinen Eltern das OK hatte mit alle Möglichkeiten, welche im Ort geboten waren, anzuschauen. Wirkliches Interesse hatte ich aber weder an Sport, Chor und was da noch so war. Also hatte ich bis etwa 14 Jahren nicht wirklich ein Hobby, was ich regelmässig betrieben habe. Aber dann hab ich zugeschlagen und hab die Ausbildung als Kampfrichter gemacht. War fast jedes Wochenende zu Wettkämpfen unterwegs und war da auch lange Aktiv. Aber ich hatte zu nichts einen Zwang durch meine Eltern.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Auch mir ist das aufgefallen, dass immer mehr gefördert wird und Mütter, die nicht in dem Strom schwimmen gern mal scheel angesehen werden. Und je mehr (angeblich) pädagogisch sinnvolle Konzepte oder Spiele bzw. Förderungen auftauchen, umso schlimmer wird es. Fürchterlich finde ich, dass viele Eltern auch einfach auf die Aussage "pädagogisch wertvoll" anspringen. Bei Freunden habe ich einige dieser Spielzeuge live erlebt und muss sagen, dass die Kinder das kurzfristig schon spannend fanden, langfristig dann aber Klassikern mehr Spaß hatten.
Obwohl es auch hier Ausnahmen gibt. Der Lerncomputer macht meinem Kind viel Spaß und ich sehe das Teil mittlerweile auch als sinnvoll. Allerdings ist es besser, wenn mein Sohn in meiner Gegenwart damit spielt, manches ist eben doch nicht so einfach. Und ich würde es auch schlimm finden, wenn dieses Spielzeug andere Spielsachen völlig verdrängen würde.

Ich gebe gern zu, dass ich mit meinem Sohn sogar drei Kurse Babyschwimmen besucht habe. Das hat uns beiden sehr viel Vergnügen gemacht und da er im ersten halben Jahr motorisch nicht ganz so auf der Höhe war, hat ihm das auch unheimlich geholfen, diesen Minirückstand innerhalb zweier Monate mehr als aufzuholen.
Auch Krabbelgruppen haben wir besucht - weil es uns Spaß gemacht hat. Ich habe auch mal mit anderen Müttern gleichaltriger Kinder sprechen können und mein Kind konnte erste soziale Erfahrungen machen, es wurde viel gebastelt, gesungen und getanzt, wobei wir einiges dann auch heute noch zu Hause singen.

Die musikalische Früherziehung war weder die Sache meines Sohnes, noch fand ich sie super. Auch wenn das für Kinder noch so toll sein soll - wir haben es gelassen. Das dort gesparte Geld, investiere ich lieber in regelmäßige Fahrten zur 50 km entfernten tollen Kinderbibliothek - Bücher sind meines Sohnes große Freude.
Auch Kinderturnen war wegen der enorm vielen anderen Teilnehmer keine Freude für mein sonst bewegungsfreudiges Kind, weswegen wir das nicht fortgesetzt haben.

Ich habe mich auch mit einer ganz guten Freundin auseinandergelebt: sie bringt ihre Kinder hierhin und dorthin, dieses und jenes sollten sie schon im Kleindkindalter lernen, was ich aber völlig überzogen fand.
Die wichtigste Tätigkeit eines Kindergartenkindes ist nun mal spielen. Wenn es wirklich interessiert ist und Dinge spielerisch erlernen kann, dann ist das super und man sollte das Kind dann auch unbedingt unterstützen. Aber eben nur solange so kleine Kinder ihrer wichtigsten Beschäftigung noch ausreichend nachgehen können.

netti78 hat geschrieben:Es war aber auch einfach so, dass mich die Buchstaben in den Pixi-Büchern interessierten und ich wissen wollte, was da steht, meine Oma, bei der ich damals lebte, sehr viel Zeit hatte und ich das Lesen wirklich ohne jeglichen Druck oder Zwang erlernt hatte - der Wille meinerseits war einfach von sich aus gegeben und meine Oma hat es geschafft, mir das Lesen auf spielerische Art und Weise beizubringen.
So war es auch bei meinem Sohn: er hatte mitbekommen, dass andere (ältere) Kinder ihren Namen schreiben konnten und wollte das auch. Also habe ich ihm gezeigt, wie es geht und daraus erwuchs dann die Frage, was das denn für Zeichen seien. Also habe ich ihm erklärt, dass das Buchstaben seien und das man damit Wörter zusammensetzen kann. So kam sein Interesse für das Lesen (und die Bücher) und im Moment das selbst-schreiben-können. Dabei gibt es durchaus Phasen, in denen das alles wieder uninteressant ist und ich das dann auch ruhen lasse.

Tim92 hat geschrieben:also ich finde diesen angeblichen Förderwahn eigentlich ganz gut. Grade Sprachen sollte man eigentlich so früh wie möglich lernen und man weiß, dass grade Kleinkinder sich Sprachen äußerst gut einprägen können. Je älter sie werden, desto mehr verfliegt auch diese Fähigkeit des schnellen Lernens. Chinesisch im Kindergarten fände ich jedoch auch etwas übertrieben...
Das Problem ist doch aber, dass das frühe Erlernen einer Fremdsprache nichts bringt, wenn die Kinder diese Sprache dann erst mal eine Weile gar nicht mehr nutzen. Das habe ich auch im Gespräch mit anderen Eltern, deren Kinder schon vom Kleinkindalter an Fremdsprachen erlernt haben, erfahren.

Förderwahn hin oder her. Ich denke, dass ein wenig Förderung keinem Kind schadet, sofern das Ganze spielerisch ist und dem Kind Freude macht. Genauso schlimm wie den Wahn, finde ich das totale Gegenteil, dem Kind auch da keine Förderung zu geben, wo es problemlos möglich und auch sinnvoll wäre.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich sehe die Förderung in Maßen als wichtig an. Sie muss nur nicht in den ewig gleichen, kursgesteuerten Einheitsbahnen erfolgen. Mit seinem Sohn das zu machen, worauf er Lust hat, finde ich gut, und wenn es halt Zahlen und Buchstaben sind, soll sie das Tun. Nur vielleicht auch versuchen, ihn malen zu lassen wenn er schreibt, slao z.B. erst HAUS schreiben, dann ein kleines Haus malen.

Meine kleine Tochter geht selten in den Kindergarten und all die seltsamen Englisch-lern-, Musik- und sontigen Kurse halte ich für ziemliche Geldschneiderei. Ob man in der 4. Klasse wirklich besser englisch lernt, nur weil amn ein Lied namens "Jack the dog" singen gelernt hat in der Kita für viel Geld, das bezweifele ich.

Die Förderung muss ganz woanders erfolgen, man muss sich auf die Kinder einstellen und ihre Interessen gezielt fördern, aber auch ihre Schwächen. Warum soll miene Tochter nicht lesen und schreiben lernen, wenn sie das möchte? ODer stricken oder Gitarre oder was auch immer? Nur nicht alles zusammen und um jeden Preis.

Meine Tochter wird auch von mir gefördert, sie hat eine Muskelschwäche und geht deshalb in der KiTa mit zum Turnen und nachmittags noch einmal die Woche zum tanzen. Ansonsten ermögliche ich ihr viel Bewegung an der frischen Luft und zusätzlich bekommt sie jetzt Reitunterricht. Das alles macht ihr unheimlich viel Spaß und fördert nebenbei noch gezielt eine Schwäche - wo soll da das Problem liegen?

Und zur schulischen Förderung: Es gibt Bundesländer, in denen das Zeugnis der 4. Klasse entscheidet, ob und wo man einen Platz auf einer guten schule findet. Sorry, natürlich fördere ich mien Kind, damit es diese Möglichkeit erst einmal hat, auszuwählen, wohin es gehen möchte, und nicht eingeschult zu weden, wo gerade Platz ist. Mir ist da auch schietegal, ob das nun korrekt ist, hier kommt 2 Mal die WOche jemand, um mich als Hilfslehrer rauszunehmen, ich kann das nämlich überhaupt nicht, und mit meiner Tochter, 4. Klasse jetzt, zu arbeiten. Das klappt viel besser, als wenn ich mich mit ihr durch die Hausaufgaben kämpfe und streite, ist auch gezielte Förderung und hat eigentlich nur posisitive Aspekte. Ok, der negative Fakt ist das Geld, es ist wieder ein Hunderter, der dafüpr drauf geht. Ich bin froh, dass ich gezielt fördern kann und trotzden nicht auf jeden Zug aufspringen muss.

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» Karen 1 » Beiträge: 1344 » Talkpoints: 0,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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