Pferdefleisch-Produkte sollen Hilfebedürftigen zugute kommen

vom 22.02.2013, 14:47 Uhr

Ich finde es auch nicht schlimm, wenn es nicht gesundheitsschädlich ist und umdeklariert, dass es dann verteilt wird und wer es nehmen möchte, denn überall auf der Welt wird gehungert und dann sollen Lebensmittel vernichtet werden nur weil es falsch gekennzeichnet wurde?

Für mich wäre Pferdefleisch nichts, auch wenn es gutes Fleisch sein soll, denn Pferd ist ein Tier, was ich persönlich nicht essen würde.

» fenasofia » Beiträge: 530 » Talkpoints: 22,49 » Auszeichnung für 500 Beiträge



@Corona1983: Der Skandal ist doch, weil man das Pferdefleisch in den Lebensmitteln drin hat, aber es nirgends angegeben war. Deswegen ist doch die Lasagne zum Beispiel noch lange nicht ungenießbar. Warum sollte man diese Lebensmittel nun nicht an die Tafel geben? Die Leute dort sind des Lesens mächtig und du schreibst doch selbst, dass sie eben entscheiden, ob sie das essen möchten oder nicht.

Ich kann dein Empörung da nun auch nicht verstehen. Auf der einen Seite wird ständig gejammert, dass der Bedarf der Tafeln steigt. Nun sollen sie in wohl recht großen Mengen Lebensmittel bekommen und die Leute regen sich wieder auf. Immerhin vernichtet man diese Mengen nicht einfach, sondern denkt eben an die Leute, die sich weniger leisten können.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich finde diesen Vorschlag schon irgendwo diskriminierend. Das wirkt einfach ein bisschen so nach dem Motto: "Die Assis können es ja essen, wenn es die anderen nicht wollen." Natürlich wird hier niemandem etwas schädliches angedreht, aber wenn man glaubt, die Produkte seinen für "normale" Kunden nicht gut genug und sie deshalb aus dem Verkauf nimmt, dann ist es schon irgendwo dreist, die Sachen nun an die Bedürftigen abschieben zu wollen. Es geht hier einfach ums Prinzip und nicht wirklich um Tatsache, dass der Mangel an den Produkten lediglich in etwas untergemischtem Pferdefleisch besteht.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Jessy_86 hat geschrieben:Natürlich wird hier niemandem etwas schädliches angedreht, aber wenn man glaubt, die Produkte seinen für "normale" Kunden nicht gut genug und sie deshalb aus dem Verkauf nimmt, dann ist es schon irgendwo dreist, die Sachen nun an die Bedürftigen abschieben zu wollen

Das Prinzip der Tafeln ist es, Lebensmittel auszugeben, die für "normale" Kunden, wie du es schreibst, nicht mehr gut genug sind. So verteilen die Tafeln auch nach den Festtagen immer entsprechende Weihnachts- oder Osterartikel, die noch ewig haltbar ist, aber selbst zum halben Preis von Kunden nicht mehr gekauft wird. Ebenso wird massig Obst und Gemüse an die Tafeln gespendet, weil der Salat ein welkes Blatt hat, in einem großes Netz eine einzelne Frucht angeschlagen ist oder bei verpackten Lebensmitteln der Karton zerdrückt ist.

Es sind ausnahmslos Lebensmittel, die von den Händlern aus dem Verkauf genommen wurden. Nach deiner Definition wären es dann ausschließlich Waren, die an Bedürftige abgeschoben wurden. Und letztendlich ist es doch jeder Einzelne, der aus den Bedürftigen "nicht normale" Kunden oder "Assis" macht.

Ganz abgesehen davon, habe ich gelesen, dass eine Umettiketierung im Einzelhandel einfach nur zu aufwendig wäre, bzw. zu teuer. So ist es bei vielen anderen Lebensmittel auch. Anstatt Waren günstiger anzubieten oder zum Beispiel Obst und Gemüse zu sortieren, wird es an die Tafeln abgegeben, die sich zudem noch um die Logistik kümmern. Von dem System der Tafeln und den teilnehmenden Händlern kann man ja halten was man möchte, aber sich wegen dem Pferdefleisch nun aufzuregen kann ich auch nicht ganz nachvollziehen.

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» Trisa » Beiträge: 3169 » Talkpoints: 61,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Wie schon viele andere hier geschrieben haben, bin ich auch der Meinung, dass daran nichts Schlimmes ist. Es geht hier auch nicht um das Prinzip. Wie bereits geschrieben wurde, geht es ja insofern um einen Betrug, als dass auf dem Etikett etwas anderes drauf gestanden ist. Wenn ich ein Sackerl Äpfel kaufe und dann sind aber Birnen drinnen, finde ich das auch nicht in Ordnung und ärgerlich. Deswegen sind die Birnen aber nicht schlecht.

Viel Aufregung wird auch einfach von den Medien aufgepuscht. Vor ein paar Tagen habe ich einen recht witzigen Gag im Radio gehört: Auf der Straße wurden Leute interviewt mit der besorgniserregenden Frage, dass man nun entdeckt habe, dass man sogar im Tafelspitz Rindfleisch entdeckt hat und wie sie dazu stehen würden und wie sie reagieren würden, wenn sie erfahren würden, dass der Tafelspitz den sie gegessen haben auch Rindfleisch enthält. Die interviewten Personen haben sehr oft regelrecht empört geantwortet, dass das eine Frechheit sei und man ja gar nichts mehr glauben kann und so weiter. Einige haben sich da richtig rein gesteigert. :lol: Und für jene, die es nicht kennen sollten: Tafelspitz ist eine österreichisch / bayerische Spezialität und besteht aus reinem Rindfleisch.

Dieses Beispiel soll einfach zeigen, dass der Mensch an sich schnell dazu neigt sich bei diversen "Skandalen" die noch dazu so schön von den Medien aufgepuscht werden aufzuregen. Ich kann mich noch erinnern, dass wir als Kind einmal extra einen Fleischhauer mit Pferdefleisch gesucht haben, weil mein Papa das unbedingt testen wollte. Es gibt also durchaus Leute, die gerne Pferdefleisch essen, nur muss es eben deklariert werden.

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» tournesol » Beiträge: 7750 » Talkpoints: 66,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Viele verstehen nicht, dass dieser "Pferdefleisch-Skandal" eben kein Pferdefleisch-Skandal ist. Pferdefleisch ist sogar sehr hochwertiges und meist recht teures Fleisch. Der Skandal, der eigentlich hier hinter steckt ist, dass es nicht richtig etikettiert wurde. Deswegen geht man hier von einer Täuschung des Verbrauchers aus, was natürlich auch der Fall ist, und das ist das was dich empören sollte. Leider suggerieren die Medien hier etwas völlig falsches. Deswegen ist dieses Essen auch nicht schlecht, und es ist auch nicht so, dass man sagt: "Das Essen ist nur noch gut genug für Arme Menschen". Es ist einfach so, dass falsch etikettiertes nicht in den Supermarkt darf.

Ich bin sehr froh darüber, dass ein Politiker mal einen vernünftigen Satz gesagt hat. Bevor wir das Essen wegschmeissen sollten wir es denen geben, die es dringend benötigen. Ich denke, dass sich viele Hilfsbedürftige darüber freuen würden, wenn sie ein bisschen von dem Fleisch bekommen würden. Wäre ich hilfsbedürftig, dann würde ich mich auch freuen, und es dankbar annehmen. Zudem kann ja hier jeder selber entscheiden, ob man das Fleisch annehmen möchte oder nicht. Man ist ja nicht gezwungen. Wäre es anders würde ich es auch nicht gut finden, aber das wäre auch sehr unrealistisch.

Ich persönlich bin übrigens eher empört darüber, dass es Menschen gibt, die gesundes und essbares Fleisch bzw. auch alle anderen Produkte, einfach in den Müll bringen wollen. Wer sowas macht, oder so etwas möchte, der hat noch nie richtig Hunger gehabt. Zudem denke ich sollte es zum gesunden Menschenverstand gehören, dass Essbares nicht in den Müll gehört.

» Kleinnightwish85 » Beiträge: 684 » Talkpoints: 33,25 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Auch ich teile die Meinung, dass man die zurück genommene Ware an Hilfsbedürftige spenden könne, sofern sie nachgewiesen nicht gesundheitsschädlich ist. Da diese auch noch zusätzlich selbst entscheiden dürften, ob sie dies möchten oder lieber verzichten, und somit auch bewusst wissen, was ihnen vorgesetzt wird und nichts vertuscht werden soll, finde ich diese Idee sehr human.

Als vor einigen Jahren aufgrund eines Streiks die Bauern ihre Milch vernichtet haben, wobei keinerlei gesundheitsschädlichen Aspekte zur Debatte standen, fand ich es schrecklich zu wissen, dass gute Milch einfach weg gekippt wurde. Ich hätte es damals auch gutgeheißen, wenn man diese auch wenigstens an Bedürftige gespendet hätte.

Ich persönlich halte zwar nicht viel auf Pferdefleisch und bin im Moment auch sehr skeptisch und distanziert, was den kauf etwaiger Produkte angeht, aber das muss jeder selbst entscheiden dürfen, was seine Vorlieben sind.

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» LongHairGirl » Beiträge: 845 » Talkpoints: 47,97 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich finde es einfach nur eine große Sauerei und vor allem unter der Gürtellinie, dieses Essen jetzt den Armen Menschen reinzuschieben. Dann hätte man es besser wieder in den Handel geben sollen, was auch falsch ist. Die Politiker denken doch wirklich alle sie sind die besten auf der ganzen Welt. Dies geht mir doch nur auf die Nerven und die Leute müssen anfangen, nachzudenken. Wofür haben sie denn ein Gehirn? Die Armen haben genau das gleiche Recht wie alle anderen Menschen auch und man muss erwarten, dass diese Leute ein ordentliches Essen bekommen, ohne dass sie sich ständig ekeln müssen.

Ich finde es am besten, auch wenn es Geld kostet und zu schade ist muss man der Fairness halber dieses Essen komplett entsorgen und dabei spielt es dann keine Rolle, ob es nachträglich richtig beschriftet wird oder nicht. Die Armen können auch denken und sind darüber informiert, ob da Pferdefleisch drinnen ist oder nicht.

Nur weil die Politiker denken sie können jetzt den Armen Leuten dieses Essen unterschieben finde ich, dass es auf jeden Fall ein großer Skandal ist und es einfach aus Prinzip der Menschenwürde nicht in Ordnung ist.

» GI KA » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 62,28 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Naja, solange man dann mit dem Wissen die Lasagne bekommt, dass eben Pferdefleisch drin ist/sein kann, sehe ich da nicht wirklich etwas Schlimmes. Wenn es Leute gibt, die gerne Pferdefleisch mögen oder denen es egal ist, dann wäre es doch schade, alles wegzuschmeißen, wenn es welche gibt, die es gerne essen würde. Ich selbst mag kein Pferdefleisch, mir gefällt der Geschmack absolut nicht und mit dem Wissen, dass da etwas drin ist, könnte ich wohl kein Fleischprodukt mehr genießen. Aber wenn das andere nicht stört, dann sollen sie es doch essen, sofern bestätigt ist, dass es nicht gesundheitsschädlich ist.

» Gingerhead » Beiträge: 500 » Talkpoints: 65,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich muss zugeben, dass ich im ersten Moment als ich die Meldung gelesen habe auch etwas schockiert war. Doch wenn man etwas darüber nachdenkt, ist das tatsächlich keine schlechte Idee. Es war ja auch nur als Vorschlag gedacht. Letztlich sind die Produkte trotzdem nicht schlecht. Auch wenn das Ganze natürlich grundsätzlich nicht in Ordnung war. Letztlich ist es ja auch den Bedürftigen überlassen, ob sie dieses Angebot annehmen. Wer nicht möchte, der muss das ja nicht tun bzw. essen.

Rein wirtschaftlich und auch logisch betrachtet ist der Vorschlag durchaus gut. Typisch wäre es doch wiedermal, wenn das nun alles vernichtet würde und es genug Menschen gibt, die dankbar wären, überhaut genug essen zu haben.

» Wesie » Beiträge: 307 » Talkpoints: 3,27 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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