Werdet ihr Vorbildfunktion gegenüber Kindern immer gerecht?

vom 19.01.2013, 00:48 Uhr

Jeder halbwegs erwachsene Mensch sollte meiner Meinung nach schon eine Vorbildfunktion für die Kinder sein. Deswegen denke ich, sollte man, wenn man unterwegs ist auch an die Kinder denken, wenn man beispielsweise über die Straße geht und man sollte nicht bei rot rüber gehen. Auch sollte man sich im Auto anschnallen, damit die Kinder es auch für selbstverständlich empfinden, wenn man sie anschnallt und auch sollte man sich einfach in der Öffentlichkeit benehmen. Besonders eben, wenn Kinder in der Nähe sind.

Sicher ist es nicht immer einfach immer dieser Vorbildfunktion gerecht zu werden und manchmal ist man bestimmt kein sehr gutes Vorbild. Denkt ihr, dass ihr dieser Vorbildfunktion immer gerecht werden gegenüber den Kindern? Auch, wenn ihr selber keine Kinder habt oder denkt ihr, dass man nur den eigenen Kindern gegenüber eine Vorbildfunktion haben sollte? Wie sieht es aus im Alltag bei euch? Denkt ihr da an die Kinder?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Jeder halbwegs erwachsene Mensch sollte meiner Meinung nach schon eine Vorbildfunktion für die Kinder sein. Deswegen denke ich, sollte man, wenn man unterwegs ist auch an die Kinder denken, wenn man beispielsweise über die Straße geht und man sollte nicht bei rot rüber gehen. Auch sollte man sich im Auto anschnallen, damit die Kinder es auch für selbstverständlich empfinden, wenn man sie anschnallt und auch sollte man sich einfach in der Öffentlichkeit benehmen. Besonders eben, wenn Kinder in der Nähe sind.

Das sehe ich nicht so. Für die Erziehung der Kinder sind die Eltern verantwortlich und man kann fremde, unbeteiligte Menschen nicht zu Ersatzerziehern machen, indem man ihnen eine Vorbildfunktion aufbürdet. Daher verhalte ich mich in Gegenwart von Kindern nicht großartig anders. Aber auch bei meinem normalen Verhalten gibt es ja jetzt keine besonders unsozialen Komponenten, die ich irgendwie abstellen müsste.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich finde es auch wichtig, wenn man Kinder hat oder zumindest Kinder in der Nähe sein können oder sind, dass man eine Vorbildfunktion abgibt. Natürlich sehe ich es auch so, dass die Eltern des Kindes verantwortlich dafür sind, die Kinder ordentlich zu erziehen und für die Kinder direkt eine Vorbildfunktion zu sein, aber auch Familienmitglieder, die selber keine Kinder haben, müssen eine Vorbildfunktion abgeben, wenn sie sich in der Nähe von den Kindern aus der Familie aufhalten. Komplett außenstehende Leute müssen natürlich keine Vorbildfunktion für fremde Kinder abgeben, dass sehe ich genauso.

Natürlich wird es immer wieder Erwachsene geben, die sich in der Öffentlichkeit nicht benehmen können und definitiv kein Vorbild für kleine Kinder oder allgemein für Kinder abgeben, sodass die Eltern in solchen Situationen reagieren müssen und dem Kind, wenn es das denn mitbekommen hat, erklären muss, was richtig und was falsch ist. Beispielsweise erkläre ich meinen Kindern, dass man nicht bei Rot über die Straße geht, wenn wir sehen, dass ein Erwachsener dies tut, aber den Erwachsenen kann man in der Situation nicht vorwerfen, da es nicht seine Kinder sind und er sich diesbezüglich nicht drum kümmern muss.

Ich denke schon, dass ich eine gute Vorbildfunktion für meine Kinder bin, doch ich bin nicht perfekt und mit Ecken, Macken und Kanten, sodass ich jetzt nicht sagen würde, dass meine Kinder mal perfekt werden, aber egal, was sie mal werden sollten, ich bin stolz auf sie und ich werde das Beste daraus machen und versuchen das beste Vorbild für sie zu sein.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Natürlich sind die Eltern für die Erziehung der Kinder verantwortlich. Nehmen wir das Beispiel mit der roten Ampel. Es ist Aufgabe der Eltern zu vermitteln, dass man nur bei grün über eine Ampel gehen darf. Wenn Kinder aber beispielsweise im Grundschulalter allein zur Schule oder nach Hause gehen und ständig Erwachsene sehen, die bei rot gehen, dann stellt sich das Kind natürlich die Frage, warum die das machen. Prinzipiell weiß ein Kind, dass man das nicht machen darf und wird es eigentlich auch nicht machen. Allerdings kann ich mir schon vorstellen, dass Kinder gerade in der Gemeinschaft auch mal so etwas ausprobieren. Deshalb finde ich es nicht gut, wenn Erwachsene sich nicht vorbildhaft verhalten. Es ist natürlich leicht, es in die Verantwortung der Eltern abzuschieben, aber so macht man es sich zu leicht. Jeder Mensch hat Verantwortung und sollte sie in der Öffentlichkeit auch übernehmen und darauf achten, dass er Kindern kein schlechtes Vorbild ist.

Natürlich ist es nicht möglich, dass man immer perfekt ist und man nie etwas sagt, was man nicht sagen darf. Ich versuche schon meiner Vorbildfunktion stets gerecht zu werden, aber es gelingt mir nicht immer. So ehrlich muss ich mir gegenüber auch sein. Natürlich rutscht mir mal ein schlechtes Wort heraus. Meine Kinder bemerken dass natürlich sofort. Dann entschuldige ich mich und sage, dass es nicht richtig war, dass ich das gesagt habe. Das ist aber auch nicht so gefährlich wie eine rote Ampel. Bei wichtigen oder auch gefährlich ausgehenden Situationen achte ich stets darauf, dass ich mich vorbildlich verhalte. Bei meiner Vorwahl achte ich auch darauf, aber hin und wieder rutscht mir unbewusst schon mal etwas heraus.

» floraikal » Beiträge: 1127 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich sehe das auch so, habe aber selbst noch keine Kinder und bin auch noch recht jung. Dennoch bin ich schon der Meinung, dass Erwachsene Vorbilder für Kinder sein sollen. Natürlich ist es Aufgabe der Eltern, die Kinder zu erziehen, trotzdem bin ich der Meinung, dass man Kindern schon das richtige Verhalten vorleben sollte. Ich denke da auch an das Beispiel mit der roten Ampel. Warten an dieser Ampel Kinder, bleibe ich auch stehen, auch wenn kein Auto kommt. Würden keine Kinder da sein, wäre es schon möglich, dass ich auch bei Rot die Straße überquere. In der Gegenwart von Kindern mache ich so etwas jedoch nicht. Auch wenn die Eltern ihnen sicherlich gesagt haben, dass man nicht bei Rot über die Straße geht, könnte es ja dennoch sein, dass sie sich denken, dass ja kein Auto kommt schließlich gehen andere Leute ja auch bei Rot über die Straße und warten nicht bis Grün wird. Und das muss ja nicht sein.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Natürlich sind primär die Eltern für die Erziehung der Kinder zuständig, aber ich finde, dass die Angehörigen diese Erziehung unterstützen sollten, gerade wenn sie auch Zeit mit den Kindern verbringen (wollen). Gerade bei den mir angehörigen Kindern ist es mir sehr wichtig, dass ich die Werte der Eltern bestärke und ebenfalls vermittle. Das betrifft dann kleine Cousins oder Cousinen sowie die Nichten und Neffen. Bei den Kindern meiner Freunde bin ich auch vorbildlich und den Interessen der Eltern entsprechend. Bei allen anderen Kindern ist mir das egal.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich denke im Alltag nur dann an "die Kinder", wenn ich mir Sorgen mache, ob sie gleich auf die Straße rennen, weil ihre Erziehungsberechtigten mal wieder ins Handy starren. In meinem Leben spielen Kinder keine nennenswerte Rolle. Selber habe ich keine und auch im Job und bei meinen Hobbys kommen sie nur sehr selten vor. Ich vermisse nichts, und irgendwelche Kinder anderer Leute erleiden dadurch auch keine Verluste, wenn ich nur in Notfällen eingreife und sie sonst ihr Kinderding machen lasse. Die werden schon genug reglementiert und gegängelt.

Von daher sehe ich mich auch nicht in der Position eines Vorbilds. Zwar bemühe ich mich in der Öffentlichkeit durchaus um Höflichkeit, Rücksichtnahme und gutes Benehmen, aber definitiv nicht wegen der "Kinder", sondern weil ich mich selber gerne als halbwegs angenehmen und umgänglichen Menschen sehe.

Ich finde, wenn man sich Kinder zulegt, gehört es zum Job dazu, sich auch mal herunterzubeugen und zu erklären: Der Mann oder die Frau da machen dieses und jenes, aber wir machen das nicht, weil es gefährlich/ungesund/unhöflich ist. Die Arbeit sollte man als Elternteil nicht scheuen.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Zitronengras hat geschrieben:Das sehe ich nicht so. Für die Erziehung der Kinder sind die Eltern verantwortlich und man kann fremde, unbeteiligte Menschen nicht zu Ersatzerziehern machen, indem man ihnen eine Vorbildfunktion aufbürdet. Daher verhalte ich mich in Gegenwart von Kindern nicht großartig anders. Aber auch bei meinem normalen Verhalten gibt es ja jetzt keine besonders unsozialen Komponenten, die ich irgendwie abstellen müsste.

Da muss ich widersprechen. Natürlich bin ich nicht für die Kinder anderer Eltern verantwortlich. Aber es sind eben nicht nur die Eltern, die das Verhalten von Kindern prägen. Das Verhalten eigentlich fremder Menschen hinterlässt in Kindern einen fast noch wichtigeren Eindruck. Ganz besonders sieht man das im Bereich der Kriminalistik bezogen auf die Frage, wieso Kinder und Jugendliche kriminell werden oder nicht. Da tendiert man inzwischen dazu, dass es das gesamte Umfeld ist, das die Kinder eher von Straftaten abhält, nicht unbedingt nur die Eltern.

Ich versuche - nicht immer erfolgreich -, meiner Vorbildfunktion generell gerecht zu werden. Da ist es mir egal, ob ich nun sehe, dass Kinder in der Nähe sind oder nicht. Ich gehe also nicht bei Rot über die Ampel etc. Eigentlich ist ja auch nichts dabei, sich mal an die Regeln zu halten, statt sich immer nur darüber aufzuregen. Die paar Sekunden Wartezeit schaden mir ja nun nicht wirklich.

Aber besonders im Umgang mit Kindern bemühe ich mich, ein gutes Vorbild zu sein. Ich behandle sie also etwa nicht von oben herab, mache ihnen nicht gleich als erstes klar, dass ich ein Erwachsener bin und sie nur Kinder. Ich behandle sie gleichwertig. Ich grüße sie auch auf der Straße, bedanke mich, wenn sie meinem Hund und mir Platz machen, damit ich durch kann. Wenn ich mit meinem vollen Einkaufswagen an der Kasse stehe und hinter mir ein Kind oder Jugendlicher mit nur einem Teil ist, lasse ich ihn genauso vor, wie ich es auch mit einem Erwachsenen machen würde.

Wenn ein Kind im Laden an etwas nicht dran kommt, biete ich ihm meine Hilfe genauso an wie jedem anderen auch. Und ich sehe, dass die Kinder und auch Jugendlichen darüber immer total erstaunt sind. Aber ich finde es wichtig, ihnen im Endeffekt vorzuleben, dass man Menschen nicht nur nach ihrem Äußeren beurteilt und bewertet - dazu gehört ja auch das Alter -, sondern dass wir alle gleich viel wert sind.

Dazu gehörte auch, dass ich eine Verkäuferin zurecht gewiesen hab, die ein ca. 8-jähriges Kind beschimpfte, das eine falsch gekaufte Packung Windeln zurückgeben wollte. Sie regte sich darüber auf, dass sie jetzt die Arbeit habe, weil das Kind beim vorherigen Kauf nicht aufgepasst habe usw. Das Kind war fast am Weinen. So etwas kann doch jedem mal passieren! Und gerade Kinder lernen doch erst noch!

Ich bin bestimmt nicht immer ein Vorbild, aber ich versuche es. Und bei Kindern denke ich, kann ich in der Hinsicht noch ein bisschen bewirken. Zumindest habe ich da mehr Hoffnung, als bei unserem Hausdrachen, der zu jedem unfreundlich ist. :lol:

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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