Maria Stuart - zeitgemäß?

vom 17.06.2007, 17:49 Uhr

hi,
wir haben in der schule das buch Maria Stuart gelesen, der streit zwischen der englischen königin elisabeth und der schottischen königin maria. es geht darin ja um intrigen und um den könglichen streit, der auch auf persönlicher basis abläuft.
wir hatten letztens eine diskussion, ob dieses werk von schiller noch für die jugend von heute geeignet ist, oder ob jetzt neuere bücher herangeholt werden sollten in den unterricht. wo dann zum beispiel themen wie usa und irak eine rolle spielen könnten.

ich würde gerne eure meinung dazu hören, falls ihr das buch natürlich kennt.

ich finde, für den unterricht wäre es sicherlich interessanter ein buch zu lesen, in dem heutige konflikte drin vorkommen, da man so einiges verknüpfen könnte.
andererseits ist maria stuart ein klassiker und ist ebenfalls auf einer wahren begebenheit geschehen. aber nun halt nicht mehr aktuell.
wie seht ihr das? :)

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» s0fTwArE » Beiträge: 499 » Talkpoints: -2,42 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wir hatten damals eine ähnliche Diskussion um Goethes Faust - am Ende hat man sich doch für das Faustbuch entschieden, da zwar andere Themen objektiv gesehen aktueller und vielleicht leichter zu verstehen sind, aber auch hier scheiden sich die Geister, weil manchen der Stoff eben immernoch nicht zusagt.

Es ist schon sinnvoll, Klassiker im Unterricht durchzunehmen, weil die wenigsten die so kaum lesen würden, und das Gymnasium hat eben auch den Anspruch auf eine gute und möglichst umfassende Allgemeinbildung - und das nicht nur über die letzten 50 Jahre. Wir hatten im Abi auch moderne Bücher wie z. B. von Günther Grass (Deutsch), Paul Auster (Englisch) oder Alfred Döblin (wieder Deutsch) und Sebastian Haffner (Geschichte/Deutsch), also alles in allem sehr ausgewogene Themen und auch mehr oder weniger aktuell - einen Unterschied hat es nicht gemacht, da die, die Probleme mit Faust hatten, diese auch bei den modernen Büchern hatten, teilweise sogar noch extremer, weil natürlich die Lehrer aufgrund der "Aktualität" des Stoffes auch einen höheren Anspruch an uns stellten und "Maria Stuart" so gesehen leichter zu verstehen war als z. B. "Berlin Alexanderplatz" der ja voller expressionistischer Elemente ist und vom Niveau meines Erachtens anspruchsvoller.

Also die "modernen" Bücher waren meines Erachtens aufgrund der, meiner Meinung nach, höheren Komplexität und den Anspruch den der Lehrer stellt von vielen schwerer zu verstehen, zu analysieren und zu interpretieren als ein "Klassiker" :wink:. Viele waren froh, das wir dann doch noch die "alten Schinken" durchgenommen hatten, da sie bei den modernen Werken oft eine Bruchlandung bei 1 - 7 Punkten machten.

Achso, ein GK hat ein halbes Jahr lang Tolkiens "Herr der Ringe" behandelt da sich damals der ebenfalls recht Junge Lehrer auch mehr dafür begeistern konnte und fast alle das auch wollten und sich darüber gefreut haben - Naja, wenn man das Buch dann nicht nur lesen muß, sondern auch interpretieren usw. macht es vielen schnell keinen Spaß mehr - die hatten damals auch fast alle unterirdisch schlecht abgeschlossen in dem Halbjahr, trotz Film in den Kinos und Buch auf dem Nachttisch :wink:.

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