Wie kann es zu einer überhöhten Wasserrechnung kommen?

vom 09.03.2014, 08:47 Uhr

Herr A besitzt ein Landhaus, das er rund 20-30 Tage im Jahr aktiv nutzt. Dadurch hält sich auch der dortige Wasserverbrauch von Herrn A stark in Grenzen und dieser pendelt sich jedes Jahr um die 8 Euro ein. 2008 bekam Herr A eine Rechnung über 135 Euro für seinen dortigen Wasserverbrauch, was einem Wasservolumen von 154.000 Liter entsprach. Herr A fiel aus allen Wolken und intervenierte bei der Behörde. Diese war aber inkulant, da sie meinte, Herr A hätte diese Menge sicherlich verbraucht. Vorher wurde bei Herr A der Wasserzähler gewechselt, aber eine Überprüfung dessen hätte eines Gerichtsverfahren bedurft. Herr A konnte auch keine Wasserschäden oder gebrochenen Leitungen feststellen und bis dato hat Herr A wieder jährliche Wasserrechnungen von 8 Euro.

Welche Erklärung könnte es für so eine atypische Wasserrechnung von Herrn A geben? Hätte sich Herr A auf ein Gerichtsverfahren einlassen sollen oder wäre hier der Streitwert zu gering?

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ursachen kann es für eine solche Rechnung viele geben. Ablesefehler, falsche Berechnung durch zwei unterschiedliche Wasseruhren, Eingabefehler bei den Wasserwerken und sicherlich noch andere Dinge. Daher wäre es wichtig zu wissen, welche Fakten Herr A. hätte nachweisen können. Die anderen Rechnungen sind halt kein Beweis dafür, dass an irgendeiner Stelle ein Fehler vorhanden ist.

In der früheren Wohnung meines Mannes wurden auch die Wasseruhren getauscht, als er schon ausgezogen, aber noch offizieller Mieter war. Damit wir die Abrechnung auch überprüfen können, habe ich den Stand der alten und der neuen Wasseruhr aufgeschrieben. Damit hätten wir im Fall der Fälle nachweisen können, wenn ein Fehler in der Rechnung gewesen wäre.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Hat er vielleicht in dem Jahr dort irgendetwas gemacht was er sonst nicht macht? Einen Pool oder Teich neu mit Leitungswasser befüllt? Da geht so eine Menge ja mal ganz schnell bei drauf. Ansonsten helfen da wohl nur die Zählerstände und wenn er die nicht auch notiert hat dürfte es schwer werden, da zu beweisen, dass die Rechnung falsch ist. Da muss man dann auch überlegen inwieweit es was bringen würde, da gerichtlich gegen vorzugehen und am Ende dann das drei- oder vierfache für den Anwalt zu bezahlen.

» Klehmchen » Beiträge: 5497 » Talkpoints: 1.016,89 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Nein, wir haben gar nichts angefüllt und auch waren nirgendwo ungewöhnliche Wasserflecken zu sehen. Ich denke, dass irgendein Scherzbold am Wasserhahn herumgedreht hatte. Seitdem habe ich draußen ein Schloss am Wasserhahn. Auch fotografiere ich jedes Mal den Wasserzähler, um einen aktuellen Stand zu haben. Das Geld habe ich nie zurückbekommen. :twisted:

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Warum sollten dir auch die Wasserwerke Geld erstatten, wenn du ihnen keinen Fehler nachweisen kannst? Würdest du jemanden Geld erstatten, der nur auf vergangene Rechnungen hinweist und damit behauptet, dass eben diesmal etwas schief gegangen sein könnte? Und du selbst räumst doch gerade auch ein, dass sich eine fremde Person da zu schaffen gemacht haben kann. Warum sollte dafür die Wasserwirtschaft einstehen?

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich räume nichts ein, sondern meine nur. Das Wasser kann sich auch nicht in Luft aufgelöst haben. Theoretisch kann auch ein Tankwagen aus Resteuropa dort stehengeblieben sein, um Wasser zu tanken. Wie willst Du ein Wochenendhaus ständig überwachen? Dort kann jeder über den Zaun steigen und Unfug treiben. Natürlich kann man keinen Zählerstandfehler nachweisen, wenn der neue Wasserzähler im Dezember eingebaut wurde und man erst wieder im April das Haus bezogen hatte. Fehlende 153.000 Liter müssten aber irgendwie Spuren hinterlassen.

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Der Wasserableser in meinem letzten Wohnort hat mir selbst mal berichtet, dass in der Nachbarschaft mehrere hundert Kubikmeter durch einen Rohrbruch weggelaufen sind. Allerdings war da auch weder etwas im Haus noch an der Außenseite zu sehen. Das ging in der Wand nach unten und ist erst bei der jährlichen Ablesung aufgefallen. Es muss also nicht immer etwas zu sehen sein, wenn Wasser aus einem kaputten Rohr weg läuft.

Aber wenn man nicht ständig vor Ort ist, ist es doch auch schon als recht fahrlässig zu werten, wenn sich jeder einfach am Wasser bedienen kann. Vor allem, wenn sich außen am Haus eine Entnahmestelle befindet. Da dreht man doch das Wasser am Haupthahn ab, wenn man das Grundstück verlässt. Ebenso kann ich es nicht verstehen, wie man im Winter ohne Anwesenheit der Grundstücksbesitzer an eine Wasseruhr kommt. Draußen kann sie kaum sein, da sie sonst kaputt gehen würde.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Der Wasserhahn ist immer abgedreht und der Haupthahn auch. Dort ziehe ich den Kunststoffdreher einfach ab. Fahrlässig ist hier gar nichts, sondern die Wasserschachtdeckel sind alle in unserer Ortschaft zugänglich, wenn man genügend Kraft hat, diese zu öffnen. Über den Jägerzaun kann jeder 6jährige springen und die Wasserwerke kommen gerne um den 28.Dezember herum, sprich, wo man gerne zu Hause bleibt und statt in warmen Ländern seinen Urlaub zu verbringen, im Schnee auf den Zählerwechsel wartet.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Zum Anwalt würde ich nicht gleich gehen. Gibt es vielleicht einen Ombudsmann oder eine Schiedsstelle bei den Wasserwerken, die solche Streitfälle lösen kann? Oder wurde schon der Gang zur Verbraucherzentrale versucht? Vielleicht haben die ja eine gute Idee? Wurde schon mal ein Klempner geholt, der sich die Installation der Wasserrohre überall fachmännisch angesehen hat? Vielleicht ist ja doch irgend ein Defekt irgendwo vorhanden, den man als Laie nicht so gut erkennt? Oder vielleicht hat der ja ein paar Tipps auf Lager, weil der beruflich mit Wasser viel zu tun hat und schon öfter mal was von solchen Fällen und den passenden Vorgehensweisen gehört hat?

Für den Fall, dass der Zähler kaputt ist, kann man im nächsten Jahr wieder mit einer überhöhten Wasser Rechnung rechen. Wie lange bleibt so ein Kaltwasserzähler in Österreich installiert? Bei uns sind es glaube ich 6 Jahre, wenn ich mich nicht irre. Wenn man über 6 Jahre jährlich rund 120 Euro zu viel bezahlt, kommt schon eine erkleckliche Summe zusammen. Da wäre schon zu überlegen, ob es sich nicht doch lohnt, jetzt zu intervenieren.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Das stimmt schon, aber die 120 Euro waren eine Einmalzahlung. Wäre die Wasserrechnung die 5 Jahre danach auch wieder so hoch gewesen, hätte ich alles überprüfen lassen. Aber seitdem habe ich den Zähler immer im Auge und hoffe, dass er auch Ende März, wenn wir wieder ins Landhaus fahren, noch immer eine reguläre Wassermenge auswirft. Wir haben seit 1967 immer Rechnungen zwischen 8 und 15 Euro im Jahr .

Früher war meine Mutter oft alleine im Landhaus und sie ist leider 2012 völlig unerwartet verstorben. Dadurch war dann der Wasserverbrauch auch höher. Seitdem fahre ich nicht mehr so oft hinaus, will aber das Haus auch nicht aufgeben und wir machen zu zweit, alles was zum Erhalt notwendig ist. Wir haben keinen Swimmingpool oder eine Luxuswanne. Das Wasser wird im Moment nur zum Duschen nach dem Rasenmähen oder fürs WC verwendet. Teils auch zum Kochen, aber dafür brauche ich auch keine 153.000 Liter Wasser.

Man hat uns gesagt, seitdem man so streng alles prüft, kann man keine Kulanz mehr bei Ausreißern in den Wasserrechnungen machen. Nur dann, wenn man beweisen kann, dass die falsche Anzeige Schuld der Wasserwerke ist. Dazu muss man einen Gutachter bezahlen und die Gerichtskosten und wenn man verliert, hat man mehr Schaden als Nutzen. Ungerecht ist diese Sache trotzdem.

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