Auf was kann man alles beim Hund allergisch sein?

vom 26.01.2012, 09:57 Uhr

Ich wollte einfach mal fragen, vielleicht hat ja jemand Ahnung, oder ist hier sogar selber betroffen. Also, ich habe den Eindruck, dass die Neurodermitis unseres Sohnes wieder schlimmer geworden ist, seit mein Mann den Hund angeschleppt hat. Unser Sohn wurde aber bereits auf Hundehaare getestet und das Ergebnis war negativ, er ist also nicht allergisch auf Hundehaare. Gibt es denn noch andere Dinge, auf die man bei einem Hund allergisch reagieren kann, außer die Haare bzw. das Fell?

» MissFly » Beiträge: 362 » Talkpoints: 6,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Die meisten Menschen denken immer, dass es die Haare von einem Tier sind, die eine Allergie auslösen. Allerdings habe ich schon mehrfach gelesen und gehört, dass vor allem der Speichel eines Tieres der Auslöser für eine Allergie sein soll. Dadurch, dass sich das Tier ja auch oft das Fell putzt und der Speichel dorthin gelangt, bekommt es dann der Mensch auch an die Hände. Vielleicht kannst du das auch noch bei deinem Sohn testen lassen.

Allerdings könnte es ja auch durchaus andere Ursachen haben, dass die Neurodermitis bei deinem Sohn schlimmer wurde. Hat er vielleicht etwas anderes zu Essen bekommen als sonst? Lass einfach noch einen Allergietest machen, dann siehst du es ja, ob du den Hund als Auslöser ausschließen kannst.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Angeblich spielen Tierhaare bei Neurodermitis weniger eine Rolle. Zum Teil ist es einfach eine genetische Vorbelastung, zum anderen spielt auch Stress eine Rolle. Die Tierhaare spielen eher eine Rolle, wenn man eine Allergie hat, aber das scheint ja hier nicht zur Debatte zu stehen. Könnte dein Kind sich durch den Hund denn gestresst fühlen? Aber wieso gehst du eigentlich davon aus, dass ausgerechnet der Hund das Problem sein soll? Da gibt es doch zig Möglichkeiten, die zum Beispiel stressig für dein Kind sein können. Das muss doch nicht zwangsläufig der Hund sein. Der Wechsel von Pflegeprodukten könnte ausschlaggebend sein (falls er in die Kita geht auch mal da nachfragen ob ab und zu mal was anderes benutzt wird) oder er bekommt Lebensmittel, die er nicht so gut zu vertragen scheint.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Es ist tatsächlich so, wie Nelchen es schon sagte, nämlich, dass bei einer Tierhaarallergie nicht die Haare des jeweiligen Tieres als Allergen fungieren, sondern dessen Speichel. Insofern kommen diese beispielsweise auch in Hautschuppen vor und nicht nur im Fell, sodass der Allergenkontakt auch über eine Inhalation stattfinden kann und nicht nur über das Anfassen, also den Hautkontakt.

Allerdings glaube ich, dass das, was winny2311 hier bereits angedeutet hat, durchaus richtig sein dürfte, denn auch für mich liegt die Vermutung nahe, dass Dir der Hund einfach ein unglaublicher Dorn im Auge ist. Schließlich lässt Deine Threadüberschrift vermuten, dass Du nach allen möglichen Dingen suchst, gegen die man in Bezug auf einen Hund allergisch ist, was schon einmal impliziert, dass Du Gründe gegen den Hund suchst. Im Text schreibst Du dann weiter, dass Dein Mann das Tier angeschleppt hat und auch das klingt für mich eher nach einer Gegenwehr Deinerseits gegen den Hund. Nun würde mich interessieren, ob Du und Dein Mann Euch wegen der Anschaffung des Hundes möglicherweise auch entsprechend in der Wolle hattet und habt – vielleicht ist die entsprechend angespannte Stimmung zwischen Euch ja auch ursächlich für die Verschlechterung der Symptome Deines Sohnes, die Du beobachten kannst. Immerhin wäre auch eine veränderte Stimmung zwischen Euch beiden als Eltern denkbar, um für Euren Sohn entsprechend Stress zu bedeuten und eine Verschlimmerung seiner Symptome zu bewirken und ich denke, dass sowohl Eure möglicherweise veränderte Stimmung und die Anschaffung des Hundes wohl auf denselben Zeitpunkt fallen dürften.

Vielleicht gelingt es Euch, in Bezug auf den Hund doch noch eine einvernehmliche Lösung zu finden, damit sich auch die Stimmung zwischen Euch beiden Erwachsenen und somit zu Hause, also im direkten Umfeld Eures Sohnes, wieder bessert, und möglicherweise bemerkst Du dann auch einen Rückgang der Symptome Deines Jungen, sofern keine anderen Erklärungen für eine eventuelle Verschlechterung seiner Beschwerden zu finden sind, von denen winny2311 ebenfalls schon einige erwähnt hat, die nicht von der Hand zu weisen sind.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Naja, es war eben halt eine Vermutung gewesen, weil der Kleine sich ja auch immer mit in den Hundekorb setzt, wenn der Hund im Esszimmer bei uns ist. Dass er gewisse Dinge nicht essen darf, das wissen wir ja und wir achten ja auch darauf. Es ist eben halt einfach wieder extrem geworden, seitdem der Hund da ist, das ist alles und dass ich den Hund nicht so prickelnd finde, das hat eig. Nix damit zu tun, dass ich in dem Hund die Ursache suche um einen Grund zu haben ihn wieder los werden zu wollen, so ein Hund ist ja auch ein Lebewesen, welches man nicht nach Lust und Laune hin und her schieben kann. Es geht mir einfach darum, dass wenn es irgendwas geben könnte an einem Hund, was dem Kleinen nicht gut tut, dass ich z.B. weiß, dass ich die Dinge die dem Hund gehören aus der Reichweite von dem Kleinen lasse. Aber bevor ich den Kleinen testen lassen kann, muss ich konkrete Hinweise darauf haben, weil unser Kinderarzt nicht einfach so drauf los testen will. So könnte ich z.B. wenn der Speichel eine Ursache sein könnte sagen, ich halte erst einmal alles von dem Kleinen fern, wo der Hund Kontakt mit hatte und dann mal sehen, ob es wieder besser wird. Dass so ein Neurodermitis Schub unterschiedliche Gründe haben kann, das ist mir auch klar, aber wie gesagt, es ist mir schon auffällig dass es sich verschlechtert hat seit der Hund bei uns ist.

» MissFly » Beiträge: 362 » Talkpoints: 6,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Es ist aber eben nicht möglich, alles von Deinem Kind fernzuhalten, was mit dem Speichel des Hundes in Berührung gekommen ist, weil der Speichel sich auch in den Haaren des Hundes, die Du überall bei Euch finden wirst, und in dessen Hautschuppen befindet. Es gibt also immer wieder Berührungspunkte mit dem Allergen im Speichel des Hundes und es lässt sich nicht vermeiden, damit in Berührung zu kommen. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass Du die Intensität der Belastung in diesem Punkt etwas herunterschrauben könntest und würde wohl versuchen, damit anzufangen, den Jungen aus dem Hundekorb zu entfernen, denn dort dürften sich einige Hautschuppen und Haare des Tieres befinden.

Dennoch meine ich nach wie vor auch, dass es wohl weniger einen Zusammenhang zwischen dem Hund, also in Bezug auf eine Tierhaarallergie, und dem Neurodermitis-Schub Deines Sohnes geben wird und tippe da auch eher auf eine ernährungsbezogene Problematik Deines Sohnes. Vielleicht kannst Du diesem Punkt noch einmal näher nachgehen, um Deinem Sohn weiterzuhelfen.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich rate dir den psychologischen Faktor bei Neurodermitis nicht zu vernachlässigen. Viele Menschen die Neurodermitis haben, schieben dies vorrangig auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten etc. Psychische Probleme will sich wohl niemand zugestehen, und dem Kind auch nicht. Gerade bei Kindern, sieht man nicht auf Anhieb, ob in ihnen drinnen alles ok ist. Dabei möchte ich dir nicht vorwerfen, die Situation nicht einschätzen zu können. Ich habe selbst sehr starke Neurodermitis in sehr ausgeprägten Stadium, mein ganzes Leben lang und kann deshalb das Leiden deines Kindes gut nachvollziehen. Ich war sicher bei 100derten Ärzten, gerade in der Kindheit.

Meine Eltern wollten natürlich das Beste für mich. Dort wurde alles mögliche festgestellt, was ich sowieso schon wusste: Nahrungsmittelallergien gegen ziemlich alles (Eiweiß, Gluten, Zucker, Histamine) Tierhaarallergie, Hausstauballergie, Chemische Allergien etc. Mit der Folge, dass man einfach nicht allen Allergien aus dem Weg gehen kann. Gerade bei den Nahrungsmitteln, bleibt außer Salat nichts übrig. Demzufolge habe ich auch immer starke Neurodermitis. Natürlich achte ich immer darauf soviel wie möglich zu vermeiden und natürlich ist es vorwiegend davon abhängig. Trotzdem, den größten Erfolg hatte ich erst, als meine Eltern aufgehört haben, mich dauernd zum Arzt zu schleppen. Danach trat eine Besserung ein. Und auch jedes Mal, wenn es mir nicht so gut geht, ich krank bin, oder Stress habe, bekomme ich wieder Schübe.

Es heißt auch nicht um sonst Neurodermitis. Neuro kommt von Nerven. Auch wenn das manche Ärzte abstreiten, dass dies eine Rolle spielt. Man sagt auch, dass jemand der Neurodermitis hat, auf psychischer Ebene signalisiert: "Fass mich nicht an" oder gerade gegenteilig Sehnsucht nach Zuwendung und Berührung hat- da er diese nicht in seinem Maße bekommt, reagiert seine Haut. Die Haut ist der Spiegel der Seele, sagt man ebenso. Allergien sind sicher der Auslöser, aber die Psyche spielt eine große Rolle bei Verschlimmerung oder Verbesserung.

Es gibt sehr viele Möglichkeiten, dass dein Sohn womöglich Stress oder Vernachlässigung empfindet. Dies kann viele Ursachen haben. Der Hund ist ein Eindringling, eventuell fühlt er sich unbewusst bedroht oder vernachlässigt, da sich nun auch um den Hund gekümmert wird. Oder er spürt die gekippte Stimmung unter den Eltern oder den Stress der Eltern. Emotionen werden von kleinen Kindern gerade zu aufgesogen. Oder er ist überfordert von den ganzen Arztbesuchen. Eventuell spürt er auch die Panik der Eltern, da seine Situation schlechter wird. Es gibt massig Gründe, die daran beteiligt sein könnten.

» Calantha » Beiträge: 50 » Talkpoints: 35,28 »



Auch wenn du den Hund vielleicht nicht so toll findest: ist dir schon mal in den Sinn gekommen, dass er deinem Kind unheimlich gut tut? So ein Tier kann für die Entwicklung eines Kindes eine große Rolle spielen. Es ist vielleicht nicht so toll, dass dein Sohn sich in den Hundekorb setzt, aber das tut er sicherlich deswegen, weil er den Hund mag und nicht, weil er gerne schlimmere Haut haben will. Wenn du dir übrigens Sorgen machst und dein Sohn das mitbekommt, dann kann das auch Stress für ihn bedeuten. Und das wiederum zeigt sich schnell, wenn man Neurodermitis hat. Ich bleibe dabei: ich denke nicht, dass der Hund das Problem ist. Und offensichtlich wurde er nach der Geburt des Kindes angeschafft. Da frage ich mich schon wieso.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


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