Inhalt von kleinen Glasflaschen nicht mehr korrekt?

vom 27.01.2012, 11:04 Uhr

Für meine Insulinpumpe muss ich mein Insulin selbst umfüllen und erhalte dafür eine Packung des Insulins, welches in fünf kleinen Glasflaschen mit je 10 ml Insulin gefüllt ist. Die spritzenähnliche Reservoire, in denen das Insulin umgefüllt wird, haben ein Fassungsvermögen von 3 ml. Ergo müsste ich ja drei volle Reservoire herausbekommen und ein kleinen Rest in den Glasflaschen über behalten, sofern man nichts verschüttet oder die Reservoire nicht zu voll befüllt.

Schon seit einiger Zeit ist mir jedoch aufgefallen, nachdem ich ein solches Reservoir in meine Pumpe eingelegt habe und das Füllprogramm startete, dass es meist weniger als eben diese 3 ml Inhalt sind. In den anderen Reservoiren befindet sich dann ebenfalls wesentlich weniger Insulin, als eigentlich hineinpasst und auch allein vom Sehen her ist so ein Reservoir nicht wirklich voll.

Da das Insulin ja nun nicht gerade günstig ist, ich denke, dass ich dieses aber korrekt umfülle, frage ich mich, wo die mindestens 1 ml an Insulin verschwunden sind. Einen technischen Defekt an der Pumpe schließe ich aus, da das System sofort jeden Fehler meldet, auch, wenn die Pumpe nicht betriebsbereit ist oder sonst wie ausgefallen ist. Am Umfüllen kann es auch nicht mehr liegen. Also denke und vermute ich, dass der Hersteller wohl weniger Insulin in diese Glasfläschchen hineingibt. Die Frage ist aber nun, wie ich das herausfinden kann. Habt Ihr eine Idee? Oder habt Ihr vielleicht auch eine Idee, wohin das Insulin verschwunden sein könnte, sofern der Hersteller beim Abfüllen nichts verändert hat?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Damit ich das richtig verstehe, ich bin mir da nämlich gerade nicht sicher, du nimmst also ein 10ml Fläschchen Insulin, legst es in deine Pumpe ein und die Pumpe befüllt dann automatisch die drei Reservoires, in die jeweils drei Milliliter hinein passen. Dann bleibt aber kein Rest mehr in der Flasche übrig und auch die Reservoires sind nicht ganz voll. Oder Befüllst du das erste Reservoire voll und teilst den Rest auf die anderen beiden auf? Ich kenne mich da überhaupt nicht aus und bin jetzt nicht sicher, ob ich dich richtig verstehe.

Wenn es wirklich so ist, dass die Pumpe automatisch die Reservoires befüllt, dann stimmt ganz eindeutig irgendetwas nicht mit deiner Pumpe, denn wenn auf dem Fläschchen steht, dass es zehn Mililiter enthält, dann muss dem auch so sein und ansonsten kannst du den Hersteller verklagen. Ich würde mich einmal von einem Arzt wegen dieses Problems beraten lassen, der kann das wohl am besten beurteilen und dann auch unter Umständen weiter vermitteln.

Den Inhalt der kleinen Fläschchen kannst du ganz leicht überprüfen, indem du dir in der Apotheke eine zehn Milliliter Einwegspritze besorgst und damit den kompletten Inhalt des Fläschchens einsaugst. Dann siehst du ja, ob die Spritze voll wird und wenn nicht kannst du ja mittels der Messeinteilung schnell ablesen, wie viel Inhalt das Fläschchen wirklich hatte. Und wenn dieser Inhalt nicht korrekt war, dann solltest du dich direkt an den Hersteller wenden, denn dieser muss dir exakt das liefern, was er anbietet und das sind eben zehn Milliliter und nicht neun oder acht.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Nein, ich muss die zehn ml selbst in ein Reservoir füllen, das macht keine Pumpe der Welt. Es funktioniert so ähnlich, wie beim Aufziehen einer Spritze und ich müsste dadurch ja drei volle Reservoire haben und dennoch etwas übrig haben, was aber wie gesagt so gut wie nicht mehr vorkam. Zu Beginn meiner Therapie mit der Insulinpumpe war dies etwas anderes gewesen, ich trage sie ja nun schon einige Jahre, wenn auch relativ wenige Jahre. Da habe ich dann immer einen Rest drin gehabt, wobei die Pumpe mir beim Befüllen dann auch anzeigte, dass die Reservoire nicht immer so voll waren oder auch eben, wenn mehr als 300 Insulineinheiten, also 3 ml vorhanden waren.

Das Gespräch bei dem Arzt habe ich in etwas mehr als zwei Wochen, und werde es mal ansprechen. Vielleicht hat einer seiner anderen Patienten mit dem Hersteller ein ähnliches Problem, dass man daraus nicht mehr drei mal drei Mililiter Insulin herausbekommt. Wie dann in dem Fall weiter vorgegangen wird, weiß ich nicht, zumal ich Insulin natürlich nur auf Rezept erhalte und nicht frei verkäuflich es erhalte.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Da das Insulin eine wässrige Flüssigkeit ist, sollte es etwa ein Gramm pro Milliliter wiegen. Ansonsten gibt es ja für alles Mögliche Nachschlagewerke, wo man das spezifische Gewicht von Insulin nachlesen kann. Wenn du dann jemanden kennst mit einer sehr genauen Wage, zum Beispiel einen Goldschmied, kannst du das Insulin-Fläschchen mal befüllt wiegen und dann mal leer. Die Differenz des Gewichts ist das Gewicht der Füllung. Wenn die Differenz nur acht oder neun Gramm wären, würde ich stutzig werden. Aber man benötigt eben eine sehr genaue Wage, normale Haushaltswagen sind für so kleine Mengen zu unzuverlässig. Die Idee mit der Spritze ist prinzipiell auch sehr gut. Da müsstest du dich aber beim Apotheker mal erkundigen, wie genau die Skalen auf den Spritzen sind.

Ich würde auch mal am ehesten Kontakt mit dem Apotheker aufnehmen, der bei Dir vor Ort ist. Vielleicht ist der Fehler ja schon bekannt und es gibt eine Rückrufaktion für die Charge der Medikamente die nicht über die Medien verbreitet wurde. Ansonsten könnte der Apotheker selbst vielleicht eine genaue Wage im Hinterzimmer haben, denn schließlich rühren Apotheker ab und an auch heute noch Medikamente an und müssen dazu Kleinstmengen bestimmen. Der sollte auch in der Lage dazu sein, vom Füllgewicht auf das Volumen umzurechnen.

Wenn sich da tatsächlich ein Fehler in der Produktion eingeschlichen haben sollte, würde ich das in einem Beschwerdebrief dem Hersteller mitteilen. Es ist ja nicht nur so, dass man mehr zahlt als zahlen müsste. Wenn beispielsweise das Insulin mit zu wenig Wasser zubereitet wurde ist es vielleicht zu konzentriert. Ich kenne mich mit Diabetes jetzt nicht so gut aus. Wenn aber angenommen das Insulin zu konzentriert ist, dann wirkt ein Milliliter vielleicht so stark wie normalerweise 1,3 Milliliter. Möglicherweise kann das ja auch schon die Blutzuckerwerte völlig durcheinander bringen und das wäre ja auch nicht im Sinne des Erfinders.

Möglicherweise ist auch so, dass eine Insulinpumpe auch mal gewartet werden muss. Ich wüsste zwar auch nicht, wie solche Behälter im Dauerbetrieb größer werden könnten, aber vielleicht gibt es so etwas ja. Auch das sollte ein Apotheker wissen. Da der Apotheker hauptberuflich mit Medikamenten zu tun hat, ist er vermutlich sogar besser als Ansprechpartner in solchen Fällen geeignet, als ein Arzt, denn der Arzt verordnet die Gerät nur und benützt sie im Regelfall nicht selbst und hat im Regelfall auch wenig mit solchen Reklamationen zu tun.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Inzwischen fand auch mein turnusmäßiger Termin bei meinem Diabetologen statt, den ich diesbezüglich angesprochen habe. Er wird es an einen Außendienstmitarbeiter des Insulin-Herstellers weitergeben und das Problem schildern. Ein anderer Patient hat diese Beobachtungen allerdings leider nicht machen dürfen oder können, wobei ich jetzt auch nicht weiß, ob das überhaupt auffällt oder thematisiert wurde. Manchmal sagt man ja auch lieber nichts, weil man etwas vergisst oder weil man denkt, man bildet sich so etwas ein.

Im Zuge des Gespräches ist aber auch herausgekommen, dass es bei anderen Verpackungseinheiten Probleme mit der Abfüllanlage gegeben hat. Die scheinen aber inzwischen wieder behoben zu sein, sodass es nun keinerlei Probleme mehr gibt. Zwischenzeitlich war dieses Insulin in anderen Verpackungen sogar recht rar gesät und man musste sich mit einem anderen Insulin behelfen, was schwierig ist, da Insuline durchaus unterschiedlich vertragen werden und auch hergestellt werden.

Ich habe nun auch eine neue Packung bei meiner Apotheke erhalten und die ersten drei Reservoire befüllt. Das erste Reservoire war fast voll, bis auf wenige Stellen nach dem Komma und die anderen beiden Reservoire dürften sogar etwas voller sein. Ein minimaler Rest war sogar noch in der ersten Flasche vorhanden, worüber ich recht froh war. Ich bin gespannt, wie es sich bei den nächsten Fläschchen und vor allen bei den nächsten Packungen des Insulins verhält. Ansonsten werde ich wohl auf die Option mit dem Apotheker zurückkommen, um es genauer überprüfen zu lassen. Die Option mit der Waage scheidet aus, weil ein minimaler Rest immer in einer Flasche übrig bleibt. Ansonsten dürfte ein Apotheker auch diese Art von Waagen für das Anmischen von Salben und Medikamenten besitzen, oder?

An der Pumpe scheint es nicht zu liegen, die funktioniert noch einwandfrei. Aber wenn nicht, müsste ich sowieso den Hersteller der Insulinpumpe sofort informieren, damit er mir dann eine Ersatzpumpe zukommen lässt und meine Pumpe überprüft und gegebenenfalls ersetzt oder repariert wird.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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