Bekommt man bei stationären Aufenthalt Medikamente vom KH?

vom 18.04.2012, 08:17 Uhr

Mein Mann hatte letzte Woche einen Unfall und wurde in unser Bezirkskrankenhaus eingeliefert. Als ich ihn am Nachmittag besuchte erzählte er mir, dass er seine Medikamente nicht alle bekommt und von manchen, die er nimmt bekommt er andere. Jetzt ist es aber so das mein Mann Medikamente nimmt die man nicht einfach so von einen auf den anderen Tag absetzen darf. Und genau diese hat er nicht bekommen. Auch nicht auf Nachfrage weil sie solche nicht da haben. Ich habe dann zu Hause seine Medikamente geholt und er hat bis zur Entlassung seine eigenen genommen.

Habt ihr solche Erfahrungen auch schon mal gemacht? Was wäre denn gewesen wenn ich nicht zu Besuch gekommen wäre oder wenn jemand niemanden hat der seine eigenen Medikamente nachbringen kann? Muss das Krankenhaus nicht alle Medikamente die vom Patienten angegeben werden besorgen und dem Patienten so die beste mögliche Versorgung geben? Oder muss man in jedem Fall selber dafür sorgen das man seine eigenen Medikamente hat?

Ich weiß dass meine Mutter immer ihre eigenen Medikamente dabei hat, aber sie bekommt sie sonst auch immer vom Krankenhaus. Aber ich finde es irgendwie seltsam wenn der Patient schon alle Medikamente angibt und sie dann trotzdem nicht bekommt, beziehungsweise dann einfach andere bekommt obwohl von diesen Medikamenten bekannt ist das man relativ lange braucht bis die passenden gefunden sind. Zumindest bei manchen Personen bei denen nicht alle Tabletten so gut wirken. Wie würdet ihr reagieren?

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» torka » Beiträge: 4369 » Talkpoints: 5,93 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich kenne beide Szenarien. Als ich vergangenes Jahr im Krankenhaus lag, hatte ich eine Nachbarin die sehr viele Tabletten nehmen musste jeden Tag. Sie hat sich ihre Sachen selbst mitgebracht, denn das Krankenhaus hätte dann erstmal 10 verschiedene Sorten besorgen müssen. Ich habe aber alles dort bekommen und musste nichts von zu Hause mitbringen, wenn ich gewollt hätte, wäre das aber möglich gewesen.

Ich schätze mal, dass es auf das Krankenhaus ankommt und darauf, wie notwendig diese Medikation ist. Ich schätze mal, dass ein Arzt nicht so argumentieren würde, dass er die Tabletten nicht bekommt, weil man sie nicht da hat. Das hat sicherlich eine Schwester gesagt und daraufhin wäre ich zum Arzt gegangen und hätte ihn angesprochen, damit der den Schwestern sagt wie es läuft. Wenn die Medizin wirklich notwendig ist und man sie nicht einfach so absetzen darf, dann denke ich nicht, dass ein seriöses Krankenhaus das einfach so macht.

Wenn die Medikamente andere Namen haben, muss das nicht bedeuten, dass es andere Wirkstoffe sind. Nur bekommt man im Krankenhaus oftmals Originale und in der Apotheke das günstigere Produkt, das könnte der Grund dafür sein. Ich denke nicht, dass sie ihm ganz andere Sachen verabreichen, das wäre ja fahrlässig.

Letztendlich ist es aber schon so, dass der Patient ja mündig ist und dafür sorgen muss, dass er mit allem versorgt wird. Wenn er Tabletten nimmt und dies regelmäßig und diese erforderlich sind, um seinen Gesundheitszustand zu stabilisieren, dann muss er dafür sorgen, dass sie ihm jemand bringt, wenn das Krankenhaus sie nicht vorrätig hat. Gerade kleinere Krankenhäuser haben sicherlich keine Vorräte mit allen Medikamenten und da muss der Patient schon jemanden organisieren, der ihm die Sachen bringt. Ich glaube nicht, dass das Krankenhaus verpflichtet dazu ist, ihn mit den Tabletten auszustatten, die er bereits nimmt und zu Hause hat.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Das klingt wirklich sehr dubios. Als meine Oma letztes Jahr eingeliefert wurde, hatten wir auch alle Medikamente dabei. Aussage der Schwester: Die brauchen sie nicht, sie bekommen von uns die Medikamente. - Auch wenn es nicht zwangsläufig die gleiche Firma war, so wurde doch der gleiche Inhaltsstoff verwendet.

Da ihr Marcumarwert falsch eingestellt war, wurde das Marcumar direkt abgesetzt, was man eigentlich nicht machen soll. Wir haben dann mal nachgefragt und uns wurde gesagt, dass sie den Gerinnungswert täglich kontrollieren würden.

Dass man seine Medikamente aber ohne Erklärung gar nicht bekommt, ist mir völlig neu und da würde ich auch direkt mit einem Arzt sprechen. Ich kann ja verstehen, dass sie nicht wollen, dass man die eigenen Medikamente nimmt, und schon gar nicht heimlich, weil man nicht jedes einzelne Medikament kennen kann und sich auch nicht verschiedene Medikamente gegenseitig beeinflussen können. Aber man muss doch dem Patienten oder den Angehörigen wenigstens eine Erklärung geben.

» musicality » Beiträge: 809 » Talkpoints: 1,77 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich kenne das so, dass man alle Medikamente vom Krankenhaus bekommt. Dazu sind zwar die Anweisungen eines Arztes notwendig, aber davon sind ja im Normalfall genug da. Wenn es Medikamente sind, die nicht zum Fachgebiet der Station gehören, auf der man liegt, muss halt der Spezialist von der anderen Abteilung herangezogen werden.

Sind die Medikamente, die man benötigt unter Umständen nicht vorhanden, werden sie in aller Regel vom Krankenhaus bzw. dessen Apotheker besorgt. Für die Zeit bis dahin kann man in Rücksprache mit dem Arzt dann aber seine eigenen Medikamente einnehmen, ebenso, wenn es sich um spezielle Medikamente handelt, die nicht so einfach zu beschaffen sind. Wichtig ist nur, dass die Ärzte im Krankenhaus wissen, welche Medikamente eingenommen werden, um bei eventuellen Reaktionen/Wechselwirkungen entsprechend handeln zu können.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich kenne es, dass bei einem Unfall die Medikamente für den ersten Tag ins Krankenhaus gebracht werden müssen. Denn auch ein Krankenhaus hat nicht alles auf Lager und muss die Versorgung erst mal organisieren. Ab dem zweiten Tag wird man dann im Krankenhaus entsprechend versorgt, aber da werden maximal Medikamente von anderen Herstellern verabreicht. Die Zusammensetzung und Dosierung ist dann trotzdem die Selbe.

Geht man aber geplant ins Krankenhaus dann wird im Vorfeld schon die Medikamentenliste abgefragt, so das eben mit Aufnahme die entsprechende Versorgung vom Krankenhaus übernommen werden kann. Auch hier wird höchstens ein anderer Hersteller genommen. Aber ansonsten wird bei Bedarf nur darauf hingewiesen, dass eventuell was geändert werden kann. Was dann aber mit dem verschreibenden Arzt besprochen werden soll.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich kenne es von meinem Vater, der regelmäßig jedes Vierteljahr ins Krankenhaus muss für eine Woche auch so, dass er alle Medikamente, die er benötigt vom Krankenhaus gestellt bekommt. Er bekommt alle, auch welche, die vielleicht nicht immer so gängig sind. Manchmal kann es aber sein, dass er die Medikamente von einer anderen Firma, wie die er sonst hat, bekommt. Da sehen die Tabletten auch anders aus und er muss nachfragen, was das für Medikamente sind. Schlimm ist das aber nicht, denn es enthält ja die gleichen Wirkstoffe wie seine, die er zu Hause einnimmt. Vielleicht hat dein Mann das gleiche Problem mit seinen Medikamenten? Vielleicht sollte er diesbezüglich einmal nachfragen?

Ich kann mir schwer vorstellen, dass ein Krankenhaus Medikamente einem Patienten nicht gibt, die er einnehmen muss. Einfach so absetzen sollte man diese ja nicht, das weiß auch das Krankenhaus. Sollte das jedoch trotzdem der Fall sein, finde ich es eigentlich eine Frechheit, wenn man deinem Mann nicht mitteilt, dass man seine Medikamente nicht auftreiben kann und dass er sie sich selber bringen lassen soll. Schließlich benötigt er sie ja. Oder kann es sein, dass noch irgendein Eingriff bei ihm stattfinden soll, wozu man diese Medikamente vielleicht absetzen muss?

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Da im Krankenhaus oft eine Medikamentenumstellung vorgenommen wird oder auch zusätzliche Medikamente genommen werden, kenne ich es nur so, dass man keine mitgebrachten Medikamente nehmen darf, damit Ärzte und Pflegepersonal einen Überblick haben, welche Medikamente der Patient nimmt. Da sie einen Ärztebericht vom Hausarzt haben, wissen sie, welche Medikamente der Patient bekommt. Oder der Patient gibt seinen Medikamentenwahl ab und die Ärzte wissen, was gegeben wurde. So können die Medikamente integriert werden oder es müssen andere gegeben werden, weil sie sich eventuell nicht mit den anderen, neuen Medikamenten vertragen.

Ein Nachfragen beim Pflegepersonal kann aber nicht schaden. Denn nur so kann man genau wissen, wie es in welchem Krankenhaus gehalten wird. Ich persönlich kenne es allerdings nur so, dass man keine mitgebrachten Medikamente nehmen darf, weil auch das Krankenhaus die Medikamente mit der Krankenkasse abrechnet. Dass die Medikamente von einer anderen Firma sind, kann daran liegen, dass das Krankenhaus einen anderen Vertrag mit der Krankenkasse hat und nur bestimmte Firmen verschreiben darf. Aber solange der Wirkstoff der gleiche ist, ist es egal.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich hatte zwar noch keinen Unfall, aber war schon oft im Krankenhaus. Bei einem geplanten Aufenthalt ist es so, dass man für den ersten Tag die Medikamente selber mitbringen soll und auch den Beipackzettel, darum wird man in der Regel gebeten, dann werden die Medikamente aber vom Krankenhaus aus organisiert, einige haben sie vielleicht schon auf der Station, andere müssen besorgt werden und einige werden auch nicht vom Krankenhaus aus übernommen, wie zum Beispiel die Pille, da muss man seine eigene nehmen.

» HelloKitty34 » Beiträge: 1651 » Talkpoints: 53,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich kenne das von meinem Vater her, der auch einiges an Tabletten nehmen muss. Meistens endet die Einweisung im Krankenhaus dann damit, dass ich zu Hause vor seinen ganzen Arzneimittelschachteln stehe, um einen Zettel für das Krankenhaus zu schreiben, was er an Medikamenten nimmt. Er hat auch schon mal eine Aufstellung vom Hausarzt für solche Fälle bekommen, die aber natürlich verbummelt. Meist hat das dann im Krankenhaus auch ganz gut geklappt mit der weiteren Versorgung. Die Apotheken sind da ja doch recht schnell.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Mein Vater hatte damals auch seine Medikamente übers Krankenhaus bekommen. Der Notarzt, der ihn damals mitgenommen hatte, wollte nur das ich ihm einen Zettel schreibe, welche Medikamente er einnehmen muss. Die Tabletten blieben aber zu Hause. Im Krankenhaus wurde er dann weiter versorgt und danach hatten sie den Tablettenplan ein wenig verändert und er hatte neue Rezepte vom Hausarzt bekommen.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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