Woher kommen Vorurteile bei Serien?

vom 23.04.2012, 21:09 Uhr

Ich habe letztens die Werbung einer Serie mit dem Namen Vampire Diaries gesehen. Diese Serie läuft mittlerweile schon längere Zeit im deutschen Fernsehen und kommt auch bei vielen gut an. Ich habe die Vorschau gesehen und war sofort abgeneigt. Ich fand einfach, dass sie mich zu sehr an die Twilight Quadrologie erinnert, um die in den letzten Jahren ein solcher Hype gemacht wurde.

Ich bin der Meinung, dass Vampire Diaries keine gute Serie ist und mir nicht gefallen würde. Allerdings habe ich sie noch nie gesehen. So geht es mir mit sehr vielen Serien im deutschen Fernsehen. Ich sehe, dass sie laufen und schalte sofort weiter. Dabei hat mich auch schon die ein oder andere Serie im Nachhinein dann doch noch überzeugen können.

Woher kommen also solche Vorurteile bei Serien? Ist das denn bei euch genau so? Bei mir war das früher beispielsweise bei Desperate Housewives und Prison Break so, dass ich sie einfach nicht schauen wollte, weil Desperate Housewives für mich eher als Frauenserie und Prison Break eben langweilig schien. Beides hat sich dann als falsch herausgestellt und mittlerweile habe ich mir schon einige Staffeln dieser Serie gekauft.

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich denke, dass es auch einfach daran liegt, dass man mit diesen Serien, die aus den USA kommen, überhäuft wird. Es gibt ja nun wirklich zahlreiche Serien, die sich teilweise auch ähneln. Daher habe ich auch nur sehr wenige Serien, die ich gut finde, und die ich versuche regelmäßig zu schauen.

So habe ich anfangs auch "Grey's Anatomy" nicht geschaut, da ich dachte, es ist so ein Abklatsch von "Emergency Room". Doch dann habe ich mir eine Folge angeschaut, und war dann direkt begeistert, da es eben doch etwas anderes war. Zu "Vampire Diaries", kann ich auch nur sagen, dass es mich sehr an "Twilight" erinnert. "Twilight" finde ich an sich sehr gut und schaue es auch gerne, doch eben nur als Film. Mich nun auch eine Serie zu konzentrieren, die ich dann auch regelmäßig schauen müsste, damit man auch weiß, worum es geht, käme für mich nicht infrage. Das ist mir einfach zu lästig, wenn ich anfange, noch mehr Serien anzuschauen.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Bei manchen Serien habe ich in der Tat auch Vorurteile gehabt. Du hast ja nun zum Beispiel "Prison Break" genannt. Als seinerzeit die Vorschau dafür lief, dachte ich zunächst an eine amerikanische Variante des "Frauenknasts". Damit lag ich aber völlig daneben und ich bereue es wirklich sehr, dass ich die ersten Folgen davon nicht direkt bei der Ausstrahlung gesehen habe. Die Serie hat mich dermaßen gepackt und in den Bann gezogen, sodass ich die ersten Folgen recht schnell nachgeschaut habe und die restlichen selbst aufgezeichnet habe. Dafür haben wir uns sogar extra einen DVD-Recorder gekauft. :lol:

Ein anderes Vorurteil hatte ich bei "The Big Bang Theory". Ich persönlich habe die Serie selbst ja erst recht spät entdeckt, mein Partner hat sie sich hin und wieder angeschaut und sich jedes Mal darüber kaputt gelacht. Letztendlich dachte ich, es wäre halt wirklich nur Blödsinn, aber inzwischen bin ich absolut positiv davon überzeugt und verfolge die Serie ja selbst sehr häufig, habe alte Staffeln in Rekordzeit angeschaut und genieße die neueren Folgen auch sehr.

Woher die Vorurteile kommen? Ich kann es Dir nicht sagen. Manchmal ist es einfach das Schubladendenken. Gerade, wenn es um so etwas wie "Vampire Diaries" geht, denke ich, haben viele Leute eine Verbindung zu Vampiren und vielleicht auch zu dieser Twilight-Geschichte. Die war ja nun eher für Teenager gedacht, so, wie es mir scheint und ich denke, dass dies für manche Leute und wie Du schreibst, auch für Dich Grund genug waren, da Vorurteile zu haben. Vielleicht benötigt man auch einfach eine Ausrede, um nicht selbst da einzuschalten oder dergleichen. Bei mir ist es auch oft so, was sehr von anderen gemocht wird, lehne ich eben erst einmal ab, weil mir das Brimborium darum einfach zu groß ist. Eine eigene Meinung bilde ich mir dann oft eher später.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Auch ich hatte und habe noch immer so ziemlich die gleichen Vorurteile gegenüber der Fernsehserie "Vampire Diaries", eben auch aus genau diesem Grund, den du schon nanntest. Die Serie erinnert mich total an den "Mist", den man schon aus Twilight kennt, und wer meine Beiträge hier regelmäßig im Forum verfolgt, der weiß, dass ich alles andere als ein Fan dieser Filme bin. Da diese Serie eben auch zu dem Zeitpunkt an den Start ging, als der ganze Hype um Twilight noch so groß war, war es für mich hier schon im Gedanken ganz offensichtlich, dass man aus dem Vampir-Hype jetzt auch im Fernsehen punkten wollte - Aber hier war ich sofort abgeneigt, ohne auch nur je eine Folge gesehen zu haben.

Ganz ähnlich geht es mir bei diversen Serien, die im Moment immer zur Abendzeit auf Pro Sieben kommen, wie jetzt grade eben auch. Früher habe ich mir diese ganzen Serien immer mal wieder angeguckt, besonders die ersten zwei, drei Folgen einer neuen Serie wie zur Anfangszeit von Eureka oder 4400 - Die Rückkehrer habe ich mir immer angesehen. Jedoch konnten mich die meisten dieser US-Serien schon nicht in den Pilot-Folgen überzeugen und dann habe ich mit der Zeit auch immer wieder das Interesse verloren. Auch wenn ich immer die Vorschauen in der Werbung zu diesen Serien sehe, verspüre ich entweder sofort eine Abneigung, oder ich entscheide mich, dort mal rein zu schalten, je nachdem, wie sehr mich die Werbung jetzt überzeugen konnte.

Wie jetzt genau "Vorurteile" gegenüber bestimmte Serien entstehen, lässt sich meiner Meinung nach zum Teil ganz einfach erklären. Ich würde darauf schließen, dass es bei den meisten ganz einfach so ist, wie in meinem Fall mit der Serie Vampire Diaries auch - Man hat sich einfach nie damit beschäftigt, interessiert sich aber aufgrund von persönlichen Erfahrungen trotzdem nicht für das, was in diesen Serien thematisiert wird, wie in diesem Fall eben die Vampire. Ich kenne auch genügend Leute, die sich nicht für Arzt-Serien begeistern können und dazu gehöre ich zum Beispiel auch - Bei der Serie Scrubs hatte ich auch nicht damit gerechnet, dass diese mir so gut gefallen könnte, aber hier wusste ich nicht, wie sehr die Serie auf Komödie ausgelegt ist. Wenn man sich selbst kein Bild von Serien macht und nur auf das schließt, was man hört oder in der Werbung sieht, dann hat man wahrscheinlich schneller ein Vorurteil gegen bestimmte Serien.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich kann dir da leider auch nicht helfen, allerdings ist es bei mir auch schon öfters so gewesen. Bei Desperate Housewives war ich der Meinung dass es eine sehr flache Serie ist in der es nur um Shopping und co geht, irgendwann habe ich dann mehrere Folgen geschaut und dann von vorne angefangen und mir alle Staffeln angesehen, weil mir die Serie so gut gefallen hat. Ähnlich war es auch bei HIMYM, es waren schon 5 Staffeln erschienen, aber ich war der Ansicht dass es eine stumpfe Männerserie ist, ähnlich wie Two and a half Man. Das lag wahrscheinlich daran dass ich nur Männer kannte die diese Serie gesehen haben, ich habe mich dann aber in die Serie verliebt und alle vorhandenen Staffeln in Rekordzeit geschaut.

» xDana » Beiträge: 493 » Talkpoints: 17,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich bin ein großer Serienfan und gebe eigentlich jeder amerikanischen Serie, die in den USA anläuft und interessant klingt, eine Chance. Man weiß ja nie, ob sich daraus eine großartige Serie entwickeln könnte. Meistens gebe ich den Serien auch nicht nur eine Chance, sondern mehrere. Wenn man sich nur die erste Folge ansieht, kann man meist nicht daraus schließen, ob die restliche Staffel gut oder schlecht wird. Wenn mich eine Serie bei Folge drei aber immer noch nicht überzeugen konnte, setze ich sie für gewöhnlich ab.

Ich finde es wichtig, dass man sich selber eine Meinung über die Serien bildet. Vorurteile finde ich in allen Hinsichten unangebracht. Ich kann dir versichern, dass "The Vampire Diaries" sich extrem von "Twilight" abhebt. Es gibt zwar auch ein nerviges Liebesdreieck und die ersten Folgen zeugen nicht unbedingt von Kreativität, aber ab Folge 6 wird es unglaublich spannend und mitreißend. Man bemerkt dann, dass die Autoren sich sehr viel Gedanken um die Hintergrundstory der Charaktere gemacht haben und sehr viel mehr dahinter steckt, als ein paar Blutsauger, die sich in ein gewöhnliches Mädchen verlieben. "The Vampire Diaries" ist wirklich extrem gut durchdacht und kein Vergleich zu dem Kitsch, was uns in "Twilight" geboten wird.

Ich finde es schade, dass du das nie erfahren wirst, weil du mit Vorurteilen an die Serie heran gehst. Wenn du allgemein keine Vampirserien oder -filme magst, würde ich es verstehen und nachvollziehen können, dass du der Serie keine Chance geben willst. Aber ansonsten spricht doch nichts dagegen, mal einen Blick zu wagen? Wenn es dir nicht gefällt, kannst du die Serie immer noch für dich absetzen und du kannst von dir behaupten, dass du sie abgesetzt hast, weil sie dir wirklich nicht gefällt. :wink:

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Zu einigen meiner heutigen Lieblingsserien bin ich auch erst sehr spät gekommen. The Walking Dead, Prison Break und Breaking Bad habe ich erst in den letzten Jahren für mich entdeckt. Gerade bei Prison Break und Breaking Bad war ich überzeugt davon, dass mir die Serien nicht zusagen. Ich kannte sie hauptsächlich durch Freunde und irgendwie erschien mir das Bild nicht stimmig. Ich dachte sogar, dass Prison Break und Breaking Bad irgendwie miteinander verknüpft wären. ;)

Es liegt aber sicher auch daran, dass ich höchst ungern mitten in eine Serie einsteige. Noch vor wenigen Jahren war es auch nicht so einfach, zum Anfang zu kommen, zumindest habe ich damals noch nicht gestreamt und einfach so eine Serie auf DVD zu kaufen, ohne zu wissen, ob sie mir gefällt, kam für mich damals nicht in Frage. Erst durch Netflix und Co. bin ich die bekannten Namen dann mal angegangen.

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich weiß nicht, ob ich das unbedingt als Vorurteil bezeichnen würde. Ich weiß relativ genau, was mir gefällt und was nicht, da muss ich mir keine Serie anschauen um meine Meinung zu bestätigen. Nehmen wir zum Beispiel Sitcoms. Das ist nicht meine Art von Humor, diese platten Witze, die auf schnelle Lacher ausgelegt sind und die dann auch noch mit diesen eingespielten Lachern unterlegt sind, damit es auch der dümmste versteht. Achtung, das war witzig.

Muss ich mir also wirklich eine Folge "Big Bang Theory" reinziehen wenn ich schon nach einer halben Minute beim ersten dummen Witz und dem unweigerlich folgenden Lacher völlig genervt bin? Ich glaube nicht.

Es gibt aber auch Serien, die ich als so mittelgut eingestuft habe nachdem ich eine Vorschau gesehen hatte. Kann man anschauen, muss man aber nicht so lange es was besseres gibt. Aber später habe ich dann festgestellt, dass die Serie doch ziemlich gut ist. Da liegt das Problem wahrscheinlich bei der Vorschau, die die Serie nicht gut genug repräsentiert hat.

Oder vielleicht wird die Serie sogar bewusst falsch repräsentiert, zum Beispiel, weil man Fans von "Twilight" ansprechen will. "The Magicians" scheint ja wohl auch für "Harry Potter" Fans vermarktet worden zu sein, hat damit aber nicht wirklich viel gemeinsam.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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