Senioren- und Altenheime - wer würde freiwillig hingehen?
Hier im Forum sind schon einige Fragen darüber, ob man die Eltern in ein Altenheim oder Seniorenheim geben würde. Aber ich habe keine Frage gefunden, die überhaupt die Frage stellt, ob man freiwillig in ein Senioren oder Altenheim gehen würde. Würdet ihr, damit ihr euren Kindern nicht zur Last werden in ein Altenheim gehen? Was müsste passieren, damit ihr freiwillig hingeht?
Ich würde freiwillig in ein Altenheim gehen, weil ich meinen Angehörigen nicht zur Last werden will. Ich möchte nicht, dass meine Kinder mich pflegen müssen und ihr Leben dabei nicht leben können. Auch mein Mann soll mich nicht pflegen müssen. Wie sieht es bei euch aus? Würdet ihr freiwillig in ein Altenheim oder in ein Seniorenheim gehen?
Es hat doch nicht unbedingt etwas damit zu tun, das man jemand Anderen nicht zur Last fallen will. Aber wenn man seinen Alltag nicht mehr komplett allein bewerkstelligen kann und die Angehörigen weiter weg wohnen, würde ich auch freiwillig in ein Altenheim gehen. Wobei ich einige Einrichtungen kenne, welche dazu noch extra ein betreutes Wohnen anbieten, wo man eben so viel wie möglich noch allein erledigt.
Aber es hat insgesamt eben auch den Vorteil, das man immer Leute um sich hat. Wenn man nun in einer Gegend wohnt und dort vornehmlich jüngere Leute als Nachbarn hat, so hat man auch weniger Kontakte. Das sehe ich bei uns hier im Stadtteil, welcher als sehr kinderfreundlich gilt. Daher wirst du hier immer weniger Rentner finden, da diese ihre große Wohnungen gegen Kleinere austauschen, welche eben in anderen Stadtteilen eher zu finden sind, als hier.
Auch kenne ich einige Menschen, welche freiwillig in ein Altenheim gezogen sind. Das beste Beispiel ist ein Mann aus meinem Heimatort. Dieser war damals gerade Rentner geworden und zog schon in ein Altenheim ein. Dort ging er, auch auf Grund seiner früheren Berufstätigkeit, dem Hausmeister zur Hand um noch ausreichend Beschäftigung zu haben.
Klar würde ich irgendwann mal freiwillig in ein Altenwohnheim gehen. Ich finde da ist auch gar nichts dabei. Ich glaube vielen ist gar nicht klar, dass Altenwohnheime oder auch Seniorenwohnheime nicht immer Pflegeheime sind. Viel mehr mietet man sich dort eine Wohnung und kann sein ständiges Leben weiter leben. Der einzige Vorteil ist, ist der, dass man bei Bedarf gepflegt werden kann und die Gebäude barrierefrei gebaut sind. Ein weiterer großer Vorteil ist der der großen Gemeinschaft. Es sind immer Leute da, mit denen man etwas unternehmen kann und man kümmert sich halt in der Regel mehr umeinander, anstatt in einer Stadtwohnung zu vereinsamen.
Vor noch einem Jahr hätte ich garantiert gesagt, dass ich auch gerne freiwillig dazu bereit wäre, in ein Alten- oder Pflegeheim zu gehen, wenn ich irgendwann nicht mehr in der Lage bin, mich selbst zu versorgen, da ich auch keinem in meinem Umfeld unnötig zur Last fallen möchte. Jetzt habe ich in diesem Jahr aber ein dreimonatiges Praktikum in einem Alten- und Pflegeheim absolviert und dies hat jetzt bei mir dazu geführt, dass für mich feststeht, dass ich nach Möglichkeit wirklich niemals in ein Altenheim möchte, zumindest nicht auf freiwilliger Basis.
Ich habe in meinen drei Monaten im Alten- und Pflegeheim sehr viele Eindrücke gewinnen können, wie dort der Tagesablauf der Rentner ist, wie die Rentner dort so ticken und wie auch deren Sozialverhalten untereinander ist und auch, wie die Pfleger und Pflegerinnen im Altenheim mit den Menschen zum Teil umgehen. Wenn ich zum Beispiel daran denke, dass mir dort täglich zum Teil jugendliche, unmotivierte Praktikanten (Wie auch ich selbst an manchem Tage einer war) begegnen, die eigentlich keine Lust haben, sich um mich zu kümmern und die die Pflege der alten Menschen mehr als eine Last als etwas nützliches und gutes empfinden, dann fühle ich mich dort auch nicht besser aufgehoben als daheim.
Auch bin ich ein Mensch der eigentlich sehr gerne mal seine Ruhe genießt, aber auch gerne mal in Gesellschaft sitzt - Besucht werde ich im Altenheim später wahrscheinlich nicht täglich, und mit dem vor die Tür gehen wann ich will wird es sicherlich auch nicht immer möglich sein, besonders nicht, wenn ich pflegebedürftig bin. Auch andere Mitbewohner im Altenheim, die vielleicht später geistig nicht mehr so ganz zurechnungsfähig sind, würden mich sehr wahrscheinlich zum Wahnsinn bringen - Ich selbst würde mich als sehr belastbar bezeichnen, aber trotzdem war ich oft nach Feierabend einfach nur abgenervt von den Menschen dort - Wenn ich später selbst in dem Alter bin will ich zum einen niemanden so auf die nerven gehen und zum andern will ich nicht von anderen Mitbewohnern ins Grab genervt werden - Klingt vielleicht hart, ist aber meine ehrliche Meinung.
Mir würden noch viele weitere Geschichten und kleine Punkte einfallen, die man hier aufzählen könnte, warum ich nicht ins Alten- oder Pflegeheim möchte, aber alles in allem würde ich mich später einfach mehr als Gefangner in einer Art Gefängnis sehen, als ein freies Individuum, das tun und lassen kann, was es möchte. Ich hoffe, dass es in den nächsten Jahren hier noch einen Mittelweg oder eine Verbesserung von mobilen Pflegediensten gibt, die mich unterstützen, wenn es so weit ist, dass ich Hilfe benötige.
Ich stehe Altenheimen generell skeptisch gegenüber, würde selbst auch nicht hingehen wollen. Meine Erfahrungen die ich in Altenheimen sammeln konnte (durch Praktika z.B.) waren negativ, die Angestellten haben wenig Lust, behandeln die älteren Menschen abwertend und geben ihnen oft das Gefühl lästig zu sein. So möchte ich im Alter nicht leben wollen, ich würde den Freitod vorziehen.
Für mich käme es auch nicht in Frage mich von meinen Angehörigen pflegen zu lassen, denn ich möchte kein lästiger, alter Mensch sein, den niemand eigentlich haben möchte und dessen Tod sich die Menschen herbei sehnen. Es gibt sicherlich auch Alten- und Seniorenheime, die den betagten Mitbürgern einen schönen Lebensabend bescheren können, allerdings glaube ich, dass es spätestens dann für mich Zeit wäre zu gehen, wenn ich bettlägerig würde.
Mein Großvater väterlicherseits lebte, seit ich ihn kannte, also mindestens seit seinem 74. Lebensjahr in einer wirklich tollen Art von Altenheim, nämlich in einer Art betreuten Wohnung. Er hatte in einem Mehrfamilienhaus eine Zweizimmerwohnung, die er alleine bewohnte. Allerdings stand Pflegepersonal zur Verfügung, das sich um die in diesen Wohnungen lebenden älteren Herrschaften so kümmerte, wie es jeweils notwendig und geboten war und es gab auch Ansprechpartner für alles Weitere, was für die älteren Herrschaften zum Problem war. So wurden beispielsweise ihre Wohnungen geputzt, teilweise auch mit ihrer Hilfe, es gab einen Hausmeisterdienst und all sowas. Für mein Empfinden hat mein Opa wirklich alleine gewohnt, und das hat auch bis ins höchste Alter funktioniert, denn mit 92 Jahren wohnte er immer noch in dieser Wohnung.
Erst mit seinem 93. Lebensjahr, wenn ich mich richtig erinnere, zog er in das sich ebenfalls auf diesem Areal befindliche Altenheim, das von katholischen Ordensschwestern geführt oder mitbetreut wurde. So ganz genau weiß ich das nicht mehr, ich erinnere mich aber noch daran, dass ich einige Ordensschwestern auf dem Flur des Altenheims gesehen habe, als wir meinem Opa zu seinem 99. Geburtstag dort zum Essen abgeholt haben. Auch war an dieses Altenheim eine kleine Kirche angeschlossen, in der regelmäßig katholische Gottesdienste abgehalten wurden, die mein Vater auch sehr gern besuchte. Toll an dieser gesamten Anlage war, dass die Wege recht kurz waren und mein Opa sich in dieser Umgebung, die für ihn ja gewohnt war, bestens auskannte. Es veränderte sich dort auch nur wenig, jedenfalls rein gar nichts, was die Parkanlagen anging – die sahen zum Schluss noch so aus wie ich sie als kleines Kind kannte.
Eine solche Art zu wohnen und meinen Lebensabend zu verbringen, sodass ich weitestgehend selbstverantwortlich und selbstbestimmt leben, aber doch auf Hilfen zurückgreifen könnte, würde ich später auch einmal gerne, denn das fand ich wirklich schon immer toll am Leben meines Opas. Während er noch in seiner betreuten Zweizimmerwohnung wohnte, züchtete er auch eine ganze Zeit lang Bienen, er war also wirklich sehr frei und konnte sich und seinen Geist bestens entfalten, was er auch nur zu gerne getan hat. Ich hatte immer den Eindruck, dass er sein Leben dort auch mit dem Personal, das er ja immer mehr kennenlernte und das ihm auch später, als er dann ganz ins Altenheim einzog, weil er alleine eben nicht mehr so gut klargekommen ist, nicht fremd war, wirklich in vollen Zügen genossen hat.
Auch mein Opa war jemand, der niemandem zur Last fallen wollte, aber ich hätte mich als Kind sehr gefreut, wenn wir ihn bei uns zu Hause aufgenommen hätten. Und das finde ich auch heute noch schön, auch, wenn es solche Mehrgenerationenhaushalte heutzutage wohl kaum noch gibt. Ich kenne eine Familie, die so ihrer Großmutter den Lebensabend bei sich zu Hause in einem eigenen Zimmer und im Kreise der Familie zu verbringen ermöglicht hat. Die Oma ist dann auch im Kreise ihrer Familie verstorben und wurde bis zum Schluss von allen Familienmitgliedern gepflegt. Das hat mich als Jugendliche schon schwer beeindruckt und ich würde mich sicherlich freuen, wenn meine Kinder mir anbieten würden, später, wenn ich wirklich alt bin, irgendwo in ihrem Haus mit zu wohnen, zwar abgeschieden und nicht direkt mit in ihrer Wohnung, aber vielleicht in einer Einliegerwohnung oder ähnlichem. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ich das ablehnen würde, vor allem dann nicht, wenn ich wüsste, dass ich noch keine ständige Pflege benötige, die dann wirklich einer Pflegestufe entspricht.
Ab diesem Moment würde ich es wohl auch eher vorziehen, ins Heim zu gehen, aber ich denke, dass ich aufgrund meiner vielen Krankenhauserfahrungen in meiner Kindheit und Jugend nicht sonderlich glücklich in einem reinen Altenheim werden könnte, das mich viel zu sehr an ein Krankenhaus erinnern würde, denn in Krankenhäusern habe ich alles andere als schöne Zeiten verbracht. Dort nun also meinen Lebensabend zu verbringen, wäre für mich die reinste Horrorvorstellung. Würden meine Kinder mir dann aber dennoch anbieten, bei ihnen wohnen zu bleiben und mir glaubhaft versichern, dass sie mit meiner Pflege kein Problem hätten oder das wenigstens gerne versuchen würden, dann würde ich mich vermutlich auf einen solchen Versuch einlassen. Warum auch nicht? Ich würde mich auch freuen, wenn meine Eltern irgendwann einmal nicht meinen würden, dass sie mir zur Last fallen und mein ernstgemeintes Angebot, sie bei mir aufnehmen zu wollen, nur aus diesem Grunde ausschlagen würden.
Ich würde freiwillig in ein Altenheim gehen, weil ich meinen Angehörigen nicht zur Last werden will. Ich möchte nicht, dass meine Kinder mich pflegen müssen und ihr Leben dabei nicht leben können. Auch mein Mann soll mich nicht pflegen müssen. Wie sieht es bei euch aus? Würdet ihr freiwillig in ein Altenheim oder in ein Seniorenheim gehen?
Ich sehe es eigentlich genau anders herum: Wenn man Kinder bekommen hat, sich um diese gekümmert und sie großgezogen hat, dann können die einen im Alter doch auch mal unterstützen.
Wir haben auch meinen Großvater gepflegt, bis er verstarb, es war eigentlich selbstverständlich innerhalb der Familie. Meine Großmutter hingegen war selbstständig und konnte alles alleine machen, bis sie plötzlich verstarb.
Wenn ich zum Beispiel daran denke, dass mir dort täglich zum Teil jugendliche, unmotivierte Praktikanten (Wie auch ich selbst an manchem Tage einer war) begegnen, die eigentlich keine Lust haben, sich um mich zu kümmern und die die Pflege der alten Menschen mehr als eine Last als etwas nützliches und gutes empfinden, dann fühle ich mich dort auch nicht besser aufgehoben als daheim.
Das stimmt wirklich, viele arbeiten nicht ganz freiwillig als Pflegekraft und haben nicht sonderlich Lust dazu – wobei man das denen auch nicht verübeln kann, es ist kein schöner Job, ständig andere z.B. auf Toilette führen zu müssen.
Es mag moderne Einrichtungen geben, die eher einem, betreuten Wohnen gleichen, aber das sind sicherlich Ausnahmen und vermutlich kostet ein Zimmer dort auch recht viel; zumindest mehr als durch die normale Pflegeversicherung gedeckt wäre.
Ich habe nun nicht vor, Kinder zu bekommen und wenn man bedenkt, dass Frauen meistens länger leben als Männer, dann ist es wahrscheinlich, dass ich im Alter irgendwann mal alleine sein werde. Dennoch möchte ich aber auch dann nicht in ein Heim, ich würde mir entweder einen Pflegedienst nehmen oder sozusagen zuhause aufs Ende warten.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich später einmal in ein Altenheim ziehen würde, und dann auch noch freiwillig. Ich finde Menschenmengen im Allgemeinen nicht schön und fühle mich dort drin nicht wohl, außerdem finde ich demente Menschen immer gruselig und komme mit dieser Krankheit gar nicht gut klar. Und dann wäre ich in einem Altenheim umgeben von vielen Menschen, von denen viele auch noch dement sein werden. Da würde ich untergehen und zum autogenen Sterben übergehen.
Ich kann mir nicht vorstellen, irgendwann einmal keine Tiere mehr um mich herum zu haben und würde in eine solche Situation ohne Tiere in meinem Leben ganz und gar nicht freiwillig rein gehen. Außerdem ist die Betreuung in Altersheimen nicht besonders gut in Deutschland. Das erlebe ich auch schon bei meiner Urgroßmutter so, die freiwillig in ein Altenheim gezogen ist, weil alle ihre Freundinnen auch dort hin gezogen sind. Eine Art Jugend-WG haben sie sich da also gegründet. Trotzdem sind die Zustände dort nicht so berauschend.
Altenheime sind auch ziemlich teuer, deshalb würde ich meine Angehörigen nicht mit den zusätzlichen Kosten belangen wollen, denn mit einer normalen Rente ist ein Altenheim schwierig zu finanzieren. Da ist eine Pflegekraft, die mich bei mir zu hause pflegen würde, schon günstiger. Das wäre für mich eine echte Alternative, falls meine Angehörigen mich nicht pflegen wollen würden.
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