Menschen Rosen schenken - dann Geld dafür verlangen?
Heute war meine Tochter mit ihrer Klasse in Hamburg, und dort befanden sie sich in einer komischen Situation. Sie warteten auf ihrem Treffpunkt auf ihre Lehrer, um den Heimweg anzutreten. Dann kamen Frauen an, die ihnen Rosen in die Hand drückten. Sie hat berichtet, sie hätten ihnen diese förmlich aufgedrängt. Sie sahen wohl auch nicht mehr ganz so schön und frisch aus. Glücklicherweise hätte es aus deren Klasse nur die Jungen erwischt, die sehr taff und frech reagieren können. Denn dreister Weise wollten die zwei Frauen dann plötzlich Geld von ihnen, und zwar für ihrem kranken Bruder, der angeblich im Sterben liege. Als diese allerdings mehrmals ablehnten, zogen die Frauen von dannen, und rissen ihnen die Rosen förmlich aus der Hand. Später kamen aber nochmal zwei Männer vorbei, die scheinbar mit demselben Trick arbeiteten, natürlich wurde dann sofort abgelehnt.
Was haltet ihr von dieser Masche? Habt ihr schon mal etwas davon gehört, oder seid schon selbst darauf hineingefallen? Ich finde das ziemlich dreist, gerade bei Jugendlichen, die sich vielleicht noch abschrecken und ihr Geld abquatschen lassen. Aber wieso verschenken die erst eine Rose, und nehmen einem die dann wieder weg? Um zuerst Sympathien zu wecken, und einen dann in die Enge zu treiben? Gibt es diese Masche auch anderswo, und was haltet ihr davon?
Den Trick gibt es doch schon ewig. Seit ich hier in der Stadt lebe, laufen mir diese komischen Banden immer wieder über den Weg. Ganz oft sind es junge Mädchen, aber ich nehme die Blumen schon gar nicht mehr an. Oft sind sie auch zu Zweit unterwegs und die eine lenkt den Fußgänger ab und die Andere zieht gegebenenfalls das Portemonnaie aus der Tasche.
Ich denke, dass Jugendliche nur bedingt auf den Trick reinfallen, besonders wenn aufmerksame Eltern ihnen von der Masche berichten. Die Rose ist meiner Meinung nach nur eine Ablenkung. Oft sind diese Mädchen Mitglied irgendwelcher Banden und versuchen halt leicht an Geld zu kommen. Ich selbst wäre auch mal auf den Trick hereingefallen, aber mittlerweile weiß ich es besser.
Die Masche gibt es wirklich schon ewig und vor allem auch überall. Das gibt es genauso im Ausland und ich bin wirklich erstaunt, dass du es vorher noch nie mitbekommen hast. Die Masche ist natürlich sehr dreist, vor allem geben die Damen aber auch nicht so leicht auf. Aufgeklärte Jugendliche sind da wohl eher schlechte Opfer, aber mit älteren Menschen beispielsweise kann man da schon eher Erfolg haben.
Diese Masche habe ich persönlich noch nicht erlebt, aber im Fernsehen wurde darüber vor langer Zeit berichtet. Das sind ganze Banden aus dem Osten wie gesagt wurde. Wer den Trick noch nicht kennt, ist angenehm überrascht, dass er dann auch sein Portemonnaie zuckt. Damit rechnen diese Leute und manchmal ist anschließend auch das ganze Geld verschwunden. Sie arbeiten mit allen Tricks.
Und immer ist jemand schwer krank. An der nächsten Ecke stehen dann die Bewacher und nehmen ihnen das Geld ab. Wer solchen Menschen etwas gibt, sollte bedenken, dass sie gezwungen werden, diese Show abzuziehen. Der Boss fährt dann den Mercedes, während die anderen nur eine harte Pritsche für die Nacht bekommen und das Nötigste zum Essen.
Mich wundert es etwas, dass du von dieser Masche scheinbar noch nichts mitbekommen hast. Ich gehe auch davon aus, dass es schon sehr lange Leute gibt, die auf diese Weise versuchen, sich Geld zu erbetteln. Dass es reichlich Bettler gibt, die mit erfundenen Krankengeschichten auf Mitleid und damit auf Geld hoffen, ist ja auch nichts Neues. Mal sind es die kranken Verwandten, die eigenen Kinder oder manchmal auch die Bettler selbst, die angeblich Geld für notwendige medizinische Behandlungen benötigen. Es gibt davon so viele Variationen, dass ich bislang davon ausgegangen bin, dass jeder zumindest schon mal von so etwas gehört hat.
Ich weiß nicht, ob ich diese Masche wirklich dreist finden soll. Eigentlich finde ich das Verhalten nicht dreist. Es ist ja auch nicht dreist, wenn jemand herumgeht und Leute anbettelt, bis eben auf die Tatsache, dass es nervig ist und von einzelnen als regelrecht dreist empfunden werden kann, dass man überhaupt angebettelt wird. Ob man darin eine Dreistigkeit erkennen möchte, ist aber letztendlich Geschmackssache.
Ich finde es nicht schlimm, wenn Leute auf diese Weise betteln gehen, da wirklich jedem klar sein sollte, dass es sich um einen Trick handelt, um an Geld zu kommen. Ich würde nie davon ausgehen, dass mir jemand auf der Straße einfach so eine Rose in die Hand drückt, ohne irgendwelche Hintergedanken zu hegen. Ich würde die Rose auch selbstverständlich ablehnen, beziehungsweise der Person direkt signalisieren, dass sie mir am besten gar nicht erst zu nahe kommt und mich belästigt. Weil das alles so dämlich und durchschaubar ist, bin ich auch der Ansicht, dass diejenigen, die vielleicht doch etwas Geld abdrücken, dann auch selbst Schuld sind, wenn sie sich getäuscht fühlen. Außerdem geben sie das Geld ja freiwillig ab, da darf man sich hinterher nicht beschweren – schon gar nicht, wenn das alles so offensichtlich faul war.
Natürlich wollen die Bettler mit der Rose zunächst einmal dafür sorgen, dass der scheinbar Beschenkte in einer Situation ist, in der er dem Bettler gegenüber freundlich gesinnt und angenehm überrascht ist. Außerdem gerät er dadurch in eine Position, in der er dem Schenkenden etwas schuldig ist, da er schließlich ein Geschenk, eben die Rose, angenommen hat, ohne dass es eine Gegenleistung gab. Die Bettler hoffen einfach darauf, dass die „Beschenkten“ das Gefühl haben, sie müssten nun ihrerseits auch etwas abgeben und in dem Sinne eine Gegenleistung erbringen. Tun sie das nicht, wird ihnen das scheinbare Geschenk eben wieder entrissen, es ist also ganz simpel und offensichtlich, wie das Ganze funktioniert.
Mir ist es eigentlich egal, ob ein Kind, ein Jugendlicher oder ein Erwachsener mit so einem Mist behelligt wird. Wenn er nicht in der Lage ist, den Kontakt zu solchen Leuten zu vermeiden, ist er selbst Schuld, wenn er sich das Geld auf diese Weise aus der Tasche ziehen lässt. Man sollte einfach auch mal das Gehirn einschalten, wenn man in solche Situationen gerät. Das schadet nicht.
Ich weiß nicht, was an der Situation "dreist" gewesen sein soll. Und das es vornehmlich die "Jungs" erwischt hat, war auch keinem Zufall geschuldet. Hier werden sich die Damen schon etwas dabei gedacht haben und auch ihre Erfahrung wird ihnen sagen, dass hier Jungen eher darauf anspringen. Was man letztlich nicht vergessen darf, ist auch die Tatsache, dass die Rosen auch Geld kosten, so dass wohl ein Euro auch nicht wirklich mit Begeisterung genommen worden wäre. In so einer Situation wir wohl ein Betrag über 2 Euro (besser 5 Euro) erwartet.
Ich persönlich finde dass das Betteln schwierig einzuschätzen ist. Klar muss gegen das bandenmäßige Vorgehen vorgegangen werden. Zumal hier ja die Bettlerinnen und Bettler selbst am Ende einer Kette stehen und die schwächsten Glieder sind. Vermutlich brauchen die Personen auch real Hilfe. Aber den "Hintermännern" sollte schon das Handwerk gelegt werden.
Auf der anderen Seite mag es durchaus reales Elend geben, und Bettler werden von dem, was sie bekommen, existenziell abhängig sein. Daher ist es zu einfach, wenn die Städte und Kommunen das Betteln verbieten oder die Bettler aus den Innenstädten verdrängen. Das löst das offensichtlich bestehende Problem nicht.
Wer jetzt auf staatliche Sozialleistungen verweist, der glaubt vermutlich auch daran, dass jeder der will auch eine ausreichend bezahlte Arbeit finden kann. Das ist schon ein sehr naives denken und man macht sich selbst zum Maßstab für alle Menschen (was schon was arrogant-überhebliches hat). Es zeugt aber nur davon, dass man sich mit der Problematik nicht auseinandergesetzt hat und sich auch nicht damit beschäftigen will. Leider gibt es genug von solchen Personen, welche dann gerne auch im "christlichen Namen" eine "Law and Order" Politik bevorzugen und sich die Problem im Notfall weggeprügelt wünschen.
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