Wie erstelle ich am besten eine Kunstmappe?

vom 08.07.2013, 12:04 Uhr

Für mein Kunststudium muss ich eine Bewerbungsmappe mit selbst gemalten Bildern abgeben, um angenommen werden. Habt ihr Erfahrung oder Ideen, was es hierbei zu beachten gibt? Welche Malstil würdet ihr bevorzugen beziehungsweise verwenden, um die Mappe zu gestalten? Wie viele Bilder würdet für die Mappe gestalten und wie würdet ihr die Mappe herrichten? Sollten die Bilder eingeklebt oder eingelegt werden? Würdet ihr zu jedem Bild noch eure Intention und die Bedeutung des Bildes schreiben? Habt ihr sonst noch weitere Tipps zu diesem Thema?

» niglfox » Beiträge: 109 » Talkpoints: 64,28 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich denke bei einer Kunstmappe ist Abwechslung das A und O. Vorab würde ich sagen, dass die Mappe, falls nicht anderweitig von der Hochschule vorgeschrieben, rund 15 Bilder beinhalten sollte. Die Mappe an sich würde ich eher schlicht wählen. Schwarz eignet sich hierbei meiner Meinung nach am besten.

Zum Thema "Einkleben oder Einlegen" kommt es auf die restliche Aufmachung an. Die Idee mit einem kleinen Zettel unter dem jeweiligen Bild mit Intentionen und Bedeutung der Bilder finde ich grundsätzlich sehr gut. In dem Fall würde ich die Bilder in eine schlichte schwarze Mappe kleben den kurzen Text, wie gesagt, darunter.

Im Hinblick auf Malstile würde ich variieren. Von einer einfach gestalteten Bleistift- oder Federzeichnung über das Arbeiten mit Aquarell- und Wasserfarben ist denke ich alles möglich. Du möchtest in einer solchen Mappe ja deine künstlerischen Fähigkeiten und deine Kreativität beweisen.

Bei der Anordnung der Bilder musst du dir natürlich auch Gedanken machen. Ich würde beispielsweise nicht die Bleistiftzeichnung einer Hand auf die rechte Seite der Mappe kleben und auf der linken Seite eine wunderschöne Naturmalerei mit Aquarellfarben platzieren.

» Viktorias » Beiträge: 138 » Talkpoints: 2,75 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich musste selber Mappen anfertigen, um mich für den Studiengang Mediendesign zu bewerben. Dabei ist es von Fakultät zu Fakultät unterschiedlich, was in die Mappe soll. Die Einen wollen nur gezeichnete und malerische Werke, die Anderen wollen Bücher und Photoshop-Genies. Als Hilfestellung kann ich dir die Seite Precore empfehlen. Auf der findest du Mappen, die an diversen Hochschulen angenommen wurden und kannst dir auch die Aufnahmeprüfungen ansehen, falls sie vorhanden sind.

Bei der Mappenerstellung solltest du darauf achten, das Qualität vor Quantität geht. Ein Skizzenbuch zählt als eine Arbeit und wird nicht daran gemessen, wie viele Seiten du schon ausgefüllt hast. Deine Mappe sollte ordentlich sein und auffallen. Verzichte auf dicke und sperrige Gegenstände, sowie Keilrahmen. Wenn dir diese Arbeiten dennoch gefallen, fotografiere sie in einem ordentlich Licht und versehe sie mit Notizen, damit die Kommission weiß, um was es sich jetzt handelt.

In meiner ersten Mappe hatte ich sehr viele fertige Entwürfe drin. Von Illustrator über Photoshop zu Bildbearbeitung und Fotografie. Ich wurde abgelehnt. Andere, die angenommen wurden, waren nicht einmal halb so gut. Der Unterschied bestand aber in ihrer Mappe: ihre war roh und ungeschliffen und sie hatten viele Zeichnungen drin. Meine dagegen war fast fertig und etwas in der Art wollte die Uni nicht sehen.

Du solltest mind. 10 aussagekräftige Sachen in deiner Mappe haben und nicht mehr als 20. Es nicht schlimm, wenn sie nicht fertig sind. Viele Fakultäten schätzen unfertige Sachen, bei denen sie den Prozess erkennen können. Du kannst auch Schritte eines Projektes abgeben, wie du an das Bild rangegangen bis – zuerst die Skizze, dann die Reinzeichnung, die Digitalisierung und Farbe. Viele Unis nehmen auch nur Sachen an, die nicht größer als A2 sind. Verzichte auch auf Bilder in Rollen.

Ganz wichtig ist die Präsentation deiner Mappe: Verzichte auf Schnickschnack! Alles sollte sauber sein, deine Sachen solltest du auf schwarzer Pappe geklebt haben (ca A2 oder A3) damit sie alle ordentlich verstaut sind. Erkundige dich vorher genau, wie die Uni alles haben will. Ein Fehler in der Aufmachung und du bist weg vom Stapel. Lege keine Sachen rein, bei denen du nicht zu 100% dahinter stehst. Diese könnten dich bei eventuellen Aufnahmegesprächen ins Straucheln bringen.

» eldora » Beiträge: 210 » Talkpoints: 39,01 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Die Anzahl der Arbeiten kann je nach Hochschule variieren. Da würde ich mich im voraus darüber informieren. Auf jeden Fall solltest du verschiedene Techniken vorstellen. Ich nenne einfach mal ein paar Beispiele wie Photoshoparbeiten, räumliches Zeichnen, Aquarellzeichnung, Freihandzeichnung, Drapierungen, Portraits, Aktzeichnung, Collage usw. Natürlich hängt die Auswahl der Zeichnungen von der jeweiligen Hochschule ab.

Ansonsten würde ich die Hochschule einfach vorab mal besuchen. In den Fluren wirst du sicherlich Studentenarbeiten sehen. Über die Asta bekommst du auch Hilfe und Unterstützung.

» Architekt » Beiträge: 40 » Talkpoints: 11,85 »



Auf jeden Fall würde ich mich an der Hochschule erkundigen, welche Anforderungen bestehen. Daran sollte man sich unbedingt orientieren. Eventuell gibt es in den Städten in denen die Hochschule liegt auch Angebote zu Mappenkursen, wo man darauf vorbereitet wird, solche Mappen zusammen zu stellen.

Auf jeden Fall würde ich mich auch in der Uni mal mit Studenten aus dem Fachbereich zusammen setzen und die um ein paar Insider-Tipps bitten. Bei der Uni, wo ich war haben einige Kommilitonen auch Kunst auf Lehramt studiert und da so einige Geschichten über ihre Dozenten vom Stapel gelassen, die man so nie gedacht hätte. Ein Student wurde doch glatt trotz toller Mappe abgelehnt.

An der Uni war es damals so, dass man mit guter Mappe zu den Aufnahmeprüfungen eingeladen wurde und dort dann zu zwei vorgegebenen Themen (die man erst spontan vor Ort erfuhr) zwei Bilder anfertigen musste und danach ins persönliche Gespräch musste, wenn bei den zwei Probebildern seitens der Dozenten noch Fragen waren. Der eine Student war wohl eigentlich gar nicht schlecht, hat aber auf die Fragen, welchen Künstler er gar nicht mag leider zufällig den absoluten Lieblingskünstler der Dozentin erwischt und den durch den Kakao gezogen.

Das war's dann, aus der Traum. Wir fanden das zwar alle nicht fair, aber die Dozentin war bekanntermaßen eine Diva und das hat ihr gereicht, eine Entscheidung allein darauf zu fällen und das auch so zu begründen. Wer den Künstler X nicht schätzt, der hat keine Ahnung von Kunst, so die Begründung. Solche Scheiße kann man vermeiden, wenn man vorher ein paar Infos einholt.

Eventuell helfen einen ein paar Studenten aus höheren Semestern auch (eventuell gegen Bezahlung) bei der Vorbereitung. Ich würde nur nicht öffentlich Anfragen aushängen, sondern die Leute persönlich ansprechen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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