Sich generell nicht herein reden lassen wollen

Es gibt durchaus Menschen, die ihre eigenen Erfahrungen machen wollen und auch in jungen Jahren auch schon auf ihre Erfahrungen pochen. Sie lassen sich also keine Tipps geben und meinen, dass nur ihre Meinung die richtige ist und man ihnen herein reden will, weil man denkt, dass der andere einen klein machen will und einem nichts zutraut. Warum denken sie so? Warum lässt man in einem bestimmten Alter vielleicht keine anderen Meinung zu? Lasst ihr euch auch generell nicht herein reden? Warum seid ihr so?

Ich denke, in jungen Jahren muss man auch mal seine eigene Erfahrung machen, auch wenn man hinterher feststellt, die Anderen hatten doch recht. Ich hör auch nicht auf jeden, vor allen Dingen dann nicht, wenn es:

a. ungefragt ist

b. ich nur Leute befrage, denen ich wirklich vertraue

Und dann möchte ich schlicht und einfach auch mal eigene Erfahrungen machen und wenn ich eine Meinung an andere verkünden will, dann frage ich vorher auch, ob sie es wissen wollen, wenn ich eine Diskussion oder Frage mitbekomme.

Ich mag es auch nicht, wenn manche Leute dann ungefragt ihre Meinung hereindrücken und sich zwanghaft überall einmischen müssen. Darauf reagiere ich auch total allergisch und da blocke ich total ab. Es gibt ja auch Menschen, die eine total bevormundende Art haben und sich toll fühlen, wenn sie immer das Sagen haben und zeigen können wo es lang geht.

Wenn ich persönlich nicht weiter weiß, dann frage ich ausgewählte Menschen nach ihrer Meinung und nach ihrem Rat. Nicht jeder Mensch meint es gut mit einem und bei Menschen, die man nicht so gut kennt und die einem nicht besonders nah stehen weiß man, dass sie es gut meinen. Ich will nicht damit sagen, dass jeder Fremde einen bei der nächsten Gelegenheit in die Pfanne hauen will, das ganz und gar nicht. Nur kann man es bei Fremden nicht wissen wie sie wirklich denken und was ihre Beweggründe sind, sonst wären es ja keine Fremden.

Weil bestimmte Menschen es gut meinen, heißt dies nicht unbedingt, dass es für mich auch gut ist. Nicht immer ist die Entscheidung von außen die beste. Wenn zu oft auf das äußere Umfeld hört, ist man einfach kein Mensch mehr. Man macht dadurch auch seine eigenen Erfahrungen. Diese braucht man auch. Und selbst wenn man auf die Schnauze fällt, dann hat aber selbst dieses Erlebnis gemacht und weiß daher selbst wie dies ist.

Man kann sich gerne einen Rat holen. Aber viele ältere Personen meinen es dann nur gut, und fragen ständig nach, ob man ihren Rat schon nachgegangen ist oder warum man es nicht einfach einsehen will.

Der Grund dafür liegt vermutlich im Selbstbild verankert.

Jeder Mensch hat ein eigenes Bild von sich, ein "Ich" das sein selbst, teilweise auf Situationen angepasst, konstruiert. Wenn ich nun mein Bild habe, mit meinen eigenen Werten, Vorstellungen, Erfahrungen und Zielen, habe ich ein gewisses Bedürfnis danach dieses Selbstbild aufrecht zu erhalten. Dieses Selbstbild muss sich nur erst einmal bilden. Wenn man in der Jugend irgendwann mal sein Selbstbild gefunden hat und sich von den ganzen elterlichen Einflüssen losgekapselt hat, möchte man sein scheinbar unabhängiges Selbstbild natürlich gerade von solchen Einflüssen absichern. Freunde und Bekannte werden da deutlich wichtiger.

Wenn jetzt jemand daher kommt und mein Selbstbild gefährdet indem er mir sagt, dass dies und jenes falsch ist, reagiere ich mit Abwehr. Dies kann ganz passiv geschehen indem ich es einfach nur ignoriere, blockiere oder mich zurückziehen. Bei manchen Menschen kann dies jedoch auch aggressiver geschehen indem scharf zurückargumentiert wird, beleidigt wird oder man sogar handgreiflich wird.

Wenn dies übertriebene Ausmaße annimmt spricht man von Narzissmus. Eventuell kennt ihr diese Menschen die sobald man sie ein wenig kritisiert sofort hocheskalieren und zurückfeuern.