Geld machen mit Dollar

vom 22.04.2008, 19:47 Uhr

Ich wollte mal paar Meinungen einholen und vielleicht gibt es hier im Forum auch ein paar Experten zu diesem Thema.

Wie jeder weiß der Dollar ist so schwach wie nie und da habe ich mir gedacht ich kaufe mir ein paar. Dazu kommt, dass mein Bruder sowieso gerade in Amerika für ein Auslandsjahr ist und mir somit welche mitnehmen. Ich meine, wenn ich mir 100 Dollar beiseite lege, wäre der Verlust auch nicht so hoch, aber der Gewinn dafür auch nicht.

Jetzt frage ich euch, ist das eine sichere Möglichkeit um sein Geld zu vermehren? Irgendwann kann der Dollar doch gar nicht mehr fallen und muss wieder stärker werden oder täusche ich mich da? Und wenn es sich lohnen würde, wie viele Dollar sollte man sich kaufen?

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» PPlus » Beiträge: 478 » Talkpoints: 42,95 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe mir auch schon mal Gedanken in die Richtung gemacht. Allerdings bin ich nicht so der Spekulant und kenne mich auch nicht so gut mit Börse und Wirtschaft aus, um irgendwelche Prognosen machen zu können, wie das in der Zukunft mit dem Dollar weitergehen könnte.

Fakt ist nur: Als ich im letzten Herbst in den USA war, sagte man schon, dass der Dollar extrem günstig sei. Damals war der Umrechnungskurs noch bei etwa 1,42 Dollar für einen Euro. Bisher ist der Dollar ja noch viel weiter gesunken, also hätte es sich noch gar nicht gelohnt, eher hätte man Verlust gemacht. Allerdings ist natürlich die Frage, wie sich der Kurs auf lange Sicht entwickelt, sprich in ein paar Jahren.

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» B. » Beiträge: 796 » Talkpoints: 2,36 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich bin zwar kein Wirtschaftsexperte, aber habe mich ausgiebig mit den Dollar-Kursen und dem Thema "Dollars kaufen" beschaeftigt.

Letztendlich muss ich dir sagen das es sich nur dann lohnt wenn du wirklich viele, und damit meine ich verdammt viele, Dollar's einkaufst. Zudem sieht es so aus das der Dollar-Kurs in absehbarer Zeit nicht steigen wird. Daher muesstest du dich sehr lange gedulden bis du etwas davon haettest und die Dollar's wirklich gewinnbringend verkaufen koenntest.

Es empfiehlt sich allerdings Sachen aus den USA zu kaufen, da diese durch den Dollar-Kurs sehr billig sind. Diese kannst du dann mit einer sehr hohen Gewinnspanne hierzulande weiterverkaufen. Du musst allerdings die Einfuhr-Gesetze beachten.

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» soetex » Beiträge: 903 » Talkpoints: -23,49 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Mal zurück zum Thema: Es geht nicht ums Klamotten kaufen und um Schmuggel von der USA nach Deutschland sondern um den Devisenhandel.

Zuerst: Das ganze ist natürlich sehr spekulativ weil kaum vorhersehbar. Ich kenn einige die den Dollar bei 1,49 gekauft haben unter der Annahme er kann nicht tiefer fallen und darauf warten, bis er wieder auf 1,15 steigt. Die gucken jetzt, wo der Dollar bei 1,60 steht natürlich dumm aus der Wäsche.

Diese Anlagen sind nur langfristig sinnvoll, denn laut US Experten und Finanzanalysten hat der US Markt noch an die 9 - 12 Monate unter der Subprimekrise zu leiden - sprich: dann hat sich frühestens das ganze wieder ausgependelt und der Dollar hat eine Chance zu steigen.

Problem: Selbt diese Prognosen wurden inzwischen nachgebessert, da die Subprimekrise trotz aller Gegenmaßnahmen immernoch hohe Wellen auf dem US Markt schlägt. Dazu kommt, das für US Bürger Rohstoffe durch den Wertverfall immer teurer werden und die auf dem Markt für Konsumgüter wirkende Kaufkraft somit absinkt. Das zieht sich wie ein Geflecht durch den ganzen Markt so das mit einer Rezession gerechnet werden könnte, die nach anfänglichen Zweifeln ziemlich sicher ist.

Heißt: Sollte die schlechten Prognosen stimmen kann es durchaus 1 - 7 Jahre dauern bis der Dollar auf das "alte" Niveau von 1,15 oder 1,25 zurückfällt. Wichtig ist, was jetzt noch keiner weiß, ob es nur zu einer Stagnation oder zu einer starken Rezession kommt.

Dazu kommt, dass wenn man größere Summen an Devisen kauft auch Gebühren fällig werden die beim Ankauf und Verkauf einbezogen werden müssen, ich würde mal pauschal 8 - 11 % abziehen. Da Du kein Großhändler sein wirst, der 5 - 6 stellige Summen tauscht fallen andere Faktoren raus.

So jetzt mal ganz simpel gerechnet: Du kaufst für 1,60 und willst für 1,15 verkaufen. Von den 1,60 ziehen wir mal 10 % Gebühren ab, also machst Du pro Einheit 29 US Cent Gewinn.

Unterm Strich unter Berücksichtigung der Faktoren:
Kannst Du nach einem Jahr für diesen Kurs verkaufen: 18 % Gewinn p.a.
Kannst Du erst nach 7 Jahren verkaufen: 2,6 % Gewinn p.a.

Und das hab ich nur mal eben übers Knie gebrochen, dazu kommen noch andere Faktoren, die den Gewinn schmälern oder leicht erhöhen (Anlage der Dollar)

Fazit: Sollte die Schwäche nur kurz sein, kann sich das lohnen - sollte die Schwäche allerdings langfristig sein bringt Dir jede andere Anlageform mehr und ist zudem sicherer.

» KrashKidd » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Erstmal müssen wir ja wissen, was du mit Geld verdienen meinst und ob du es auf 30 oder 40 Dollar abgesehen hast oder das große Geld machen willst. Die Frage ist ja auch, wie schnell es gehen soll. Meine Meinung dazu ist, für uns kleinen Leute ist das nichts. Selbst wenn du 1000 Dollar kaufst und der Dollar dann mal 10 Prozent zulegt, hast du 100 Dollar verdient, ist nicht gerade der große Reichtum, wenn es dann auch noch nach unten geht, verlierst du auch noch Geld. Solche Spekulationen funktionieren doch nur, wenn man genug Geld investiert, viel Zeit hat und Schwankungen in die andere Richtungen auch mal wegstecken kann. Daran sind schon richtige Genies gescheitert.

» urilemmi » Beiträge: 2263 » Talkpoints: 7,31 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Vielen Dank für deine ausführliche Erklärung und das Rechenbeispiel. Ich muss wohl einsehen, dass das mit dem leichte großen Geld doch nicht so einfach ist. Und da ich als Schüler noch nicht so viel Geld habe um große Mengen Dollar zu kaufen wird sich das auch nicht lohnen.

Es würde mir auch nichts ausmachen, wenn ich 10 Jahre warten müsste, wenn mir jemand sagen kann das dann der Dollarkurs wieder viel stärker ist und nicht auf dem schwachen Kurs bleibt. Aber muss ich mir wohl was anderes einfallen lassen.

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» PPlus » Beiträge: 478 » Talkpoints: 42,95 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also ich muss gestehen, dass ich in letzter Zeit die gleich Idee wie du gehabt habe. Wenn man sich den langfristigen Euro/Dollar Chart anschaut, dann sieht man, dass der Euro gegenüber dem Dollar schon seid dem Jahr 2001 steigt. In diesem Zeitraum ist der Dollar ohne größere Korrekturen um mehr als 70% gestiegen. Den höchsten Stand hat er letzte Woche mit knapp 1,60 EUR/USD erreicht.

Die Frage ist nur, ob der Euro seinen langfristigen Aufwärtstrend weiter fortsetzen wird oder ob es sich bei diesem langfristigen Anstieg um eine Übertreibung handelt, die irgendwann wieder nach unten korrigiert wird bzw. korrigiert werden muss.

Schaut man sich die aktuellen Rahmenbedingungen an, dann spricht eigentlich relativ wenig für eine Euroschwäche, deshalb müsste man überprüfen inwiefern sich diese Rahmenbedingungen in den nächsten Monaten wieder ändern werden.

1. Dadurch, dass die amerikanische Zentralbank im Vergleich zur europäischen Zentralbank die Zinsen gesenkt hat, besteht zwischen den USA und Europa ein erheblicher Zinsunterschied. Im Moment sind es glaube ich ca 2% Unterschied zwischen den beiden Leitzinssätzen. Dies fördert natürlich den Kapitalfluss nach Europa, da hier besonders im Bereich der Staatsanleihen deutlich höhere Renditen erwirtschaftet werden. Somit wird viel ausländisches Kapital von Dollar in Euro umgeschichtet.

2. Die Konjunktur läuft momentan in Europa deutlich besser als in den USA, die kurz davor oder besser gesagt mitten in einer Rezession stecken, da sind sich die ganzen Wirtschaftsexperten noch nicht so richtig einig. Dieser unterschiedliche Konjunkturverlauf ist natürlich ebenfalls dafür verantwortlich, dass mehr Kapital vom Dollar in den Euroraum fließt. Außerdem nehmen die Amerikaner in dieser Situation einen schwächeren Dollar gegenüber dem Euro in Kauf, da er die amerikanischen Exporte auf dem Weltmarkt oder besser gesagt nach Europa verbilligt.

3. Der Einsatz amerikanischer Truppen in Afghanistan und im Irak hat zu einer dramatischen Destabilisierung im Nahen Osten, sowie auf der ganzen Welt geführt. Vor allem der nicht enden vollende Konflikt im Irak hat zu einem starken Vertrauensverlust in die amerikanische Politik geführt und kostet viel mehr Geld als ursprünglich angenommen. Durch diese Tatsache scheint der Dollar seine Rolle als Weltleitwährung langsam zu verlieren, bzw. schon verloren zu haben.

Ausblick:

Sollte es in den nächsten Monaten nicht zu einer Stagflation (Periode mit geringem Wirtschaftswachstum mit hoher Inflation) kommen, dürfte sich im Zuge der weltweiten Konjunkturabschwächung auch die Konjunktur in Europa deutlich abschwächen und die europäische Zentralbank die Zinsen senken. Würden sich die Zinssätze beider Währungsräume wieder aneinander annähern, würde der deutliche Renditevorsprung europäischer Anleihen schmelzen und somit dürfte die Umschichtung von ausländischem Kapital von Dollar in Euro deutlich abnehmen. Dies dürfte den Verkaufsdruck auf den Dollar deutlich senken.

In diesem Zusammenhang muss man aber beobachten, ob die USA durch die Suprime-Krise konjunkturell nicht so stark angeschlagen sind, dass sie mehrere Jahre brauchen werden um aus der möglichen Rezession wieder rauszukommen. Die Steuererleichterungen und das Konjunkturprogramm, sowie Maßnahmen zum Schutz Insolventer Hypothekenbesitzer sollten aber hier das schlimmste verhindern.

Der größte Unsicherheitsfaktor kommt aber aus der amerikanische Politik. Sollte John McKain Präsident werden, wird er wohl die amerikanischen Truppen im Irak weiter aufstocken. Dies würde erstens zu immens hohen Staatsausgaben und zu einer weiteren Destabilisierung in der Region führen. Mit einem weiteren Vertrauensverlust dürfte der Dollar wenig Boden auf den Euro wieder gutmachen.

Ich sehe aber im Moment die Chancen, dass der Dollar in den nächsten Monaten gegenüber dem Euro steigt als sehr hoch. Schon alleine der Chart zeigt, dass es doch zu einer Überreaktion gekommen ist, die irgendwann wieder korrigiert werden muss.

Die Frage ist nur, wo kann man ein Fremdwährungskonto anlegen? Kann man während der Wartezeit amerikanische Anleihen in USD kaufen, damit sich das Geld während der Wartezeit weiter verzinst? Wie hoch wäre der Gewinn? Oder soll man anstatt Geld in Dollar zu tauschen es gleich mit Hebelprodukten versuchen?

» Pragmatiker1982 » Beiträge: 250 » Talkpoints: 4,43 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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