Die Alten beuten die Jungen aus

vom 16.04.2008, 11:02 Uhr

Die Alten plündern die Jungen aus. Da stellt sich die Frage, wo sind denn unsere jahrzehntelang eingezahlten Rentenbeiträge geblieben? Wer hat denn die Infrastruktur, die Werte, die Unis, den heutigen Wohlstand geschaffen? Welchen die Jungen wie selbstverständlich und sehr wohl zu nutzen wissen und wenn die Alten dann einen Inflationsausgleich wollen, dann fühlen sich die Jungen ausgeplündert. Wieso ist es überhaupt zu der Alterspyramide gekommen? Weil die Jungen zu bequem oder zu faul sind für den nötigen Nachwuchs zu sorgen Ein verantwortungsloses Heidewitzkaleben mit einem oder keinem Kind funktioniert nun einmal nicht.

» katun » Beiträge: 5 » Talkpoints: 3,05 »



Also den Vorwurf, dass die Alten die Jungen ausbeuten höre ich heute zum ersten Mal. Vor allem wenn man sich die Renten der meisten heute anschaut, kann man wohl kaum von Ausbeutung reden, da die meisten Renten nicht besonders hoch sind, um es mal vorsichtig auszudrücken. Und auch die Rentenanpassung von rund 1% ist ein Witz, da dies bei einer Rente von 700€ gerade mal 7€ im Monat ausmacht.

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» JamesBond » Beiträge: 196 » Talkpoints: -0,39 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Wieso ist es überhaupt zu der Alterspyramide gekommen?


Weil es heutzutage nichtmehr wichtig ist das man im Alter viele Kinder hat die sich um einen kümmern, weil das heutzutage nun einmal der Staat macht. Und für Kinder ist auch kaum Zeit, wenn beide Elternteile arbeiten müssen, dann muss das Kind den ganzen Tag in die Krippe und das kostet auch wieder Geld, was sicher niemand für mehrere Kinder zahlen möchte.

» kylf » Beiträge: 158 » Talkpoints: 3,08 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo!
Ich denke nicht, dass die Alten die jungen Leute "ausplündern"! Klar, man sagt schon mal, dass die alten Leute einem "auf der Tasche liegen". Das ist dann zwar krass formuliert, aber von ausplüdern sollte man doch nicht sprechen!!

Wer hat denn die Infrastruktur, die Werte, die Unis, den heutigen Wohlstand geschaffen? Welchen die Jungen wie selbstverständlich und sehr wohl zu nutzen wissen und wenn die Alten dann einen Inflationsausgleich wollen, dann fühlen sich die Jungen ausgeplündert.

Das ist ein Vorwurf, den man so nicht stehen lassen kann. Klingt ja fast so, als ob die heutige Generation nichts mehr leistet und nur noch auf der faulen Haut liegt.

Ein verantwortungsloses Heidewitzkaleben mit einem oder keinem Kind funktioniert nun einmal nicht.

Das ist jetzt sehr allgemein formuliert! Willst du denn etwa später gleich vier Kinder in die Welt setzen? Bestimmt nicht. Und viele Leute leben heute nun mal besser ohne Kinder als mit!! Was glaubst du, warum in Deutschland in jeder Familie nicht mal durchschnittlich zwei Kinder leben (und die Zahl sinkt weiter!)? Ganz einfach: Kinder sind Luxus geworden und behindern die Eltern oft im Berufsleben.

Eine Frau, die mit 26 Jahren ihr Studium abschließt, wird wohl kaum zu dem Zeitpunkt ein Kind wollen: Der Beruf steht meist im Vordergrund. Auch später wollen viele keins mehr, da der (Wieder-)Einstieg in den Beruf schwierig sein könnte.

Außerdem fühle ich mich nicht ausgeplündert. Die ganze Situation wird leider etwas falsch beschrieben. Außerdem nimmst du einen kontroversen Standpunkt ein! Erst beschimpfst du die "Alten", die einen ausrauben und später schreibst du, dass die Jungen falsche Vorstellungen haben, da sie keinen Kinder wollen, obwohl diese benötigt werden.

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» Karla147 » Beiträge: 570 » Talkpoints: -0,53 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich finde die Formulierung auch ungluecklich gewaehlt. Vielmehr ist es doch so, dass die heutige Jugend im Alter wesentlich schlechter dastehen wird als die Alten heutzutage. Da kann man natuerlich schnell den Schluss ziehen, die Alten beuten die Jungen aus, weil sie jetzt in den Genuss von deren Einzahlungen kommen, die Jugend selbst von ihrem Geld spaeter aber nicht mehr viel wiedersehen wird...

Und dass es immer mehr alte Menschen gibt, liegt doch an der familienfeindlichen Situation (Politik) in Deutschland, die einen nun wirklich nicht dazu anspornt sich zu vermehren. Gerade erst habe ich gelesen dass bis 2050 ein Drittel der Bevoelkerung Rentner sein wird, momentan sind es ca. 19 Prozent. Ganz schoen erschreckend, aber solange einem das Gruenden einer Familie in Deutschland so vermiest wird, duerfte fuer diesen Trend vorerst kein Ende in Sicht sein. Komischerweise funktioniert das Prinzip Familie in anderen Laendern wunderbar, warum kriegen unsere Politiker das bloss wieder nicht hin?!

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» misspider » Beiträge: 1964 » Talkpoints: 6,69 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Oje, das übliche undurchdachte Gewäsch :lol: - da lässt sich auf einem Parteitag der NPD ja noch leichter für deren Ziele argumentieren.

katun hat geschrieben: Da stellt sich die Frage, wo sind denn unsere jahrzehntelang eingezahlten Rentenbeiträge geblieben?

Ich würd sagen - man hat sie schön in den 60ern bus 80ern verlebt indem "die Alten" die Beiträge so niedrig angesetzt haben und basierend auf völlig falschen Werten (wie der Missachtung des Geburtenrückgangs) dass irgendwann der Kassenkollaps kam. Wer nur auf Gottvertrauen und "wird schon werden" sein System aufbaut bekommt halt nach Jahren mal einen Schlag ins Gesicht. Momentan dürfen die Jungen in diesem Punkt also die Alten durchfüttern weil diese alles unterschätzt haben.
katun hat geschrieben: Wer hat denn die Infrastruktur, die Werte, die Unis, den heutigen Wohlstand geschaffen?

Na bestimmt nicht die Alten von heute - wenn man so anfängt kann man den Spieß auch umdrehen und sagen: Wer hat denn jubelnd Billiarden verbraten weil man lieber den rechten Arm zum Himmel streckte anstatt mal das Hirn einzuschalten oder mal so etwas wie Mut zu beweisen (nicht nur bei ethnischen Säuberungen in Europa). Diese 12 tollen Jahre haben einen Großteil des Volksvermögens verbraten - wären die nicht gewesen würde Deutschland heute um längen besser dastehen und 30 Jahre weiter sein in seiner wirtschaftlichen Entwicklung. Die "Jahre des Aufbaus" waren wohl das mindeste was man als nachfolgende Generation für dieses Verbrechen an der deutschen Volkswirtschaft (ich red mal nicht vom Rest) verlangen kann. Frei nach dem Prinzip: Wer sich die Suppe einbrockt, der muss sie auch auslöffeln (anstatt auf den zu schieben der danach kommt)!

Und um die Frage ernsthaft zu beantworten, auch wenn sie sinnlos gestellt ist: Die Grundlagen hierfür wurden vor über 150 Jahren geschaffen. Und hier ist keiner mehr übrig der etwas von der heutigen Generation einfordern kann.
katun hat geschrieben:Welchen die Jungen wie selbstverständlich und sehr wohl zu nutzen wissen und wenn die Alten dann einen Inflationsausgleich wollen, dann fühlen sich die Jungen ausgeplündert. Wieso ist es überhaupt zu der Alterspyramide gekommen? Weil die Jungen zu bequem oder zu faul sind für den nötigen Nachwuchs zu sorgen Ein verantwortungsloses Heidewitzkaleben mit einem oder keinem Kind funktioniert nun einmal nicht.

Ich glaube hier herrscht wiedermal tiefe Realitätsverzerrung - Denn die Grundlagen für das Wachstum werden vorher gelegt und nicht nachher. Ein Gärtner kann auch keinen Samen in den Garten werfen und meckern, wenn nichts draus wird weil er sich nicht kümmert und keine Rahmenbedingungen schafft. Das gleiche gilt für die heutige Generation. Die die vorher kamen haben den Karren sowohl in der Bildungspolitik, Wirtschaftspolitik, Familienpolitik usw. über Jahrzehnte so in den Dreck gefahren dass man das im Nachhinein kaum glauben kann. Sei es die enorme Verschuldung die man Ende der 70er eingeleitet hat und die unter der CDU ab 82 / 83 / 84 so richtig Auftrieb bekam, der Ressourcenabbau in wichtigen Gebieten, sinnlose Geldverschwendung auf mehreren Ebenen usw. - was hier in 15 Jahren bis zur Wende verbraten wurde könnte heute die Schulden locker decken. Achso, dass lag daran, weil man sich bei der Rente schön verschätzt hatte und statt präventiv zu handeln auf "Das wird schon wieder" setzte ohne jeglichen Grund. Fatalismus pur - der Alten! Achso, wenn man jetzt mit der Wende anfängt: Vor der Wende war die Staatsverschuldung in Jahren schon knapp auf 800 - 900 Miliarden Mark angestiegen, bevor noch einmal 1,2 Milliarden draufkamen. Dafür kann man sich bei der CDU bedanken und dem was davor war.

Und das Heidewitzkaleben hatte wenn die Generation die in den 40ern und 50ern geboren wurde und in den 60ern, 70ern und 80ern schön vom Staat zehren konnte - nur mal um es anhand der Studiengebühren zu sagen:
KrashKidd - Studiengebühren rechtens und gerecht? hat geschrieben:Fazit:
Die die in den 60er und 70er Jahren großzügig ohne Studiengebühren und mit BaföG studiert haben behaupten heute dass der Staat sich das nicht mehr leisten kann, fordern gleichzeitig Steuersenkungen und Steuererleichterungen für sich selbst und erwarten, dass die die Studenten von heute ihnen ihre Rente von morgen bezahlen und ihre Schulden und ihren Staat noch dazu!

Noch zum Argument: Die Jungen vermehren sich nicht: Doch, nur vornehmlich in der Unterschicht, die sich wie die Alten durchfüttern lässt, nur im Gegensatz zu denen haben diese 40 - 50 Jahre lang etwas geleistet. Sprich: Die Jugend von Heute hat heute zwei Mühlsteine am Hals, einerseits den der Rentner die, zu Recht, etwa einfordern und das soziale Problem der Unterschicht, die auch nur Geld verschlingt aber keines schafft.

Und zum Abschluss: Der Jugend kann man das Problem wohl kaum anlasten. Hier wurde jahrzehntelang in die roten Zahlen gewirtschaftet und eine staatliche Misswirtschaft betrieben, für die man selbst direkt nichts kann, sondern nur in den Bahnen leben kann, die dadurch geschaffen wurden. Und zur Schuldfrage der Jugend: Diese hat die Regierungen der 50er - 80er nicht gewählt und deren Maßnahmen jubelnd mitgetragen!

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Hallo zusammen,

musste den Anfangsbeitrag gleich zwei Mal lesen, damit ich den richtigen Sinn überhaupt verstanden habe.

Ich würde mich der Meinung der anderen anschließen und auch sagen, dass die Alten nicht unbedingt die Jungen ausbeuten. Gerade in Deutschland ist zwar das Altersgefälle recht hoch und es gibt immer mehr Rentner und weniger junge Leute, aber man kann diesen Prozess nun einmal nicht umkehren und auf einmal wieder mit mittelalterlichen Verhältnissen anfangen, dass jede Familie drei oder mehr Kinder hat.

Natürlich zahlt jeder Arbeitende einen gewissen Beitrag zur Rente der alten Leute bei, aber diesen Beitrag wirklich als "Ausbeutung" zu bezeichnen, ist doch eigentlich wenig sinnvoll. Ich stelle mir immer folgende Situation vor:
Wenn ich alt bin, dann wird es nicht mehr so viele alte Menschen geben, aber auch nicht mehr so viel junge, weshalb ein gewisses Gleichgewicht wieder geschaffen wurde. Und sollte die Zahl der Kinderkriegenden wieder ansteigen, dann ist mir das auch recht, weil es dann mehr Menschen gibt, die Rentenbeiträge zahlen und so meine Rente ein wenig sichern.

Viele haben aber auch privat vorgesorgt und sind nicht nur von der Rente abhängig.

Viele Grüße, IceKing32

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» IceKing32 » Beiträge: 1238 » Talkpoints: -5,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



katun hat geschrieben:Die Alten plündern die Jungen aus. Da stellt sich die Frage, wo sind denn unsere jahrzehntelang eingezahlten Rentenbeiträge geblieben? Wer hat denn die Infrastruktur, die Werte, die Unis, den heutigen Wohlstand geschaffen? Welchen die Jungen wie selbstverständlich und sehr wohl zu nutzen wissen und wenn die Alten dann einen Inflationsausgleich wollen, dann fühlen sich die Jungen ausgeplündert. Wieso ist es überhaupt zu der Alterspyramide gekommen? Weil die Jungen zu bequem oder zu faul sind für den nötigen Nachwuchs zu sorgen Ein verantwortungsloses Heidewitzkaleben mit einem oder keinem Kind funktioniert nun einmal nicht.


Ehrlich gesagt finde ich deinen Beitrag ein wenig unfair den "Jungen" gegenüber.

Natürlich ist die Alterspyramide entstanden, da immer weniger Kinder zur Welt gebracht werden und die "Alten" aufgrund einer guten Versorgung immer älter werden. Aber mal ganz ehrlich: Wer kann sich denn heutzutage leisten mit 20 ein Kind zu bekommen?

Ich bin mittlwerweile 19, mache momentan mein Abitur und werde im Sommer 20. Heißt also, dass ich gerade mal mein Abi in Sack und Tüten habe, wenn ich 20 werde. Dann beginne ich im September eine Ausbildung über 3 jahre, welche ich bei entsprechenden Leistungen auf 2 1/2 Jahre verkürzen kann. Ich bin also ca. 23 wenn ich meine Ausbildung beende und will danch erstmal ein paar Jahre im Beruf stehen, bevor ich ein Kind bekomme. Und das aus einem ganz einfachen Grund: Ich will meinem Kind etwas bieten können und wie schon gesagt wurde, ist ein Kind heutzutage Luxus. Ich will, dass mein Kind gut versorgt ist, also brauche ich das entsprechende Geld dafür, um die gute Versorgung zu decken, was ohne einen vernünftigen Job nunmal nicht möglich ist.

Ich denke, dass es vielen, vielen anderen Menchen aus meiner Genereation nicht anders gehen wird. Der Job bzw. eine gesicherte Zukunft steht heutzutage nunmal im Vordergrund. Nachwuchs ist da zweitrangig. Andererseits möchte ich keine "alte" Mutter sein. Da mir ein fester Job und eine gesichterte Zukunft aber wichtiger ist, steht es für mich außer Frage, dass ich nicht mehr als ein (max. zwei) Kinder bekomme.

Und zu behaupten, dass die Jugend einfach zu bequem oder zu faul ist, finde ich unter aller Sau! Lieber bekomme ich mit Ende 20 nur ein Kind und lebe nicht am Existenzminimun, als mit mitte 20 schon 3 Kinder zu haben, dafür aber keinen Abschluß, geschweige denn einen Job.

Man muss es mal so sehen: Die, die heute "jung" sind, werden auch ihr Leben lang einzahlen und als "Alte" genauso dasitzen und kaum was von ihrem eingezahlten bekommen.

» MauzZel » Beiträge: 169 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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