Schizophrenie - Wann kann oder sollte man davon sprechen?
Schizophrenie ist eine schwere psychische Störung, die aber oft fehlgedeutet wird. Ab wann kann man wirklich von Schizophrenie sprechen? Woran macht man wirklich diese psychische Störung fest und wann ist es nicht so, dass man von Schizophrenie sprechen kann. Kommt diese Störung öfters vor als man denkt? Kann man diese Störung schon als wirkliche Krankheit deuten oder ist es "nur" eine Störung im Kopf?
Kennt ihr Schizophrenie erkrankte Menschen oder ist es doch eher selten? Wie macht sich die Krankheit bzw. Störung bemerkbar und wie schwer ist sie zu behandeln? Kann man als Außenstehender merken, wenn ein schizophrener Mensch neben einem steht?
Es handelt sich dabei um ein doch gestörtes Verhältnis zum realen Leben. Nur eben den Grad einer solchen Störung können in der Regel auch nur Ärzte genau und detailliert bestimmen. Bei manchen Patienten wird diese Erkrankung von der Außenwelt überhaupt nicht wahr genommen, weil eben die Schwere der Erkrankung sehr gering ausgeprägt ist.
Der betroffene Patient bekommt davon sehr wenig selbst mit, denn für ihn wird sein Verhalten nach einer gewissen Zeit leider reine Realität. Deshalb wird diese schwere Krankheit leider in den meisten Fällen auch erst sehr spät oder fast schon im sogenannten Spätstadium erkannt. Hier sind eben die Angehörigen des Patienten bei der Erkennung der Krankheit sehr stark gefragt.
Schizophrenie ist meiner Meinung nach eine ernstzunehmende Krankheit. Von vielen Leuten wird sie leider unterschätzt und es ist auch nicht immer ganz klar von anderen Psychosen abzugrenzen. Bei einer Bekannten von mir wurde vor einigen Monaten eine leichte Schizophrenie festgestellt. Ich hätte das ehrlich gesagt gar nicht gedacht, da ich immer dachte, dass man Schizophrenie viel deutlicher erkennen könnte. Es gibt natürlich auch verschiedene Stadien und ich hätte bei meiner Bekannten eher auf eine leichte Depression getippt, aber ich kannte ja auch nicht die genauen Umstände ihrer Krankheit. Sie wirkte halt manchmal ein bisschen neben sich, aber ich habe das dann immer auf den Stress geschoben, denn manchen Leuten setzt das eben mehr zu als anderen. Sie hat sich auch immer viele Gedanken gemacht und sie hat auch nicht mehr so viel unternommen, sondern sich nach und nach von der Außenwelt abgekapselt. Das ist bei einer "normalen" Depression ja auch meist der Fall.
Von einer Freundin habe ich dann erfahren, dass sie in eine Nervenklinik eingewiesen wurde. Dort war sie dann zwei Wochen stationär und sie ist jetzt auch immer noch in Therapie. Es scheint also sehr langwierig zu sein und da habe ich auch gemerkt, dass man das echt unterschätzen kann und ich über diese Erkrankung eigentlich nicht viel weiß. Eine schizophrene Person war für mich persönlich immer jemand, der mehrere Persönlichkeiten hat, aber das ist ja absolut nicht so, wie ich dann erfahren habe. Ich kenne aber viele Leute, die diese beiden Dingen gleichsetzen. Bei meiner Bekannten war es so, dass sie absolut abwesend war, nicht mehr richtig mit anderen kommuniziert war und weder Freude noch Traurigkeit empfunden hat. Sie war einfach total abgestumpft und kam irgendwie nicht mehr so richtig klar. Sie war dann eben auch bei einem Psychologen, der die Schizophrenie diagnostiziert und sie dann auch eingewiesen hat. Bei manchen Formen der Schizophrenie kommen noch Wahnvorstellungen dazu, aber das war bei meiner Freundin nicht der Fall.
Also ich habe nicht gemerkt, dass meine Freundin schizophren ist, aber ich war durchaus der Meinung, dass irgendetwas nicht mit ihr stimmt. Sie wirkt einfach abwesend, als würde sie gar nicht mehr so wichtig im Leben stehen. Wenn man ihr etwas erzählt hat, dann hatte man das Gefühl, dass sie mit den Gedanken ganz woanders ist und sie einem gar nicht zuhört. Sie hat einfach gar keinen Anteil am Leben mehr genommen. Es gibt wie ich auch gelesen habe mehrere Formen von Schizophrenie und bei meiner Bekannten war diese noch nicht stark ausgeprägt. Das kann echt ziemlich heftig werden, bis hin zum totalen Realitätsverlust. Es sollen auch 1 % der Menschen an Schizophrenie erkranken, was ich echt nicht wenig finde. Das Haupt-Erkrankungsalter soll wohl in der Zeit zwischen der Pubertät und dem 35. Lebensjahr liegen. Meine Bekannte ist jetzt eben in Psychotherapie und muss auch Psychopharmaka einnehmen. Ich kann nur hoffen, dass es ihr bald wieder besser geht, denn sie sah in letzter Zeit echt nicht so gut aus, muss ich sagen.
Was karlchen666 sagt, kann ich nicht wirklich bestätigen. Dass diese Erkrankung bei manchen Patienten von ihrer Außenwelt nicht wahrgenommen wird, weil die Schwere dieser Erkrankung nur gering ausgeprägt ist, stimmt so jedenfalls nicht. Ein Außenstehender wird selbst als Nichtmediziner und absoluter Laie mitbekommen, dass die betroffene Person in einer bestimmten Form auffällig ist, selbst dann, wenn die Schizophrenie nicht mit Halluzinationen einhergeht. Jedenfalls fällt es durchaus auf, wenn man es mit einem Schizophrenen zu tun hat, auch, wenn vielleicht nicht gleich klar ist, dass es sich um Schizophrenie handelt, sondern nur deutlich wird, dass irgendeine Störung vorliegen muss – ohne Anhaltspunkt darauf, welche es genau sein könnte.
Dass der Betroffene selbst davon nur wenig mitbekommt und sein Verhalten für ihn Realität wird, kenne ich ehrlich gesagt auch anders. Ich kenne zwei schizophrene Menschen und weiß, dass beide sich sehr wohl darüber im Klaren sind, dass ihr Verhalten kein gesundes ist. Das Schwere an der Schizophrenie ist allerdings wohl auch, dass die Betroffenen sich ihre eigene Erkrankung in der Regel nicht eingestehen wollen und somit auch eine Behandlung verweigern, die hauptsächlich über Medikamente stattfindet. Verweigern sie die medikamentöse Behandlung, wird sich ihr psychischer Zustand also auch nicht verändern, wenn sie aber nicht wahrhaben wollen, dass sie schizophren sind, sondern sich nur irgendeine leichtere psychische Störung eingestehen können oder wollen, dann werden sie sich der medikamentösen Behandlung nicht aussetzen und somit wird ihnen auch nicht geholfen, es ist also wirklich ein Teufelskreis.
Die Schizophrenie ist jedenfalls eine psychische Erkrankung, eine Psychose, und nichts, was man als „einfache Störung“ abtun kann, wobei ich ohnehin nicht der Meinung bin, dass es diese einfachen Störungen gibt. Eine Störung ist immer mit einem Leid für den Patienten verbunden, und psychische Störungen sind auch grundsätzlich nichts Einfaches. Selten scheint die Schizophrenie ebenfalls übrigens nicht zu sein, denn sie gilt immerhin als verbreitete Krankheit. Die Diagnose ist wohl aufgrund des Krankheitsbildes recht komplex und unterliegt einigen strengen Regularien, wenn ich richtig informiert bin. So müssen ein paar der festgestellten Symptome aus einigen der insgesamt neun verschiedenen Symptomgruppen des ICD-10 beispielsweise über einen Zeitraum von einem Monat konstant bleiben, um die Diagnose stellen zu können. Nachlesen kannst Du hierzu auch den recht aufschlussreichen und interessanten Wikipedia-Artikel zum Thema.
Bei einer Schizophrenie ist eine frühzeitige Diagnose und dementsprechende Therapie notwendig. Diese Menschen haben ein Problem mit der Wahrnehmung der Realität. In einer akuten Phase können sich Halluzinationen entwickeln und Wahnideen, sie hören Stimmen, die es nicht gibt. Sie glauben verfolgt zu werden und denken, dass andere sie kontrollieren und abhören. Sie wollen an sie gerichtete versteckte Botschaften im Fernsehen erkennen. Sie haben das Gefühl, dass andere ihre Gedanken stehlen und ihnen dafür andere Gedanken senden. Betroffene können sich nur schwer konzentrieren, sie haben keine Kraft und sind apathisch. Kranke vernachlässigen sich und verwahrlosen. Sie verlieren jegliches Interesse und ziehen sich von allen zurück.
Wenn die Patienten Glück haben, kann die Krankheit durch Behandlung zum Stillstand kommen. Da das Erscheinungsbild sehr vielseitig ist, kann eine Diagnose nicht immer sofort gestellt werden. Ich kenne keinen Menschen, der diese Krankheit hat. Wenn ich neben einem solchen Kranken stehen würde, könnte ich wahrscheinlich nicht erkennen, dass er krank ist oder woran er leidet. Sicher können das nur die Menschen, die täglich mit der Person zu tun haben und eben der Arzt.
Von Schizophrenie kann man erst wirklich sprechen, wenn diese auch von mindestens einem Facharzt diagnostiziert wurde. Ansonsten ist es einfach eine Auffälligkeit. Eine Selbstbehandlung sollte man besser nicht vornehmen und einfach mal jemand sagen, ach du bist ja schizophren, obwohl man nur Laienkenntnisse hat, halte ich doch als sehr gewagt.
Ich kenne einige Menschen, die die Diagnose Schizophrenie haben. Den meisten ist ihre Erkrankung bewusst. Zum Teil auch sehr bewusst. Aber bei den meisten wurde die Diagnose eher zufällig gestellt. Wobei bei mindestens einem der Menschen die Symptome durch Drogenkonsum hervor gerufen wurden. Was aber auch nicht wirklich selten ist.
Ich habe in meinem Umfeld eine Person, die ihre Schizophrenie nicht wirklich wahrnimmt. Sie hat enormen Verfolgungswahn und so weiter. Grundsätzlich ist die Person wegen ihrer Erkrankung in Behandlung, verschweigt aber dem Arzt wissentlich Symptome. Der Lebensgefährtin sind die Symptome bewusst. Vor allem da sie auch um Hilfe gebeten wird, um die erkrankte Person vor Schaden zu bewahren. Was sich allerdings auf so Sachen beschränkt wie sich nicht in der Wohnung der Person unterhalten, da die ganze Wohnung verwanzt sei, aufbewahren wichtiger Sachen, da die ja gestohlen werden könnten und so weiter. Die Lebensgefährtin hat zwar mehrfach versucht zu erklären, dass das Verhalten nicht wirklich richtig sei, aber das dringt nicht wirklich durch. Die behandelnden Ärzte sollen allerdings auch nicht informiert werden. Damit kein Vertrauensverlust entsteht, wird das auch von Seiten der Lebensgefährtin befolgt.
moin! hat geschrieben:Was karlchen666 sagt, kann ich nicht wirklich bestätigen. Dass diese Erkrankung bei manchen Patienten von ihrer Außenwelt nicht wahrgenommen wird, weil die Schwere dieser Erkrankung nur gering ausgeprägt ist, stimmt so jedenfalls nicht. Ein Außenstehender wird selbst als Nichtmediziner und absoluter Laie mitbekommen, dass die betroffene Person in einer bestimmten Form auffällig ist, selbst dann, wenn die Schizophrenie nicht mit Halluzinationen einhergeht. Jedenfalls fällt es durchaus auf, wenn man es mit einem Schizophrenen zu tun hat, auch, wenn vielleicht nicht gleich klar ist, dass es sich um Schizophrenie handelt, sondern nur deutlich wird, dass irgendeine Störung vorliegen muss – ohne Anhaltspunkt darauf, welche es genau sein könnte..
Wo hast du denn dieses fatale Halbwissen her? Das ist so gelesen allerdings sehr gefährlich finde ich, denn ein Laie wird beispielsweise überhaupt keine genauen Details in Hinsicht auf dies Krankheit erkennen können. Wenn man beispielsweise mit der betreffenden Person nur einige Stunden am Tag oder nur relativ kurze Zeit zusammen ist, bekommt man unter Umständen überhaupt nicht mit. Oder eben es werden gewisse Anzeichen in eine total falsche Richtung gedeutet. Das kann dann allerdings richtig fatale Folgen haben finde ich.
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