Lieber geistig oder körperlich fit alt werden?
Ich bin ja nun nicht mehr die Jüngste und ich habe auch schon einige körperliche Beschwerden. Ich habe mich schon oft gefragt, wie es ist, wenn ich körperlich gar nicht mehr so richtig fit bin. Auch habe ich mich gefragt, wie es denn so ist, wenn ich geistig nicht mehr so klar im Kopf wäre durch mein Alter. Ich hoffe, dass mein Geist noch lange mitspielt. Auch wenn ich körperlich vielleicht irgendwann noch mehr Schwierigkeiten habe. Wenn ich allerdings gar nicht mehr körperlich kann, hoffe ich wiederum, dass ich davon nicht mehr viel mitbekomme und dass mein Geist dann auch streikt.
Wenn ihr wählen könntet, ob ihr körperlich fit alt werdet oder geistig fit, für was würdet ihr euch entscheiden? Würdet ihr lieber alt und körperlich gebrechlich sein oder würdet ihr lieber gar nicht viel von eurem Alter mitbekommen und geistig abbauen? Sicher ist das eine schwere Entscheidung und irgendwie kann man auch froh sein, dass man sich nicht entscheiden muss, aber wenn ihr euch entscheiden müsstet, für was würdet ihr euch entscheiden?
Die Entscheidung ist wirklich nicht leicht, auf der einen Seite finde ich es besser, geistig noch fit zu sein, auch wenn ich körperlich vielleicht nicht mehr so kann. Aber auf der anderen Seite kann das auch schlimm sein, wenn man zwar noch alles mitbekommt, aber sich einfach nicht mehr so bewegen kann, um z.B. jemanden zu besuchen. Wenn man dann selber auch keinen Besuch bekommt, kann das schon sehr einsam sein.
Aber den geistigen Abbau stelle ich mir auch schlimm vor. wenn man dann doch mal lichte Momente hat und mitbekommt, wie es um einen steht, das fände ich auch furchtbar. Ich bin froh, dass ich diese Entscheidung nicht treffen muss. Man muss sich eben damit abfinden, wie es kommt und das Beste daraus machen.
Da muss auch ich nicht lange überlegen, selbstverständlich würde ich lieber geistig fit bleiben. Ich stelle es mir fürchterlich vor, irgendwann für total simple Dinge wie das erlernen der Bedienung einer neuen Software oder so, lange zu brauchen, einfache mathematische Gleichungen nicht mehr schnell im Kopf lösen zu können, Dinge zu vergessen wie Telefonnummern oder wichtige Zahlenkombinationen. Ich schätze irgendwann würde ich mich da schon geradezu gehandikapt fühlen.
Der Körper wäre mir eigentlich soweit egal. Körperliches Gebrechen kommt nun mal im Alter dazu, man gewöhnt sich dran. Und ein großartiger Sportfreak bin ich eh nicht, nur Übergewicht sollte möglichst nicht dazu kommen, soweit würde ich es nicht kommen lassen wollen. Aber im Grunde wäre es albern, sich zu entscheiden, ein gesundes Mittelmaß ist immer noch der Beste Weg und dann ist es einem irgendwann vermutlich auch egal, dass man eine zu lange Reaktionszeit beim Sport hat, wenn man sich eh nicht mehr richtig bewegen kann.
Schwierige Frage, zumal noch nicht klargestellt ist, inwieweit die geistige Fitness eingeschränkt wäre. Dass irgendwann gerne mal das Gedächtnis nachlässt, ohne, dass man sich damit gleichzeitig an gar nichts mehr erinnern kann, ist ja nun bekannt und nichts Neues mehr, aber eben auch eine häufige Erscheinung des Alters. Außerdem ist es wohl auch so, dass man sowohl für die Erhaltung der geistigen als auch der körperlichen Fitness bis ins hohe Alter aktiv etwas tun, also selbst tätig werden kann. Man kann also versuchen, sich so lange wie möglich selbst in beiderlei Hinsicht fit zu halten. Dass man trotzdem sowohl geistige als auch körperliche Einbußen davontragen wird, bringt eben der Lauf des Lebens und die eigene Konstitution, die bei jedem unterschiedlich ausgelegt ist, eben mit sich.
Körperliche Gebrechen können wirklich schrecklich sein und einen Menschen auch dauerhaft regelrecht quälen. Da es allerdings einige solcher Gebrechen gibt und ich nun speziell mal an die Osteoporose denke, die einem das Leben wirklich erheblich erschweren kann, würde ich lieber einen Teil meines Erinnerungsvermögens hergeben, wenn ich dafür nicht an Osteoporose erkranken würde. Es wäre für mich auch nicht schlimm, wenn ich meine Fremdsprachenkenntnisse vergessen würde, solange ich dafür nicht an Krebs erkranken würde. Vermutlich würde ich dafür sogar noch einiges mehr an geistiger Fitness hergeben, denn Krebs ist so ziemlich die schlimmste Erkrankung, die ich mir fürs Alter erdenken kann.
Um hier eine endgültige Entscheidung treffen zu können, welchen Abbau ich nun eher in Kauf nehmen würde, wenn ich mir das heraussuchen könnte, müsste ich wirklich zunächst eine genauere Festlegung auf die Schwere dieses Abbaus sowohl körperlicher als auch geistiger Art bekommen, denke ich. Der Geist ist mir grundsätzlich zwar sehr wichtig, aber ich weiß auch, dass der Körper einem das Leben deutlich mehr erschweren kann, wenn er nicht mehr so richtig funktioniert als der Geist, der langsam entschwindet. Insofern kann ich nicht mit abschließender Sicherheit sagen, dass ich den Geist nicht dem Körper opfern würde, zumal ich bei entsprechender geistiger Unfähigkeit auch nicht mehr sonderlich viel davon wissen dürfte, dass es geistig um mich auch schon mal besser bestellt war.
Im Moment scheinst du dir viel zu viel Gedanken um deinen Körper beziehungsweise deine Gesundheit zu machen. Wenn du in deinem Alter einige körperliche Beschwerden hast, will das nichts heißen. Es ist nun mal so, dass jeder Beschwerden hat und die je älter man wird zunehmen. Der eine hat mehr Glück und hat nur kleine Wehwechen und den anderen trifft es knüppelhart. Aber du liegst sicherlich in der Mitte. Du kannst noch gehen, deine Glieder sind alle noch da, deine Organe machen dir vielleicht nicht allzu große Probleme und dein Gehirn kann auch noch denken, du kannst noch weinen und lachen. Warum also diese Traurigkeit, dieser Pessimismus?
Was dir fehlt, ist eine Ablenkung, ein vernünftiges Hobby, dass du auf andere Gedanken kommst. Wie kannst du überhaupt solch eine Frage stellen? Es kann sich doch niemand allen Ernstes dafür entscheiden, ob er körperlich gebrechlich sein möchte oder lieber geistig weggetreten. Beides ist ganz schlimm, ob du nun unbeweglich im Bett liegst und über dein schlimmes Schicksal nachdenkst oder ob du auf dem Stuhl sitzt, niemanden mehr erkennst und vor dich hin stierst. Es ist schon traurig genug, dass Menschen das ertragen müssen, dass du es aber noch als Frage in den Raum stellst, ist völlig sinnfrei! Da hättest du gleich fragen können: „Aus welchen Fenster der dritten Etage willst du springen, links oder rechts?“
Diamante, so wie ich es in Erinnerung habe, bist du noch keine fünfzig. Tu mir einen Gefallen und verbanne diese dummen Gedanken. Wenn du des Morgens aufwachst, freu dich, dass du dich noch bewegen kannst und genieße den kommenden Tag, reiß das Fenster auf und hole tief Luft und sag dir, dass es dir gut geht, aber laut, dass es auch ankommt.
Ich finde die Entscheidung total schwierig, denn jede Seite hat ihre Vorzüge. Ich möchte lieber geistig fit bleiben, damit man noch alles von seinem Leben mit bekommt und auch noch gut mit anderen Menschen kommunizieren kann. Auch die Erinnerung ist da eine wichtige Sache. Denn was bringt es schon, wenn man körperlich fit ist, sich aber nicht mehr an seine Liebsten erinnern kann? Da möchte ich lieber gebrechlich sein, aber sonst noch alles gut mit bekommen. Denn selbst mit Rollstuhl kann man sich fort bewegen.
Ich denke, dass man so eine Entscheidung eigentlich gar nicht richtig treffen kann. Zumindest finde ich es gerade sehr sehr schwierig. Ich denke, dass es für mich der Horror schlechthin wäre, wenn ich geistig total auf der Höhe wäre, aber mein Körper einfach nicht mehr mitspielt. ich könnte ja nichts mehr machen, bräuchte vermutlich Hilfe bei ganz alltäglichen Sachen und würde meine Zeit nur noch damit verbringen können, geistige Tätigkeiten auszuüben. Das wäre für mich ganz sicher sehr unbefriedigend, da ich gerne körperlich arbeite, mich körperlich betätige und einfach das Gefühl mag, wenn man nach einem Tag die Anstrengung in den Knochen spürt. Und wenn mein Körper nicht mehr so will wie ich es gerne hätte, dann würde mir dieses Gefühl versagt bleiben.
Wenn ich aber geistig nicht mehr auf der Höhe bin, was bringt mir dann ein intakter, gut funktionierender Körper? Ist es denn dann nicht besser, wenn ich noch klar im Kopf bin, aber dafür schlecht laufen kann oder sonstige Beschwerden habe? Ganz schlimm finde ich es, wenn man sich schlecht erinnern kann oder wenn man auch gute bekannte nicht mehr auf Anhieb erkennt. Dafür muss man ja auch kein Alzheimer haben und auch keine starke Demenz. Ich glaube, da würde ich dann doch die körperliche Gebrechlichkeit der mentalen Vorziehen. Andererseits hält sich aber ja auch das Sprichwort Mens sana in corpore sano seit so langer Zeit, dass man doch vermuten sollte, dass da etwas dran ist. Wenn also der Geist noch gesund ist müsste der Körper heil sein. Und vielleicht sind die Altersbeschwerden ga nicht mal ganz so schlimm, wie ich als junger Mensch sie nun sehe.
Ich weiß es nicht. Ich denke, ich würde doch eher den gesunden Verstand wählen, also den heilen Geist. Aber ich kann es ja sowieso nicht entscheiden, also lasse ich es einfach auf mich zu kommen und werde akzeptieren, was auch immer das Leben mir nun aufbürgen wird.
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