Kind Schokolade schenken, obwohl es die nicht mag?

vom 15.04.2014, 21:53 Uhr

Mein Sohn isst keine Schokolade. Er mag sie nicht. Gut, ich zwänge sie ihm auch nicht auf. Lange Zeit durfte er wegen seiner Neurodermitis und diversen Lebensmittelallergien keine essen, nun dürfte er ein wenig davon essen, aber er mag trotzdem keine. Soll mir auch recht sein. Ich kann sehr gut damit leben und mein Sohn auch.

In meinem Umfeld wissen das auch alle. Viele finden das auch "lustig" oder zumindest "interessant", weil ein Kind in der Regel ja doch Schokolade über alles liebt. Tja, scheinbar nicht jedes. Mein Sohn mag auch kein Eis, nur so nebenbei. Was nicht heißen soll, dass er nicht auch seine Ernährungsschwächen hat.

Interessant finde ich jedoch, dass er eigentlich fast immer zum Nikolaus und auch zu Ostern Schokolade geschenkt bekommt. Es ist ja so der Brauch. Dabei gäbe es durchaus genügen Süßigkeiten, die mein Sohn mag. Pez, Fizzers, Haribo, Dixi, Tutti Frutti, Mentos und so weiter. Aber trotzdem ist es immer wieder Schokolade. Mein Sohn hat mich letztes Jahr sogar gefragt, ob der Osterhase nicht weiß, dass er keine Schokolade mag, weil bei Spielen und so weiter weiß er ja auch was er will.

Und ja, mir ist klar, dass es nahe liegend ist, dass man zu Ostern Schokoladeosterhasen verschenkt. Es soll deswegen ja nun auch nicht die Welt unter gehen, aber es wundert mich eben. Spiele und so weiter werden (nun einmal von diesem Parfum abgesehen, welches mein Sohn heuer im Nest hatte) ja auch nach den Vorlieben des Kindes ausgesucht. Warum nicht auch bei den Süßigkeiten? Achtet ihr darauf, wenn ihr Süßigkeiten verschenkt?

Wie gesagt, es ist nun nicht so dramatisch. Wir haben inzwischen eine Tauschbörse errichtet. Er kann demnach alle Schokosachen bei mir in Fizzers und Co eintauschen. Zum Glück habe ich ja kein Problem mit Schokolade. :D Dennoch wundert es mich, dass man in diesem Bereich oft etwas gedankenlos ist.

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» tournesol » Beiträge: 7749 » Talkpoints: 66,19 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Meine Kinder sind zwar aus dem Alter raus, wo sie an den Osterhasen und andere Gesellen glauben. Aber auch wir haben jedes Jahr das Problem, dass sie übermäßig von Vater und Oma mit Schokolade beschenkt werden. Sie selbst haben es wohl auch schon gesagt, dass sie Schokolade nicht so gerne mögen beziehungsweise welche Sorten ihnen dabei am liebsten sind. Aber es wird eben ohne großes Nachdenken gekauft und geschenkt.

Wobei ich da schon unterscheide, ob es von der Verwandtschaft kommt oder zum Beispiel aus der Schule. Bei einer Klasse von über 20 Kindern kann man nicht unbedingt auf alle Vorlieben Rücksicht nehmen. Aber wenn man nur zwei Kinder zu beschenken hat, dann sollte man doch besser nachdenken wenn man Süßigkeiten kauft.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Das "Witzige" ist ja sogar, dass im Kindergarten meines Sohnes sogar darauf Rücksicht genommen wird! Mich hat zum Beispiel die Kiga-Pädagogin vor Nikolaus extra angerufen, weil sie sich nun nicht sicher war, welche Süßigkeiten mein Sohn mag. Sie wusste, dass er keine Schokolade ist, und hat dann eben extra nachgefragt, ob er Maoam und andere Zuckerl eben mag. Ich habe das total nett gefunden!

Heuer hat er zu Ostern vom Kiga einen großen Schokoladehasen bekommen. Der war aber nicht von der Pädagogin aus verschenkt, sondern vom der Caritas, die das Mittagessen für alle Kindergartenkinder kocht und da gab es dann eben als Nachspeise für jedes Kind so einen Schokoladehasen. Dass da nicht auf die Vorlieben der Kinder "geachtet" wird, ist vollkommen klar. Aber eben im Freundes- und Verwandtenkreis wundere ich mich schon zum Teil.

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» tournesol » Beiträge: 7749 » Talkpoints: 66,19 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich muss sagen, dass ich es gut verstehen kann, dass du darüber verwundert bist, dass dein Sohn auch von Freunden und Verwandten Schokolade bekommt, die genau wissen sollten, dass er Schokolade einfach nicht mag. Gerade deswegen, weil es so ungewöhnlich ist, dass ein Kind nicht gerne Schokolade isst, kann man sich so etwas doch ganz gut merken.

Auch dann, wenn man nicht mehr genau weiß, was er gerne isst, kann man doch vor dem Kauf bei dir nachfragen. Wenn etwas an alle Kinder verschenkt wird, verstehe ich es ja auch noch, dass man da nicht unterscheiden kann. Aber bei einem persönlichen Geschenk sollte das doch gehen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Das kenne ich eigentlich nur zu gut, denn auch mein kleiner Sohn mag zwar Süßigkeiten im Allgemeinen sehr gerne, aber eben auch keine Schokolade. Trotzdem bekommt er aber gerade auch zum Nikolaus und auch vermutlich jetzt zu Ostern viel Schokolade geschenkt. Bei uns liegt das aber vor allem daran, dass wir das noch nicht so oft und vor allem noch nicht bei allen Verwandten und Bekannten publik gemacht haben und die Leute somit zum großen Teil gar nicht wissen, dass mein kleiner Sohn überhaupt keine Schokolade mag.

Klar gibt es gerade zu Weihnachten und Ostern sehr viele nette Dinge als Süßigkeiten, die eben speziell zu diesen Festen passen. Vielleicht schenken die Leute deshalb deinem Sohn die Schokolade, weil ein Schokoladennikolaus einfach genauso zu Weihnachten gehört wie der Schokoladenhase zu Ostern. Aber eigentlich sollten sie schon auf die Wünsche deines Sohnes eingehen und vielleicht lieber etwas schenken, was dein Sohn auch verwerten kann. Es bringt ihm ja schließlich nicht allzu viel, wenn er den Schokoladennikolaus oder den Schokoladenhasen bis zum Schlecht werden irgendwo herum stehen hat, ohne dass er beides essen möchte.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Das kenne ich auch, meine Kinder sind beide keine großen Schokoladenfans. Okay, sie verabscheuen Schokolade nicht und essen auch mal ein Stückchen, aber es ist eben nicht wirklich ihr Favorit.

Trotzdem ist es oft auch so, dass sie Schokohasen und Nikoläuse bekommen. Man kann das ja dann auch schlecht ablehnen. Das Problem ist eher, dass ich die dann esse, was ja auch nicht Sinn der Sache ist, da sie sonst noch monatelang herumliegen würden.

Ich kaufe den Kindern halt dann oft mal andere Süßigkeiten, so dass das mit den Schokohasen und -nikoläusen kein großes Problem darstellt.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Es gibt ja nicht viele Kinder, die keine Schokolade mögen. Eben deshalb sollte es doch um so leichter sein, das zu behalten. Gerade im Verwandten- und Freundeskreis sehe ich da kein Problem. Für deinen Sohn ist das ja auch unverständlich, dass er immer das bekommt, was er nicht mag. Schade, dass Menschen so gedankenlos sind. Aber den Anruf der Kindergärtnerin finde ich prima. Sie gibt sich mehr Mühe, als die eigenen Verwandten.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Im Grunde genommen ist es doch auch nicht schlimm, wenn dein Sohn keine Schokolade isst. Da gibt es sicherlich andere Süßigkeiten, die er viel lieber isst, da bin ich mir sicher. Natürlich kann man als Elternteil damit leben, wenn das eigene Kind keine Schokolade isst und das Kind kann mit der Situation sicherlich auch wunderbar umgehen. Es ist ja nun auch kein Staatsverbrechen, wenn man als Kind keine Schokolade mag. Mein mittlerer Sohn isst auch nur dann Schokolade, wenn ihm danach ist. Ansonsten isst er viel lieber Weingummis und desgleichen, womit ich genauso gut leben kann, wie er auch.

Es ist ja eigentlich auch so üblich, dass man an den diversen Festtagen, wie zum Beispiel an Weihnachten oder an Ostern Schokolade in den verschiedensten Farben und Formen, geschenkt bekommt. In den Läden und Geschäften bekommt man diverse Schokolade zum Kauf angeboten, aber kaum Weingummis oder desgleichen in dekorativer Osterverpackung oder Weihnachtsverpackung oder desgleichen. Wenn aber die Verwandten und andere Bekannte aus deinem Umfeld wissen, dass dein Sohn keine Schokolade mag und sie deshalb auch nicht isst. Kann ich nicht ganz nachvollziehen, weshalb er diese Schokolade an Festtagen dann geschenkt bekommt.

Ich finde den Vergleich an sich auch ganz gut. Man wählt die Geschenke beziehungsweise das Spielzeug auch nach dem Wunsch und nach den Vorlieben des Kindes aus. Weshalb sollte man die Süßigkeit auch nicht nach den Wünschen und nach den Vorlieben des Kindes aussuchen und letztendlich auch verschenken. Wenn ich ein Kind, abgesehen von meinen eigenen Kindern, etwas schenken wollte, dann würde ich auch dort nach den Vorlieben und nach den Wünschen gehen. Zu Weihnachten oder zu Ostern muss man nicht zwangsläufig Schokolade in diversen Farben und Formen verschenken.

Meiner Schwester zum Beispiel schenke ich neben einem Geschenk auch gerne mal Süßigkeiten zu einem besonderen Anlass. An Weihnachten muss sie nicht unbedingt einen Schokoladenmischbeutel und einen Schokoladenweihnachtsmann bekommen, obwohl sie die ab und an auch isst. Ich kaufe ihr auch gerne eine Tafel Marzipanschokolade oder eine große Tüte mit gemischten Weingummisorten, weil sie sich darüber einfach mehr freut. Selbst bei meinen eigenen Kindern achte ich darauf, dass die Süßigkeit im Nest oder auf den Teller landet, die sie auch am liebsten essen. So hat mein jüngster Sohn zum Beispiel Kinderriegel auf seinem Teller und mein mittlerer Sohn mehr Weingummi und meine Tochter isst eigentlich alles, an Süßigkeiten, sodass die Auswahl dort groß ist.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich verstehe das ehrlich gesagt nicht. Also dass es Kinder gibt, die keine Schokolade mögen, verstehe ich schon. Jeder Mensch ist anders und ich finde das auch nicht schlimm, wenn ein Kind mal etwas nicht mag. Wäre ja langweilig, wenn jeder Mensch gleich wäre. Ich verstehe nur nicht, wie scheinbar das halbe Umfeld davon weiß und der Junge trotzdem zu jeder Gelegenheit Schokolade bekommt als Geschenk. Setzt man sich darüber konsequent hinweg, auch wenn man das weiß? Oder schenken die Menschen, die davon wissen nichts und nur die "Unwissenden" verschenken Schokolade?

Also wenn ich wüsste, dass ein Kind in meinem Umfeld gar keine Schokolade mag, dann würde ich diese auch nicht kaufen und verschenken, egal zu welchem Anlass und egal in welcher Form. Mir wäre das auch egal, dass es eben üblich ist, Weihnachtsmänner oder Osterhasen aus Schokolade zu verschenken. Ich finde, dass man sich bei Geschenken nicht an die Industrie anpassen sollte, sondern an den Menschen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich denke, dass sich viele Leute gar nicht so richtig Gedanken darüber machen, dass andere keine Schokolade mögen könnten. Auch wenn man das schon einmal gehört hat, kann es ja schon sein, dass man so etwas wieder vergisst. Anders als bei Allergien und Unverträglichkeiten ist es ja nicht so dramatisch, wenn jemand Schokolade isst, auch wenn er sie nicht mag. Von daher vergisst man das vielleicht mal.

Ich glaube, dass viele Leute das auch nicht so ernst nehmen. Auch wenn jemand nicht so gerne Schokolade mag - und dazu zähle ich mich selbst auch - wird es ja eher nicht so sein, dass jemand Schokolade hasst. Das ist ja das gleiche, wie wenn jemand sagt, er würde keine Nudeln oder keinen Reis mögen. Man kann sich vorstellen, dass die Person andere Speisen bevorzugt, allerdings kann man ja automatisch annehmen, dass sie bei Nudeln und Reis keinen Würgereiz bekommt, so dass es nicht so dramatisch wäre, wenn sie damit in Berührung kommen würde.

Gerade bei Kindern tut man irgendwelche Sachen ja auch gerne als "Phasen" ab. Oft ist es ja auch so, dass Kinder kurz irgendwelche Phasen haben, in denen sie Dinge plötzlich nicht oder sehr gerne mögen oder tun oder lassen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Leute auch annehmen, dass diese kurze Phase wieder vorbei ist oder schnell vorbei sein wird.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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