Wie hilfsbereit ist Deutschland?

Hallo,
ich habe mir mal gedacht, dass ich Deutschland auf ihre Hilfesbereit teste. Ich werde, alle 2 Monate eine neue Ausgabe mit einer anderen Stadt herausgeben. Der Start fällt in Rostock,da wo ich wohne.Ich habe die Leute in der Stadt gefragt,ob Sie mir die Schuhe zubinden könnten,da ich schwere Rückenprobleme habe. 100 Leute haben ich gefragt.

Antworten:
74 Leute sagten: Ja
11 Leute sagten: Ja,aber nach langem zögern
10 Leute sagten: nichts und gingen weiter
5 Leute sagten: Mach es selber !

Mein Ergebniss: Die meisten Leute in der Stadt, haben mir geholfen. Doch ich fand die 5 leute,die "Mach es selber !" gesagt haben ein bisschen frech.

Wie sieht ihr das ? Würdet ihr einen helfen,wenn er so ein Problem hat ?

Hallo,

Ich sehe das so, dass die "Deutschen" im Allgemeinen nicht, oder nur kaum hilfsbereit sind, besonders gegenüber neuen, oder Ausländern, die schon länger hier Leben wird umgegangen, als würden sie keinen interessieren. Auf die meisten Fragen bekommt man keine Antworten und wenn dann ein paar Dumme. Man kann froh sein, dass man, wenn man nach dem Weg fragt meistens eine halbwegs gut gewollte Antwort bekommt.

Ich denke und habe auch die Erfahrung gemacht, dass die "Deutschen "besonders bei Urlaubern und Kurzbesuchern von Deutschland sehr freundlich und hilfsbereit sind. Wodran das liegt kann ich mir aber nicht erklären.

Hallo zusammen,

ich finde das auch nicht gerade toll, dass diese Menschen niemandem helfen. Trotzdem haben viele Menschen wohl auch keine Zeit, jemandem anderen die Schuhe zuzubinden. Ich muss auch ehrlichgesagt sagen, dass ich es nicht in Ordnung finde, dass du diese Menschen als unwissende Testkaninchen benutzt hast. (Oder hast du sie danach aufgeklärt.) Ich müsste im konkreten Fall wahrscheinlich auch erst überlegen, ob ich das wirklich mache.

Liebe Grüße,
spaxl

Servus!

Eine nette Umfrage, allerdings kannst du mit dieser Umfrage nicht die ganze Stadt abstempeln, da 100 gefrage Personen deutlich zu wenig sind, für solche Ballungsräume. Meiner Meinung nach kommt es auf die Art und Weise darauf an, wie man fragt, allerdings würde ich schon mal kurz unauffällig um mich schauen, ob das eine versteckte Kamera-Falle ist oder nicht. Sofern die Gegenperson meiner Erachtens bedürftig ist, helfe ich natürlich gerne, natürlich mit einem immanenten Schranken, sodass ich nicht immer und bei jeder Person gleich um die Beine Falle.

Hochachtungsvoll - Näugelchen
Cheerio!

Hallo,

erstmal respekt. Ich würde mich das kaum trauen mich da hinzustellen und so zu tun als hätte ich beschwerden. Würde bestimmt rot werden

Aber zu dem Ergebniss: Hätte nicht gedacht, dass doch so viele geholfen haben. Ist ja im Prinzip nur ne kleine Strichprobe aber ich denke sie zeigt doch, dass wir eigentlich ein ganz hilfsbereites Völkchen sind.

Gruss Jan

Ich glaube es kommt immer darauf an wen man so gerade trifft. Normalerweise frage ich sehr selten fremde Leute um Hilfe. Einmal war ich aber mit dem Kinderwagen unterwegs und wollte zur Mütterberatung mit dem Kleinen. Die Mütterberatung befindet sich hier in einer Schule, um dahin zu gelangen muss man erstmal durch eine richtig schwere Glastür. Jedenfalls bekam ich sie nicht von alleine auf, weil kaum hatte ich sie auf, und los bin um den Kinderwagen zu holen war die Tür auch schon wieder zu.

Dann kam eine Lehrerin vorbei, ich frage sie ganz freundlich ob sie mir vielleicht die Tür aufmachen könnte weil ich das mit dem Kinderwagen nicht schaffe. Sie frage mich erstmal ob die Tür abgeschlossen war, darauf meinte ich das sie offen ist, ich aber Schwierigkeiten mit dem Kinderwagen habe. Naja dann schaute sie mich erstmal ganz komisch an, so in der Art, na was willst du dann von mir, dann machte sie mir die Tür doch auf. Mir ist aber oft aufgefallen das wenn man mit dem Kinderwagen unterwegs ist, sehr viele Leute ganz hilfbereit sind, und das von ganz alleine ohne das man sie darum bittet. Sie halten einem die Tür auf damit man durch kann oder lassen einen an der Kasse vor.

Wie schon gesagt, ich glaube es kommt immer drauf an, an wen man gerät.
Liebe Grüsse

Hallo zusammen,

ich bin ehrlich gesagt sehr erstaunt über das Ergebnis dieser Umfrage. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass 74 Leute aufgrund von eigenen Rückenproblemen bereit gewesen wären, die Schuhe zu binden. Ich finde solche Umfragen immer recht interessant, weil man an ihnen am Besten die Bereitschaft in der Bevölkerung nachweisen kann.

Wie meine Vorredner schon sagten, kommen solche Gesten wirklich darauf an, mit wem man gerade spricht. Ich könnte mir vorstellen, dass bei uns in der Stadt die meisten Leute nicht so hilfsbereit wären. Es ist in der Tat so, dass sich die Meinung verbreitet hat, dass Deutsche nicht hilfsbereit wären. So richtig bestätigen kann ich die Vermutung allerdings nicht.

Ich musste bisher nur in fremden Städten die Leute einmal nach dem Weg fragen und in den meisten Fällen habe ich auch eine prompte und richtige Beschreibung bekommen. Ich gucke mir schon im Vornherein die Leute, die ich fragen möchte an. Machen sie auf mich einen netten und kompetenten Eindruck, so spreche ich sie an. Ich selber würde auch jemandem helfen, wenn er mich nach dem Weg fragen würde oder mich um eine kleine Gefälligkeit bittet. Man selber möchte in einer Notsituation auch Hilfe empfangen.

Viele Grüße, IceKing32

Erst einmal finde ich deine Idee toll. Da ich nicht so ein offener Mensch bin würde ich mich nicht trauen Leute einfach so anzusprechen und zu fragen ob sie mir die Schnürsenkel zu machen könnten. Welche Stadt hast du als nächstes in Visier genommen?

Nun zu deinem Test. Ich hätte die Zahl der Hilfsbereiten weit aus niedriger geschätzt als bei dir herauskam. Ich denke, dass allgemein die Deutschen nicht sehr hilfsbereit sind und nur wenig Zivil Courage beweisen. Ältere Menschen sind scheuer und misstrauischer. Sie trauen sich weniger im Bezug auf Fremde. Den jüngeren Leute hätte ich eher zutraut, dass sie Leute helfen. Aber klar kommt es darauf an wen man fragt. Dazu kommen natürlich auch die zusätzlichen Faktoren wie offene oder verdeckte Kamera wie schon erwähnt und ob 100 geteste ausreichen weiß ich nicht. Vielleicht 1000?

Wenn ich tatsächlich mal auf die Idee kommen sollte, nach dem Weg zu fragen, spreche ich grundsätzlich ältere Personen an, da diese nicht auf die Idee kommen einem absichtlich eine falsche Wegbeschreibung zu geben.

Ich wäre mir nicht sicher ob ich jemanden die Schuhe zubinden würde, da ich solch eine Frage schon etwas merkwürdig finde. Aber da ich selber Rückenprobleme habe, würde ich die Person darauf hinweisen.

Ich selbst bin behindert und kann zum Thema "Hilfsbereites Deutschland" nur ganz entschieden sagen, dass Deutschland, zumindest wenn es einen Blinden herumtapern sieht, kollossal hilfsbereit ist. Weil ich ganz gut allein zu Rande komme, sind achtzig prozent der freiwilligen Hilfsangebote leider unnötig und ich weise freundlich ab. Bei der Masse an Anfragen bin ich aber selbst immer wieder erstaunt, erfreut, und manchmal auch leicht genervt.

Ich habe mir nun eine Strategie erarbeitet, weniger hilflos auszusehen: Das geht ganz gut über kleinere Änderungen in der Körperhaltung, und nun hat es sich leicht verringert. Wenn ich sie brauche, ist allerdings jedesmal Hilfe parat, selbst auf betriebsamem Terrain wie Flughäfen und Bahnhöfen. Ich finde Deutschland also, in Bezug auf Blinde, fast einen tick ZU hilfsbereit, aber ganz bestimmt nicht generell pampig.