Nur kaltes Wasser - wie verhaltet Ihr Euch?

Glücklicherweise habe ich mich in einer solchen Situation noch nicht befunden, ausschließlich wirklich nur kaltes Wasser zur Verfügung zu haben. Allerdings hatten wir bis vor einiger Zeit ein Problem mit unserem Wasserdruck und dem Warmwasser, das nicht heiß genug wurde, um damit wirklich ordentlich duschen zu können, weil irgendein Sieb oder Filter verkalkt war. Ich habe das dann bei der Vermieterin moniert, aber damit habe ich eigentlich viel zu lange gewartet und immer wieder neu in Kauf genommen, dass meine Duscherlebnisse recht kurz ausfallen und auch meistens unschön enden, nämlich insofern als ich irgendwann unter eiskaltem Wasser stand. Das ist wirklich alles andere als schön, und hätte ich von Anfang an nur kaltes Wasser zur Verfügung gehabt, so wäre mir sicherlich auch gar nicht erst eingefallen, mich in dieser Wohnung unter die Dusche zu begeben und ich hätte mich, wie Du, nach einer anderen Lösung umgesehen.

Irgendwann einmal habe ich in einer Folge von „Raus aus den Schulden“, wenn ich mich nicht irre, die Geschichte einer Familie gesehen, die ebenfalls kein Warmwasser zur Verfügung hatte. Die Mutter dieser Familie hat immer dann, wenn ihre Kinder baden sollten, Wasser umständlich und langwierig gekocht, um auf diese Weise das Badewasser auf eine annehmbare Temperatur anheizen zu können. Weil ich zu diesem Zeitpunkt nun noch das Problem mit dem plötzlich kalt werdenden Wasser hatte, konnte ich mich ganz gut in diese Situation, in der diese Familie gelebt hat, hineinversetzen und ich muss sagen, dass ich solche Zustände hierzulande wirklich unhaltbar finde.

Wenn es sich nun also bei solchen Gegebenheiten um überschaubare kurze Ausnahmesituationen handelt, denke ich schon, dass ich wohl darüber lachen könnte, wenn mir so etwas passieren würde, allerdings würde ich in einem solchen Zustand ungern einige Tage leben und aushalten wollen, denn ich finde es schon wirklich unangenehm, mich längere Zeit nur mit kaltem Wasser begnügen zu müssen. Diese Monate, in denen ich kaum Warmwasser zur Verfügung hatte und immer wieder mit wirklich eiskalt werdendem Wasser zu tun hatte, waren auch alles andere als schön und haben mich in so einiger Hinsicht auch wirklich stark eingeschränkt, das wurde mir erst richtig bewusst, als ich endlich wieder warmes Wasser dauerhaft zur Verfügung hatte, nachdem dieses Problem behoben worden war. Kurzfristig mag man so also ganz gut über die Runden kommen und sich vielleicht auch wirklich mal wieder bewusst machen, wie wichtig solche alltäglichen Gegebenheiten sind, über die man in der Regel gar nicht mehr nachdenkt. Aber auf die Dauer finde ich das nicht wirklich tragbar.

Wir hatten auch schon einmal das Problem, dass es nur kaltes Wasser im Haus für einige wenige Tage gab. Dabei fand ich das damals einfach schrecklich und obwohl es Frühling war, war es für mich beinahe eine unzumutbare Situation. Immerhin war das Wasser wirklich eiskalt, so dass ich dann natürlich auch nicht richtig duschen konnte. Dennoch wollte ich mich unbedingt waschen, da es mir furchtbar unangenehm gewesen wäre, mit fettigen Haaren und ungewaschen zur Schule zu gehen. Von daher habe ich mir einfach so schnell wie möglich die Haare gewaschen und habe auch so schnell wie möglich geduscht.

Das größte Problem lag für mich dabei eigentlich in der Dusche und ich fand es schrecklich, mir unter dieser Kälte die Haare waschen zu müssen. Dabei hätte ich mir meinen Körper für die drei Tage auch zur Not mit einem Waschlappen waschen können, wobei ich mir meine Haare dann unter der Dusche waschen musste. Immerhin blieb mir ja nichts anderes übrig.

In anderen Bereichen fand ich das kalte Wasser nun nicht so schlimm. Immerhin haben wir auch einen Geschirrspüler, so dass man das Geschirr nicht mit der Hand spülen muss und wenn man einige Tage die Waschmaschine nicht bedienen kann, dann ist das auch kein Weltuntergang. Immerhin haben wir alle recht viele Kleidungsstücke, so dass wir im Prinzip auch mehrere Wochen gut ohne Waschmaschine auskommen würden. Und einige Sachen kann man eben zur Not auch kalt waschen.

Ich erinnere mich noch gut, als ich mit meinen Eltern in unser neu gekauftes Haus gezogen sind und es da Probleme mit der Ab- bzw. Anmeldung von Strom und der Heizanlage gab. Da hatten wir dann fast 4 Wochen lang kein warmes Wasser. Es war nicht schön.

Also morgens gab es dann nur kurz eine Katzenwäsche nachdem ich beschlossen habe, dass ich definitiv ein Warmduscher bin.

Da ich damals noch in der Schule war, fand ich plötzlich die Sporttage ganz toll, denn da konnte ich dann zumindest warm duschen. Dann bin ich hin und wieder einfach mal "spontan" schwimmen gegangen. Außerdem ist mein Freund ebenfalls mit eingezogen und so sind wir ab und zu zu ihm gefahren und haben dann bei Schwiegermuttern geduscht. Zum Glück war Sommer und die nicht funktionierende Heizung war nicht das Problem.

Aber es stimmt, man merkt in so einer Situation wie selbstverständlich das warme Wasser für einen eigentlich ist. Putzen und Abwaschen musste ich dann auch mit aufgekochten Wasser, da blieb mir nichts anderes übrig. Zu der Zeit hatte ich mir dann auch meinen ersten Wasserkocher gekauft, weil mir das ständige aufkochen auf dem Herd zu mühsam war.

Bei uns gab es einmal für einen oder zwei Tage kein warmes Wasser mehr und an diesem Tag wollte ich eine Freundin besuchen gehen und ich musste mich einfach duschen, da ich mich sonst unwohl gefühlt habe. Ich habe mit dem eiskalten Wasser geduscht und ich habe mich dabei unwohl gefühlt, war nur am zittern gewesen und meine Haut hat sich auch ein wenig durch die Kälte verfärbt, ebenso habe ich wirklich eine übertriebene Gänsehaut bekommen. Ich habe nie damit gerechnet, dass ich unter der Dusche einmal so frieren muss. Ohne warmes Wasser kann ich es gar nicht aushalten, ich brauche warmes Wasser einfach zum Duschen, da bin ich zu verwöhnt. Ich würde wohl bei meiner Großmutter duschen, wenn bei uns für mehrere Tage das warme Wasser ausfallen würde.