Stromabschlag bei Einzug einer weiteren Person erhöhen?

vom 13.07.2014, 21:03 Uhr

Mein Freund zieht bald bei mir ein. Bisher hatte ich doch einen geringen Stromverbrauch. Mein Freund dagegen hat einen doch sehr teuren Stromabschlag. Dies liegt aber teilweise daran, dass er viele Konsolen hat und ständig den Rechner laufen hat, wenn er dann zu Hause ist. Auch hat er alte Geräte, die mehr Strom ziehen. Diese werden aber nicht in meine Wohnung mitgenommen, da ich bereits über diese Geräte verfüge. Nun frage ich mich, ob ich meinen Schlagabschlag automatisch erhöhen lassen sollte, oder ob ich die erste Abrechnung abwarten lassen sollte?

Notfalls könnte ich auch in den ersten Monaten den Stromverbrauch mit den eigentlichen von mir verbrauchten Stromverbrauch vergleichen und ihn dann immer noch erhöhen. Was meint ihr dazu? Sollte ich den Abschlag erhöhen oder erst einmal abwarten? Mein Ziel ist es natürlich nicht, dass ich eine Nachzahlung erhalte. Dies kann ich mir nicht leisten, somit würde ich definitiv zu einer Erhöhung des Stromabschlags tendieren. Aber ist dies wirklich nötig?

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Es spielt doch effektiv keine Rolle, ob du den Abschlag erhöhst oder am Ende des Jahres eine höhere Nachzahlung hast. Unter dem Strich bezahlst du immer genau den selben Betrag. Wenn du dir die höhere Nachzahlung nicht leisten kannst, kannst du dir die höheren Abschlagszahlungen auch nicht leisten.

Ich würde alles so lassen, wie es ist und einfach das Geld für den höheren Stromverbrauch zurück legen. Dein Freund wird ja sicherlich auch finanziell zu den Nebenkosten beitragen. Das Geld könnt ihr ja in einer Spardose sammeln und dann zum Zeitpunkt der Nachzahlung auf das Konto einzahlen.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


@Weasel_: Was ist aber besser? Eine Gutschrift zu erhalten oder etwa eine Nachzahlung nachzahlen zu müssen? Ich mag keine Nachzahlungen. Besonders wenn es eine hohe Nachzahlung ist, muss man dieses Geld ja in kürzester Zeit überweisen. Da mag ich es lieber im Voraus etwas mehr Geld zu bezahlen und das mögliche Restgeld wieder zu bekommen. Das im Endeffekt das Geld des Stromabschlags mit der möglichen Nachzahlungen übereinstimmt ist mir schon bewusst. Aber wird der Stromverbrauch denn unbedingt höher liegen?

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Das ist Geschmackssache. Rein rechnerisch ist es besser, auf die Nachzahlung zu warten, weil man erst später zahlen muss und deshalb für das Geld Zinsen bekommt. In dieser Größenordnung sind es allerdings nur ein paar Cent, also irrelevant. Alles andere ist ein rein psychisches Problem. Wenn man nicht in der Lage ist, einen gewissen Betrag zurücklegen, um eine größere Zahlung begleichen zu können, sollte man lieber die Abschlagszahlungen erhöhen.

Man kann sicherlich zu zweit so leben, dass der Stromverbrauch kaum ansteigt. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass man diesen Lebensstil wirklich durchziehen kann.

Übrigens darfst du nicht vergessen, dass auch andere Nebenkosten steigen. Insbesondere der Wasserverbrauch wird steigen. Wenn ihr nicht gerade täglich zusammen duscht, wird sich der Wasserverbrauch wohl fast verdoppeln. Hier kommt womöglich noch eine viel größere Nachzahlung auf Euch zu.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Eine hohe Stromrechnung basiert doch nicht nur auf dem Verbrauch allein. Auch der Tarif, den man zahlt, spielt heute eine große Rolle. Wenn also dein Freund im Moment bei einem Anbieter seinen Vertrag hat, der recht teuer ist, dann macht das schon einen großen Teil der gesamten Rechnung aus. Allerdings ist die Idee, den Stromverbrauch nach dem Einzug zu beobachten nicht schlecht. Dann kannst du dir selbst ausrechnen, ob es vielleicht sinnvoll ist den Abschlag zu erhöhen.

Je nach Einnahmen ist es schon besser gleich einen höheren Abschlag zu zahlen, als dann die dicke Nachforderung in Kauf zu nehmen. Wobei ich aber auch für dich hoffe, dass dein Freund nach dem Einzug auch weniger zockt und sich mehr um eure Beziehung kümmert.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Deine Abneigung gegen Nachzahlungen kann ich voll und ganz nachvollziehen. Ich mag die auch überhaupt nicht. Daher würde ich an deiner Stelle auf jeden Fall den Abschlag erhöhen. Damit bist du aber nicht auf der sicheren Seite und musst gar nicht mehr mit einer Nachzahlung rechnen. Ihr wisst einfach noch nicht, wie viel Strom ihr zusammen verbrauchen werdet. Das Beobachten des Stromverbrauchs ist also in jedem Fall sinnvoll.

Aber so viele Gedanken musst du dir doch gar nicht machen. Es wird sich zwar der Verbrauch von Strom und Wasser erhöhen. Aber was sich auch verdoppelt, ist die Anzahl der Personen, die für die Zahlung zuständig sind. Du musst das doch nicht alleine stemmen. Und es wird auf jeden Fall billiger sein als zwei Wohnungen und ihre Strom- und Nebenkosten zu bezahlen. Oder etwa nicht?

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Weasel_ hat geschrieben:Wenn du dir die höhere Nachzahlung nicht leisten kannst, kannst du dir die höheren Abschlagszahlungen auch nicht leisten.

So lauten viele der klugen Sprüche in BWL Lehrbüchern - und gehen massiv an der Lebenswirklichkeit vorbei. Manchmal weiß ich nicht, ob das wirklich Absicht ist, Ignoranz oder tatsächlich Unwissenheit. Erinnert mich schon ein wenig an: "Wenn sie kein Brot habe, warum essen sie dann keinen Kuchen?".

Wären übrigens alle Menschen ausschließlich so, wie es vom "Homo oeconomicus" verlangt wird, würde unser Wirtschaftssystem wohl zusammenbrechen. Aber das sei nur eine Randbemerkung.

Es ist nicht seltsam oder überraschend, dass der Mensch eben die regelmäßigen Ausgaben stemmt, die vor einem liegen. Dazu gehören auch Abschlagszahlungen. Anders als diese aber sind dann Nachzahlungen für Leistungen, die über ein Jahr (das vergangene Jahr) erbracht wurden. Hier ist es oftmals illusorisch zu erwarten, dass tatsächlich der dann geforderte Betrag zurückgelegt wird. Das geht im Grunde immer nur dann sicher gut, wenn auf der Einnahmeseite signifikant mehr Geld ist, als auf der anderen Seite ausgegeben werden kann. Und für "Normalverdiener" ist das praktisch nicht zu bewerkstelligen. Das ist auch ein Grund, warum die ganzen - von der Versicherungswirtschaft getriebenen - Modelle zur Absicherung gegen Altersarmut nicht funktionieren können. Aber auch das sicher ein anderes Thema.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



@Bienenkönigin: Ich werde zunächst den Stromabschlag allein bezahlen müssen. Wie gesagt wird es sich zeigen. Kann mir denn sonst jemand sagen, was ein Computer an Strom verbraucht, wenn er rund um die Uhr an der Steckdose angeschlossen ist, man ihn aber nur 6 Stunden pro Tag laufen lassen wird? Die Konsolen sind ja nur im Betrieb, wenn er damit spielen wird. Eine Anlage bringt er auch noch mit. Weiß da jemand den Verbrauch? Gemessen an den geringen Geräten sollte doch aber der Stromverbrauch nicht doppelt so hoch werden, oder?

Eine nächste Frage geht mir gerade auf. Ich erhalte im September meine Abrechnung für die letzten zwölf Monate. Sollte dort der Abschlag nach unten gesetzt werden, sollte ich ihn bei den derzeitigen Abschlag belassen oder wirklich nach unten setzen lassen?

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Man sollte bedenken, dass auch das heiße Wasser oft mit Strom geheizt wird. Durchlauferhitzer sind ja in den meisten Wohnungen oder in vielen Wohnungen. Das tägliche Duschen wird sich also dann verdoppeln. Auch wird mehr Wäsche gewaschen. Eventuell auch das Doppelte. Dann wird mehr gekocht und gespült und mehr Geschirr gebraucht. Das heiße Wasser will auch erhitzt werden. Das nur zum Verdoppeln des Strompreises. Einzig die Grundgebühr wird sich nicht verdoppeln.

Wie viel ein PC verbraucht, kann ich nicht sagen. Aber wenn du ja auch einen PC brauchst, dann wird sich das ja auch verdoppeln. Während du hier schreibst, wird er ja am PC zocken. Die Konsolen brauchen natürlich auch Strom und während des Gebrauchs, braucht auch der Fernseher Strom, der ja dann auch an sein muss.

Ich denke, dass du wirklich gut damit tust, wenn du im ersten Monat genau deinen Stromverbrauch kontrollierst und auch weißt, was du alleine an Strom gebraucht hast in einem Monat. Es wird sich zusammenläppern.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Danke Diamante. Nur weiß ich halt noch nicht, wie ich dies genau schauen soll. Ich weiß meinen Durchschnittsverbrauch im Monat nicht. Ich habe nur eine Abrechnung für 12 Monate, aber ich denke, dass ich damit rechnen werde. Oder hast du eine Idee, wie ich es genau kontrollieren noch könnte, ob ich mehr verbraucht habe?

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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