Lohnerhöhung und nichts bleibt übrig

vom 30.04.2008, 08:59 Uhr

Laut der neuesten Studie haben wir dieses Jahr die höchste Lohnsteigerung seit 12 Jahren und dennoch werden wir am Ende des Jahres weniger Geld zu Verfügung haben wie letztes Jahr. Die Inflation frisst jegliche Lohnerhöhung wieder auf. Gerade die steigenden Energiekosten, auch für Kraftstoffe,sowie die steigenen Lebensmittelkosten nehmen uns das wenige Geld, das wir mehr bekommen, wieder weg. Dazu kommt ja auch noch die Bundesregierung, die jetzt schon die nächste Steuer auf Autos mit Abgasklasse eins und zwei plant, was auch so mit cirka 80 Euro zuschlägt. Da überlegt man sich jetzt, ob die Bundesregierung nicht zu wenig dafür tut, das Kraftstoffe und die Energiekosten im Rahmen bleiben.

» urilemmi » Beiträge: 2263 » Talkpoints: 7,31 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallo!
Was tut die Bundesregierung denn überhaupt, dafür, dass es dem Volk gut geht? Ich sehe da nciht viel. Es kann doch nciht angehen, dass jemand hart für sein Geld schuftet, aber nicht mal eine 3 köpfige Familie damit ernähren kann und zusätzlich Hartz 4 bekommen muss. Eine Bekannte von mir hat einen 5 jährigen Sohn und ist verheiratet. Der Mann geht hart arbeiten und sie bekommt teilweise Hartz 4, weil der Mann zu wenig verdient. Jetzt bekommt sie die Auflage arbeiten gehen zu müssen, obwohl sie keinen für das Kind hat. Das Kind ist vormittags im Kindergartzen. Sie hat in der Zeit einen 400 Euro Job. Aber das Amt will, dass sie Teilzeit arbeiten geht. Das ist aber nciht möglich, weil der Mann im Schichtdienst arbeitet und das Kind nur von 8-12 und von 14-16 Uhr in den Kindergarten kann.

Wenn man sich die Lebensmittel ansieht, wie teuer die geworden sind, dann wird einem schlecht. Von Kraftstoffen und Energiekosten mal ganz zu schweigen. Wenn man keine 75 % Steuern beim Benzin zahlen müsste, wäre der Kraftstoff ja zu bezahlen. Aber der Staat zieht ja enorm dabei Geld und kommt trotzdem nciht aus den Schuden raus. Mit Energiekostensteuern und Kraftstoffsteuern verdient der Staat am meisten. Warum sollte er das ändern. Ich denke nicht. Denn solange sich die Politiker eine warme Wohnung leisten können und ihren dicken Benz fahren können wird sich nichts ändern. Leider!

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Hallo,
ja - die Ausbeutung der Arbeitnehmer nimmt, meiner Meinung nach, immer weiter zu: die Politiker jubeln, weil die Arbeitslosenzahlen sinken - aber meistens können die Menschen nicht von ihrer Arbeit leben. Ich hatte wirklich Glück und habe eine Stelle gefunden, in der ich wenigstens einigermaßen verdiene und kein zusätzliches Hartz4 beantragen muss - was ja heute schon fast die Ausnahme ist, wenn man sich so umhört. Die Firmen beuten die Menschen aus und lassen sich dann noch zusätzlich mit Steuergeldern beschenken, weil sie Arbeitsplätze (von denen kein Mensch leben kann) schaffen. Das System ist doch krank!! :twisted:
(das alles ist meine persönliche Meinung)

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» cola-keks » Beiträge: 147 » Talkpoints: -0,11 » Auszeichnung für 100 Beiträge



@cola-kels
Also in Deutschland gibt es noch reichlich genug Menschen die von ihrer Arbeit leben können, sonst würde es der Wirtschaft wohl wesentlich schlechter gehen wenn alle am Hungertuch nagen. "Meistens" ist hier völlig übertrieben da die Mehrheit der Mittelschicht angehört die ein gutes Auskommen hat.

cola-keks hat geschrieben:Ich hatte wirklich Glück und habe eine Stelle gefunden, in der ich wenigstens einigermaßen verdiene und kein zusätzliches Hartz4 beantragen muss - was ja heute schon fast die Ausnahme ist, wenn man sich so umhört.

Ach so ein Blödsinn mal wieder - wenn das die Ausnahme ist warum sind dann komischerweise mehr als 90 % der 36 Millionen Arbeitnehmer nicht darauf angewiesen? Komisch oder? Wie das nur sein kann, Zufälle gibt`s.
cola-keks hat geschrieben:Die Firmen beuten die Menschen aus und lassen sich dann noch zusätzlich mit Steuergeldern beschenken, weil sie Arbeitsplätze (von denen kein Mensch leben kann) schaffen. Das System ist doch krank!!

Naja, die Aussage beweist dass man Dir die vorherigen Aussagen nicht anlasten kann, Du hast halt keine Ahnung von was Du sprichst - zumindest nicht von Wirtschaft und wirtschaftlichen Kreisläufen. Aus dieser Aussage sprich wirklich nur blanker Populismus und Unwissenheit in Reinstform weswegen das eigentlich keiner Aufklärung bedarf. Jeder der bis drei zählen kann weiß dass es anders aussieht und dass die meisten Menschen wie schon erwähnt gut bis sehr gut von ihrer Arbeit lebe können.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Das von Lohnerhöhungen nicht so viel übrig bleibt hat auch etwas mit dem Steuersystem zu tun. Wer eine große Lohnerhöhung bekommt und deswegen in der Steuertabelle einige Sprünge macht, der hat dann halt nicht viel mehr auf dem Konto als vor der Lohnerhöhung. Das ist wohl wahr und dieses Phänomen nennt sich auch kalte Progression.

Dass die Kosten weiter steigen ist auch klar. Allerdings sollte jeder Einzelne auch mal schauen, ob vielleicht noch etwas optimiert werden kann, statt nur zu jammern. Eventuell nützt es ja auch schon einen Steuerberater oder die Lohnsteuerhilfevereine zu nutzen um doch noch etwas mehr Geld im Portmonee zu haben.

Dass die meisten Menschen nicht mehr allein von ihrer Arbeit leben können, das sehe ich auch nicht. In meinem Bekanntenkreis entspricht der Anteil der Aufstocker etwa dem offiziell genannten, also etwa 10 %.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Naja ich hab auch noch keine großartige Lohnsteigerung mitgemacht, und auch jetzt der neue Tarifabschluss ist eher ein Witz dagegen. Immerhin kann ich mir jeden Tag ein extra Brötchen leisten :lol: Da es im Endeffekt für mich nur 20 Euro sind die ich mehr habe im Monat. Aber jammere ich deswegen rum ? Bislang bin ich mit dem Gehalt immer über die Runden gekommen und konnte mir auch was zu essen kaufen und mich anständig Kleiden. Auch lebe ich nicht unter der Brücke, Strom hatte ich immer und auch warm war es wenn ich geheizt habe. Da gibt es ganz andere Leute, bei denen es nicht einmal mehr dafür reicht - das sind aber auch ganz andere Branchen und Jobs, denen sie nach gehen.

Was ich nicht verstehe Diamante, so schreibst du der Staat soll mehr tun. Er tut doch etwas, ansonsten würde deine Bekannte auch kein Hartz 4 bekommen und mal eine andere Frage, wieso soll sie nicht arbeiten gehen damit das Gehalt ohne die Stütze reicht ? Denn es ließt sich jetzt so, dass nur der Mann Geld mit nach Hause bringt, und sie Hausfrau ist. Und auch Hausfrauen haben die Möglichkeit mit einem Teilzeitjob oder einer 400 Euro Stelle noch etwas dazu zu verdienen. Und Kinderbetreuung gibt es heute auch, wenn man denn einmal danach sucht und sich damit anfreunden kann. Und jetzt alles auf einen Kindergarten zu schieben ist ja wohl auch nicht dein Ernst, es gibt ältere Damen die für ein Taschengeld die Betreuung von Kindern übernehmen oder auch Tagesmütter, wo soll das ein Problem sein.

Immerhin kann auch die Gesellschaft etwas erwarten, wenn sie schon solche Leute mitfinanziert und im übrigen fällt es bei sehr vielen ins Gewicht mit den Abgaben vom Gehalt und haben auch weniger - nur kommen die damit noch zurecht. Und das sind auch Familien mit mehr als einem Kind ... Und cola-keks wie Subbotnik bereits geschrieben hat, gibt es noch einige an Leuten die mit ihrem Gehalt zurecht kommen und keine Stütze brauchen. Wenn das so nicht wäre, dann müsstest du ebenfalls mehr soziale Abgaben geben, damit das finanziert werden könnte. Soweit muss man noch denken können, bevor man hier wilde Aussagen in den Raum stellt.

Auch das Steuersystem hat seinen bestimmten Grund, jedoch ist es in der heutigen Zeit nicht mehr so ausgewogen wie es einmal gedacht war. Da wäre ein Steuersystem wie es z.B. in der Schweiz (oder wars Österreich ?) praktiziert wird gerechter, denn dort zahlt jeder seinen Anteil und das abhängig vom Einkommen. Es gibt auch hier Menschen die den Höchststeuersatz bezahlen obwohl sie keine Millionen verdienen, sondern "nur" etwas knapp über 4000 Euro.

Steigende Kosten gibt es nicht nur in Deutschland, sondern Weltweit steigen die Preise. Aber deswegen nicht über den Tellerrand zu schauen und nur zu jammern wie schlecht es einem selbst geht, ist alles andere als in Ordnug. Guck dich mal in Asien oder auch Afrika um, dort wären die Leute reich wenn sie das verdienen würden, was du hier als "teuer" ansiehst. Und wenn du dort schon einmal gewesen bist, dann wüsstest du auch, dass dort die Lebensmittel um einiges teurer sind als hier. Auch die ganzen anderen Dinge die du hier ausser Acht lässt die von den Steuergeldern finanziert werden, gibt es dort unten nicht. Gehe einmal ein Jahr nach dort unten, lebe und arbeite dort - ich sags dir, du wirst glücklich sein wenn du hier dein normales Gehalt wieder hast. Denn dann siehst du es auch ganz anders.

Und um dir noch etwas zum denken mitzugeben, ich bin auch mit 800 Euro netto Monatlich (bei Vollzeitarbeit) zurecht gekommen. Hatte meine eigene Wohnung, ein eigenes Auto und konnte mir auch damit was zu essen kaufen und mich anziehen. Und ja, wenn ich es drauf angelegt hätte, dann hätte ich mir auch Unterstützung holen können finanziell. Habe ich aber nicht gemacht, mit Abstrichen kommt man auch damit zurecht wenn man wirtschaften kann.

Liebe Grüße
Sorae

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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