Ärztlichen Anweisungen soll man Folge leisten...

vom 16.03.2012, 13:17 Uhr

Wenn euch ein Arzt etwas sagt, ein Rezept verschreibt, eine Behandlung vorschlagt, was denkt/tut ihr dann normalerweise. Dem blind Folge leisten, weil es ja jemand ist der sich auskennt? Sich informieren und dann eine Entscheidung treffen die mit dem Arzt übereinstimmen kann oder auch nicht? Sich grundsätzlich wehren? (Nicht lachen solche Leute gibt es meiner Erfahrung nach definitiv auch). Ich gehöre denke ich zur zweiten Kategorie, ich gebe viel auf die Meinung eines Arztes dem ich vertraue, aber ich informiere mich auch unabhängig davon.

» leasmom » Beiträge: 290 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Nun ja, es kommt wohl darauf an, wie selbstbestimmend eine Krankheit ist, oder? Bei meinem Diabetes ist es schon so, dass ich die Hauptverantwortung trage und mich danach richte, danach gehe. Nur bei einschneidenden Erlebnissen ist es so, dass der Arzt oder auch eine seiner Beraterinnen mir Vorschläge mit auf dem Weg geben, was ich noch besser oder anders machen könnte. Ob ich sie annehme, bleibt mir selbst überlassen, aber meistens nehme ich etwas davon an und man liegt damit auch schon richtig.

Bei meiner aktuellen Erkrankung ist es so, dass ich die vor ein paar Jahren schon mal durchgemacht habe und gemerkt habe, welche Dinge mir da gut taten und genau das sagte meine Ärztin mir auch wieder. Eben das, was mir gut tut, soll ich wieder machen, und eben noch ein wenig mehr. Zudem informiere ich mich auch im Internet, was ich machen könnte, damit es mir besser geht, und das probiere ich auch aus, wenn ich denke, es hilft mir.

Hätte ich nun eine vollkommen neue Krankheit, müsste ich eben auch schauen, wie ich damit zurechtkomme. Erhalte ich Medikamente, nehme ich sie so ein, wie mein Arzt es mir gesagt hat und beachte eben gewisse Spielregeln dabei. Ich vertraue durchaus meinen Ärzten, aber ich befolge eben nicht alles. Dafür bin ich zu selbstbestimmt und ich weiß auch, dass es Ärzte gibt, die damit in der Tat Probleme haben, mit denen ich mich auch schon gestritten habe und die ich letztendlich dann nicht mehr aufgesucht haben, weil sie mich eben nicht ernst genommen haben oder sie meinen, sie sind eben wirklich der Halbgott in weiß!

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Bei den meisten Dingen höre ich im Grunde genommen schon auf meinen Arzt, bei meiner Erkrankung sollte man das auch tun. Allerdings kommt es immer darauf an, um was es denn konkret geht. Ich hinterfrage generell bei meinem Arzt, egal bei welchem es nun ist, alles was gemacht werden soll. Ich versuche immer ein mündiger Patient zu sein und mitzudenken, ich frage was mich interessiert und hinterfrage auch, suche nach weiteren Möglichkeiten und frage auch nach Alternativen. Ich möchte, dass der Arzt mir zeigt, dass er sich Gedanken gemacht hat und nicht einfach die 0815-Lösung genommen hat, weil man die eben immer nimmt.

Es gibt aber auch Erkrankungen, da lohnt es sich sicherlich mal eine Zweitmeinung einzuholen oder sich auch zu informieren. Mit den erhaltenen Informationen kann man ja auch zu seinem Arzt gehen und ihn darauf ansprechen, das ist sicherlich nicht schädlich. Ich würde aber niemals generell alles ablehnen, was man mir angedeihen lassen möchte, denn ein Arzt ist nun einmal der Fachmann. Nur wenn ich irgendwie unsicher bin oder Zweifel habe, dann äußere ich das auch und wenn der Arzt gescheit ist, dann geht er darauf auch ein.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Es kommt bei mir darauf an, was ich für eine Krankheit habe, wie schwer sie verläuft und wie groß meine Beschwerden damit sind. Wenn es schon so weit kommt, dass ich zum Arzt gehe, dann muss es schon ziemlich schlimm sein.

Wenn ich starke Schmerzen habe, dann mache ich normalerweise auch ganz genau das, was mir mein Arzt erzählt hat und ich nehme dann normalerweise auch die Medikamente, die er mir verschrieben hat. Wenn ich dann persönlich der Meinung bin, dass ich diese Medikamente nicht mehr nötig habe, dann nehme ich sie auch eben nicht mehr weiter, ganz einfach. Damit bin ich zum Glück auch noch nie auf die Nase gefallen und wenn ich es doch einmal würde, dann würde ich einfach wieder zum Arzt gehen und dann auch tatsächlich dem, was er mir sagt Folge leisten.

Wenn ich nur leichte Schmerzen habe, dann gehe ich nicht freiwillig zum Arzt sondern eines meiner Elternteile zwingt mich und sorgt dafür, dass ich auch letzten Endes im Behandlungszimmer ankomme. Allerdings mache ich dann nicht immer alles, was der Arzt mir rät. Außer wenn ich eine ansteckende Krankheit habe, denn ich möchte ja auch niemanden anstecken und deshalb muss ich eben etwas gegen meine Krankheit unternehmen. So weit, dass ich mir selber einen Gips aufschneide oder einen Verband abnehme gehe ich aber nicht, denn das ist mir dann doch schon zu riskant. Auch wenn ich keine Beschwerden mehr habe warte ich dann bis zu dem Termin ab, an dem mir der Arzt den Gips abnimmt und wenn er der Meinung sein sollte, dass ich einen neuen Gips brauche oder wenigstens wieder einen Verband, dann akzeptiere ich dies auch so. Denn eigentlich wird der Arzt schon wissen, was er sagt.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich bin nicht grundsätzlich gegen Therapievorschläge, aber dennoch oft. Ich finde dass in der Schulmedizin einfach zu oft wahrlos etwas verschrieben wird. So bekommt man einfach Antibiotikum ohne dass bestimmt ist ob es sich um einen viralen oder bakteriellen Infekt handelt.

Da ich selbst in einer Arztpraxis gearbeitet habe, weiß ich wie leichtfertig viele Ärzte mit Medikamenten umgehen. Sie verschreiben einfach und meist läuft das alles routiniert ab. So habe ich damals eine Frau gekannt, die bei 3 Ärzten war und drei verschiedene Diagnosen in den jeweiligen Fachgebieten bekommen hat. Beim Rheumatologen hatte sie Rheuma, beim Orthopäden eine Kalkanlagerung und bei einem weiteren Arzt eine Gewebeveränderung. Sie bekam etliche Medikamente, unter Anderem auch Cortison.

Irgendwann habe ich mir selbst ein sehr großes Wissen angeeignet und die ganzen Kleinigkeiten therapiere ich ohne Arzt.

Vor einiger Zeit habe ich eine Verletzung am Arm gehabt und der Arzt wollte mir unbedingt ein Schmerzmittel geben. Dieses wollte ich aber wegen der Stillzeit nicht nehmen. Habe zwar eingewilligt, das Medikament aber nie abgeholt, da ich es einfach für überflüssig gehalten habe. Genauso gab es eine Situation mit meiner Tochter.

Sie war vor etwa 3 Monaten krank und ihr Auge tränte. Ich habe den Verdacht eine Bindehautentzündung gehabt und wollte dies einfach abklären. Im Krankenhaus (Wochenende) rief die Ärztin dann tatsächlich eine Krankenschwester an, die selbst Oma ist und ja wissen muss was man macht. Daraufhin habe ich dann Bepanthen verschrieben bekommen. Dies habe ich ebenfalls nicht genommen. Ich bin dann in die Apotheke und habe nach Augentrost gefragt. Auch die Apothekerin war geschockt und hat mir dann meine Wahl bestätigt.

Ich glaube es kommt immer ganz darauf an was man hat. In den meisten Fällen handele ich aber nach meinem Gewissen. Wenn es jedoch schwerer Erkrankungen geben würde, dann würde ich schon mit dem Arzt alle Alternativen besprechen und die Entscheidung mit diesem zusammen treffen.

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich bin ein medizinischer Laie und bin daher nicht der Typ Mensch, der gleich alle Vorschläge von Ärzten erst einmal kritisch auseinander nimmt. Sicher hinterfrage ich Dinge, die mir merkwürdig erscheinen. Allerdings muss ich sagen, dass ich nach einiger Suche Ärzte gefunden habe, mit denen ich auf einer Wellenlänge liege. So verschreibt unser Hausarzt nur selten Antibiotika. Oft bekomme ich andere Mittel oder aber Tipps für sinnvolle Hausmittel auf den Weg. Daher kann ich diese Vorschläge gut annehmen. Auch bei anderen Ärzten ist es ähnlich.

Da ich auch eine chronische Krankheit habe, ist es bei mir ähnlich wie bei *steph*: Im Prinzip bin ich auch selbst dafür verantwortlich wie es mir geht. Zwar kann ich nicht alles beeinflussen, aber bei mir ist eben eine vollwertige Ernährung und gezielte Bewegung eben wichtig. Dazu kann mir mein Facharzt sicher Tipps geben und er kann mir bestimmte Therapien verschreiben, in denen ich den richtigen Umgang erlerne, umsetzen muss ich es aber dann allein. Gerade was die Medikation angeht, so sagt mir mein Arzt bei einer Umstellung auch, was passieren kann, was toleriert werden kann oder sollte und was auf keinen Fall passieren darf.

Wenn man seinem Arzt so wenig vertraut, dass man dessen Therapievorschlägen nicht vertraut, dann sollte man sich überlegen, ob man nicht den Arzt wechselt. So sagt mir mein Zahnarzt zwar auch bei jeder Behandlung, dass ich Bescheid sagen solle, wenn ich ein Schmerzmittel benötige, aber er fragt eben nicht nach oder nötigt es mir gerade zu auf. Daher kann ich diesem Arzt eben auch vertrauen, weil er sich eben meine Vorlieben notiert und ich mich so gut aufgehoben fühle. Ebenso fragt mich mein behandelnder Facharzt zwar auch immer ob ich bestimmte Mittel brauche, wenn ich aber das Schmerzmittel nicht erwähne, dann ist das völlig in Ordnung. Ich werde halt nur darauf hingewiesen ist, dass es kein Problem ist, ab und an mal darauf zurück zu greifen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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