Suchmaschinen die anonym sind und keine Daten weiterleiten

vom 10.12.2013, 16:38 Uhr

Die meisten Suchmaschinen sind überhaupt nicht anonym und probieren auch, die durch das Suchen gewonnenen Daten für sich oder andere Abnehmer zu verwerten. Daher muss man auch immer öfters den Cookies manuell zustimmen.

Gibt es auch Suchmaschinen, die völlig anonym sind und ihre Benutzer nicht ausspähen? Welche sind diese Suchmaschinen und welche weiteren Vorteile bieten diese noch?

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ich kann deine Sorgen verstehen. Google, Yahoo, Microsoft (Bing) sind nicht nur die drei größten Suchmaschinenanbieter, sondern gehören auch zu den größten Datensammlern der Welt. Natürlich gibt es einige alternative Suchmaschinen mit eigener Engine, nur sind das oft kleine Unternehmen, die einen ebenso kleinen Index haben, sprich: Man findet weniger damit. Das Internet ist zu einer Größe angewachsen, in der es nur riesigen Firmen möglich ist, so viele Daten zu katalogisieren.

Außerdem greift auch die Macht der Gewohnheit: Wenn man sein ganzes Leben lang "gegooglet" hat, will man nicht auf ein ganz anderes Layout umsteigen. Kleinigkeiten, wie eine andere Schriftfarbe können da schon reichen. Deshalb sind einige Suchmaschinen entstanden, die zwar auf die Engines der "Großen" zurückgreifen, aber eine eigene Suchmaske bieten und die Anfrage über ihre Server umleiten. Anbieter dieser Klasse sind zum Beispiel ixquick oder DuckDuckGo. Mein Favorit ist jedoch Startpage.com, weil das Design in Google-ähnlichem Stil gehalten ist und die Ergebnisse wirklich fast ident sind, wie wenn mal direkt bei Google sucht.

Wenn ich also bei einem dieser Anbieter z.B. "google ist blöd" suche, dann geht das zuerst zum Server von Startpage, dann von dort zu Google. (Für Google sieht es so aus, als würden alle Anfragen von deren Server kommen, kann jedoch keine einzelnen User identifizieren) Google sendet die Ergebnisse zu Startpage, welche sie mir dann wieder weiterleitet. 100% sicher ist im Internet jedoch nichts. Natürlich kann es sein, dass einer dieser Anbieter doch mitloggt oder gar Google dahintersteht. Man kann nur vertrauen... :o Jedoch schauen die Datenschutzsiegel recht vertrauenswürdig aus.

Einen anderen Vorteil bringt diese Art des Suchens auch mit sich: Vielleicht hast du schon mal von der "Filter Bubble" gehört. Wenn du bei dir zuhause und deinem Freund denselben Suchbegriff eingibt, bekommst du höchstwahrscheinlich nicht dieselben Ergebnisse. Warum? Die großen Suchmaschinen speichern deine Anfragen und geben bei der nächsten Suchanfrage "für dich interessante" Ergebnisse aus. Nur: Hinter dem Suchfeld sitzen keine Menschen, sondern arbeiten Algorithmen, die für dich die Links sortieren. Vielleicht bekommst du auf der ersten Seite nur Blogeinträge angezeigt, die dich interessieren oder nur Nachrichten von deiner Lieblingszeitung, doch ist das noch die Wahrheit? Hat das schon etwas mit Zensur zu tun?

Die Grenzen sind verschwommen... Anstatt durch andere Meinungen sein Blickfeld zu erweitern, bekommt man nur Ansichten, denen man nicht abgeneigt ist. Man kommt in eine Blase, in der ein Weltbild stattfindet, das wenig mit der Realität zu tun hat. Gesellschaftlich finde ich das teilweise bedenklicher als die Sammelwut von Internetriesen oder Regierungen.

» Philip » Beiträge: 32 » Talkpoints: 2,39 »


DuckGoGo habe ich auch schon einmal probiert und einen Bericht darüber in Chip.de gelesen. Beim Verwenden dieser Suchmaschine soll man kein Datensammeln befürchten müssen und auch die Treffer sollen wirklich gut sein. Das Design sieht auch gut aus, aber Google bietet leider Dienste, die DuckGoGo nicht zur Verfügung stellt. :P

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