Sterben hochbegabte durchschnittlich früher?
Ich habe hier Hochbegabtes Kind, eher Angst oder Freude bei den Eltern? von Bekannten geschrieben, die ein hochbegabtes Kind haben. Diese Eltern sind natürlich irgendwie auch mit Ängsten konfrontiert worden. Der eine Arzt meinte sogar zu ihnen, dass sie damit rechnen müssen, dass ihr Kind nicht so alt wird, wie ein "normales" Kind. Es kann durchaus sein, dass dieses Kind sehr viel früher als die Eltern sterben wird, weil der Arzt wohl auch die Erfahrung gemacht hat, dass hochbegabte Menschen eine geringere Lebenserwartung haben.
Ist das richtig was der Arzt gesagt hat oder ist das Quatsch? Wo kann man das nachlesen, ob es wirklich so ist? Müssen Eltern sich Gedanken machen, wenn sie ein hochbegabtes Kind haben, dass es früher sterben wird? Wenn das der Fall sein sollte, woher kommt das, dass ein hochbegabter Mensch eine geringere Lebenserwartung hat?
Ich wüsste nicht, dass es darüber irgendwelche Studien gibt, zumal auch nicht immer eine Hochbegabung zweifellos nachgewiesen werden kann, wobei ich mir aber sicher bin, ist dass Hochbegabte häufiger Selbstmord begehen, als normal intelligente Menschen. Dies soll häufig daran liegen, dass sie mit der Routine nicht zurecht kommen, die ihnen vor gelebt wird und in die sie sich selbst mehr oder minder auch integrieren müssen. Auch kommt es hier oft zu Problemen mit dem sozialen Umfeld. Langeweile und Depressionen sind die Folge, schließlich Selbstmordgedanken. Nicht selten haben Hochbegabte schon im Kindesalter erste Selbstmordgedanken und grübeln über das Leben nach dem Tod nach.
Abgesehen davon habe ich auch schon mal davon gehört, dass Hochbegabte besonders von ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) betroffen sein sollen, habe hierzu allerdings keine Studien oder ähnliches gefunden, die dies belegt hätte.
Klar sterben diese Leute viel früher, wenn sie nämlich beispielsweise durch Neid getrieben ermordet werden. Aber jetzt einmal im Ernst, denn welchen nachvollziehbaren Grund soll es dafür geben? Richtig und wissenschaftlich bewiesen ist es, das sehr ungebildete Menschen eine kürzere Lebenserwartung haben als eben normal gebildete Menschen. Aber eben wie gesagt man redet hier von Erwartungen, denn es handelt sich dabei lediglich um reine Statistiken.
Einstein ist 76 Jahre alt geworden, Goethe 83 Jahre und Max Planck sogar 89 Jahre, alles ohne Zweifel hochbegabte Menschen. Daraus kann man natürlich nichts schlussfolgern, aber man kann den Eltern klar machen, dass sie keine Angst haben müssen, dass ihr Kind früh stirbt. ich kenne auch keine Studie, die so etwas besagt. Marilyn vos Savant, eine amerikanische Schriftstellerin, galt lange Zeit als intelligentester Mensch der Welt und ist mittlerweile auch schon 65 Jahre alt.
Wieso ist es eigentlich heutzutage so in Mode, Hochbegabungen so kritisch anzusehen, fast schon als Behinderung? Ich finde das ehrlich gesagt reichlich lächerlich. Die Eltern sollten sich einfach darüber freuen, dass ihr Kind gesund und nicht doof ist. Ich verstehe nicht, wie das einem Angst machen kann. Ich verstehe aber auch den Arzt nicht: wenn er eine solche Behauptung aufstellt, die den Eltern natürlich Angst macht, sollte er zumindest auf seriöse Studien verweisen, die so einen Schluss nahelegen. "Persönliche Erfahrung" ist bei so etwas nicht statistisch relevant!
Generell würde ich daraus kein großes Drama machen, weder im positiven noch im negativen Sinne. "Hochbegabt" bedeutet letztendlich nur, dass dem Kind auf einem ganz bestimmten Gebiet das Lernen und die selbstständige Tätigkeit leichter fallen werden als dem Durchschnitt der Bevölkerung. Für die Eltern ändert sich dadurch aber doch nichts! Natürlich, sie werden sich Mühe geben, das Kind optimal zu fördern, aber man sollte da schon aufpassen, dass es nicht in Stress für das Kind umschlägt. Ich denke, das Leben sollte für die Familie einfach so weitergehen wie bisher. Eine festgestellte Hochbegabung ist schlichtweg keine große Angelegenheit.
Mir ist klar, dass in den Medien immer wieder das Klischee verbreitet wird, auf bestimmten Gebieten hochbegabte Menschen wären generell sozial inkompetent und hätten im Alltag diverse Probleme. Man sollte aber wissen, dass dieses Klischee eben genau das ist: ein Klischee. Und entsprechend hat das mit der Realität eben nicht viel zu tun. Die weitaus meisten Hochbegabten führen ein ganz normales Leben, wie andere Leute auch.
Ein Gesundheitsrisiko sehe ich ehrlich gesagt auch nicht. Ich habe nur ein einziges Mal gelesen, dass nicht erkannte Hochbegabte in einem verständnislosen Umfeld anscheinend ein etwas höheres Risiko haben, Selbstmord zu begehen. Allerdings ist das Risiko nicht derartig erhöht, dass man sich deshalb Sorgen machen müsste. Und sonstige Gesundheitsrisiken gibt es keine. Hochbegabung ist keine Krankheit.
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