Wissenswertes und Informationen über Heilpflanzen

vom 15.03.2008, 17:32 Uhr

Heilpflanzen
Wie in Gemüse und Obst wichtige Nährstoffe und Vitamine sind in vielen Heilpflanzen giftige oder sehr bittere Wirkstoffe enthalten, die in geringen Dosen Wunder wirken und Kranke wieder gesund machen können. Deshalb verehren viele Naturvölker in Afrika, Asien, Südamerika und Australien bis heute ihre Medizinmänner, wie Zauberkünstler. In Wirklichkeit nutzen diese Buschärzte nicht anders als unsere Mediziner ein überliefertes Wissen, dass ihre Vorfahren der Natur über viele Jahrhunderte durch Ausprobieren abgerungen haben.

Sie sammeln Pflanzen, gewinnen Stoffe daraus, die dann inhaliert oder auf die Haut aufgetragen wurden, manche isst oder trinktman wie wir ausgepressten Zitronensaft oder Kamillentee oder man badet darin. Noch heute kochen australische Aborigines die dunkle innere Rinde von Eukalyptusbäumen. Dabei entsteht eine rote Flüssigkeit, die abgekühlt zum Desinfizieren von Schürfwunden und entzündeten Stellen der Haut dient. Auch in unserem Erdteil kannten sich schon die Alten Griechen mit der Kräuterheilkunde gut aus und bereits ein Jahrhundert nach Christi Geburt beschrieb ein römischer Militärarzt in einem der ersten medizinischen Nachschlagewerke rund 800 pflanzliche Arzneien.

Später bauten Mönche in Klostergärten Heilpflanzen an und die ersten Universitäten beschäftigen sich damit, wie man aus Pflanzen Medizin machen kann. Apotheker nutzten dieses Wissen und mischen in ihren Kräuterkammern aus verschiedenen Wirkstoffen Arzneimittel zusammen. Heute erforschen auch große Konzerne Arzneipflanzen. Mit speziell entwickelten Verfahren stellen sei in Fabriken Medikamente auf pflanzlicher Basis her. Zahlreiche Heilpflanzen stehen unter Naturschutz, daher, man darf sie nicht pflücken oder ausgraben. Aber aus früheren Wildformen wurden Zuchtformen entwickelt, die man in großem Stil unter künstlichen Bedingungen anbaut.

Bilsenkraut
Die Blätter und Samen dieser giftigen Pflanze, die auf Schutthalden und in Gärten wächst, enthalten Stoffe, die in geringen Dose gegen Vergiftungen helfen. Bilsenkrautöl wirkt schmerzlindernd. Nur nach ärztlichen Empfehlung in Form von Medikamenten einnehmen.

Brombeere
Die Blätter und der Saft der Brombeere enthalten Vitamine, Mineralstoffe und Heilstoffe. Brombeertee hilft als Spülung gegen Heiserkeit. Er lindert Verdauungsstörungen, wenn man ihn trinkt und ist ein gut verträgliches Hausmittel.

Artischocke
Die Blütenhüllblätter, Blütenböden und Wurzeln dieser rund um das Mittelmeer beheimateten Gemüsepflanze aktivieren den Stoffwechsel halten die Leber fit und helfen gegen Übelkeit und Blähungen.

Der Schrei des Alraun
Im Mittelalter glaubten die Menschen an Hexensalben und an Kräutersegen. Das waren Sprüche, mit denen sie Gott oder einen Heiligen baten, den Pflanzen heilende Zauberkraft zu verleihen. Hexen und Zauberer mischten ihre Salben aus dem Saft von Giftpflanzen und tierischen Fetten zusammen. Dem Aberglauben nach konnten sie damit weite Strecken fliegen. Tatsächlich erlebten Menschen, die Pflanzensäfte auf ihre Haut auftrugen, Rauschzustände und wilde Träume. An einer Überdosis des Pflanzengifts wären sie wahrscheinlich gestorben. Ein besonders stark ausgeprägter Aberglaube umgab die Alraunwurdel (auch genannt Mandragora), obwohl diese lang zuvor schon den Alten Griechen bekannt gewesen war.

Hochachtungsvoll - Näugelchen
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Servus!

Ihre Wurzel sieht aus, als hätten sich zwei Menschenbeine. Im Mittelalter ließen die Menschen sie nur noch von Hunden aus der Erde ausgraben, weil sie sich davor fürchteten, durch die lauten Schmerzensschreie der Wurzel verhext oder gar getötet zu werden. Auch andere Kulturen verglichen heilende Pflanzenteile mit Menschen oder ihren Fantasien. Ginseng zum Beispiel bedeutet übersetzt "Menschenwurzel". Diese Pflanze, deren Wurzel gegen Müdigkeit, Stress, Konzentrationsschwierigkeiten und Kreislaufschwäche hilft, stammt aus den Urwäldern Nordkoreas, der Mandschurei und der pazifischen Küstengebiete. Die so genannte Teufelskralle aus Südafrika und Südwestafrika hat große Wurzelknollen, die gegen Gelenksschmerzen und bei Problemen im Magen und Darm in winzigen Dosen eingenommen werden.

Enzian
Der goldgelb blühende Enzian wächst auf Alpenwiesen. Seine Wurzel enthält Bitterstoffe und ätherische Öle, die richtig dosiert als Tropfen gegen Kopfschmerzen helfen. Enzianwurzeltee wirkt gegen Appetitlosigkeit und Magenprobleme.

Klette
Die Stoffe in der Wurzel der Klette wirken entzündungshemmend. Mit Klettenwurzelöl behandelt man vorallem schuppige Kopfhaut.

Isländisch Moos
Diese Flechte kommt vorallem in kalten, nördlichen Regionen vor und wächst sogar in der Antarktis. Sie enthält Jod, Vitamine und heilungsfödernde Stoffe. Man macht daraus Tee, der die Abwehrkräfte stärkt und gegen hartnäckige Erkätungskrankheit hilft.

Eisenhut
Eine geschützte Staudenpflanze mit dunkelvioletten Blättern: Vorsichtig, giftig! Wirkt fiebersenkend und nervschmerzstillend.

Gundelrebe
Das Kraut dieser Waldpflanze und Wiesenpflanze enthält heilende Wirkstoffe sowie Harz, Wachs, Vitamine und ätherische Öle. Gundelrebentee hilft bei Appetitlosigkeit und Magenverstimmung mit Durchfall. Man kann ihn aber auch trinken, um Husten zu heilen oder um Wunden und Entzündungen in Mundhöhle und Rachen zu desinfizieren.

Zubereitung pflanzlicher Heilmittel
Säfte: Auspressen von Früchten, Wurzelknollen oder Beeren, Frisch trinken
Auszug: Blätter oder Pflanzenteile in kaltem Wasser 8-12 Stunden zielen lassen und durch ein Sieb abgießen. Man kann ein Tuch darin tränken und kalte Umschläge machen.
Aufguss: Übergießen mit kochendem Wasser ziehen lassen. Als Tee trinken oder inhalieren.
Abkochen: Übergießen mit kaltem Wasser und ziehen lassen. Auszug kochen und zugedeckt 10-30 Minuten ziehen lassen. Als Tee trinken.
Tinktur: Auszüge, die mit Wasser, Weingeist oder Ethanol angesetzt werden. Kann als Tropfen angewendet werden.
Extrakte: eingedickte Tinkturen. Extrakte sind zum Beispiel Badezusätze wie Baldrian zum Beruhigen, Rosmarin bei niedrigem Blutdruck oder Thymian gegen Husten und Bronchitis, oder Cremes zum Inhalieren, aufgelöst mit heißen Wasser.
Ätherische Öle: können aus dem Blättern oder anderen Pflanzenteilen gewonnen werden, wenn sie in diesen Pflanzen enthalten sind.

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