Bekommt man bei stationären Aufenthalt Medikamente vom KH?

Mein erster und auch letzter Krankenhausaufenthalt fand im vergangenem Jahr statt. Bei dem Erstgespräch wurde ich auf der Station auch befragt, ob und welche Medikamente ich einnehmen müsse. Das habe ich auch gesagt und man sagte mir dann, welche Medikamente ich mitbringen müsse und was sie vor Ort haben. Da ich bei Aufenthalten über Nacht sowieso meine Medikamente in einer Tasche gesammelt mitnehme, habe ich dann auch alles mitgenommen, aber ich meine, dass ich zum Beispiel mein Schilddrüsenmedikament im Krankenhaus erhalten hatte. Den Rest aber, inklusive Insulin und Anti-Baby-Pille, musste ich logischerweise selbst organisieren beziehungsweise dann mitbringen.

Da ich aber keine weiteren Erfahrungen in Bezug auf Krankenhausaufenthalten habe, weiß ich nicht, ob dieses Verhalten so üblich ist. Zwar waren Familienmitglieder selbst des öfteren mal im Krankenhaus, aber ich weiß nicht, ob sie ihre Medikamente dort erhalten hatten oder auch mitgenommen haben. Letztendlich ist es mir persönlich aber lieber, meinen persönlichen Kram mitzunehmen, weil ich weiß, ich vertrage dies und jenes und es handelt sich auch wirklich um das Präparat, was ich verschrieben bekommen habe und nicht um ein alternatives Medikament mit dem gleichen Wirkstoff, jedoch mit anderen Inhaltsstoffen.

Ich habe nun auch schon mehrfach im Krankenhaus gelegen. Aber bisher war es nur ein geplanter Aufenthalt und der Rest waren Notfälle. Da ich ein Medikament nehme, dass es nur in sehr großen Mengen gibt und dass in einem allgemein ausgerichteten Krankenhaus selten benötigt wird, wurde ich dann darum gebeten, das Medikament selbst mitzubringen. Da das Medikament ohnehin komplett von der Krankenkasse bezahlt wird und ich das auch immer daheim habe, war das auch kein Problem.

Bei anderen Medikamenten war es so, dass ich das nicht mitnehmen musste, da das auch im Krankenhaus vorrätig war und nicht extra besorgt werden musste, was ja gerade im Notfall so schnell nicht unbedingt machbar ist. Und das war so, obwohl nun wirklich keine Neueinstellung vorgenommen werden sollte und musste.

Auch bei Verwandten kenne ich es so, dass meist keine Medikamente mitgebracht werden mussten, da diese dem Krankenhaus keine extremen Kosten verursachen (meist gar keine). Da waren dann aber auch Medikationen im Spiel, die nicht selten sind und, die in der Regel nicht selbst gezahlt werden müssen, wenn man von der Eigenbeteiligung einmal absieht.

Jedes Krankenhaus hat seine eigenen Verträge mit bestimmten Pharmakonzernen und -firmen. Die Krankenhausleitung schließt diese ab und sorgt, dass die Medikamente aller Wirkstoffe ins Haus geliefert werden. Nun gibt es aber sehr viele Medikamente mit gleichem Wirkstoff, aber hergestellt von verschiedenen Firmen. Sie heißen auch alle unterschiedlich und machen es dem Patienten nicht leicht, zu verstehen, was einem da zur Einnahme hingelegt wird. Leider sind es nicht die gleichen Medikamente und, selbst wenn ein Patient angibt, dass er zuhause ein bestimmtes Medikament nimmt, kann ihm im Krankenhaus nur das wirkstoffgleiche Medikament der Krankenhaus-Marke angeboten werden. Garantiert der Arzt für die Kompatibilität mit den anderen eingenommenen Medikamenten, kann man diese problemlos einnehmen.

Hat man allerdings Bedenken, steht es einem selbstverständlich frei, seine eigenen Medikamente von zuhause mitzubringen oder mitbringen zu lassen, um diese einzunehmen. Auch das sollte mit den Ärzten abgesprochen werden, damit sie wissen, welche Medikamente vom Patienten eingenommen werden.

Aus Erfahrung weiß ich, dass viele Heparin- oder Diabetes-spritzen von zuhause mitgebracht werden, obwohl der gleiche Wirkstoff im Krankenhaus eingesetzt wird, nur von einer anderen Firma. Man sollte sich also sehr gut informieren und gegebenenfalls den Arzt fragen oder im Internet nachschauen, ob das vorgeschlagene Medikament im Endeffekt nicht einfach der selbe Wirkstoff von einer anderen Firma ist. Wie gesagt, das Krankenhaus kann nicht von allen Firmen alle Medikamente vorrätig haben, es muss Kompromisse geben und in der Regel sind diese mit Bedacht gewählt, sodass man sich daraus verlassen kann.