Falschbehandlung beim Arzt - Wem ist es schon passiert?
Im Fernsehen habe ich neulich einen Bericht gesehen über Falschbehandlungen bei Arzt. Da wurde gezeigt, dass jemand das falsche Bein abgenommen bekam und dann auch das richtige abgenommen bekommen musste. Und so musste er ohne Beine leben, was es noch schwieriger macht, als wenn der Arzt nicht geschlafen hätte und das richtige Bein sofort abgenommen hätte. So was stelle ich mir ganz schlimm vor. In dem Bericht wurde dann auch gesagt, dass man in Deutschland dafür gar nicht so viel Schmerzensgeld bekommt. Und dass es einfach nicht den Schmerz und den Verlust bezahlen kann.
Wurdet ihr schon mal falsch bei einem Arzt behandelt? Hatte es schwerwiegende Folgen? Konntet ihr ein Schmerzensgeld einklagen und habt ihr gewonnen? Was wurde falsch behandelt?
Ich bin von mehreren Hautärzten 3 Jahre falsch behandelt worden. Da meine Beschwerden so groß waren, war ich an der Grenze zum Suizid. Ein junger Arzt hat innerhalb von 2 Tagen die Beschwerden auf 10% heruntergedrückt.
Anschließend brauchte ich noch ein halbes Jahr, bis der alte Zustand hergestellt war. In dieser Zeit hatte ich aber keine Beschwerden mehr.
Derselbe Arzt hat mich dann aber 4 Jahre später falsch behandelt. Ich bin dann zu einer anderen Hautärztin gegangen. Ihre Maßnahmen haben sofort geholfen.
Nach fast 10 Jahren bin ich wegen dieser erneut aufgetretenen Beschwerden wieder zu ihr hin. Dieses Mal lag sie falsch. Also bin ich wieder zu dem "alten" Arzt hin. Dieses Mal lag er richtig.
Will sagen: Man muss es selbst in die Hand nehmen. Ärzte machen genauso viel Fehler, wie jeder von uns auch. Wenn ich immer das gemacht hätte, was Ärzte und Banker mir empfohlen hätten, wäre ich schon lange verarmt gestorben.
Ich selbst wurde glaube ich noch nicht direkt falsch von einem Arzt behandelt, aber wohl nicht gründlich genug. Ich hatte vor einigen Jahren mal einen Zeckenbiss, den ich aber nicht als solches selbst entdecken konnte, da sich dieser direkt in meiner Kniekehle befand. Nachdem sich die Zecke dort aber schon ordentlich mit meinem Blut voll gesaugt hatte, wurden die Schmerzen und der Juckreiz im Bein auch immer größer, bis ich viele rote Punkte rund um den Zeckenbiss hatte. Nachdem meine Mutter dann endlich den Zeckenbiss an meinem Bein gefunden hatte, bin ich gleich damit zum Arzt um das Tier entfernen zu lassen.
Der Arzt entfernte die Zecke dann auch recht schnell und alles schien gegessen zu sein - Der Juckreiz selbst und die Rötung gingen aber auch nach noch einer weiteren Woche nicht zurück. Ich bin dann noch mal zum Arzt und der hat mir lediglich eine Salbe verschrieben - Auch hier hatte ich keinerlei Besserung. Dann war ich auch noch zufällig beim Hautarzt, da ich dort eh einen Termin hatte, der auch noch mal einen Blick darauf geworfen hat und sah, dass das Tier eben gar nicht ganz entfernt worden ist und zum Teil noch immer unter meiner Haut steckte. Das ganze war schon schön entzündet und mir blieb nichts anderes übrig, als das Bein mit einem kleinen Schnitt öffnen zu lassen. Als kleiner Junge ist dies eigentlich keine schöne Erfahrung, die man braucht um Vertrauen in die Ärzte zu gewinnen.
Ich selbst bin damit recht glimpflich davon gekommen, aber das immer wieder mal Pannen bei Operationen passieren, ist in deutschen Kliniken ja anscheinend Gang und Gebe - Hier liest man immer wieder mal irgendwelche Berichte über Horror-Operationen oder ähnlichen Vorfällen. Meiner Cousine ist es zum Beispiel auch schon passiert, dass diese eine einfache Blinddarm-Operation hatte, bei der alles gut verlaufen ist. Dann musste sie zur Nachuntersuchung um sich die Fäden ziehen zu lassen und hier stellte man dann beim Ultraschall fest, dass sich irgendetwas in ihr befand, dass dort nicht hin gehörte - Unter ihrer Haut befanden sich noch weitere Fäden, die hätten gezogen werden müssen, diese wurden aber anscheinend schlecht vernäht oder ganz in ihr "vergessen".
Schmerzensgeld habe ich hierfür aber nicht bekommen und auch meine Cousine, der die Fäden dann noch mal entfernt werden mussten, hat hier keinerlei Entschädigung oder dergleichen bekommen. So weit ich weiß war sie aber auch nicht beim Anwalt oder dergleichen um hier etwas einzufordern und der Arzt hat sich selbstverständlich auch etliche Male dafür entschuldigt.
Ich selber wurde zum Glück noch nie falsch behandelt und mir ist die richtige Behandlung auch ehrlich gesagt wichtiger als Schmerzensgeld (das klingt schon ziemlich "geldgeil", wie du das formuliert hast). Meine Mutter wurde aber mal falsch behandelt: Sie wollte eine bestimmte Impfung machen lassen und der Arzt hatte die Spritzen verwechselt (kurz danach hatte eine Patientin mit gleichem Nachnamen einen Termin) und ihr dann aus Versehen eine andere Impfung gegeben. Folgen hatte das Ganze keine (außer, dass eine überflüssige Impfung durchgeführt wurde), aber meine Mutter hat 500 € Schmerzensgeld (ohne Klage, einfach durch die Schlichtungsstelle) und eine kostenlose Impfung bekommen.
So wirklich falsch behandelt wurde ich noch nicht, aber durch die Fehleinschätzung der Ärzte kenn ich schon genügend Patzer. Meinem Ex-Freund wurde aus diesem Grund zum Beispiel einmal der falsche Zahn gezogen. Er ging mit Zahnschmerzen zum zahnärztlichen Notdienst, der ihm riet den Zahn zu ziehen. Gesagt getan, gingen die Schmerzen jedoch nicht weg. Bei der Kontrolle kam raus, dass der Zahn weiter hinten betroffen war, und der gezogene völlig gesund war. So hat er zwei Zähne verloren.
Bei mir letztes Jahr war ich jedoch echt wütend, wegen dieser Fehleinschätzung. Ich war in der 35SSW, als meine Fruchtblase platzte. Ich kam sofort ins Krankenhaus. Dem Kind ging es gut, aber ich hatte noch keine Wehen. Ich wies sie sofort darauf hin, dass in meiner Familie keine Frau je Wehen bekommen hat, ohne dass nachgeholfen wurde. Die erste Ärztin wollte es nicht fünf Minuten vor Schichtwechsel entscheiden, und der nächste Arzt meinte, er wolle einleiten. Statt es jedoch mit Cocktail oder Tropf zu machen, wie es stets bei meiner Mutter gemacht wurde, bekam ich einen weheneinleitenden Tampon. Eingeliefert wurde ich morgens um 4.45 und um 23.00 war noch immer nichts. Nicht eine einzige Wehe. Wieder wies ich die Ärztin darauf hin, und sie wollte die Nacht noch abwarten, und mir morgens den Tropf anschließen. Schichtwechsel und die neue Ärztin wollte das nicht. Abends hatte ich dann die ersten leichten Wehen, als eine andere Ärztin kam, und meinte,sie hätte bei der Blutabnahme eine Infektion festgestellt, die ich mir auf Grund des Blasensprunges im Krankenhaus eingefangen hatte. Für das Frühchen bestand Lebensgefahrt. Nun sollte ich entscheiden ob sofort Notkaiserschnitt, oder ob sie mir doch den Tropf endlich geben sollten. Hätten sie gleich auf mich gehört, oder früher reagiert, hätte ich normal entbinden können. Zum Glück gabs keine Komplikationen und warum auch immer, musste ich nicht die übliche Krankenhausrechnung bezahlen...
Ärzte sind auch nur Menschen und meine Erfahrung ist, wenn man selbst nicht das Problem kennt, dann schauen die Ärzte auch nach den falschen Dingen.
Mir ist sowas zum Glück noch nie widerfahren, allerdings einer Freundin von mir und auch meiner Mutter. Bei meiner Mutter war es weniger tragisch. Sie ist mit starken Halsschmerzen zur HNO-Ärztin gegangen und diese hat nicht erkannt, dass es sich bei ihr um Streptokokken handelte. Also bekam sie keine Medizin, obwohl es dagegen, soweit ich weiß, Antibiotika gibt. Meine Mutter hat einen anderen Arzt zurate gezogen und erst dieser stellte die richtige Diagnose.
Ein schwerwiegenderer Fehler unterlief dem Kieferorthopäden einer Freundin von mir. Sie trug jahrelang eine Zahnspange und nun hat sich herausgestellt, dass dabei einiges schief gelaufen ist und sie vermutlich wieder eine feste Zahnspange brauchen wird. Und das mit 20 Jahren! Sie hatte oft Probleme mit ihren Gelenken, hatte Rücken- Knie- und Nackenschmerzen und ihr Orthopäde fand heraus, dass das an der Fehlstellung der Zähne liegt. Aber es ist interessant zu sehen, wie alles in unserem Körper zusammenhängt und wie sich ein Problem mit den Zähnen ganz schnell auf andere Körperteile auswirken kann.
Vor ein paar Jahren hatte ich Probleme mit einem Backenzahn, ich hatte an dem Zahn ein Karies Problem weil ich den Zahn mit der Zahnbürste nicht optimal säubern konnte. Da ich es lange nicht gemerkt hatte wurde es erst bei der Zahnkontrolle erkannt. Der Karies war zudem Zeitpunkt schon weit vorangeschritten.
Der Zahnarzt hat den Zahn dann falsch behandelt und ein paar Tage später hatte ich dann starke Probleme mit dem Zahn. Da mein Zahnarzt zudem Zeitpunkt in den Urlaub gefahren ist, musste ich zu einem anderen Zahnarzt. Der sagte mir, dass der Zahn wieder aufgemacht werden würde und verarztet werden müsste. Der Zahn war angeblich so geschädigt, das demnächst der Nerv gezogen werden müsste.
Da ich das nicht hinnehmen wollte bin ich zu einem weiteren Zahnarzt gegangen, der hat die Füllung etwas angeraut und eine festere Füllung draufgesetzt. Ich hatte nie wieder Probleme mit dem Zahn. Ich bin dann vom ersten Zahnarzt zum dritten Zahnarzt gewechselt, weil der meiner Meinung nach das erkannt hat, wozu zwei andere Zahnärzte nicht in der Lage waren.
Wenn ich auf Zahnarzt zwei gehört hätte ich einen Zahn weniger.
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