Gruppenarbeit alleine gemacht, wie würdet ihr reagieren?

vom 13.10.2013, 11:05 Uhr

Cappuccino hat geschrieben:Obwohl ich 99.9% der Arbeit gemacht hatte, bekam sie am Ende auch noch eine bessere Note, weil ich vor Nervosität immer schnell rede und das bei mir Abzüge in der B-Note bedeutete.

Das finde ich total schrecklich und ich denke, dass die Lehrer keine Gruppenaufgaben mehr aufgeben dürfen, wenn sie nicht nachweisen können, wer was gemacht hat. Ich finde es schade, dass viele Leute so schlechte Erfahrungen mit Gruppenarbeiten haben, wobei Gruppenarbeiten ja auch Spaß machen können. Allerdings muss sich doch der Lehrer auch darauf verlassen können, dass jeder in der Ausbildung oder Schule an einer guten Note interessiert ist und so auch mitarbeitet, oder? :(

iggiz18 hat geschrieben:Wenn es noch nicht zu spät ist, fordere einige noch auf, es bildhaft sehr schön auf einen Plakat oder ähnlichen zu gestalten. Versuche sie noch in die Gruppenarbeit einzubinden! Sie sollen sich zumindest noch Gedanken machen. Oder wenn du schon alles ausgearbeitet hast, dann sollen sie mehr vorstellen. Man kann es ja dann der Fachlehrerin erklären, dass du mehr erarbeitet hast und somit die Arbeit genau aufgeteilt ist.

Die Ideen finde ich sehr gut, allerdings sollten wir eine schriftliche Hausarbeit in einer Mappe abgeben, alle Gruppen aus der Klasse haben die gleiche Hausarbeit, welche sie erledigen müssen. Die Leistungen sind nur schriftlich, da man ja nicht mehrmals die gleichen Präsentationen hintereinander anhört, das wäre auch sehr doof. Ich möchte mich auf jeden Fall für die Beiträge und Tipps bedanken, welche mir auch geholfen haben und ich werde in den nächsten Tagen wohl überlegen, wie ich mich entscheiden werde. Ich muss meiner Lehrerin sowieso noch die Datei per E-Mail schicken, deswegen überlege ich auch, ob ich bei dieser E-Mail etwas erwähnen sollte, oder eben nicht.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9223 » Talkpoints: 23,42 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich dachte, es handelt sich um eine schriftliche Ausarbeitung, die dann in einen Vortrag präsentiert wird. In der Schule haben wir dies noch gemacht. Da hatten natürlich die ersten noch Pluspunkte vom Lehrer, weil sie die ersten waren und keine Tipps erhielten. Bei den nachfolgenden Gruppen wurde dann auch ein höheres Level erwartet. Ich finde es schwachsinnig, dass ihr dann die schriftliche Ausarbeitung nicht auch vorführen müsst. Da hätte die Lehrerin ja gleich sagen können, dass alle Schüler oder Auszubildende in Einzelarbeit bis zu einem bestimmten Datum eine schriftliche Einarbeitung einreichen müssen. Dann hättest du nicht diese Probleme gehabt. Und hättest bestimmt auch kein schlechtes Gewissen. Die anderen hätten dich in diesem Fall ja gar nichts angegangen. Es klingt wohl egoistisch, aber du möchtest ja die Ausbildung schaffen (Welche auch immer?)

Ich würde die E-Mail schicken. Es kommt nun darauf an, wie glaubhaft die Ausreden der anderen waren. War es das erste Mal, dass es bei ihnen so war? Wenn würde ich ihnen klipp und klar sagen, dass es das letzte Mal war, dass ich die Aufgaben gemacht hätte. Wenn nicht würde ich nur meinen Namen auf die schriftliche Ausarbeitung schreiben und in der E-Mail direkt auf die Probleme in der E-Mail hinweisen. Es wäre dann aber auch unfair den anderen gegenüber, sie müssten schon davon Bescheid wissen, um sich notfalls selbst mit dem Thema auseinander setzen zu können und eine eigene Arbeit abgeben zu können.

Die Schülerin mit ärztlichen Attest wird wahrscheinlich sowieso eine extra Aufgabe erhalten, wenn sie seit dem Anfang fehlt. Dies würde ich der Lehrerin auch noch einmal begründen. Mich würde es definitiv interessieren, wie du dich entscheidest.

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Wenn wir uns damals bei Gruppenarbeiten selbst die Gruppen aussuchen durften, habe ich mich immer mit meinen Freunden zusammengetan. Da war ich mir auch sicher, dass wirklich jeder seinen Teil dazu beiträgt und es eine Gruppenarbeit mit fair verteilten Aufgaben wird. Das ging natürlich nicht immer so, und manchmal wurden die Gruppen auch ausgelost und man landete bei typischen Arbeitsverweigerern.

Manche Gruppenarbeiten habe ich durchaus schon komplett alleine erledigt. Das kam leider gar nicht so selten vor. Ich habe dann aber auch den Lehrern gesagt, was Sache ist. Das "Petzen" sehe ich auch gar nicht als Problem an. Wenn jemand auf gut Deutsch gesagt so einen Mist baut, hat derjenige auch die Konsequenzen dafür zu tragen. Dafür können mich die "Verpetzten" gerne auch hassen, denn auf die oberflächliche Freundschaft von solchen Leuten kann ich verzichten. Es ist schlicht und ergreifend nicht fair, eine einzelne Person in der Gruppenarbeit alles machen zu lassen, und dann zu erwarten, dass man für diese Arbeit am besten noch mit einer guten Note belohnt wird. Nur wenige Leute machen solche Schularbeiten gern, aber wir müssen trotzdem alle da durch.

Leider hatte ich auch schon den Fall, dass in einer Gruppenarbeit jemand seinen Teil einfach 1:1 aus dem Internet kopiert hat, und geglaubt hat, dass unser Lehrer das nicht merkt. Dabei war es aus einer Quelle kopiert, die uns der Lehrer selbst gegeben hat. Da ich und die dritte Person in der Gruppe aber für andere Bereiche zuständig waren, ist uns das gar nicht aufgefallen - und haben natürlich schön blöd geguckt, als wir dann darauf angesprochen wurden. Seitdem bin ich ohnehin immer misstrauisch, was Gruppenarbeiten betrifft.

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» Mikun » Beiträge: 90 » Talkpoints: -0,24 »



Ich finde das Verhalten deiner Klassenkameraden wirklich richtig mies und würde diese Leute das auch spüren lassen. Sich flüchtig zu bedanken und dir Honig ums Maul zu schmieren, indem sie dir sagen, dass du ja auch die Beste von ihnen bist, würde ich da auch eher als Hohn empfinden und als Weg, dich weiterhin bei der Stange zu halten. Ich würde solchen Klassenkameraden durchaus unterstellen, dass sie in einer ähnlichen Situation wieder so handeln würden und insgeheim auch froh sind, dass sie jemanden gefunden haben, der für sie die Arbeit macht.

Natürlich machst du dich nicht beliebt, wenn du die Lehrer davon in Kenntnis setzt, dass du alles alleine gemacht hast. Aber da muss man dann auch schauen, was einem wichtiger ist – die vielleicht nur geheuchelte Anerkennung der Klassenkameraden, die einen ausnutzen, oder die guten Noten und der Erfolg in der Ausbildung. Ich würde auf die Leute eigentlich eher verzichten und mich auf die Schule konzentrieren. Dabei würde ich an deiner Stelle auch sagen, dass du die Aufgaben komplett alleine erledigt hast. In solcher Situation ist eine Präsentation eigentlich ganz schön, weil man da seinen Kram selbst vortragen kann. Die anderen sollen ihre Sachen vortragen und wenn sie nichts vorbereitet haben, muss man sie eben auch mal auf die Nase fallen lassen.

Hast du den anderen die Ausarbeitungen geschickt? Das würde ich zum Beispiel in einer solchen Situation nicht machen. Gut wäre es gewesen, wenn ihr die zu bearbeitenden Aufgaben aufgeteilt hättest. Du hättest ja trotzdem alles machen können, aber eben unter deinem Namen. Wenn die anderen ihren Teil dann nicht erfüllen, stehen sie schließlich mit leeren Händen da, was ihnen dann vielleicht eine Lehre ist. Ich finde nicht, dass man Leute, die schlichtweg zu faul oder zu vergesslich sind, mit durchziehen muss.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ja Gruppenarbeiten haben ihre Vorteile und ihre Nachteile. Sollten in einer Klasse aber Probleme zu Gruppenarbeiten bekannt sein, dann kann man meist in einem Gespräch mit dem Lehrer auch darum bitten zum Beispiel nur in einer Zweiergruppe zu arbeiten, oder eben nach einem kleineren Thema fragen und dann eine eigene Arbeit abliefern. Wenn es Schüler gibt, die ihre Noten auf dem Rücken anderer austragen ist ja auch den anderen Schülern nicht mit dieser Unterrichtsmethode geholfen.

Ich persönlich finde Gruppenarbeiten in kleinem Rahmen sehr sinnvoll, aber nicht mehr bei dem Schreiben einer Hausarbeit. Inzwischen wäre ich im Studium auch sehr dreist. Vor Kurzem habe ich da eine Hausarbeit mit Partner schreiben müssen und hatte schon mehr als die Hälfte fertig als er meinte, er hätte jetzt Zeit. Ab dem Zeitpunkt habe ich dann auch nur noch versucht meinen Teil weiter zu überarbeiten und zu verbessern und habe kleinere Absprachen mit ihm gehalten. Hätte er seinen Teil jetzt nicht fertig gemacht, dann hätte ich am selben Tag der Professorin geschrieben, den Sachverhalt geschildert, meinen Teil geschickt und um eine Woche Aufschub gebeten um alles im Alleingang fertig zu stellen.

Gut die Universität bietet auch mehr Vorteile. Man ist nicht mehr so aufeinander hockend wie in der Schule. In der Schule hätte ich jedoch auch versucht dies mit dem Fachlehrer zu klären (nachdem ich meinen Mitschülern einmal ins Gewissen geredet hätte) und hätte dann versucht mit dem Fachlehrer eine Lösung zu finden. Angenehm ist so etwas sicherlich definitiv nicht, wenn man in einer Gruppenarbeit die einzige Person ist, die etwas macht. Von dem Lehrer ist es so auch nicht geplant, daher ist es positiv für diesen, wenn man das Feedback gibt, dass hier etwas nicht funktioniert. Dann kann er dir eine Lösung anbieten und zum nächsten Mal die Gruppen vielleicht anders planen, sodass es besser funktioniert.

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» pichimaus » Beiträge: 2016 » Talkpoints: 6,99 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich wäre da eiskalt. Der nichts für die Gruppenarbeit getan hat, wird am Ende auch nicht namentlich erwähnt. Ich würde mich da nicht ausnutzen lassen. Ich habe das auch schon mal erlebt, dass wir in der Uni eine Gruppenarbeit machen sollten und 2 Tage vor Abgabe hat sich eine gemeldet und behauptet, sie wäre damit nicht klargekommen und hätte nichts gemacht. Wir hatten damals 5 Wochen Zeit gehabt und ich finde, wenn sie wirklich von Anfang an Probleme gehabt hätte, hätte sie was sagen können und wir hätten ihr geholfen. So wollte sie aber die Arbeit auf uns abwälzen und dafür aber die gleiche gute Note einheimsen. Wir haben die Aufgabe ohne sie gemacht und sie dafür auch nicht namentlich erwähnt. Das ist solchen Leuten hoffentlich eine Lehre.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Cologneboy2009 hat geschrieben:Sich flüchtig zu bedanken und dir Honig ums Maul zu schmieren, indem sie dir sagen, dass du ja auch die Beste von ihnen bist, würde ich da auch eher als Hohn empfinden und als Weg, dich weiterhin bei der Stange zu halten. Ich würde solchen Klassenkameraden durchaus unterstellen, dass sie in einer ähnlichen Situation wieder so handeln würden und insgeheim auch froh sind, dass sie jemanden gefunden haben, der für sie die Arbeit macht.

Ja, im ersten Moment klingt diese Unterstellung sehr hart, aber ich kann deinen Gedankengang ganz gut nachvollziehen. Ich bin jetzt die Beste, aber in einer anderen Situation bin ich dann eher die Schlechte, oder? Diese Vorstellung finde ich auch sehr unangenehm.

Cologneboy2009 hat geschrieben:Aber da muss man dann auch schauen, was einem wichtiger ist – die vielleicht nur geheuchelte Anerkennung der Klassenkameraden, die einen ausnutzen, oder die guten Noten und der Erfolg in der Ausbildung.

Die Frage habe ich mir eigentlich auch öfters gestellt und immer mit den guten Noten in der Ausbildung geantwortet. Trotzdem muss ich auch zugeben, dass mir das Verhältnis zu den Klassenkameraden nicht ganz egal ist, denn ich möchte zwar nicht mit jedem befreundet sein, sondern einfach ein neutrales Verhältnis zu jeder Person haben, oder eben gar keinen richtigen Kontakt, das wäre für mich auch okay. Trotzdem denke ich, dass es unreif wäre, wenn man mich wegen der Wahrheit hassen würde und kann mir eigentlich auch kaum vorstellen, dass das passiert. Immerhin habe ich auch zu Beginn der Gruppenarbeit gesagt, dass wir das zusammen machen um am Ende eine gute Note zu bekommen.

pichimaus hat geschrieben:Von dem Lehrer ist es so auch nicht geplant, daher ist es positiv für diesen, wenn man das Feedback gibt, dass hier etwas nicht funktioniert. Dann kann er dir eine Lösung anbieten und zum nächsten Mal die Gruppen vielleicht anders planen, sodass es besser funktioniert.

Daran habe ich überhaupt gar nicht gedacht, sondern ich habe eher an die Schüler gedacht. Tatsächlich hört der Lehrer eben auch nicht so gerne so ein Feedback, da dieser eben erwartet, dass man zusammen in einem Team arbeitet und das kann man auch in einer Ausbildung erwarten, wo fast alle Menschen volljährig sind. Man kann doch von den Schülern erwarten, dass sich diese für eine schulische Ausbildung motivieren!

Olly173 hat geschrieben:Ich habe das auch schon mal erlebt, dass wir in der Uni eine Gruppenarbeit machen sollten und 2 Tage vor Abgabe hat sich eine gemeldet und behauptet, sie wäre damit nicht klargekommen und hätte nichts gemacht.

Genau das ist es, was mich an der Gruppenarbeit so stört, denn ich habe auch meine Handynummer für WhatsApp herausgegeben und außerdem war ich auch in der Schule gewesen, von daher hätte man mich ruhig fragen können. Wieso nicht vor meinetwegen 3 oder 4 Tagen, sondern eher 2 Tage vor der Abgabe? Das verstehe ich nicht so ganz.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9223 » Talkpoints: 23,42 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Es klingelt schon merkwürdig in meinen Ohren, wenn ich den Begriff "Gruppenarbeit" höre. Es hört sich wie ein Instrument an, das Lehrer benutzen, weil sie denken, es seie "pädagogisch wertvoll". Aber es schlägt sich wirklich meist ins Gegenteil aus. Manche Menschen sind besser darin veranlagt, Dinge für ein Projekt zu recherchieren oder besser darin, ein gemeinsam erstelltes Referat vorzutragen. Und die anderen erlauben sich immer einen Spaß daraus...

Letzteres traf auch sehr oft auf mich zu. Egal an welcher Schule ich war, sobald mich meine Mitschüler erst einmal eine Weile kannten, sagten sie immer gleich zu mir, ich solle den Vortrag halten. Am Besten alleine. Daran sollte ich mich aber mehr oder minder gewöhnen, da es meine Fähigkeiten in der Hinsicht bestätigt hat. In meinem Fall wurde das auch meistens tatsächlich mit einer besseren Note als im Gegensatz zu meinen Gruppen-Mitgliedern bewertet.

» ThinkFishy » Beiträge: 9 » Talkpoints: 6,47 »


Bei mir war es auch schon einmal so, dass ich eine Gruppenarbeit alleine beziehungsweise halbwegs alleine machen musste. Wir waren zu viert in einer Gruppe und waren alle ziemlich gut befreundet, allerdings haben sich zwei für das Fach gar nicht interessiert, so dass dann alles an mir und einer anderen Freundin hängen geblieben ist. Wir haben da in der Gruppe drüber geredet und dann auch mit dem Einverständnis der anderen die Gruppe gewechselt.

Bei uns lief das immer ziemlich fair ab und ich bin schon öfters (gerade bei Gruppen, die vom Lehrer zusammengestellt wurden) aus einer Gruppe "ausgetreten", weil die anderen wirklich gar nichts gemacht haben. Ich mache mir keine zehn Stunden Arbeit um den anderen eine gute Note zu schenken. Wenn ich das Gefühl habe, dass sie nichts machen, dann spreche ich sie darauf an und wenn sie dann weiterhin nicht einmal Bemühungen zeigen, dann spreche ich darüber mit dem Lehrer und gehe in eine andere Gruppe oder trage eben zur Not auch ganz alleine vor.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Das war auch einmal bei mir so. Ich hatte ein Referat über einen National Park mit zwei aus meiner klasse gemacht. Die beiden hatten nichts gemacht und ich musste alles alleine machen. Normalerweise macht mir das nichts aus, aber dass War eine Arbeit von mehreren Stunden, da ich alles recherchieren musste und eine Power Point Präsentation halten musste. Beim Vortragen hatte der eine mit vorgetragen, um keine schlechte Note zu bekommen. Ich musste ihn alles vorsagen, was er alles sagen muss. Ich frage mich, warum ich dass überhaupt gemacht habe.

» Domino98 » Beiträge: 35 » Talkpoints: 11,84 »


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