Mieterdarlehen eine gute Variante beim Immobilienkauf?

vom 08.01.2014, 18:57 Uhr

Ein Mieterdarlehen ist soweit ich das bisher recherchieren konnte, so etwas wie ein Leasingvertrag. Man least praktisch eine Immobilie und behält sich dabei eine Kaufoption vertraglich offen. Dieses Modell in Form eines Mieterdarlehens war mir bisher nicht so geläufig.

Wie würdet ihr denn die Variante eines Mieterdarlehens mit vereinbarter Kaufoption einschätzen? Wo würdet ihr die Vorteile und Nachteile sehen? Ist diese Form mehr für gewerbliche Zwecke geeignet oder findet diese durchaus auch im privaten Bereich Anwendung?

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» schraxy » Beiträge: 1085 » Talkpoints: 52,15 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Bei einem Mietdarlehen überlässt der Mieter bei Abschluss des Mietvertrages dem Vermieter bereits eine feste Summe die im Vertrag vereinbart wird. Im Gegenzug dafür, wird die Miete billiger und so wird die überlassene Summe vom Vermieter an den Mieter zurück gezahlt. Zieht der Mieter jedoch vor dem Ablauf des Vertrages aus, dann muss der Vermieter die restliche Summe direkt begleichen, sofern dazu im Vertrag nichts anderes bezeichnet worden ist.

Man kann das ganze jedoch auch für den späteren Kauf anrechnen. Der Mieter bringt einen Teil der Summe beim Einzug bereits mit und bezahlt eine höhere Miete, um so bereits einen Teil der Kaufsumme abzudecken. Nach einer bestimmten Laufzeit ist dann eine Abschlagssumme fällig, und die Immobilie geht an den ehemaligen Mieter.

Wo es überall Anwendung findet ist unterschiedlich. Das kann im privaten Bereich sein, wie auch im gewerblichen. Meistens kommt so etwas dadurch zustande, dass zwar Eigenkapital vorhanden ist, aber nicht so viel das es für ein Kredit von der Bank ausreicht oder auch die Kreditsumme der Bank für einen Kauf nicht direkt ausreichend ist.

Jedoch sollte man immer bedenken und beachten was in den Verträgen steht. Bei der momentanen niedrigen Zinsrate von Banken bekommt man dort vermutlich günstiger Geld geliehen, als von einem Privatmenschen. Auch die Zahlungsoptionen sind dabei nicht zu vernachlässigen, Sondertilgungen bei Banken machen die Kredite auch schnell günstiger, in solchen Mietdarlehen oder Mietkäufen sind solche Sonderzahlungen nicht vorgesehen.

Für mich persönlich wäre es keine Option muss ich ehrlich sagen. Denn mir wäre ein solches Geschäft mit hohen Summen mit einer privaten Person zu unsicher. Gerade wenn es darum geht, dass ich dem Vermieter erst ein Darlehen überlassen muss habe ich keine Sicherheit gegen ihn der Hand. Ziehe ich dann vorher aus und die Restsumme wäre fällig und der Vermieter kann sie nicht aufbringen, dann ist es in erster Linie mein Schaden da mir das Kapital für eine andere Immobilie fehlt.

Das ganze führt dann dazu, dass ich mich vor Gericht lange Zeit streiten darf, zusätzliche Kosten entstehen und dann noch die Frage ob der Gerichtsvollzieher hinterher überhaupt pfänden kann. Mit viel Pech ist man schnell sein ganzes Geld los und hat keine Möglichkeit es wieder zu bekommen, wenn der Vermieter nur ein Einkommen unter der Pfändungsgrenze hat.

Bei einer Bank fühle ich mich besser aufgehoben. Egal ob ich dort Geld anlege durch die garantierte Einlagesumme im Schadensfall, oder ob ich mir dort Geld leihen muss. Es werden Sicherheiten verlangt, man prüft genau nach ob man sich das ganze überhaupt leisten kann und wenn man es nicht leisten kann, dann kann man auch noch nachverhandeln.

Ebenso wären mir Optionen wie die Sondertilgungen etc. wichtig, da es die Gesamtsumme inkl. der Zinsen nicht unerheblich drückt. Einige staatliche Förderungen für den Haus- bzw. Wohnungskauf bekommt man auch nur, wenn man sich dafür einen Kredit von der Bank holt, nicht aber wenn das ganze privat Abgewickelt worden ist.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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