Wie viel Druck haben eure Eltern wegen der Schule gemacht?

vom 12.06.2013, 13:59 Uhr

Um ehrlich zu sein, musste mich meine Mutter nie unter Druck setzen. Ich habe von Anfang an selbstständig gelernt und war schlau genug, um zu wissen für wen ich lerne. Ich lerne für mich, nicht für meine Mutti, nicht für sonst irgendjemanden. Aus dem Grund bin ich auch froh, aber die Schule hat natürlich trotzdem Druck auf mich ausgeübt, denn ich wollte ja bestmögliche Ergebnisse erzielen. Für ein Kind, dessen Eltern Druck ausüben, um vielleicht das Kind in einen bestimmten Beruf zu zwängen, den die Eltern selbst nie erreicht haben, ist das sehr schlimm und prägend.

Gerade wenn man lernen muss, sucht man doch irgendwelche Ausreden und sperrt sich dagegen. Meiner Meinung nach wird mit Druck eher das Gegenteilige erreicht. Deshalb sollte jedes Kind für sich wissen, weshalb es lernt und auch die Konsequenzen tragen, wenn es eben nicht gelernt hat. Damit lernt es die Folgen abzuschätzen und reagiert dann später anders.

» Schneeflocke07 » Beiträge: 41 » Talkpoints: 12,39 »



Meine Eltern haben mich eigentlich nie wirklich mit der Schule unter Druck gesetzt und meistens waren meine Leistungen mittelmäßig, wobei ich früher sehr schlecht in der Schule war und mit jedem Schuljahr besser wurde. Ich glaube, dass meine Eltern auch erkennen, dass ich mich in der Schule bemühe und mich auch jetzt sehr anstrenge, deswegen müssen sie nicht hinterher sein. Wenn ich mich gestresst fühle, dann mache ich meistens gar nichts und wenn ich mich unter Druck gesetzt fühle, werde ich auch meistens ein bisschen trotzig, glaube ich. Ich kann das gar nicht richtig beurteilen, aber wenn ich viel zu tun habe und nicht weiß mit welchen Aufgaben ich anfangen soll, dann mache ich meistens leider nichts, beziehungsweise ich schiebe die Aufgaben einfach weg, bis ich ein Zeitproblem habe.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9223 » Talkpoints: 23,42 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich kenne einen solchen Druck von zuhause aus gar nicht. Meine Noten waren, solange meine Mutter darauf Einfluss hatte, weder besonders gut, noch besonders schlecht. Ich schrieb meine Klassenarbeiten und Tests immer gut oder befriedigend, selten gab es besonders gute oder schlecht Noten, was für mich und meine Mutter aber auch reichte. Ich wurde lediglich ab und zu gefragt, wie denn zum Beispiel die letzte Klassenarbeit gelaufen ist, wenn ich im Vorfeld etwas über diese erzählt habe.

Ich fand dieses Vorgehen meiner Mutter wirklich gut. Allerdings war ich immer selber auch ordentliche Noten bedacht und brauchte keinen Schubs von außen. Wir kontrollieren jetzt auch nicht großartig Lernzeiten und Hausaufgaben oder dergleichen. Der Sohn meines Lebensgefährten ist auch relativ gut in der Schule, ein paar Ausreißer mal ausgenommen. Ich kann aber zum Beispiel auch beobachten, dass er von sich aus auch schon einmal lernt, wenn eine Klassenarbeit ansteht. Klassenkameraden von ihm tun sich mit dem lernen wesentlich schwerer unter anderem auch, weil die Eltern gewisse Lernziele vorschreiben, was ich eigentlich sehr schade finde.

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» beere » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 0,93 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich finde, dass etwas Druck in der Schule völlig normal ist. Ich bin so erzogen worden,. dass ich nach der Schule immer meine Hausaufgaben als erstes gemacht habe und danach erst gespielt habe. Und das ist auch sehr wichtig, denn die Schule verlangt unseren Kindern doch inzwischen schon eine Menge ab. Daher ist es wichtig, dass sie in der Schule nicht den Anschluss verlieren.

Auf der anderen Seite wäre ich mit einer guten Note meiner Kinder immer sehr zufrieden. Sie müssen nicht unbedingt der Klassenbeste sein. Aber im guten Mittelfeld sollten sie schon liegen.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Also der Druck aus meinem Elternhaus war enorm. Ständig wurde an meinen Noten herumkritisiert, egal ob es sich dabei um eine 4 oder eben eine 1- handelte. Ich hatte oft das Gefühl, ihren Anforderungen nicht gerecht werden zu können, egal wie sehr ich mich auch anstrengte. Lobende oder aufmunternde Worte in Bezug auf die Schule waren mir schon immer fremd. Ich kann ja verstehen, dass manche Eltern auf diese Weise versuchen, die Motivation ihres Kindes anzukurbeln. In meinem Fall schlug diese anfängliche Motivation nach einiger Zeit jedoch ins Gegenteil um.

» Piccolino89 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 10.09.2013, 13:48, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Meine Mutter hat sich eigentlich nie für meine schulischen Aktivitäten interessiert. Durch die Grundschule hat mich meine Oma begleitet, die nie Druck gemacht hat. Die hat sich immer mit mir zusammen hingesetzt und gelernt und dabei hatte ich auch immer viel Spaß und habe dann auch freiwillig und gerne mehr gemacht als nötig war. Als ich in der sechsten Klasse war, starb meine Oma dann und von da an war ich schulisch gesehen auf mich alleine gestellt.

Meine Mutter ging nicht zu Sprechtagen, fragte nicht nach Noten, kontrollierte keine Hausaufgaben, nichts. Sie meinte immer, ich sei alt genug um zu wissen was richtig und falsch ist. Nö, wusste ich nicht. Ich habe es genossen, dass sich niemand groß um meine schulischen Leistungen kümmerte und habe entsprechend wenig für die Schule gemacht, was dazu führte, dass ich eigentlich immer am Ende des Schuljahres Gas geben musste, um nicht sitzen zu bleiben.

Die lockere Sicht meiner Mutter hat mir insofern gut getan, als dass ich meine Jugend wirklich genossen habe, ohne mir groß Sorgen um die Zukunft zu machen. Hat aber natürlich auch die negative Folge, dass ich bis heute jemand bin, der sich gewaltig in den Hintern treten muss, um regelmäßig seinen Pflichten nachzugehen. Im Nachhinein hätte ich mir gewünscht, dass sie etwas mehr dahinter gesessen hätte, damit ich nicht in diese "ich mach was mir gefällt"-Einstellung komme.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich habe noch nie Druck für die Schule bekommen. Meine Freundinnen bekommen dauernd Druck gemacht, ich finde das schrecklich!

Meine Eltern machen mir niemals Druck, sie wissen aber auch oft nicht wann ich Arbeiten schreibe, wenn sie es immer wüssten, würde sich a auch nichts verändern. Sie wissen einfach, dass ich bei Vorfällen Bescheid geben würde, wenn ich mal eine 3 habe, rege ich mich zuhause von selbst auf, sie machen mir dann keinen Druck, sondern fragen nett nach und damit hatte sich die Sache. Niemals habe ich Stress oder Ärger mit ihnen deshalb gehabt, das ermöglicht mir ein offenes und freundliches Verhältnis mit den beiden.

Ich selbst mache mir aber starken Druck, ich mag das so einfach. Wenn ich drei Ordner und Referate machen muss, dann warte ich damit ziemlich lange, bis zum Wochenende, in der letzten Ferienwoche oder sogar in der Nacht davor. Referate übe ich nicht, für Arbeiten und Tests lerne ich höchstens Vokabeln, der Rest geht von alleine. Ich merke dann manchmal, wie es an mir kratzt, wenn ich in der Nacht vorher müde bin oder wegen der Dunkelheit das Plakat, das ich gerade mache, sehen kann. Aber ich funktioniere nur so. Wenn ich etwas sofort mache, dann ändere ich es noch zehnmal, bis es schrecklich geworden ist. Die besten Ideen fallen mir dann in der Zeit ganz zufällig ein, dann vergesse ich sie wieder und wenn ich sie mache, habe ich eine Ansammlung von Inspirationen für alle Projekte, so wird das Ergebnis am besten, wenn ich es nur Stunden vor der Präsentation/Arbeit/Abgabe mache.

Dazu haben meine Eltern noch nie was gesagt. Sie wissen, dass ich am besten mit Musik Vokabeln lerne, wenn ich Filme schaue, mache ich gerne Hausaufgaben und sie akzeptieren meine Lernweise, immerhin hab ich letztes Jahr so auch einen Leistungspreis von der Schule bekommen. So haut es hin und wenn sie mit mir alles vorher lernen, dann würde ich verrückt werden, es würde so ablaufen wie vorher.

Meine Eltern machen mir nie Druck, so wie die von anderen Eltern und das ist genau richtig für mich. :)

» 1999Sofie » Beiträge: 69 » Talkpoints: 27,04 »



Das kann ich nur schlecht beantworten. Ich habe eigentlich nie wirklich viel Druck von meinen Eltern bekommen, allerdings hatten sie auch so gut wie nie Grund dazu Druck auszuüben. Mir fiel das Lernen immer recht leicht, sodass ich mit wenig Aufwand eigentlich fast immer ganz gute Noten mit nach Hause gebracht habe. So mussten weder meine Eltern viel Druck ausüben, noch war ich viel Druck von welcher Seite auch immer ausgesetzt.

Bei meinen Kindern würde ich aber wohl versuchen wenig Druck auszuüben. Allerdings kommt es da auch ganz auf das Engagement meiner Kinder an. Wenn sie mal zur Schule gehen, erwarte ich zumindest schon, dass sie sich ordentlich anstrengen. Dass heißt jetzt nicht, dass sie mit allen Mitteln versuchen müssen gute Noten zu bekommen, aber sie sollen sich zumindest anstrengen. Wenn man lernt und sich bemüht und dann am Ende trotzdem keine Glanzleistung rauskommt, dann ist das eben so und man muss das dann auch respektieren. Es kann eben nicht jeder ein Genie sein. Aber wenn schlechte Leistungen nur daher kommen, dass die Kinder zu Hause faul auf der Haut liegen, dann würde ich schon versuchen da gegenzusteuern.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Das war eigentlich sehr unterschiedlich mit dem Druck bei meinen Eltern. Meiner Mutter war es völlig egal was ich so für Zensuren nach Hause gebracht habe, ich kann mich auch nicht erinnern dass sie sich jemals nach der Schule bei mir erkundigt hatte. Mein Vater dagegen war da doch etwas schärfer. Ich war eigentlich immer ein guter Schüler der nur Einser und Zweier nach Hause brachte, deshalb empfand ich die Maßregelungen eigentlich immer als überflüssig. Allerdings muss ich sagen dass ich nur bis ungefähr zur vierten Klasse unter Beobachtung stand, dann hatte mein Vater es wohl endlich eingesehen dass ich nicht mehr kontrolliert werden muss.

Besonders schlimm war es eigentlich zur Zeit der ersten und zweiten Klasse. Wie gesagt, meine Zensuren waren in Ordnung, allerdings haperte es mit dem Schriftbild und ich neigte auch manchmal zum Schwatzen. So stand es jedenfalls regelmäßig in meinem Hausaufgabenheft und auch in einigen Beurteilungen wenn es alle halbe Jahre Zeugnisse gab. Genauso regelmäßig flippte mein Vater aus wenn ich Schwarze Bienchen wegen des Schwatzens im Unterricht mit nach Hause brachte. In der Regel gab es dafür Fernsehverbot und Stubenarrest. Manchmal hatte ich gerade meine einwöchige Strafe abgesessen und ich freute mich schon wieder darauf mit meinen Freunden zu spielen und prompt bekam ich wieder so ein blödes Kärtchen. Unsere Klassenlehrerin war da sehr resolut, anders wusste sie wahrscheinlich auch nicht 39 Erstklässler zu bändigen. Später einmal müssen mein Vater und die Klassenleiterin auch einmal darüber ins Gespräch gekommen sein und sie war sehr verwundert über diese Konsequenzen für mich. Sie sagte wohl meinem Vater, das hatte er mir dann später ziemlich oft erzählt, dass diese Schwarzen Bienchen nichts zu sagen haben und dass fast jeder aus der Klasse über die Woche mindestens eins davon erhält. Damit hörten die Bestrafungen in dieser Richtung auch schlagartig auf.

Da blieb dann noch das Schriftbild, hier hatte ich oft Probleme. Ich kann mich noch gut daran erinnern dass mir mein Vater abends einmal das Heimatkundeheft um die Ohren haute wobei es völlig zerfleddert wurde. Dazu gab es das übliche Fernsehverbot. Ich weiß noch dass ich heulte und bettelte weil gerade an diesem Abend meine Lieblingsserie „Vier Panzersoldaten und ein Hund“ im Fernsehen lief. Mein Vater ließ sich tatsächlich erweichen, ich musste aber hoch und heilig versprechen das gesamte Heimatkundeheft neu abzuschreiben, in Schönschrift natürlich, und es auch mit irgendwelchen Bildern aus alten Büchern aufzupeppen. Das machte ich dann auch und ich kann mich noch sehr gut daran erinnern dass ich darüber tagelang, auch ein ganzes Wochenende war dabei, darüber gesessen hatte.

Komischerweise hatte es seit dem Tage auch bei mir mit einer mehr oder weniger tadellosen Heftführung funktioniert. Auch heute noch muss ich sagen dass ich schön und übersichtlich vom Schriftbild her schreibe. Damit hatten sich der Druck beziehungsweise die doch etwas fragwürdigen Erziehungsmethoden zumindest für meinen Vater ausgezahlt.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich finde, dass es darauf ankommt, wie gut das Kind in der Schule ist, um zu entscheiden, wie viel Druck man einem Kind machen sollte. Natürlich möchte ­jedes Elternteil, dass das Kind mal mehr im Leben erreicht, als man selber erreicht hat und man möchte als Elternteil auch, dass das Kind ein gutes Leben hat, weshalb die schulischen Leistungen sehr gut sein müssen, damit das Kind im Leben später auch alles erreichen kann, was es will. Aber ich bin auch der Meinung, dass zu viel Druck genau das Gegenteil bei einem Kind bringen kann.

Nehmen wir mal an, dass ein Kind sehr gut in der Schule ist, dann bin ich der Meinung, dass man nicht mehr so viel Druck auf dem Kind ausüben muss, damit es gute Noten mit nach Hause bringt. Immer hin bringt das Kind ja schon gute Noten mit nach Hause. Wenn das Kind aber nicht so leistungsstark in der Schule ist, dann sollte man schon etwas mehr Druck auf dem Kind ausüben, damit das Kind für die Schule lernt und die Leistungen besser werden. Aber selbst in der Hinsicht würde ich nicht so viel Druck auf dem Kind ausüben, da das Kind einem zu hohen Druck auch nicht gewachsen sein kann und ich mit dem Druck auf dem Kind nicht das erreiche, was ich mir in diesem Moment dann vorstelle.

Meiner Meinung nach muss man da schon einen guten Weg finden, um das Kind etwas dazu zu bringen in der Schule bessere Leistungen zu erzielen. Man muss schon einen Mittelweg finden, dass das Kind mit dem elterlichen Druck nicht überfordert ist und trotzdem die schulischen Leistungen erbringt, die man von dem Kind erwartet. Sicherlich ist das auch von Kind zu Kind sehr unterschiedlich. Zu mal ich das Erinnern an die Hausaufgaben oder das Erinnern an das Lernen für die Schule nicht als Druck ansehe. Ich wurde früher auch immer gefragt, ob ich alle Sachen für die Schule erledigt habe und auch die Hausaufgaben nicht vergessen habe. Ich habe das Fragen von meinen Eltern nicht als Druck angesehen, sondern lediglich als Erinnerung.

Natürlich finde ich es schon hart, wenn das Kind gute Leistungen in der Schule erzielt und gute Noten mit nach Hause bringt und die Eltern noch mehr in dieser Hinsicht verlangen. Dass die Eltern dem Kind dann das Ausgehen mit Freunden oder desgleichen verbieten und erwarten, dass das Kind den ganzen Tag im Zimmer sitzt und lernt, finde ich definitiv übertrieben. Das ist meiner Meinung nach einfach zu viel Druck, egal für welches Kind. Vor allem, wenn das Kind doch schon gut in der Schule ist. Man muss dem Kind auch seine Freizeit gönnen und man sollte von dem Kind nur so viel verlangen, wie das Kind auch erreichen kann. Alles andere wäre meiner Meinung nach einfach unangebracht.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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