Gerät welches Atemstillstand bei Babys erkennt

vom 28.02.2012, 14:31 Uhr

Eine Bekannte hat bereits ein Kind im Alter von 7 Monaten durch plötzlichen Kindstod verloren. Auch die Schwester meiner Bekannten ist im Alter von 9 Monaten an plötzlichen Kindstod verstorben. Nun ist meine Bekannte wieder schwanger und hat natürlich Angst, dass ihr Baby wieder verstirbt. Sie hat von einer Matte gehört, die man unter die Matratze legt und die mit einer Art Babyfon verbunden ist und sich meldet, wenn sich das Baby nicht mehr bewegt oder nicht mehr atmet. Wie funktioniert so ein Gerät genau?`

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Gerät nicht anzeigt, wenn es einen Atemstillstand gibt? Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Gerät ständig einen Fehlalarm auslöst und damit die Nerven der Eltern strapaziert? Welches Gerät ist da das beste Gerät? Welche Erfahrung habt ihr mit solchen Geräten machen können?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Das wird über den Sauerstoffgehalt im Blut gemessen, das ganze funktioniert per Infrarotmessung durch den Körper und bei kleinen Kindern klebt oder steckt man deswegen an den Fuß oder die Hand einen Sensor mit zwei gegenüberliegenden Punkten die als Schranke fungieren. Durch diese wird groß gesagt gemessen, wie rot das Blut ist welches vorbei zieht denn Gerät erkennt den Sättigungsgrad anhand der Farbe des Blutes. Wie zuverlässig das ganze ist, ich würde alleine darauf nicht bauen. Denn sobald sich der Sensor löst zeigt das ganze einen Fehlalarm und auch die Körpertemperatur hat darauf einen großen Einfluss. Sind die Füße extrem kalt kann das Gerät entweder gar nichts messen, oder zeigt einen falschen Wert an. Da die Kinder auch oft strampeln oder sich das Kabel in der Bettdecke verheddert ist es vorprogrammiert das der Sensor regelmäßig abgehen wird und die Eltern damit nur wahnsinnig machen würde. Zudem muss man auch immer bedenken, dass die Kabel am Kind selbst dieses auch stören könnten beim schlafen und so zusätzlichen Stress für das Kind verursachen.

Die Matten die zu beschreibst kenne ich nicht, dürften aber auf dem selben Prinzip beruhen das ganze über die Sauerstoffsättigung oder den CO2 Gehalt in der Atemluft zu bestimmen. Das ganze über die fehlende Bewegung zu machen hätte in meinen Augen wenig Sinn, denn auch Kinder können bewegungslos schlafen und dann würde ja nichts erfasst werden und das Gerät ständig einen Fehlerhaften Alarm von sich geben.

Eine 100%ige Sicherheit wirst du nicht haben egal mit welchem Gerät du es versuchst. Richtig ist allerdings, dass der Atemstillstand in der Regel zuerst eintritt und man deswegen dort schon versucht diesen zuerst mit zu bekommen über die Sättigung. Der Herzstillstand tritt erst wenige Minuten später ein, dass wenn man sich nur mittels EKG darauf verlassen würde bis dahin schon Zellen abgestorben sein was zu Folgeschäden oder trotzdem dem Tod führt.

Deswegen ist eine Kombination aus beidem das sinnvollste und wenn man schon Fälle in der eigenen Familie von SIDS hatte, dann werden auch die Mediziner dort eingreifen und ein entsprechende Empfehlung ausstellen wie man sich verhalten soll um das ganze zu überwachen. Zudem stellen auch einige Kliniken solche Geräte gegen eine Leihgebühr für Zuhause, denn die Anschaffung von einem EKG Monitor mit einer Sauerstoffsättigung und/oder Kapnometrie dürfte ziemlich schnell in die tausende Euros gehen. Deine Bekannte soll sich deswegen einmal bei einer Beratungsstelle über den SIDS informieren und mit einer Kinderklinik sprechen die am besten noch eine Neo-Intensivstation mit eingeschlossen hat, da diese die meisten Erfahrungen mit solchen Überwachungsgeräten haben.

Ich selbst würde absolut abraten komplett nur auf solch ein Gerät zu bauen da man selbst auch immer mehr abstumpft und das Signal irgendwann nicht mehr wahrnimmt und dann wach wird oder das ganze sowieso als Fehlalarm abstempelt und nicht mehr schauen geht wenn sich das Gerät die Nacht bereits 10 mal fälschlicherweise gemeldet hat. Ich würde das ganze so versuchen zu arrangieren das zusätzlich in der kritischen Phase wo das höchste Risiko ist jemand immer wach in der nähe des Kindes ist der im Notfall dann auch Maßnahmen einleiten kann, gerade wenn ich schon ein Kind durch so etwas verloren hätte. Die Angst ist jedenfalls gerechtfertigt, da das Risiko deutlich erhöht ist wenn das schon einmal vorgekommen ist bei einem früheren Kind.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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