Dörfer, die bei Straftaten zusammen halten - gibt es das?

Ich habe neulich etwas von einer Frau gelesen, die als Kind missbraucht wurde. Sie schrieb, dass sie missbraucht wurde und das nicht nur von ihren Eltern, sondern auch von anderen, sie wurde verkauft und das auch an das ganze Dorf, indem sie gelebt hat. Das klingt sehr schlimm und ich kann mir gar nicht vorstellen, dass da keiner eine Anzeige gemacht hat, wenn das ganze Dorf Bescheid wusste.

Es war auch scheinbar mitten im Dorf in einem Haus, jeder ist da vorbeigefahren, vorbei gegangen und es wurde auch im Dorf darüber geredet. Ihr hat aber tatsächlich keiner geholfen. Gibt es das denn heute auch noch? Kann es so etwas wirklich geben? Ich finde die Vorstellung wirklich grauenvoll.

Ich habe von diesem Fall gehört, aber die Dorfgemeinschaft leugnet das irgendwie. Gerade bei Sexualverbrechen hört man so etwas öfter. Ein Fall von dem ich gehört habe, war eine Vergewaltigung auf dem Zeltfest. Alle haben es hinterher geleugnet, und keiner will es gewesen sein.

Alle haben es hinterher geleugnet, und keiner will es gewesen sein.

Nachdem es ja auch sicher nicht "alle" gewesen sein werden, dürfte es in den meisten Fällen auch gestimmt haben. Selbstverständlich "leugnen" die, die es nicht waren. Und ebenso selbstverständlich wird der Täter die Tat von sich weisen. Das hat aber doch nichts damit zu tun, dass man sich im Unrecht vereint.

Es gibt auch so etwas wie eine Informationspflicht, wenn man von relevanten Straftaten erfährt, ist man auch verpflichtet, sie zu melden. Andernfalls ist man selbst mitschuldig, sowohl moralisch wie auch juristisch.

Ob das Zusammenhalten ist oder eher Schweigen aus Scham bzw. Gruppendruck sei mal dahingestellt. Aber wenn das ein Dorf erfolgreich bei einer Straftat (ge-)macht hat, dann wird es wohl niemand wissen oder erfahren, insofern gibt es keine echte Antwort, oder?