Zollbeamte durchsuchen Geräte nach Raubkopien

vom 12.07.2008, 12:33 Uhr

Wie soll das den gehen?

Einem mp3 sieht man doch nicht an ob es legal oder illegal runtergeladen ist oder ob es von einer CD selber erstellt worden ist. Und der Zoll hat doch heute schon genug zu tun, werden dann extra mp3 Fahnder eingestellt oder wird lieber ein Drogenschmuggler laufen gelassen zugunsten (oder Ungunsten) eines Raubkopierers?

Vielleicht muss man in Zukunft auch seinen Ipod schon zwei Tage vorher einreichen wenn man irgendwohin fliegen will, dauert schließlich eine Weile so eine 80 GB Festplatte durchzuschüffeln. Das ist mal wieder ein Beispiel dafür wie viel Einfluss die Industrie auf die Politik hat und wie leicht sich die Politik von der Lobby beeinflussen lässt.

Fakt ist jedenfalls, dass die Musikindustrie auf dem absteigenden Ast ist und dass sie den Musik im Internet Trend total verschlafen haben und das werden sie auch mit solchen Aktionen nicht aufhalten können. Den das Problem der Industrie sind ja nicht nur illegale Downloads sondern auch die zunehmende Zahl von legalen Downloads. Sprich, Künstler (teilweise auch etablierte Künstler wie zB. Nine inch nails) die ihre Musik im Netz ohne Mitwirkung von Plattenfirmen veröffentlichen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ja diese systematischen Raubkopierer sind wirklich krass vertreten. Das weiß ich nicht nur vom Hörensagen, sondern ich werde ein paar Links anhängen wo du selber etwas darüber lesen kannst. Raubkopierer die das im richtig großen Stil betreiben kaufen auch gar keine Rohlinge mehr ein, da es zu auffällig wäre solch riesen Mengen an leeren CDs/DVDS zu kaufen, sondern pressen die DVDS selbst mit Maschinen aus dem Rohmaterial. Ich weiß nicht genau wie dieser Stoff heißt, aber er sieht aus wie ganz viele kleine Körner (irgendein Carbonat denke ich).

Es gibt übrigens ganz unterschiedliche Arten von professionellen Raubkopieren. So gibt es auch welche die die Filme massenweise ins Internet hochladen und sie dann für eine monatliche Gebühr anbieten. Siehe hier. In diesem Fall geht es um 14 Server.

In diesem Fall haben die Raubkopierer 500 verschiedene Kinofilme illegal vertrieben. Mit 500 sind nicht 500 Stück gemeint, sondern 500 verschiedene Filme, wieviele Kopien davon steht dort nicht, allerdings wurde so ein Schaden im hohen zweistelligen Millionenbereich verursacht. Die Raubkopierer haben sogar einen Wachdienst beschäftigt der ihre Produktionsstätten geschützt hat (!)

Sehr interessant für dich könnte folgender Artikel sein: Klick. Hier wird erklärt wie ein aktueller Kinofilm dann als Raubkopie herausgebracht wird, was für eine Organisation dahinter steckt. Eine Studie der Universität Weimar hat Ende 2007 ergeben, dass der Schaden allein im Filmbereich nur in Deutschland etwa 200 Millionen Euro jährlich beträgt. Musik- und Spiele- und vorallem Softwareraubkopien sind da noch nicht inbegriffen. Lies dir den Artikel mal durch, ich finde er informiert echt gut.

Neben der Raubkopie über das Internet gibt es natürlich auch noch richtige Pressungen von CDs, Computerspielen u.ä. die teilweise kaum von den echten zu unterscheiden sind. So lassen sich aktuelle Musikalben zum Beispiel in Polen für wenige Euro erwerben als professionelle Fälschungen.

Ich habe mich jetzt mal nur auf Raubkopien im deutschen Raum bezogen, richtig schlimm und noch professioneller geht es im asiatischen Raum zu. Dort benutzen sogar die meisten Firmen illegal kopierte Software auf ihren Firmen PCs.

» DerDonster » Beiträge: 107 » Talkpoints: 0,23 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe davon schon öfters gehört und ich finde das völlig schwachsinnig. Als erstes kann man nicht nachweisen ob man das illegal gedownloadet hat und wenn dann würde das viel zu lange dauern. Als zweites sollten die sich lieber mit anderen Sachen beschäftigen als mit illegalen Sachen. Das ist doch alles nur Geldmacherei. Wenn dann einer kontrolliert wird, der einem Laptop mit 5000 Lieder, dann dauert das ja Stunden.

Da der Staat ja sowieso nur Geld machen will, könnten die ja auch eine monatliche Gebühr beantragen und dann darf man soviel downloaden wie man will, weil ja sowieso fast jeder etwas illegal downloadet. So wie auch schon hier in diesem Thema geschrieben wurde schickt man sich ja auch oft Musik gegenseitig und das könnte ja auch illegal sein, doch es könnte auch sein das es das nicht ist. Also wenn das so bleibt wie es im Moment ist das man Stichproben macht und bei manchen zu Hause den PC kontrolliert ist das noch in Ordnung aber das man MP3-Player und alles kontrolliert ist echt übertrieben.

Das ist meine Meinung.

» Felix1503 » Beiträge: 29 » Talkpoints: 0,07 »



Felix1503 hat geschrieben:Als erstes kann man nicht nachweisen ob man das illegal gedownloadet hat und wenn dann würde das viel zu lange dauern. Als zweites sollten die sich lieber mit anderen Sachen beschäftigen als mit illegalen Sachen. Das ist doch alles nur Geldmacherei. Wenn dann einer kontrolliert wird, der einem Laptop mit 5000 Lieder, dann dauert das ja Stunden.

Warum kann man das nicht nachweisen? Fast jede Datei von einem seriösen Anbieter ist mit einem tag versehen - hat eine Datei diesen nicht kann sie als verdächtig eingestuft werden. Außerdem müsste man eine vorhandene Datei bzw. deren Größe einfach nur mit Listen abgleichen wo die legalen aufgeführt sind - dank der heutigen Automatisierung kein Problem mehr. Und man muss auch nicht alle der 5000 Lieder überprüfen - ein Verdachtsmoment dass eines illegal sein könnte reicht schon aus für eine Beschlagnahmung um das ganze später extern überprüfen zu lassen. Wenn Kokain zusammen mit Mehl geschmuggelt wird dann wird auch nicht vor Ort jede Tüte aufgeritzt um festzustellen ob da nun Mehl oder Koks drin ist, vereinfacht gesagt.

Und der Zoll soll sich mit etwas anderem beschäftigen als illegalen Sachen? Mit was denn dann? Mit legalen Sachen, den Grußaugust für Touristen spielen und alles illegale durchwinken? Der Sinn des Zolls besteht gerade darin illegale Sachen zu finden und sich damit "zu beschäftigen".

Felix1503 hat geschrieben:Da der Staat ja sowieso nur Geld machen will, könnten die ja auch eine monatliche Gebühr beantragen und dann darf man soviel downloaden wie man will, weil ja sowieso fast jeder etwas illegal downloadet. So wie auch schon hier in diesem Thema geschrieben wurde schickt man sich ja auch oft Musik gegenseitig und das könnte ja auch illegal sein, doch es könnte auch sein das es das nicht ist. Also wenn das so bleibt wie es im Moment ist das man Stichproben macht und bei manchen zu Hause den PC kontrolliert ist das noch in Ordnung aber das man MP3-Player und alles kontrolliert ist echt übertrieben.

Der Rest ist genauso abstrus: Anstatt das auf Verdacht mp3 Player bei Gelegenheit kontrolliert werden soll lieber die Unverletzlichkeit der Wohnung und die Privatsphäre im eigenen Heim verletzt werden? Oder anders gesagt: Statt verdächtige Personen zu kontrollieren sollte man lieber bei jedem der prinzipiell die Möglichkeit hat kontrolliert werden? Das ist doch wirklich sinnlos, denn warum sollte man einfach so Kontrollen durchführen bei denen die Trefferquote wesentlich geringer ausfallen würde (und somit das Kosten / Nutzen Verhältnis, denn Zollbeamte arbeiten auch nicht umsonst) anstatt verdachtsabhängige? Mal abgesehen davon dass diese Kontrollen eine Reihe von weiteren Gesetzen verletzen würden, aber egal.

Und warum will der Staat hier Geld machen? Der Staat darf sich an Straftaten nicht bereichern, sprich: In der Regel kommt es zu einer Verurteilung mit verminderter Strafe / Bewährungsstrafe / Haftstrafe der sich ggfs. eine zivilrechtliche klage (der Rechteinhaber) anschließt. Daran verdient der Staat nichts, es entstehen ihm sogar Kosten! Und es ist illegal wenn man sich Musik gegenseitig schickt - ich sag nur: digitale Vervielfältigung!

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich halte es auch nicht gerade für einfach alle Geräte die jemand dabei hat auf Raubkopien zu untersuchen. Außerdem wird es doch dann immer wieder Möglichkeiten geben das ganze zu umgehen, der Datei eine andere Herkunft zu geben oder sonst irgendwas zu machen. Einfach ist es blos, wenn jemand auf seinem Laptop Filme hat, bei denen noch im Dateinamen zu erkennen ist, dass diese auf illegale Weise runtergeladen wurden.

Bestimmt würden solche Kontrollen bei vielen das Verhalten im Bereich der illegalen Downloads verändern, aber meiner Meinung nach kann man auch gut mit Gema-freier Musik leben. Diese kann man sich kostenlos und legal im Internet runterladen und bei irgendwelchen Kontrollen könnten die also auch nichts sagen.

» king-77855 » Beiträge: 56 » Talkpoints: 0,16 »


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